DE4215606C1 - Vorrichtung und Verfahren zum Spannen von Werkzeugen in einem Spannfutter - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zum Spannen von Werkzeugen in einem Spannfutter

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spannen von Werk­ zeugen in einem Spannfutter, welches einen Schrumpfabschnitt zur Aufnahme des Werkzeugs und einen Befestigungsabschnitt zur Befe­ stigung des Spannfutters an einer Werkzeugmaschine aufweist, wo­ bei dem Schrumpfabschnitt eine Heizeinrichtung zugeordnet ist, welche als Gasbrenner ausgebildet ist.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Spannen von Werkzeugen in einem Spannfutter, welches einen Schrumpfabschnitt zur Aufnahme des Werkzeuges und einen Befestigungsabschnitt des Spannfutters an einer Werkzeugmaschine aufweist, wobei der Schrumpfabschnitt zum Einspannen des Werkzeuges erwärmt wird, das Werkzeug in den durch die Erwärmung vergrößerten Schrumpf­ abschnitt eingeführt und nach dem Erkalten im Schrumpfabschnitt reibschlüssig gehalten wird.
Bei Werkzeugen, die mittels mechanischer Spannelemente, ins­ besondere mittels einer Spannzange oder eines Spannfutters gehalten sind, stellen sich dann Nachteile ein, wenn infolge hoher Drehzahlen und/oder großer Radien des Werkzeuges und/oder großer Werkzeugmassen im Betrieb des Werkzeuges Fliehkräfte auftreten, die der Haltekraft der Spannelemente entgegenwirken. Wenn diese Fliehkräfte zu groß sind und die Haltekräfte ganz oder teilweise übersteigen, so ist der erforderliche Reibschluß zwischen Spindelaufnahme und Werkzeug nicht mehr gewährleistet, mit der Folge, daß das Werkzeug die gewünschten Bearbeitungs­ kräfte zur Spanabnahme nicht mehr aufzubringen vermag.
Bei einem Spannverfahren und einer Spannvorrichtung gemäß der DE 39 25 641 A1 sollen diese Nachteile dadurch vermieden werden, daß das Werkzeug mit Hilfe eines Schrumpfsitzes in einem thermisch aufgeweiteten Schrumpfabschnitt des Spannfutters eingespannt wird. Hierzu wird der Schrumpfabschnitt des Spann­ futters zunächst erwärmt und dann das Werkzeug in den durch die Erwärmung vergrößerten Schrumpfabschnitt eingeführt und schließlich der Schrumpfabschnitt wieder abkühlt, derart, daß das Werkzeug in dem durch die Abkühlung geschrumpften Schrumpf­ abschnitt reibschlüssig mittels seiner Preßpassung gehalten wird. Hierzu weist der Schrumpfabschnitt eine konische oder zylindrische Bohrung auf und ist mittels einer Heizeinrichtung beheizbar.
Nach dem bekannten Verfahren der bekannten Vorrichtung läßt sich zwar grundsätzlich eine wesentliche Verbesserung der Spannkraft erzielen, jedoch ist eine ungleichmäßige Erwärmung des Schrumpfabschnittes nicht ausgeschlossen, so daß das Werkzeug meist nicht vollständig vom Schrumpfabschnitt aufgenommen wird, was eine verringerte Spannkraft und eine ungenaue Spannung des Werkzeugs zur Folge hat.
Eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 ist aus der US-PS 48 18 161 bekannt. Bei der bekannten Vor­ richtung ist zum Spannen eines Werkzeuges in einem Spannfutter ein Schrumpfabschnitt vorgesehen, der mit einem Gasbrenner erwärmt wird, um den Schrumpfabschnitt aufzuweiten. Der Schaft des Werkzeuges wird dann mittels einer handbetätigten Dornpresse in Axialrichtung gegen den Schrumpfabschnitt des Spannfutters beaufschlagt, wobei Beschädigungen der Werkzeugschneiden durch eine dazwischengelegte Messingscheibe verhindert werden.
Auch diese Vorrichtung weist die gleichen Nachteile wie die zuvor beschriebene Vorrichtung auf.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum thermischen Spannen von Werkzeugen mittels Schrumpfsitzen in einem Spannfutter zu schaffen, wodurch die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden und ins­ besondere eine hohe Spannkraft gewährleistet wird.
Hinsichtlich der Vorrichtung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer Vorrichtung der zuvor genannten Art die Gasflamme des Gasbrenners auf den Übergangsbereich zwischen Schrumpfabschnitt und Befesti­ gungsabschnitt des zum Einspannen oder zum Ausspannen des Werkzeugs rotierend angetriebenen Spannfutters gerichtet ist, und daß die Oberfläche des Spannfutters Mittel zur Verbesserung der Wärmeaufnahme aufweist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird durch die Rotation des Spannfutters während des Ein- bzw. Ausspannvorgangs des Werkzeugs eine gleichmäßige Wärmeverteilung erreicht. Durch die besondere Anordnung des Gasbrenners, dessen Gasflamme auf den Übergangs­ bereich zwischen Schrumpfabschnitt und Befestigungsabschnitt des Spannfutters gerichtet ist, wird eine konische Aufweitung des Schrumpfabschnittes erzielt, wodurch gewährleistet ist, daß der Werkzeugschaft vollständig bis zum Anschlag in den Schrumpfabschnitt eingeschoben wird, so daß ein sicherer Sitz des Werkzeugs und eine besonders hohe Spannkraft gewährleistet ist. Da im Übergangsbereich zwischen dem Schrumpfabschnitt und dem Befestigungsabschnitt, welcher in der Regel als massiver Befestigungsflansch ausgebildet ist, an den sich ein kegeliger Abschnitt anschließt und der somit eine erheblich größere Masse und eine erheblich größere Wärmekapazität als der Schrumpf­ abschnitt aufweist, ein besonders hoher Wärmeabfluß auftritt, der zusätzlich noch durch die Rotation verstärkt wird, sind an der Oberfläche des Spannfutters im Übergangsbereich Mittel zur Verbesserung der Wärmeaufnahme vorgesehen. Auf diese Weise wird im Übergangsbereich eine lokal ausreichende Wärmeübertragung ermöglicht, so daß sich die gewünschte konische Aufweitung des Schrumpfabschnittes ergibt, um ein vollständiges Spannen des Werkzeugschaftes sicherzustellen.
Die Verbesserung der Wärmeaufnahme kann auf besonders einfache Weise dadurch erreicht werden, daß die Oberfläche des Spann­ futters im Übergangsbereich aufgerauht ist, zum Beispiel durch Sandstrahlen.
In alternativer Weise ist es möglich, die Oberfläche des Spannfutters im Übergangsbereich gewellt, gerippt, verzahnt, gebördelt oder dgl. auszuführen.
In beiden Fällen wird jedoch die Wärmeübertragung durch die auf das Spannfutter gerichtete Gasflamme besonders im Übergangs­ bereich erheblich verbessert, um so die gewünschte konische Aufweitung des Schrumpfabschnittes zu erzielen.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Schrumpfabschnitt eine zylindrische Bohrung auf, welche kurz vor dem Befestigungsabschnitt des Spannfutters endet.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß sich in einem ausreichenden Abstand von dem massiveren Befestigungsabschnitt die gewünschte lokale Erwärmung des Schrumpfabschnittes besser erreichen läßt, als wenn die Bohrung bis in den massiveren Befestigungsabschnitt hineinreichen würde, an dem sich insbesondere über den Befesti­ gungsflansch eine stärkere Wärmeabfuhr infolge der höheren Umfangsgeschwindigkeit bei der Rotation durch Konvektion ergibt.
In weiter vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist der Gasbrenner einen Brennerkopf auf, welcher derart angeordnet ist, daß die Gasflamme um etwa 10° bis 20°, insbesondere um etwa 15° gegenüber der Radialrichtung geneigt auf den Übergangs­ bereich des Spannfutters gerichtet ist.
Auf diese Weise wird eine besonders günstige Wärmezufuhr erreicht, um einerseits eine Überhitzung zu vermeiden und um andererseits die gewünschte konische Aufweitung des Schrumpf­ abschnittes zu erzielen.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein Spindel­ stock mit einer rotierend antreibbaren Spanneinrichtung vor­ gesehen, in welcher das Spannfutter an seinem dem Schrumpf­ abschnitt abgewandten Ende einspannbar ist, wobei dem Spindel­ stock eine Pinole mit einer Aufnahmebüchse zur Aufnahme und Zentrierung des Werkzeugs zugeordnet ist, und wobei ein erstes Ausstoßelement vorgesehen ist, welches zum Einspannen des Werkzeugs unter Federkraft gegen den Werkzeugkopf verspannbar ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß durch die Beaufschlagung des Werkzeugs unter Federkraft gegen den Werkzeugkopf das Werkzeug schlagartig in den Schrumpfabschnitt einrutscht, sobald dieser ausreichend thermisch aufgeweitet ist. Auf diese Weise wird eine Überhitzung des Schrumpfabschnittes vermieden, die Spannzeit reduziert und eine vollständige Aufnahme des Werkzeug­ schaftes im Schrumpfabschnitt unterstützt.
Bei einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein zweites Ausstoßelement vorgesehen, welches durch eine zentrale Bohrung des Spannfutters zum Ausspannen des Werkzeugs unter Federkraft gegen den Werkzeugschaft verspannbar ist.
Auf diese Weise kann das Ausspannen des Werkzeugs aus dem Spannfutter in ähnlicher Weise wie beim Einspannen unmittelbar dann erreicht werden, wenn der Schrumpfabschnitt ausreichend thermisch aufgeweitet ist.
Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art das Spannfutter und das Werkzeug während der Erwärmung gemeinsam um die Längsachse rotierend angetrieben werden, und daß das Spannfutter im Übergangsbereich zwischen Schrumpf­ abschnitt und Befestigungsabschnitt gezielt erwärmt wird.
Durch die Rotation von Spannfutter und Werkzeug um die Längsachse während des Erwärmungsvorganges verteilt sich von außen zu­ geführte Wärmeenergie gleichmäßig auf den Abschnitt des Spann­ futters, der erwärmt wird. Durch die gezielte Erwärmung des Spannfutters im Übergangsbereich zwischen Schrumpfabschnitt und Befestigungsabschnitt wird erreicht, daß der Schrumpf­ abschnitt an seinem Bodenbereich stärker erwärmt wird als im Bereich seiner Öffnung, durch den das Werkzeug eingeführt wird. Über den Befestigungsabschnitt des Spannfutters abfließende Wärme wird dabei durch die gezielte Erwärmung kompensiert, so daß sich insgesamt am Bodenbereich des Schrumpfabschnittes eine stärkere Erwärmung als am äußeren Ende des Schrumpfabschnittes einstellt, so daß sich eine konische Aufweitung ergibt. Dabei ist gleichzeitig durch die Rotation bei Erwärmung mit einer Gasflamme eine relativ gleichmäßige Erwärmung ermöglicht. Wird nun das Werkzeug nach ausreichender thermischer Aufweitung des Schrumpfabschnittes in diesen eingeführt, so ergibt sich infolge der konischen Aufweitung eine vollständige Aufnahme des Werkzeu­ ges bis zu seinem Schaft, wodurch nach dem Erkalten eine hohe Spannkraft sichergestellt ist.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Längsansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit ausgefahrener Gegenpinole und
Fig. 2 eine vereinfachte Darstellung der Vorrichtung gemäß Fig. 1, bei der die Gegenpinole vom Werkzeug zurückge­ fahren ist.
In den Fig. 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet.
Auf einer Grundplatte 50 ist ein Spindelstock 28 angeordnet, welcher mit einem Antriebsmotor 32 über einen Riementrieb zum Antrieb einer herkömmlichen Spanneinrichtung 30 in Form einer Spannzange gekoppelt ist.
Gegenüber dem Spindelstock 28 ist eine Pinole 42 in Axialrichtung 58 verschiebbar angeordnet, welche auf einer horizontalen Führungsstange 54 in Axialrichtung geführt ist und mittels eines Pneumatikzylinders 52 in Axialrichtung 58 verfahrbar ist, welcher über eine vertikale Stehplatte 56 an der Grundplatte 50 befestigt ist.
Die Spanneinrichtung 30 dient zur Aufnahme eines insgesamt mit der Ziffer 20 bezeichneten Spannfutters, in welches ein Werkzeug 12 unter Schrumpfsitz eingespannt werden kann. Das Spannfutter 20 ist als Werkzeughalter mit einem genormten Spannkegel ausgebildet.
Das Spannfutter 20 wird an seinem dem Werkzeug 12 abgewandten Ende 22 in der Spanneinrichtung 30 eingespannt und mit Hilfe einer Rändelmutter 38 fixiert.
Das Spannfutter 20 weist einen werkzeugseitigen Schrumpfabschnitt 14 auf, in welchem eine zylindrische Bohrung 15 zur Aufnahme des Werkzeugschaftes 13 vorgesehen ist. An den Schrumpfabschnitt 14 schließt sich ein Befestigungsabschnitt 16 an, welcher einen Befestigungsflansch und einen nachfolgenden Spannkegel herkömm­ licher Bauweise aufweist. Die zylindrische Bohrung 15 des Schrumpfabschnittes 14 endet kurz vor dem Befestigungsflansch des nachfolgenden Befestigungsabschnittes 16. Das Spannfutter 20 ist von einer zentralen Bohrung 21 durchsetzt, durch welche ein Ausstoßelement 34 zum Ausstoßen des Werkzeugs 12 in das Spannfutter 20 einfahrbar ist.
Zur Aufnahme des Werkzeugs 12 vor dem Einspannvorgang in das Spannfutter 20 bzw. nach dem Ausspannvorgang dient eine insgesamt mit der Ziffer 40 bezeichnete Aufnahmeeinrichtung, welche an der Pinole 42 gehalten ist. Die Aufnahmeeinrichtung 40 umfaßt eine zylindrische Halterung 44 für das Werkzeug 12, das mittels einer Aufnahmebüchse 41 gegenüber dem Spannfutter 20 zentriert ist, wozu geeignete Ansenkungen in der Aufnahmebüchse vorgesehen sind. Die Aufnahmebüchse 41 dient ferner dazu, eine Einführung des Werkzeuges 12 zu ermöglichen, ohne daß am Werkzeugkopf 11 vorgesehene empfindliche Schneiden an der Halterung 44 an­ schlagen, was zu einer Beschädigung führen könnte.
In die Halterung 44 ist ein federbelastetes Ausstoßelement 48 einfahrbar, welches über ein weiches Anschlagelement aus Aluminium mittels einer Verriegelungsbüchse 46 gegen den Werkzeugkopf 11 verspannt werden kann, um das Werkzeug 12 in Richtung auf das Spannfutter 20 federnd zu beaufschlagen.
Das entsprechend aufgebaute, zweite Ausstoßelement 34 ist auf der gegenüberliegenden Seite am Spindelstock 28 angeordnet. Es ist gleichfalls federbelastet und kann mittels einer Ver­ riegelungsbüchse 36 durch die zentrale Öffnung 21 des Spann­ futters 20 gegen den Werkzeugschaft 13 verspannt werden.
Zur Erwärmung des Spannfutters 20 zum Ein- bzw. Ausspannen des Werkzeuges 12 ist eine Heizeinrichtung 26 in Form eines Propan­ gasbrenners vorgesehen, dessen Brennerkopf 24 derart ausgerichtet ist, daß seine Gasflamme auf den Übergangsbereich 18 zwischen Schrumpfabschnitt 14 und Befestigungsflansch des Befestigungs­ bereiches 16 gerichtet ist. Dabei beträgt die Neigung der Gasflamme gegenüber der Radialen etwa 15°.
Die Gasflamme trifft somit unmittelbar auf den winkligen Übergangsbereich 18 am Beginn des Befestigungsflansches auf, der zusätzlich, zum Beispiel durch Sandstrahlen, aufgerauht ist, um die Wärmeübertragung im Übergangsbereich 18 auf das Spannfutter 20 zu verbessern.
Anstelle einer Aufrauhung des Übergangsbereiches 18 kann dieser auch eine gewellte, gezackte, verzahnte oder gebördelte Ober­ fläche aufweisen.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist die folgende:
Soll ein Werkzeug 12 in das Spannfutter 20 eingespannt werden, so wird zunächst das Spannfutter 20 an seinem Ende 22 in die Spanneinrichtung 30 eingespannt, welche mit Hilfe der Rändelmut­ ter 38 angezogen wird.
In der in Fig. 2 dargestellten vom Spindelstock 28 entfernten Stellung kann nun das Werkzeug 12 mit dem Werkzeugkopf 11 in die Aufnahmebüchse 41 eingeschoben werden und im Halter 44 befe­ stigt werden. Anschließend wird die Pinole 42 in die in Fig. 1 gezeigte Stellung in Richtung auf das Spannfutter 20 verfahren, bis der Werkzeugschaft 13 des Werkzeuges 12 an der zylindrischen Bohrung 15 von außen anschlägt. Anschließend wird das erste Aus­ stoßelement 48 gegen den Werkzeugkopf 11 gespannt und mittels der Verriegelungsbuchse 46 verriegelt, so daß der Werkzeugschaft 13 mit einer Federkraft von etwa 100 N gegen die noch zu kleine zylindrische Öffnung 15 gepreßt wird.
Während dieses Vorganges ist das zweite Ausstoßelement 34 nicht gespannt.
Nun wird der Gasbrenner in Betrieb gesetzt, um den Schrumpf­ abschnitt 15 zu erwärmen. Nach etwa 2 bis 2,5 Minuten hat die Propangasflamme den Schrumpfabschnitt 15 des Spannfutters 20 so aufgeweitet, daß das Werkzeug 12 mit seinem Schaft 13 schlagartig nach innen rutscht und zwar unter der Wirkung der Feder des ersten Ausstoßelementes 48.
Durch die Richtung der Gasflamme auf den Übergangsbereich 18 und dessen zusätzliche Aufrauhung wird die zylindrische Bohrung 15 an ihrem spindelkopfseitigen Ende stärker erwärmt, so daß sich eine konische Aufweitung der Bohrung 15 ergibt. Beim Durchrutschen des Werkzeugschaftes 13 in den Schrumpfabschnitt 14 gelangt daher der Werkzeugschaft vollständig in die Bohrung 15, bis dieser am Ende der Bohrung anschlägt.
Der Gasbrenner wird nun entweder von Hand abgeschaltet, oder mit Hilfe einer Automatik (nicht dargestellt), welche auf die axiale Verschiebung des Werkzeuges reagiert und so den Gasbrenner abschaltet.
Die Aufnahmeeinrichtung 40 kann nun mit Hilfe des Pneumatikzylin­ ders 52 auf der Führungsstange 54 nach links verfahren werden, damit das Spannfutter 20 mit dem im Schrumpfsitz eingespannten Werkzeug 12 aus der Spanneinrichtung 30 zur weiteren Verwendung in einer Werkzeugmaschine ausgespannt werden kann.
Soll das Werkzeug 12 aus dem Spannfutter 20 wieder ausgespannt werden, so wird wiederum zunächst das Spannfutter 20 an seinem Ende 22 in die Spanneinrichtung 30 eingespannt. Dann wird die Aufnahmeeinrichtung 40 mit Hilfe des Pneumatikzylinders 52 auf der Führungsstange 54 nach rechts verfahren, bis der Werkzeugkopf 11 durch die Aufnahmebüchse 41 in die Halterung 44 hineinragt.
Das zweite Ausstoßelement 34 wird nun durch die zentrale Öffnung 21 des Spannfutters 20 gegen den Werkzeugschaft 13 verspannt und mit Hilfe der Verriegelungsbüchse 36 verriegelt.
Ferner wird auch das erste Ausstoßelement 48 gegen den Werkzeug­ kopf 11 gespannt und mit Hilfe der Verriegelungsbüchse 46 verriegelt. Da die Federkraft des zweiten Ausstoßelementes 34 mit etwa 130 N etwas höher bemessen ist als die Federkraft des ersten Ausstoßelementes von etwa 100 N, ergibt sich im Ergebnis eine Kraftkomponente von etwa 30 N, die das Werkzeug 12 nach links aus der zylindrischen Bohrung 15 zu drücken sucht. Sobald der Schrumpfabschnitt 14 nach Einschalten des Gasbrenners ausreichend erwärmt ist, wird das Werkzeug 12 durch das zweite Ausstoßelement nach links aus dem Schrumpfabschnitt 14 ausge­ stoßen und dabei durch die Federkraft des ersten Ausstoßelementes 48 weich im Halter 44 aufgefangen.
In alternativer Weise kann beim Ausspannvorgang auch das erste Ausstoßelement außer Funktion bleiben, so daß das Werkzeug 12 lediglich durch das zweite Ausstoßelement 34 in den Halter 44 ausgestoßen wird und dort aufgefangen wird.

Claims (8)

1. Vorrichtung zum Spannen von Werkzeugen in einem Spannfutter, welches einen Schrumpfabschnitt (14) zur Aufnahme des Werkzeugs (12) und einen Befestigungsabschnitt (16) zur Befestigung des Spannfutters (20) an einer Werkzeugmaschine aufweist, wobei dem Schrumpfabschnitt (14) eine Heiz­ einrichtung (26) zugeordnet ist, welche als Gasbrenner ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasflamme des Gasbrenners auf den Übergangsbereich (18) zwischen Schrumpfabschnitt (14) und Befestigungsabschnitt (16) des zum Einspannen oder Ausspannen des Werkzeugs (12) rotierend antreibbaren Spannfutters (20) gerichtet ist und daß die Oberfläche des Spannfutters (20) im Übergangsbereich (18) Mittel zur Verbesserung der Wärmeaufnahme aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Spannfutters (20) im Übergangsbereich (18) aufgerauht ist, insbesondere sandgestrahlt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Spannfutters (20) im Übergangsbereich (18) gewellt, gerippt, gebördelt oder verzahnt ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrumpfabschnitt (14) eine zentrale, im wesentlichen zylindrische Bohrung (15) aufweist, welche kurz vor dem Befestigungsabschnitt (16) des Spannfutters (20) endet.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasbrenner einen Brennerkopf (24) aufweist, welcher derart angeordnet ist, daß die Gasflamme um etwa 10° bis 20°, insbesondere um etwa 15° gegenüber der Radialrichtung geneigt auf den Übergangsbereich (18) des Spannfutters (20) gerichtet ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Spindelstock (28) mit einer rotierend antreibbaren Spanneinrichtung (30) vorgesehen ist, in welcher das Spannfutter (20) an seinem dem Schrumpfabschnitt (14) abgewandten Ende (22) einspannbar ist, daß dem Spindelstock (28) eine Pinole mit einer Aufnahmebüchse (41) zur Aufnahme und Zentrierung des Werkzeugs (12) zugeordnet ist, und daß ein erstes Ausstoßelement (48) vorgesehen ist, welches zum Einspannen des Werkzeugs (12) unter Federkraft gegen den Werkzeugkopf (11) verspannbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites Ausstoßelement (34) vorgesehen ist, welches durch eine zentrale Bohrung (21) des Spannfutters (20) zum Ausspannen des Werkzeugs unter Federkraft gegen den Werkzeugschaft (13) verspannbar ist.
8. Verfahren zum Spannen von Werkzeugen in einem Spannfutter, welches einen Schrumpfabschnitt (14) zur Aufnahme des Werkzeuges (12) und einen Befestigungsabschnitt (16) zur Befestigung des Spannfutters (20) an einer Werkzeugmaschine aufweist, wobei der Schrumpfabschnitt (14) zum Einspannen des Werkzeuges (12) erwärmt wird, das Werkzeug (12) in den durch die Erwärmung vergrößerten Schrumpfabschnitt (14) eingeführt wird und nach dem Erkalten im Schrumpf­ abschnitt (14) reibschlüssig gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannfutter (20) und das Werkzeug (12) während der Erwärmung gemeinsam um die Längsachse (58) rotierend angetrieben werden und daß das Spannfutter (20) im Übergangsbereich (18) zwischen Schrumpfabschnitt (14) und Befestigungsabschnitt (16) gezielt erwärmt wird.
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