Rad mit Abdeckteilen
Die Erfindung betrifft ein Rad, insbesondere für Fahrzeuge wie Kraftfahrzeuge, mit einem eine Öffnung aufweisenden Felgenring und mit einem zumindest teilweise in der Öffnung des Felgenrings angeordneten Grundträger.
Derartige Räder sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise werden derartige Räder für
Kraftfahrzeuge und insbesondere deren Grundträger aus Stahl hergestellt. Dabei sind die Grundträger beispielsweise als flächige Radschüssel ausgebildet. Es ist weiterhin bekannt beispielsweise zur besseren Kühlung oder zur
Gewichtsreduzierung einen Lochkreis in dem Grundträger vorzusehen. Da solche Räder jedoch häufig nicht den
ästhetischen Ansprüchen der Kunden genügen, können Radkappen oder Zierblenden beispielsweise aus Kunststoff eingesetzt werden, welche den Grundträger im Wesentlichen vollständig abdecken und ein flexibles Design erlauben. Aber auch diese Maßnahmen genügen häufig nicht den ästhetischen Ansprüchen, da die Radkappen in der Regel als solche erkannt werden.
Eine Gewichtsreduzierung und einen besseren optischen
Eindruck können hingegen sogenannte Leichtmetall-Felgen bieten, bei welchen der Felgenring und der Grundträger einstückig geschmiedet oder gegossen sind. Allerdings ist hierfür im Vergleich zu herkömmlichen Stahlfelgen ein erhöhter Herstellungsaufwand und Kostenaufwand in Kauf zu nehmen. Zudem ist die Korrosionsbeständigkeit derartiger Räder oftmals problematisch.
Um diesen Problemen zu begegnen können sogenannte Stahl- Strukturräder verwendet werden. Hierbei kann der Grundträger derart reduziert werden, dass der Grundträger im Speichen- Design ausgestaltet sein kann. Auch hier werden zur Erzielung einer ansprechenden Optik und einer ausreichenden Design- Flexibilität Kunststoffradkappen eingesetzt. Insbesondere ist allerdings nachteilig, dass aufgrund des reduzierten
Grundträgers mit Speichenstruktur ein bis zu 25% höheres Gewicht im Vergleich zu konventionellen Stahlbauweise in Kauf genommen werden muss, um eine ausreichende Stabilität und Festigkeit zu gewährleisten. Dies rührt insbesondere von der notwendigen hohen Wandstärke des Grundträgers her. Die hohen Wandstärken machen zudem hohe Umformkräfte bei der
Herstellung notwendig und sind eingeschränkt in ihrer
Formgebungsfreiheit .
Aus dem Stand der Technik der DE 101 27 639 AI ist weiterhin bekannt, ein Rad aufweisend einen Felgenring und einen
Grundträger mit einer Abdeckschale zu versehen, um hohe
Wandstärken zu vermeiden. Dabei weist die einteilige
Abdeckschale im Wesentlichen die Form des Grundträgers auf und besitzt Öffnungen zur Anbindung an die Nabe des
Kraftfahrzeugs. Dadurch wird eine ausreichende Stabilität des Rades gewährleistet. Allerdings ist es wünschenswert, weiterhin Gewichtseinsparungen zu erzielen.
Ausgehend von dem Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, ein Rad anzugeben, welches trotz eines geringen Gewichts eine ausreichende Steifigkeit und
Festigkeit bereitstellt und einfach herstellbar ist, wobei gleichzeitig eine hohe Design-Flexibilität ermöglicht wird.
Die zuvor genannte Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Rad dadurch gelöst, dass der Grundträger mehrere Speichen
aufweist und mehrere Abdeckteile zur zumindest teilweisen Abdeckung der Speichen vorgesehen sind, wobei der Grundträger und die Abdeckteile den Felgenring tragen.
Beispielsweise übernimmt der Grundträger einen Teil,
vorzugsweise einen überwiegenden Teil, der Kraftübertragung beispielsweise zu bzw. von einer mit dem Grundträger zu verbindenden Radnabe, die Abdeckteile übernehmen dabei aber ebenfalls eine tragende Funktion. Der Grundträger ist
beispielsweise direkt oder indirekt, vorzugsweise lösbar, über einen Anbindungsbereich mit einer Radnabe verbunden, beispielsweise mittels Bolzen, Schrauben oder Schraubbolzen. Der Grundträger und die Abdeckteile könne im Ergebnis
gemeinsam die Tragstruktur des Rades bilden.
Gleichzeitig ermöglicht der modulare Aufbau des Rades mittels der vorzugsweise einteilig ausgebildeten Abdeckteile eine hohe Designvielfalt durch die zumindest teilweise Abdeckung der Speichen des Grundträgers. Dadurch, dass nicht nur ein einziges, sondern mehrere, also mindestens zwei, Abdeckteile vorgesehen sind, kann eine weitere Reduzierung des Gewichts vorgenommen werden, da die Abdeckteile lokal gezielt
eingesetzt werden können. Es hat sich dabei herausgestellt, dass das Vorsehen mehrerer lokaler Abdeckteile ausreichend ist, um die notwendige Stabilität des Rades bereitstellen zu können, sodass die Wanddicke des Grundträgers gering gehalten werden kann und Gesamtgewichte vergleichbar mit einem
konventionellen Stahlrad erreicht werden können. Zudem lassen sich die einzelnen Abdeckteile beispielsweise im Vergleich zu
einer komplexen Abdeckschale einfach herstellen und beispielsweise als vorgefertigte Teile, insbesondere als Gleichteile, einsetzten. Vorteilhaft kann der Grundträger auch für unterschiedliche Abdeckteile gleichartig oder identisch ausgebildet sein.
Hierbei wird der Vorteil der modularen Bauweise eines
erfindungsgemäßen Rads besonders deutlich, da verschiedene Abdeckteile nach dem Baukastenprinzip mit dem Grundträger kombiniert werden können.
Die Speichen des Grundträgers verlaufen beispielsweise zumindest abschnittsweise in radialer Richtung. Durch das Vorsehen von Speichen im Grundträger deckt der Grundträger beispielsweise weniger als etwa 80%, bevorzugt weniger als etwa 70%, besonders bevorzugt weniger als etwa 60% der
Öffnung des Felgenrings ab. Dass mehrere Speichen vorgesehen sind bedeutet beispielsweise, dass mindestens drei Speichen vorgesehen sind. Beispielsweise sind fünf Speichen oder sieben Speichen vorgesehen. Durch das Vorsehen der Speichen wird der Grundträger beispielsweise in Form einer reduzierten Radschüssel bereitgestellt.
Die Abdeckung der Speichen des Grundträgers mittels der
Abdeckteile erfolgt beispielsweise nur einseitig, also auf der Außenseite des Rades bzw. des Grundträgers, welche im montierten Zustand vom Fahrzeug abgewandt ist.
Zur Anbindung des Grundträgers beispielsweise an eine Radnabe kann dieser eine zentrale Öffnung aufweisen. Das Rad kann dann mit dem Grundträger auf die Radnabe aufgesetzt werden. Die zentrale Öffnung ist beispielsweise konzentrisch mit der
Öffnung dese Felgenrings angeordnet. Vorzugsweise weist der Grundträger einen Anbindungsbereich, etwa einen
Anbindungsflansch zur Anbindung beispielsweise an die Radnabe auf. Beispielsweise sind Anbindungslöcher, etwa
Anschraublöcher, vorgesehen. Beispielsweise entspricht die Zahl der Anschraublöcher der Zahl der Speichen des
Grundträgers. Die Anschraublöcher können beispielsweise in Verlängerung der Speichen oder versetzt zu den Speichen angeordnet sein.
Im Ergebnis kann ein Rad bereitgestellt werden, welches aufgrund der mehreren Abdeckteile trotz eines geringen
Gesamtgewichts eine ausreichende Steifigkeit und Festigkeit bietet und eine einfache Herstellbarkeit gegeben ist. Zudem zeichnet sich das Rad bei erfindungsgemäßen Ausgestaltungen durch eine ein weitestgehend frei gestaltbares
Erscheinungsbild aus. Somit ist das vorgeschlagene Rad insbesondere für die Herstellung von Rädern in (Stahl- ) Blechbauweise vorteilhaft.
Durch die Verwendung der Abdeckteile kann alternativ oder zusätzlich ein strömungsoptimiertes Design ermöglicht werden. Das heißt, dass die Strömungseigenschaften durch den Einsatz der Abdeckteile im Vergleich zu einem Rad ohne Abdeckteile verbessert sind. Beispielsweise ist der Strömungswiderstand des Rades im Einsatz durch den Einsatz der Abdeckteile reduziert .
Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Rads sind die Abdeckteile gleichartig oder unterschiedlich ausgebildet. Durch gleichartige Abdeckteile kann ein weiterhin
vereinfachtes und kostengünstiges Herstellungsverfahren
erreicht werden. Zudem wird eine einheitliche Optik des Rads erreicht. Die Abdeckteile sind dabei insbesondere identisch ausgebildet. Durch unterschiedliche Abdeckteile wird hingegen die Design-Flexibilität erhöht.
Grundsätzlich ist denkbar, weniger Abdeckteile als Speichen vorzusehen. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Rades ist es allerdings bevorzugt, wenn für jede Speiche zumindest ein Abdeckteil vorgesehen ist. Dadurch wird eine hohe bzw. ausgewogene Stabilität des Rads bei einer einheitlichen Optik erzielt. Besonders bevorzugt ist für jede Speiche genau ein Abdeckteil vorgesehen. Damit wird die
Herstellung des Rades weiterhin vereinfacht und die Kosten werden gering gehalten. Es ist auch denkbar, mit einem
Abdeckteil mehr als eine Speiche zumindest teilweise
abzudecken, beispielsweise wenn eine gerade Anzahl an
Speichen vorliegt, ein Abdeckteil für mindestens zwei
Speichen vorzusehen. Sind die Abdeckteile gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Rades jeweils lokal im Bereich der Speichen angeordnet, kann bereits mit geringem Material- bzw.
Kostenaufwand eine ausreichende Stabilität und Festigkeit und ansprechende Optik mittel der Abdeckteile erzielt werden. Insbesondere sind die Abdeckteile nicht an der Anbindung des Grundträgers an beispielsweise eine Radnabe beteiligt. Die Anbindungslöcher oder der Anbindungsbereich des Grundträgers zur Anbindung an eine Radnabe ist also bevorzugt frei von Abdeckteilen bzw. von diesen nicht abgedeckt.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Abdeckteile mit dem
Grundträger zumindest abschnittsweise geschlossene
Profilquerschnitte bilden. Besonders bevorzugt bilden die Äbdeckteile mit den Speichen des Grundträgers zumindest abschnittsweise geschlossene Profilquerschnitte. Hierdurch kann eine hohe Stabilität und Festigkeit bei geringen
Wandstärken des Grundträgers und/oder der Äbdeckteile
erreicht werden. Beispielsweise sind die Abdeckteile im
Profilquerschnitt im Wesentlichen ü-förmig ausgebildet. Die Speichen des Grundträgers sind im Querschnitt beispielsweise im Wesentlichen gerade ausgebildet sind. So kann ein im
Wesentlichen geschlossener Profilquerschnitt erreicht werden. Beispielsweise weisen die Abdeckteile eine Vorderseite und daran angebundene Seitenlaschen auf. Die Abdeckteile können etwa als Abdeckkappen ausgebildet sein. Des Weiteren sind der Designvielfalt keine Grenzen gesetzt, so dass die Abdeckteile unterschiedliche Formen pro Rad aufweisen können. Beispielsweise sind für n-Speichen auch n- verschiedene Abdeckteile vorgesehen. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Rads sind die Abdeckteile mit dem
Grundträger und/oder dem Felgenring verbunden, insbesondere stoffschlüssig, kraftschlüssig und/oder formschlüssig. Dabei ist bevorzugt, wenn die Äbdeckteile zumindest mit dem
Grundträger verbunden sind. Bevorzugt sind die Abdeckteile zumindest teilweise an die Form des Grundträgers,
insbesondere an die Form der Speichen des Grundträgers angepasst. Die Abdeckteile sind bevorzugt zumindest teilweise an die Form des Felgenrings angepasst. Eine Stoffschlüssige Verbindung kann beispielsweise bei entsprechenden Materialen beispielsweise mittels Schweißen oder Löten erfolgen.
Allerdings sind auch alternative stoffschlüssige Verbindungsarten, wie beispielsweise Kleben, möglich. Ein Beispiel für eine alternative kraftschlüssige Verbindung zwischen den Abdeckteilen ist das Bördeln. Grundsätzlich können aber auch andere Verbindungstechniken verwendet werden. Verbindungstechniken, wie Kleben oder Bördeln haben insbesondere den Vorteil, dass lediglich geringe Kosten anfallen und ein unerwünschter Bauteilverzug vermieden werden kann. Weiterhin können insbesondere auch Materialien der Verbindungspartner gewählt werden, welche sich nicht zum
Schweißen oder Löten eigenen. Eine weitere Alternative ist eine Nietverbindung, die insbesondere den Vorteil hat, die Optik es Rades aufzuwerten. Beispielsweise können
insbesondere die Abdeckteile aus Edelstahl, Aluminium,
Magnesium oder einem Kunststoff gefertigt sein.
Die Abdeckteile können beispielsweise auch
vorgefüllerte/ (vor- ) lackierte Abdeckteile sein. Zur
Verbindung dieser Abdeckteile bietet sich ebenfalls ein zu Schweißen oder Löten alternatives Verbindungsverfahren an.
Gemäße einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Rads sind die Abdeckteile als Umformteile und/oder Klappteile aus einem Blech hergestellt. Es hat sich herausgestellt, dass mit als Umformteile bzw. Klappteile ausgebildete Abdeckteile aus einem Blech dem Rad eine ausreichende Stabilität und Festigkeit verleihen, sodass die Herstellung weiterhin vereinfacht wird und kostengünstig bleibt. Insbesondere zum Bereistellen von im
Profilquerschnitt im Wesentlichen U-förmig ausgebildeten Abdeckteilen eignen sich derart ausgeführte Abdeckteile.
Besonders effizient können die Abdeckteile hergestellt werden, wenn die Abdeckteile gemäß einer weiteren
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Rads mittels Biegen hergestellt sind. Dies trifft insbesondere auf im
Profilquerschnitt im Wesentlichen ü-förmig ausgebildete
Abdeckteile zu. Beispielsweise können die Abdeckteile als im Wesentlichen flacher Rohling aus einem Blech gestanzt oder, beispielsweise mittels Laser, geschnitten werden. Sodann können die Rohlinge durch einen Biegevorgang zu Abdeckteilen weiterverarbeitet werden.
Bevorzugt ist der Grundträger und/oder der Felgenring aus Blech, insbesondere Stahlblech, hergestellt. Durch die
Verwendung von Blech bzw. Stahlblech wird eine besonders wirtschaftliche Herstellung ermöglicht. In Frage kommen beispielsweise übliche kohlenstoffhaltige Stähle. Zugunsten einer besonders ansprechenden Optik und guter
Gebrauchseigenschaften lässt sich auch Edelstahl für den Grundträger und/oder den Felgenring verwenden. Weiterhin können auch alternative Werkstoffe, wie beispielsweise faserverstärkte Kunststoffe oder Verbundwerkstoffe,
insbesondere metallische mehrlagige Verbundwerkstoffe, verwendet werden. Vorzugsweise beträgt die Wandstärke des Grundträgers ^ 8 mm, vorzugsweise ^ 6 mm. Eine derartige Reduzierung der
Wandstärke insbesondere bei aus Stahlblech hergestellten Grundträgern ist aufgrund der tragenden Funktion der
Abdeckteile möglich. Dadurch kann eine deutliche
Gewichtsreduzierung im Vergleich zu bisher üblichen Stahl- Strukturrädern erreicht werden. Weiterhin wird die
Herstellung dadurch vereinfacht, dass nunmehr geringere
Kräfte bei der Formgebung des Grundträgers im Vergleich zu bisher benötigten Wandstärken ausreichen. Der Grundträger als auch die Abdeckteile werden konventionell kalt verformt. Eine Warm- bzw. Halbwarm-Umformung und ggf. Presshärtung ist ebenfalls denkbar.
Werden gemäß einer weiteren Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Rads die Abdeckteile, der Felgenring und/oder der Grundträger aus einem Tailored Blank und/oder Tailored Strip hergestellt, können lokal angepasste
Bauteileigenschaften, wie beispielsweise unterschiedliche Materialien, Materialgüten und/oder Materialdicken selektiv bereitgestellt werden. Die unterschiedlichen Eigenschaften innerhalb eines Tailored Blanks können beispielsweise durch Schweißen unterschiedlicher Platinen (Tailored Welded Blanks) oder durch Walzen (Tailored Rolled Blank) erzeugt werden, um nur zwei Beispiele für Tailored Products zu nennen. Auf diese Weise kann Material effizient ausgenutzt werden, sodass eine wirtschaftliche Herstellung und ein geringes Gesamtgewicht bei hoher Stabilität und Festigkeit das Ergebnis sind.
Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Rads endet der Grundträger an seinem radial äußeren Bereich mit den Speichen. Der Grundträger weist beispielsweise eine im
Wesentlichen sternförmige Struktur auf. Eine Anbindung des Grundträgers an den Felgenring kann dann im radial äußeren Bereich der Speichen erfolgen, beispielsweise mittels
Schweißen oder Löten. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann der Grundträger an seinem radial äußeren Bereich einen umlaufenden Ring
aufweisen. Die radial äußeren Enden der Speichen sind also
durch den umlaufenden Ring verbunden. Durch den umlaufenden Ring kann dem Grundträger eine zusätzliche Stabilität und Festigkeit verliehen werden. Die Anbindung des Grundträgers and den Felgenring kann in diesem Fall vorteilhaft über den umlaufenden Ring erfolgen. Im Grundträger ergeben sich also vorzugsweise durch die Speichen und den umlaufenden Ring begrenzte Aussparungen.
Der Grundträger und der Felgenring können im Bereich des Tiefbetts und/oder im Bereich der Schulter des Felgenrings miteinander verbunden sein. Eine Verbindung des Grundträgers im Bereich der Schulter des Felgenrings (auch Semi-Full-Face- Konzept genannt) kann beispielsweise mehr Platz auf der Innenseite des Grundträgers bereitstellen, beispielsweise für eine Bremsvorrichtung. Mit einer weiter innen liegenden
Verbindung im Bereich des Tiefbetts hingegen kann für ein entsprechend gewünschtes Erscheinungsbild notwendig sein.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden im Zusammenhang mit den nachfolgend anhand einer Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. la,b Räder aus dem Stand der Technik,
Fig. 2a, b ein erstes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Rads,
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Rads und
Fig. 4a-f weitere Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Räder .
Fig. la zeigt ein konventionelles, als Stahlrad 1
ausgebildetes Rad eines Kraftfahrzeugs (nicht dargestellt) aus dem Stand der Technik. Das Rad 1 weist einen Felgenring 2 und einen in der Öffnung 4 eingesetzten Grundträger in Form einer fast vollständig geschlossenen Radschüssel 6 auf. Auf die Außenumfangsflache des Felgenrings 2 ist ein Reifen 8 aufgezogen. Die Radschüssel 6 weist einen einzelne, runde Löcher 10 aufweisenden Lochring auf. Die Radschüssel 6 ist mit fünf Schraubbolzen 12 an der dahinter liegenden Radnabe 14 bzw. Bremse befestigt. Eine Designflexibilität ist
lediglich durch eine im Wesentlichen vollständig geschlossene Kunststoffradkappe (nicht dargestellt) erzielbar. Ein solches konventionelles Stahlrad 1 weist beispielsweise ein Gewicht von etwa 8kg auf (16 Zoll-Variante) .
Fig. lb zeigt ein weiteres als Stahl-Strukturrad 16
ausgebildetes Rad aus dem Stand der Technik, welches neben einem Felgenring 18 und einem Reifen 20 einen in die Öffnung 22 eingesetzten Grundträger 24 mit Speichen 26 aufweist. Der Grundträger 24 ist ebenfalls mittels Schraubbolzen 28 an der Randnabe 30 befestigt. Der Grundträger 24 eines solchen
Strukturrads 16 kann ebenfalls wie die in Fig. la gezeigte Radschüssel 6 mittels konventioneller Methoden gefertigt werden. Durch Kunststoffkappen (nicht dargestellt) kann beispielsweise eine flexible Gestaltung der äußeren
Erscheinung des Rades 16 erreicht werden. Allerdings ist für eine ausreichende Stabilität und Festigkeit notwendig, dass eine entsprechend höhere Wandstärke des Grundträgers 24 vorgesehen wird. Dadurch erhöht sich das Gesamtgewicht um 25%
auf etwa 10kg. Entsprechend höhere Kräfte sind bei der
Fertigung des Grundträgers 24 notwendig.
Fig. 2a bzw. Fig. 2b zeigen nun ein erstes
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rads 34 vor bzw. nach dem Zusammenbau. Das Rad 34 umfasst einen eine Öffnung 36 aufweisenden Felgenring 38 und einen in der Öffnung 36 anordenbaren bzw. angeordneten Grundträger 40 mit Speichen 42. Sowohl der Felgenring als auch der Grundträger sind in diesem Fall aus Stahlblech gefertigt. Der Felgenring 38 kann beispielsweise auch aus einem faserverstärkten Kunststoff oder Verbundwerkstoff hergestellt sein. In diesem
Ausführungsbeispiel des Rads 34 bzw. des Grundträgers 40 sind fünf identisch ausgebildete im Wesentlichen radial
verlaufende Speichen 42 vorgesehen. Grundsätzlich kann aber auch eine andere Zahl an Speichen 42 vorgesehen sein. Der Grundträger weist eine im Wesentlichen sternförmige Struktur auf und endet an seinem radial äußeren Ende mit den Speichen 42.
Mittels des am Grundträger 40 vorgesehenen Anbindungsbereichs in Form eines Anbindungsflansches 44 kann dieser an eine Nabe, wie etwa die Nabe 14 oder 30, oder eine Bremse, angebunden werden. Der im Wesentlichen scheibenringförmige Anbindungsflansch 44 weist hierzu eine zentrale Öffnung 46 auf, welche konzentrisch in der Öffnung 36 des Felgenrings 38 liegt. Der Anbindungsflansch 44 weist mehrere
Anbindungslöcher 48, welche kreisförmig um die zentrale
Öffnung 46 angeordnet sind. Die Anbindungslöcher 48 dienen als Anschraublöcher, beispielsweise für Schraubbolzen, und sind in Verlängerung der Speichen 42 angeordnet. Die
kleineren Durchführungen 48' können beispielsweise als
Positionierungslöcher dienen. Die sich an den
Anbindungsflansch 44 anschließenden Speichen 42 erstrecken sich dabei aus der Ebene des Anbindungsflanschs 44 heraus nach vorne.
Weiterhin weist das Rad 34 eine der Anzahl der Speichen 42 entsprechende Anzahl von Abdeckteilen 50 auf, für jede
Speiche 42 ist also in diesem Ausführungsbeispiel ein
Abdeckteil 50 vorgesehen, in diesem Fall also fünf
Abdeckteile 50. Es können aber auch lediglich Abdeckteile 50 für einen Teil der Speichen 42 vorgesehen sein. Die
Abdeckteile 50 sind in diesem Ausführungsbeispiel des Rads 34 identisch ausgebildet. Grundsätzlich ist aber auch eine unterschiedliche Gestaltung der Abdeckteile 50 möglich. Die Abdeckteile 50 sind so ausgebildet, dass sie lokal im Bereich der Speichen 42 des Grundträgers 40 angeordnet werden können.
Wie insbesondere in Fig. 2 zu erkennen ist, sind die
Abdeckteile 50 nicht an der Anbindung des Grundträgers 40 an beispielsweise eine Radnabe beteiligt. In diesem Fall ist nicht nur der Bereich der Anschraublöcher 48 sondern auch gesamte Anbindungsflansch 44 des Grundträgers 40 frei von den Abdeckteilen 50 bzw. von diesen nicht abgedeckt. Die
Abdeckteile 50 befinden sich in diesem Fall ausschließlich im Bereich der Speichen 42. Die Abdeckteile 50 nehmen allerdings trotzdem an der tragenden Funktion des Grundträgers 40 teil. Zwar übernimmt der Grundträger einen Teil, vorzugsweise einen überwiegenden Teil der Kraftübertragung zwischen Felgenring 38 und einer mit dem Grundträger 40 zu verbindenden Radnabe. Die Abdeckteile übernehmen dabei aber ebenfalls eine tragende Funktion, sodass der Grundträger 40 und die Abdeckteile 50 im Ergebnis gemeinsam die Tragstruktur des Rades bilden. Aus
diesem Grund kann die Blechdicke des Grundträgers 40 dünner ausgeführt werden, sodass eine Gewichtsreduktion im Vergleich zu Stahl-Strukturrädern aus dem Stand der Technik, wie beispielsweise Stahl-Strukturrad 16, und ein Gesamtgewicht von konventionellen Stahlrädern, wie beispielsweise Stahlrad 1, erreicht werden kann.
Die Abdeckteile 50 sind hier ebenfalls aus Stahlblech
hergestellt und sowohl mit dem Grundträger 40 als auch mit dem Felgenring 38 verbunden. Durch die Fertigung der
Abdeckteile 50 aus Stahlblech können die Abdeckteile 50 beispielsweise mittels Schweißen oder Löten mit dem
Grundträger 40 und/oder dem Felgenring 38 verbunden werden, sofern diese aus entsprechenden Materialien hergestellt sind. Grundsätzlich ist jedoch auch denkbar, die Abdeckteile 50 beispielsweise aus Edelstahl, Aluminium, Magnesium oder einem Kunststoff herzustellen. Auch können die Abdeckteile 50 (vor- ) lackiert sein . Die Abdeckteile 50 sind im Wesentlichen als U-förmiges Profil ausgebildet. Dazu weisen die Abdeckteile 50 eine Vorderseite 52 und zwei seitlich and dieser Vorderseite 52 angeordnete Seitenlaschen 54 auf. Die Vorderseite 52 weist eine
zusätzliche Profilierung auf. Die Seitenlaschen 54 sind quer zur Vorderseite 52 nach hinten weggeklappt. Zusammen mit den Speichen 42 des Grundträgers 40 bilden die Abdeckteile 50 daher zumindest abschnittsweise jeweils einen im Wesentlichen geschlossenen Profilquerschnitt. Dadurch wird eine hohe
Steifigkeit und damit Stabilität des Systems aus Grundträger 40 und Abdeckteilen 50 erzielt, welches die tragende Funktion ausübt. Die Seitenlaschen 54 der Abdeckteile 50 sind
vorliegend mittels Biegeoperationen als Klappteile
hergestellt, sodass eine besonders effiziente Herstellung erfolgen kann. Bei der Herstellung der Abdeckteile 50 können aber grundsätzlich auch andere oder weitere
ümformoperationen, wie etwa Stanzen oder Tiefziehen, zur Anwendung kommen.
Der an den Felgenring 38 angrenzende Bereich der Abdeckteile 50 ist dabei an das Profil des Felgenrings 38 angepasst, sodass die Abdeckteile 50 bündig mit dem Felgenring 38 abschließen. Das Profil des Felgenrings 38 wird dabei
insbesondere durch einen umlaufenden Schulterbereich 56 und ein umlaufendes Tiefbett 58 erzeugt. Der Grundträger 40 ist hier im Bereich der Schulter 56 an den Felgenring 38
angebunden. Grundsätzlich ist aber auch denkbar den
Grundträger 40 im Bereich des Tiefbetts 58 mit dem Felgenring 38 zu verbinden.
Fig. 3 zeigt nun ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rads 34a. Das Rad 34a ist ähnlich zu dem in Fig. 2a und Fig. 2b dargestellten Rad 34 ausgebildet. Daher wird im Folgenden lediglich auf die Unterschiede eingegangen und im Übrigen auf die Beschreibung des Rads 34 verwiesen.
Der Grundträger 40a des Rads 34a ist im Unterschied zu dem Grundträger 40 des Rads 34 mittels eines umlaufenden Rings 60a an seinem radial äußeren Bereich ausgebildet, wodurch eine zusätzliche Stabilität des Grundträgers 40a erreicht werden kann. Auch hier erstrecken die sich an den
Anbindungsflansch 44a anschließenden Speichen 42a zumindest teilweise nach vorne aus der Ebene des Anbindungsflanschs 44a hinaus. Die Abdeckteile 50a sind wiederum an die Form der Speichen 42a und das Profil des Felgenrings 38a angepasst.
Insbesondere sind die Kanten der Seitenlaschen 54a der
Abdeckteile 50a an die Form der Speichen 42a und das Profil des Felgenrings 38a angepasst. Fig. 4a bis 4f zeigen nun weitere Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Räder 34b bis 34g.
Das in Fig. 4a gezeigte Ausführungsbeispiel des Rads 34b weist beispielsweise Abdeckteile 50b auf, dessen Vorderseiten 52b den Anbindungsflansch 44b teilweise überdecken.
Allerdings sind die Anschraublöcher 48b weiterhin frei und die Abdeckteile 50b nicht an der Anbindung zwischen
Grundträger 40b und Radnabe beteiligt. Die Anschraublöcher 48b sind in diesem Fall versetzt zu den Speichen 42b
angeordnet .
Das in Fig. 4b gezeigte Ausführungsbeispiel eines Rads 34c hingegen weist beispielsweise Abdeckteile 50c mit leicht konkav gebogenen Vorderseiten 52c auf. An ihrem radial inneren Ende laufen die Vorderseiten 52c der Abdeckteile 50c leicht zusammen.
In Fig. 4c sind Abdeckteile 50d mit einer rautenförmigen Vorderseite 52d gezeigt. Die Abdeckteile 50d hingegen sind so ausgeführt, dass der Anbindungsflansch 44d frei bleibt.
In Fig. 4d ist ein Ausführungsbeispiel eines Rads 34e gezeigt, welches beispielsweise aus den in Fig. 3 gezeigten Komponenten hergestellt werden kann.
Fig. 4e zeigt ein zum Rad 34e ähnliches Rad 34f, wobei sich die Abdeckteile 50f allerdings an ihrem radial äußeren Enden verbreitern . Die in Fig. 4f gezeigten Abdeckteile 50g sind ähnlich zu den in Fig. 4b gezeigten. Allerdings sind die Abdeckteile 50g so ausgeführt, dass der Anbindungsflansch 44g frei bleibt.
Es wird deutlich, dass Räder bereitgestellte werden können, welche sich durch eine ein weitestgehend frei gestaltbares Erscheinungsbild auszeichnen. Aufgrund der mehreren
Abdeckteile, welche eine tragende Funktion ausüben, weisen die Räder trotz eines geringen Gesamtgewichts eine
ausreichende Steifigkeit auf, während eine einfache
Herstellbarkeit gegeben ist.