DE4216158A1 - Verfahren zur Herstellung einer Radschüssel und Radschüssel, welche nach dem Verfahren hergestellt ist - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Radschüssel und Radschüssel, welche nach dem Verfahren hergestellt istInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung einer Radschüssel für Kfz und dergleichen.
Der Begriff "Radschüssel" meint den Teil der Felge, der das Rad mit der
Achse verbindet. Die Radschüssel wird in den Felgenring eingebracht und
dort befestigt, wobei es mehrere Befestigungsmöglichkeiten nach dem
Stand der Technik gibt. Es ist bekannt, die Verbindung als
Schraubverbindung, zwischen Schüssel und Felgenring, als
Schweißverbindung, als Nietverbindung, auszugestalten.
Die Erfindung geht also von einer zweiteiligen Felge aus, die aus einer
Radschüssel und aus einem Felgenring besteht.
Bisher wurde die Radschüssel in der Regel aus einem gleichartigen
Material wie der Felgenring hergestellt, wobei die Radschüssel ein
relativ flaches zylindrisches Teil ist, welches in der Regel in einem
Schmiedeverfahren hergestellt wurde. Ausgehend von einer Bramme, die in
der Regel als zylindrische Scheibe ausgebildet war, wurde durch eine
Schmiedeumformung die komplette Radschüssel ausgebildet. Hierbei war es
in relativ aufwendiger Weise notwendig, bei der Schmiedeumformung z. B.
Speichen oder andere Ausnehmungen in der Radschüssel anzubringen, den
inneren Befestigungsring auszuformen, entsprechende Bohrungen oder
Sacklöcher vorzusehen und dergleichen mehr.
Es liegt auf der Hand, daß bei einer derartigen Schmiedeumformung der
Radschüssel ein außerordentlich hoher Herstellungsaufwand gegeben war.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art und eine zur Ausübung des Verfahrens verwendete
Vorrichtung so weiterzubilden, daß die Herstellung der Radschüssel
wesentlich einfacher und kostengünstiger erfolgt.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch das Verfahren
gemäß dem Anspruch 1 gekennzeichnet.
Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist, daß in einem ersten
Arbeitsschritt aus einem stranggepreßten Hohlprofil, welches im
wesentlichen schon die Grobkontur der späteren Radschüssel aufweist,
Scheiben abgesägt werden, welche etwa der Dicke der späteren Radschüssel
entsprechen.
In einem zweiten Arbeitsschritt wird dann eine derartige Scheibe erhitzt
und in einem Schmiede-Drückverfahren in einem Gesenk umgeformt, wonach
nach dieser Umformung die Radschüssel ihre endgültige Formgebung
aufweist.
Damit ist der Vorteil verbunden, daß nun auf relativ einfache Weise eine
derartige Radschüssel hergestellt werden kann, weil das Ausgangsmaterial
ein stranggepreßtes Hohlprofil ist, welches z. B. die Ausnehmungen zur
Bildung der Speichen der Radschüssel bereits schon aufweist und welches
ferner z. B. auch die mittlere, zentrale Bohrung zum Aufstecken auf die
Achse des Fahrzeugs, sowie am Umfang verteilt, um die mittlere Bohrung
angeordnete weitere Bohrungen aufweist, durch welche dann in bekannter
Weise die Radschrauben greifen, um das komplette Rad mit der Achse des
Fahrzeugs zu verbinden.
Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist also, daß der
Rohling aus Ausgangsmaterial zur Herstellung der Radschüssel aus einem
Strangpreßprofil besteht, welches z. B. ein AlMgSi-1,0-Material oder
ein AlMg-4,5-Mn-Material sein kann. Ebenso kommen beliebige andere
Materialien in Betracht, die im Strangpreßverfahren als Hohlprofil
herzustellen sind.
Weiteres wesentliches Merkmal ist, daß im zweiten Verfahrensschritt die
endgültige Formgebung über das besagte Wärmeumformen erfolgt, z. B. über
Warmpressen, Schlagpressen, Schmieden und dergleichen mehr.
Mit der technischen Lehre der Erfindung ist es nun möglich, das Material
der Radschüssel von dem Material Felgenringes abweichend zu gestalten.
Damit ist es nun erstmals möglich, ein derartiges Rad kostengünstiger
herzustellen, weil nur für die hochbelasteten Teile ein entsprechend
teures Material verwendet werden muß, während für die weniger
belasteten Teile ein kostengünstiges Material verwendet werden kann.
Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen,
daß direkt die Herstellung des vorgesehenen Strangpreßprofils mit der
Herstellung der erfindungsgemäßen Radschüssel verknüpft wird, indem die
Prozeßwärme, die beim Herstellen des stranggepreßten Profils vorhanden
ist, gleichzeitig dazu genutzt wird, die Scheibe von dem
Strangpreßprofil abzutrennen. Hierbei kann es vorgesehen sein, daß
direkt nach dem Verlassen des Preßwerkzeuges die Preßwärme genutzt wird
und der nachfolgende Trennvorgang zum Abtrennen der Scheibe durch ein
Drahttrennen, Sägen, Scheren erfolgt. Das das Preßwerkzeug verlassende
Material (Hohlprofil) ist nämlich in einem teigigen Zustand und kann
deshalb ohne besondere Schwierigkeiten abgetrennt werden, wodurch die
vorher erwähnten Scheiben gebildet werden.
Die in der abgetrennten Scheibe noch innewohnende Wärme wird, bei dem
unmittelbar daran anschließende Warmumformen zur Herstellung der
Radschüssel verwendet, wobei die Warmumformung entweder durch Schmieden,
Schlagpressen, Warmpressen oder Fließpressen erfolgen kann.
Das Scheiben-Volumen nach dem Abtrennen des Rohlings wird so bemessen,
daß beim Preßvorgang die Gesenk- und Stempelform genau ausgefüllt wird
und somit ein klassischer Prägevorgang stattfindet, ohne
Materialverluste.
Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber der herkömmlichen, zum Stand
der Technik gehörenden Schmiedeumformung, wo aus einer durchgehenden,
in sich gefüllten Scheibe (Bramme) eine entsprechende mit Ausnehmungen
versehene Radschüssel hergestellt werden mußte.
Der Außenring, die Innenbohrung und die Befestigungslöcher werden
spanabhebend auf Fertigungsmaß bearbeitet.
Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus
der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
Alle in den Unterlagen - einschließlich der Zusammenfassung -
offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen
dargestellte räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand
der Technik neu sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen
Ausführungsweg darstellende Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen
aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfin
dungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisiert perspektivisch in Vorderansicht ein Hohlprofil,
Fig. 2 der Schnitt durch eine Radschüssel, die mit einem Felgenring
verbunden ist,
Fig. 3 die Stirnansicht der Anordnung nach Fig. 2.
Gemäß dem wesentlichen Merkmal der Erfindung wird zunächst in einem
herkömmlichen Strangpreßvorgang ein Hohlprofil 8 hergestellt, welches
bereits schon im wesentlichen die endgültige Profilierung der späteren
Radschüssel 1 aufweist.
Insbesondere kann das Strangpreßwerkzeug so ausgebildet werden, daß
bereits schon Ausnehmungen 9 verteilt am Umfang vorhanden sind, die
zwischen sich Speichen 10 definieren und ferner kann eine mittlere
Achsaufnahme 5 im Bereich eines inneren Befestigungsringes 7 angeordnet
sein, in dem bereits schon entsprechende Hohlkanäle ausgebildet sind,
die später die Bohrungen 6 im Bereich des Befestigungsringes 7 zum
Einsetzen der Radschrauben bilden.
Die wesentliche Formgebung der späteren Radschüssel erfolgt also durch
Formgebung des Strangpreßwerkzeuges, mit dem das in Fig. 1 dargestellte
Hohlprofil 8 hergestellt wird. Durch eine entsprechende Abtrennung aus
dem Hohlprofil 8 im Bereich der Schnittlinie 11 wird somit ein Rohling
12 geschaffen, der bei einem späteren Warmumformen nur noch unwesentlich
bearbeitet werden muß.
Die Fig. 2 zeigt, daß die Radschüssel 1 ein relativ flaches,
zylindrisches Teil darstellt, so daß es durch entsprechendes
Warmumformen möglich ist, beispielsweise ausgehend von dem eine größere
Tiefe aufweisenden inneren Befestigungsring einen, eine dünnere
Profilgebung aufweisenden Ringflansch 3 auszuformen.
Gemäß Fig. 2 wird dann die fertige Radschüssel 1 über Schrauben 4 oder
andere Befestigungsmittel mit dem Felgenring 2 verbunden.
Wichtig ist, daß das Hohlprofil 8 bereits schon im wesentlichen die
fertige Profilierung der späteren Radschüssel aufweist und alle
Ausnehmungen bereits schon in dem Rohling 12 vorhanden sind, so daß ein
späteres Warmumformen nur noch die Feinarbeiten zur Herstellung der
endgültigen Radschüssel 1 betrifft.
Zeichungs-Legende
1 Radschüssel
2 Felgenring
3 Ringflansch
4 Schraube
5 Achsaufnahme
6 Bohrung
7 Befestigungsring
8 Hohlprofil
9 Ausnehmung
10 Speiche
11 Schnittlinie
12 Rohling
2 Felgenring
3 Ringflansch
4 Schraube
5 Achsaufnahme
6 Bohrung
7 Befestigungsring
8 Hohlprofil
9 Ausnehmung
10 Speiche
11 Schnittlinie
12 Rohling
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer Radschüssel eines Fahrzeugrades, die
mit einem Felgenring verbunden ist, wobei die Radschüssel durch
Warmumformung in einem Gesenk auf ihre endgültige Form gebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten
Verfahrensschritt ein zylindrisches Hohlprofil (8) im
Strangpreßverfahren hergestellt wird, daß in einem zweiten Verfahrens
schritt von dem Hohlprofil (8) ein Rohling (12) abgetrennt wird, dessen
Dicke etwa der Fertighöhe der späteren Radschüssel (1) entspricht,
und daß in einem dritten Verfahrensschritt der Rohling (12) durch
Warmumformung auf die endgültige Form der fertigen Radschüssel (1)
gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die beim Stranpreßverfahren zur
Herstellung des Hohlprofils (8) entstehende Prozeßwärme zur Abtrennung
des Rohlings (12) und/oder zur Warmumformung des Rohlings (12) verwendet
wird.
3. Arbeitsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Warmumformung des Rohlings (12) ein
Schmiede-Druckverfahren ist.
4. Radschüssel, hergestellt nach dem Verfahren gemäß einem der
Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Material der Radschüssel eine AlMg-Legierung ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924216158 DE4216158A1 (de) | 1992-05-15 | 1992-05-15 | Verfahren zur Herstellung einer Radschüssel und Radschüssel, welche nach dem Verfahren hergestellt ist |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924216158 DE4216158A1 (de) | 1992-05-15 | 1992-05-15 | Verfahren zur Herstellung einer Radschüssel und Radschüssel, welche nach dem Verfahren hergestellt ist |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4216158A1 true DE4216158A1 (de) | 1993-11-18 |
Family
ID=6459008
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924216158 Withdrawn DE4216158A1 (de) | 1992-05-15 | 1992-05-15 | Verfahren zur Herstellung einer Radschüssel und Radschüssel, welche nach dem Verfahren hergestellt ist |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4216158A1 (de) |
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- 1992-05-15 DE DE19924216158 patent/DE4216158A1/de not_active Withdrawn
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