DE4215607C1 - Verfahren und vorrichtung zum spannen von werkzeugen in einem spannfutter - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum spannen von werkzeugen in einem spannfutterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spannen von Werk
zeugen in einem Spannfutter, welches einen Schrumpfabschnitt
zur Aufnahme des Werkzeugs aufweist, wobei dem Schrumpfabschnitt
eine Heizeinrichtung zugeordnet ist.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Spannen von
Werkzeugen in einem Schrumpfabschnitt eines Spannfutters, bei
welchem der Schrumpfabschnitt zum Einspannen des Werkstückes
erwärmt wird, das Werkzeug in der durch die Erwärmung ver
größerten Schrumpfabschnitt eingeführt wird und nach dem Erhalten
im Schrumpfabschnitt reibschlüssig gehalten wird.
Bei Werkzeugen, die mittels mechanischer Spannelemente, ins
besondere mittels einer Spannzange oder eines Spannfutters
gehalten sind, stellen sich dann Nachteile ein, wenn infolge
hoher Drehzahlen und/oder großer Radien des Werkzeuges und/oder
großer Werkzeugmassen im Betrieb des Werkzeuges Fliehkräfte
auftreten, die der Haltekraft der Spannelemente entgegenwirken.
Wenn diese Fliehkräfte zu groß sind und die Haltekräfte ganz
oder teilweise übersteigen, so ist der erforderliche Reibschluß
zwischen Spindelaufnahme und Werkzeug nicht mehr gewährleistet,
mit der Folge, daß das Werkzeug die gewünschten Bearbeitungs
kräfte zur Spanabnahme nicht mehr aufzubringen vermag.
Durch die DE 39 25 641 A1 sind ein Spannverfahren und eine
Spannvorrichtung bekannt geworden, wobei zur Vermeidung dieser
Nachteile das Werkzeug mit Hilfe eines Schrumpfsitzes in einem
thermisch aufgeweiteten Schrumpfabschnitt des Spannfutters
eingespannt wird. Hierzu wird der Schrumpfabschnitt des Spann
futters zunächst erwärmt, und dann das Werkzeug in den durch
die Erwärmung vergrößerten Schrumpfabschnitt eingeführt und
schließlich der Abschnitt wieder abkühlt, derart, daß das
Werkzeug in der durch die Abkühlung geschrumpften Aufnahme
reibschlüssig gehalten wird. Hierzu weist der Schrumpfabschnitt
eine konische oder zylindrische Bohrung auf und ist mittels
einer Heizeinrichtung beheizbar.
Nach dem bekannten Verfahren und der bekannten Vorrichtung läßt
sich zwar grundsätzlich eine wesentliche Verbesserung der
Spannkraft erzielen, jedoch hat sich gezeigt, daß auf diese
Weise leicht eine Überhitzung des Spannfutters während des Ein-
bzw. Ausspannvorgangs auftreten kann, und daß nicht immer eine
vollständige Einspannung des Werkzeugschaftes sichergestellt
ist.
Aus der US 48 18 161 ist ferner eine Vorrichtung zum Spannen
eines Werkzeuges bekannt geworden, bei welcher ein Werkzeug
mit Hilfe eines Schrumpfsitzes in einem thermisch aufgeweiteten
Schrumpfabschnitt des Spannfutters eingespannt wird. Um das
Werkzeug zum Spannen in Axialrichtung gegen den Schrumpfabschnitt
des Spannfutters zu beaufschlagen, wird eine handbetätigte
Dornpresse benutzt, wobei Beschädigungen der Werkzeugschneiden
durch eine dazwischen gelegte Messingscheibe verhindert werden.
Auch diese Vorrichtung weist die gleichen Nachteile wie die
eingangs erwähnte Vorrichtung auf.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung und ein Verfahren zum Spannen von Werkzeugen zu
schaffen, wodurch die Nachteile des Standes der Technik vermieden
werden, und insbesondere eine Überhitzung des Spannfutters
vermieden wird.
Hinsichtlich der Vorrichtung wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art eine
Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme des Werkzeugs vorgesehen ist,
durch welche das Werkzeug zum Spannen in Axialrichtung gegen
den Schrumpfabschnitt des Spannfutters elastisch beaufschlagbar
ist.
Erfindungsgemäß ist das Werkzeug also vor dem eigentlichen
Spannvorgang in der Aufnahmeeinrichtung zum Beispiel durch
Federkraft elastisch gegen den Schrumpfabschnitt des Spannfutters
beaufschlagt. Wird nun der Schrumpfabschnitt erwärmt, so gleitet
das Werkzeug mit seinem Schaft in den Schrumpfabschnitt, sobald
dieser ausreichend erwärmt ist und sich so ausreichend geweitet
hat, daß sein Innendurchmesser dem Außendurchmesser in des
Werkzeugschaftes entspricht.
Da unter Wirkung der elastischen Beaufschlagung des Werkzeuges
unmittelbar dann, wenn sich der Schrumpfabschnitt des Spann
futters ausreichend geweitet hat, das Werkzeug mit seinem Schaft
in den Schrumpfabschnitt eingeschoben wird, wird einerseits
eine Überhitzung des Schrumpfabschnittes vermieden und anderer
seits eine weitgehend vollständige Aufnahme des Werkzeugschaftes
im Spannabschnitt gewährleistet und damit eine hohe Spannkraft
erreicht.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das
Spannfutter gemeinsam mit der Aufnahmeeinrichtung rotierend
antreibbar.
Durch die Rotation wird eine besonders gleichmäßige Erwärmung
des Schrumpfabschnittes erreicht, so daß lokale Überhitzungen
vermieden werden und eine gleichmäßige Aufweitung für eine
möglichst vollständige Aufnahme des Werkzeugschaftes beim
Spannvorgang sichergestellt ist.
Bei einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
ein Spindelstock mit einer rotierend antreibbaren Spanneinrich
tung vorgesehen, in welcher das Spannfutter an seinem den
Schrumpfabschnitt abgewandten Ende einspannbar ist, wobei ferner
dem Spindelstock eine Pinole mit einer Aufnahmebüchse zur
Aufnahme und Zentrierung des Werkzeugs zugeordnet ist, und wobei
ein erstes Ausstoßelement vorgesehen ist, welches zum Einspannen
des Werkzeugs unter Federkraft gegen den Werkzeugkopf verspannbar
ist.
Auf diese Weise läßt sich der rotierende Antrieb des Spannfutters
auf einfache Weise mit konventionellen Mitteln erreichen, nämlich
indem das Spannfutter an seinem Ende in einer rotierend antreib
baren Spanneinrichtung, also zum Beispiel einer konventionellen
Spannzange eingespannt wird und das einzuspannende Werkzeug
in einer damit ausgerichteten Aufnahmebüchse an einer Pinole
gehalten ist. Dabei wird durch die Aufnahmebüchse einerseits
eine Zentrierung des Werkzeugs sichergestellt, wozu in der
Aufnahmebüchse geeignete Ansenkungen vorhanden sein können.
Andererseits ermöglicht die Aufnahmebüchse eine schonende
Aufnahme des Werkzeugs, so daß eine Beschädigung empfindlicher
Schneiden des Werkzeugs vermieden wird.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das
Spannfutter eine zentrale Bohrung zur Durchführung eines zweiten
Ausstoßelementes zum Ausspannen des Werkzeuges auf.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß bei ausreichender Erwärmung
des Schrumpfabschnittes das Werkzeug einfach mit Hilfe des
Ausstoßelementes aus dem Schrumpfabschnitt ausgestoßen werden
kann, um das Werkzeug auszuspannen.
Bei einer weiter bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das
zweite Ausstoßelement zum Ausspannen des Werkzeuges unter
Federkraft gegen den Werkzeugschaft verspannbar.
Auf diese Weise wird erreicht, daß das Werkzeug unmittelbar
dann, wenn sich der Spannabschnitt ausreichend erwärmt hat,
durch das zweite Ausstoßelement ausgestoßen wird.
Hierdurch wird ein schnelles und sicheres Ausspannen des
Werkzeuges erreicht und eine Überhitzung des Spannabschnittes
auch beim Ausspannvorgang sicher vermieden.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Federkraft des zweiten Ausstoßelementes größer als die
Federkraft des ersten Ausstoßelementes ist, und daß zum Aus
spannen des Werkzeuges aus dem Spannfutter beide Ausstoßelemente
gegen das Werkzeug verspannbar sind.
Auf diese Weise wird ein besonders schonendes Ausstoßen des
Werkzeuges aus dem Spannfutter erreicht, da das Werkzeug bei
ausreichender Erwärmung des Schrumpfabschnittes infolge der
höheren Federkraft des zweiten Ausstoßelementes aus dem Schrumpf
abschnitt unter Überwindung der niedrigeren Federkraft des ersten
Ausstoßelementes ausgestoßen wird, bei diesem Vorgang jedoch
infolge der Federkraft des ersten Ausstoßelementes in der
Aufnahmebüchse "weich" abgefangen wird.
Bei einer weiteren Ausführung der Erfindung weist der Schrumpf
abschnitt des Spannfutters eine zylindrische Bohrung auf, welche
kurz vor einem Befestigungsabschnitt des Spannfutters, welcher
zur Befestigung des Spannfutters an einer Werkzeugmaschine dient,
endet.
Es hat sich gezeigt, daß im Bereich des Befestigungsabschnittes,
welcher in der Regel als Befestigungsflansch ausgebildet ist,
infolge der größeren Masse eine geringere Erwärmung auftritt.
Mit der vorstehend genannten Maßnahme wird die Wärmeabfuhr durch
Wärmeleitung vom Spannabschnitt zum Befestigungsabschnitt des
Spannfutters bei dessen Erwärmung begrenzt, da nur ein relativ
geringer Querschnitt für die Wärmeleitung zur Verfügung steht.
Auf diese Weise ist es möglich, auch am Ende des Spannabschnit
tes, welcher vorzugsweise als zylindrische Bohrung ausgebildet
ist, noch eine thermische Aufweitung zu erzielen, so daß ein
vollständiges Einführen des Werkzeugschaftes in den Spann
abschnitt ermöglicht wird.
Grundsätzlich ist die Verwendung verschiedener Heizeinrichtungen
zur Aufweitung des Schrumpfabschnittes möglich. So kann zum
Beispiel eine induktive Heizeinrichtung vorgesehen sein. Jedoch
hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die
Heizeinrichtung als Gasbrenner ausgebildet ist, dessen Gasflamme
auf den Übergangsbereich zwischen Schrumpfabschnitt und Befesti
gungsabschnitt seitlich auf das Spannfutter gerichtet ist.
Ein Gasbrenner, zum Beispiel ein Propangasbrenner zeichnet sich
durch einen einfachen Aufbau und eine sichere Funktion aus,
und ermöglicht die Aufweitung des Schrumpfabschnittes auf
kostensparende Weise, ohne daß es hierzu besonderer Regelungsein
richtungen bedarf, wie sie beispielsweise bei induktiven
Heizeinrichtungen notwendig sind. Auch läßt sich die Gasflamme
derart auf den Spannflansch richten, daß eine gezielte Aufweitung
des Spannflansches im Bodenbereich des Spannabschnittes erreicht
werden kann. Ein besonders günstiges Verhalten ergibt sich in
Verbindung mit einem rotierend angetriebenen Spannfutter dann,
wenn die Gasflamme auf den Übergangsbereich zwischen Schrumpf
abschnitt und Befestigungsabschnitt seitlich auf das Spannfutter
gerichtet ist.
Hierdurch wird der Spannabschnitt von der Werkzeugaufnahmeseite
her zur Bodenseite hin konisch aufgeweitet, so daß gewährleistet
ist, daß der Werkzeugschaft vollständig bis zum Anschlag unter
Wirkung der Federkraft des ersten Ausstoßelementes in den
Spannabschnitt eingeschoben wird, sobald sich die werkzeugseitige
Öffnung des Spannabschnittes ausreichend erwärmt hat, um ein
Einschieben des Werkzeugschaftes in den Spannabschnitt zu
ermöglichen.
In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung weist der Gasbrenner
einen Brennerkopf auf, der derart angeordnet ist, daß die
Gasflamme um etwa 10° bis 20°, insbesondere um etwa 15° gegenüber
der Radialrichtung geneigt auf den Übergangsbereich des Spann
futters gerichtet ist.
Hierdurch ergibt sich eine besonders günstige Wärmeverteilung
im Übergangsbereich des Spannabschnittes.
Es hat sich als besonders günstig erwiesen, wenn das Spannfutter
zum Spannen des Werkzeuges mit etwa 200 bis 500 Minute-1,
insbesondere mit etwa 300 bis 400 Minute-1 rotiert.
Da das Spannfutter vorzugsweise nur an einem Ende eingespannt
ist, bewirkt die schnelle Rotation eine Abkühlung des Spann
futters infolge der Luftkonvektion, insbesondere in dem Bereich
des Spannfutters, welcher einen größeren Radius aufweist, also
insbesondere im Bereich des Befestigungsabschnittes, während
der Schrumpfabschnitt durch die Gasflamme gezielt erwärmt wird.
Je nach Größe und Material des Spannfutters wird dieses zum
Spannen des Werkzeugs im Übergangsbereich zwischen Schrumpf
abschnitt und Befestigungsabschnitt auf etwa 150° bis 250°C,
insbesondere auf etwa 180° bis 200°C erwärmt, bis sich der
Schrumpfabschnitt an seiner werkzeugseitigen Öffnung ausreichend
geweitet hat, so daß das Werkzeug mit seinem Schaft in den
Schrumpfabschnitt eingeschoben wird.
Es hat sich gezeigt, daß sich bei einer derartigen Dimensionie
rung ein guter Preßsitz des Werkzeuges im Schrumpfabschnitt
ergibt und eine lokale Überhitzung des Spannfutters bzw. des
Werkzeugschaftes sicher vermieden wird. Mit einem derartigen
Preßsitz lassen sich um etwa 100% größere Spannkräfte erreichen,
als dies bei Verwendung herkömmlicher mechanischer Spannfutter
möglich ist.
In weiter vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die
Heizeinrichtung mit einer Abschalteinrichtung gekoppelt, um
die Heizeinrichtung nach Ausstoßen des Werkzeugs in den Schrumpf
abschnitt und/oder nach dem Ausstoßen des Werkzeugs aus dem
Schrumpfabschnitt automatisch abzuschalten.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Erwärmung des Spann
futters durch die automatische Abschaltung auf ein Mindestmaß
reduziert wird, wodurch der Vorgang insgesamt verkürzt wird
und ein versehentliches weiteres Erwärmen des Spannfutters nach
Beendigung des Einspann- bzw. Ausspannvorganges vermieden wird.
Um die notwendige axiale Verschiebung des Werkzeugs beim Ein-
bzw. Ausspannen zu ermöglichen, ist die Pinole in bevorzugter
Weiterbildung gegenüber dem Spindelstock auf einer Führung
mittels eines Pneumatik- oder Hydraulikzylinders verfahrbar
angeordnet.
Auf diese Weise läßt sich die axiale Verschiebung der Pinole
mit besonders einfachen Mitteln erreichen.
Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art das Werkzeug zum Einspannen in Axialrichtung gegen den
Schrumpfabschnitt elastisch beaufschlagt wird, während der
Schrumpfabschnitt erwärmt wird, bis sich der Schrumpfabschnitt
ausreichend geweitet hat, so daß das Werkzeug unter Wirkung
der Axialkraft in den Schrumpfabschnitt eingestoßen wird.
Erfindungsgemäß wird durch die elastische Beaufschlagung des
Werkzeuges in Axialrichtung, welche zum Beispiel durch Federkraft
erfolgen kann, unmittelbar dann in den Schrumpfabschnitt des
Spannfutters eingestoßen, wenn sich der Schrumpfabschnitt infolge
der Erwärmung ausreichend geweitet hat.
Auf diese Weise wird vermieden, daß das Spannfutter stärker
erhitzt wird, als dies unbedingt notwendig ist, da ohne weiteres
Zutun automatisch das Werkzeug in den Schrumpfabschnitt einge
stoßen wird, sobald sich der Schrumpfabschnitt ausreichend
geweitet hat. Eine zusätzliche Temperaturkontrolle des Spann
futters oder des Schrumpfabschnittes oder eine Temperatur
steuerung der Heizeinrichtung wird auf diese Weise überflüssig.
In bevorzugter Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Werkzeug zum Ausspannen gegen seinen Werkzeugschaft
in Axialrichtung elastisch beaufschlagt, während der Schrumpf
abschnitt erwärmt wird, so daß das Werkzeug unter Wirkung der
Axialkraft aus dem Schrumpfabschnitt des Spannfutters ausgestoßen
wird.
Mit einer derartigen Ausführung läßt sich in entsprechender
Weise eine Überhitzung des Schrumpfabschnittes beim Ausstoßvor
gang vermeiden, da das Werkzeug unter Wirkung der Axialkraft
unmittelbar dann aus dem Schrumpfabschnitt des Spannfutters
ausgestoßen wird, wenn sich der Schrumpfabschnitt infolge der
Erwärmung ausreichend geweitet hat.
Bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, das Spannfutter und das Werkzeug während der
Erwärmung gemeinsam um die Längsachse rotierend anzutreiben.
Hierdurch wird eine besonders gleichmäßige Temperaturverteilung
ermöglicht und weiterhin eine einseitige lokale Überhitzung
vermieden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Aus
führungsbeispieles, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher
erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Längsansicht einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung mit ausgefahrener Pinole
und
Fig. 2 eine vereinfachte Darstellung der Vorrichtung gemäß
Fig. 1, bei der die Pinole vom Werkzeug zurückgefahren
ist.
In den Fig. 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung
insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet.
Auf einer Grundplatte 50 ist ein Spindelstock 28 angeordnet,
welcher mit einem Antriebsmotor 32 über einen Riementrieb zum
Antrieb einer herkömmlichen Spanneinrichtung 30 in Form einer
Spannzange gekoppelt ist.
Gegenüber dem Spindelstock 28 ist eine Pinole 42 in Axialrichtung
58 verschiebbar angeordnet, welche auf einer horizontalen
Führungsstange 54 in Axialrichtung geführt ist und mittels eines
Pneumatikzylinders 52 in Axialrichtung 58 verfahrbar ist, welcher
über eine vertikale Stehplatte 56 an der Grundplatte 50 befestigt
ist.
Die Spanneinrichtung 30 dient zur Aufnahme eines insgesamt mit
der Ziffer 20 bezeichneten Spannfutters, in welches ein Werkzeug
12 unter Schrumpfsitz eingespannt werden kann. Das Spannfutter
20 ist als Werkzeughalter mit einem genormten Spannkegel
ausgebildet.
Das Spannfutter 20 wird an seinem dem Werkzeug 12 abgewandten
Ende 22 in der Spanneinrichtung 30 eingespannt und mit Hilfe
einer Rändelmutter 38 fixiert.
Das Spannfutter 20 weist einen werkzeugseitigen Schrumpfabschnitt
14 auf, in welchem eine zylindrische Bohrung 15 zur Aufnahme
des Werkzeugschaftes 13 vorgesehen ist. An dem Schrumpfabschnitt
14 schließt sich ein Befestigungsabschnitt 16 an, welcher einen
Befestigungsflansch und einen nachfolgenden Spannkegel herkömm
licher Bauweise aufweist. Die zylindrische Bohrung 15 des
Schrumpfabschnittes 14 endet kurz vor dem Befestigungsflansch
des nachfolgenden Befestigungsabschnittes 16. Das Spannfutter
20 ist von einer zentralen Bohrung 21 durchsetzt, durch welche
ein Ausstoßelement 34 zum Ausstoßen des Werkzeugs 12 in das
Spannfutter 20 einfahrbar ist.
Zur Aufnahme des Werkzeugs 12 vor dem Einspannvorgang in das
Spannfutter 20 bzw. nach dem Ausspannvorgang dient eine insgesamt
mit der Ziffer 40 bezeichnete Aufnahmeeinrichtung, welche an
der Pinole 42 gehalten ist. Die Aufnahmeeinrichtung 40 umfaßt
eine zylindrische Halterung 44 für das Werkzeug 12, das mittels
einer Aufnahmebüchse 41 gegenüber dem Spannfutter 20 zentriert
ist, wozu geeignete Ansenkungen in der Aufnahmebüchse vorgesehen
sind. Die Aufnahmebüchse 41 dient ferner dazu, eine Einführung
des Werkzeuges 12 zu ermöglichen, ohne daß am Werkzeugkopf 11
vorgesehene empfindliche Schneiden an der Halterung 44 an
schlagen, was zu einer Beschädigung führen könnte.
In die Halterung 44 ist ein federbelastetes Ausstoßelement 48
einfahrbar, welches über ein weiches Anschlagelement aus
Aluminium mittels einer Verriegelungsbüchse 46 gegen den
Werkzeugkopf 11 verspannt werden kann, um das Werkzeug 12 in
Richtung auf das Spannfutter 20 federnd zu beaufschlagen.
Das entsprechend aufgebaute, zweite Ausstoßelement 34 ist auf
der gegenüberliegenden Seite am Spindelstock 28 angeordnet.
Es ist gleichfalls federbelastet und kann mittels einer Ver
riegelungsbüchse 36 durch die zentrale Öffnung 21 des Spann
futters 20 gegen den Werkzeugschaft 13 verspannt werden.
Zur Erwärmung des Spannfutters 20 zum Ein- bzw. Ausspannen des
Werkzeuges 12 ist eine Heizeinrichtung 26 in Form eines Propan
gasbrenners vorgesehen, dessen Brennerkopf 24 derart ausgerichtet
ist, daß seine Gasflamme auf den Übergangsbereich 18 zwischen
Schrumpfabschnitt 14 und Befestigungsflansch des Befestigungs
bereiches 16 gerichtet ist. Dabei beträgt die Neigung der
Gasflamme gegenüber der Radialen etwa 15°.
Die Gasflamme trifft somit unmittelbar auf den winkligen
Übergangsbereich 18 am Beginn des Befestigungsflansches auf,
der zusätzlich, zum Beispiel durch Sandstrahlen, aufgerauht
ist, um die Wärmeübertragung im Übergangsbereich 18 auf das
Spannfutter 20 zu verbessern.
Anstelle einer Aufrauhung des Übergangsbereiches 18 kann dieser
auch eine gewellte, gezackte, verzahnte oder gebördelte Ober
fläche aufweisen.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist die folgende:
Soll ein Werkzeug 12 in das Spannfutter 20 eingespannt werden,
so wird zunächst das Spannfutter 20 an seinem Ende 22 in die
Spanneinrichtung 30 eingespannt, welche mit Hilfe der Rändelmut
ter 38 angezogen wird.
In der in Fig. 2 dargestellten vom Spindelstock 28 entfernten
Stellung kann nun das Werkzeug 12 mit dem Werkzeugkopf 11 in
die Aufnahmebüchse 41 eingeschoben werden und im Halter 44
befestigt werden. Anschließend wird die Pinole 42 in die in
Fig. 1 gezeigte Stellung in Richtung auf das Spannfutter 20
verfahren, bis der Werkzeugschaft 13 des Werkzeuges 12 an der
zylindrischen Bohrung 15 von außen anschlägt. Anschließend wird
das erste Ausstoßelement 48 gegen den Werkzeugkopf 11 gespannt
und mittels der Verriegelungsbuchse 46 verriegelt, so daß der
Werkzeugschaft 13 mit einer Federkraft von etwa 100 N gegen
die noch zu kleine zylindrische Öffnung 15 gepreßt wird.
Während dieses Vorganges ist das zweite Ausstoßelement 34 nicht
gespannt.
Nun wird der Gasbrenner in Betrieb gesetzt, um den Schrumpf
abschnitt 15 zu erwärmen. Nach etwa 2 bis 2,5 Minuten hat die
Propangasflamme den Schrumpfabschnitt 15 des Spannfutters 20
so aufgeweitet, daß das Werkzeug 12 mit seinem Schaft 13
schlagartig nach innen rutscht und zwar unter der Wirkung der
Feder des ersten Ausstoßelementes 48.
Durch die Richtung der Gasflamme auf den Übergangsbereich 18
und dessen zusätzliche Aufrauhung wird die zylindrische Bohrung
15 an ihrem spindelkopfseitigen Ende stärker erwärmt, so daß
sich eine konische Aufweitung der Bohrung 15 ergibt. Beim
Durchrutschen des Werkzeugschaftes 13 in den Schrumpfabschnitt
14 gelangt daher der Werkzeugschaft vollständig in die Bohrung
15, bis dieser am Ende der Bohrung anschlägt.
Der Gasbrenner wird nun entweder von Hand abgeschaltet, oder
mit Hilfe einer Automatik (nicht dargestellt), welche auf die
axiale Verschiebung des Werkzeuges reagiert und so den Gasbrenner
abschaltet.
Die Aufnahmeeinrichtung 40 kann nun mit Hilfe des Pneumatikzylin
ders 52 auf der Führungsstange 54 nach links verfahren werden,
damit das Spannfutter 20 mit dem im Schrumpfsitz eingespannten
Werkzeug 12 aus der Spanneinrichtung 30 zur weiteren Verwendung
in einer Werkzeugmaschine ausgespannt werden kann.
Soll das Werkzeug 12 aus dem Spannfutter 20 wieder ausgespannt
werden, so wird wiederum zunächst das Spannfutter 20 an seinem
Ende 22 in die Spanneinrichtung 30 eingespannt. Dann wird die
Aufnahmeeinrichtung 40 mit Hilfe des Pneumatikzylinders 52 auf
der Führungsstange 54 nach rechts verfahren, bis der Werkzeugkopf
11 durch die Aufnahmebüchse 41 in die Halterung 44 hineinragt.
Das zweite Ausstoßelement 34 wird nun durch die zentrale Öffnung
21 des Spannfutters 20 gegen den Werkzeugschaft 13 verspannt
und mit Hilfe der Verriegelungsbüchse 36 verriegelt.
Ferner wird auch das erste Ausstoßelement 48 gegen den Werkzeug
kopf 11 gespannt und mit Hilfe der Verriegelungsbüchse 46
verriegelt. Da die Federkraft des zweiten Ausstoßelementes 34
mit etwa 130 N etwas höher bemessen ist als die Federkraft des
ersten Ausstoßelementes von etwa 100 N, ergibt sich im Ergebnis
eine Kraftkomponente von etwa 30 N, die das Werkzeug 12 nach
links aus der zylindrischen Bohrung 15 zu drücken sucht. Sobald
der Schrumpfabschnitt 14 nach Einschalten des Gasbrenners
ausreichend erwärmt ist, wird das Werkzeug 12 durch das zweite
Ausstoßelement nach links aus dem Schrumpfabschnitt 14 ausge
stoßen und dabei durch die Federkraft des ersten Ausstoßelementes
48 weich im Halter 44 aufgefangen.
In alternativer Weise kann beim Ausspannvorgang auch das erste
Ausstoßelement außer Funktion bleiben, so daß das Werkzeug 12
lediglich durch das zweite Ausstoßelement 34 in den Halter 44
ausgestoßen wird und dort aufgefangen wird.
Claims (16)
1. Vorrichtung zum Spannen von Werkzeugen in einem Spannfutter,
welches einen Schrumpfabschnitt (14) zur Aufnahme des
Werkzeuges (12) aufweist, wobei dem Schrumpfabschnitt (14)
eine Heizeinrichtung (26) zugeordnet ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Aufnahmeeinrichtung (40) zur Aufnahme
des Werkzeugs (12) vorgesehen ist, durch welche das Werkzeug
(12) zum Spannen in Axialrichtung gegen den Schrumpf
abschnitt (14) des Spannfutters (20) elastisch beauf
schlagbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Spannfutter (20) gemeinsam mit der Aufnahmeeinrichtung
(40) rotierend antreibbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Spindelstock (28) mit einer rotierend antreibbaren
Spanneinrichtung (30) vorgesehen ist, in welcher das
Spannfutter (20) an seinem dem Schrumpfabschnitt (14)
abgewandten Ende (22) einspannbar ist, daß dem Spindelstock
(28) eine Pinole (42) mit einer Aufnahmebüchse (41) zur
Aufnahme und Zentrierung des Werkzeugs (12) zugeordnet
ist, und daß ein erstes Ausstoßelement (48) vorgesehen
ist, welches zum Einspannen des Werkzeugs (12) unter
Federkraft gegen den Werkzeugkopf (11) verspannbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Spannfutter (20) eine zentrale Bohrung
(21) zur Durchführung eines zweiten Ausstoßelementes (34)
zum Ausspannen des Werkzeugs (12) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite Ausstoßelement (34) zum Ausspannen des Werkzeugs
(12) unter Federkraft gegen den Werkzeugschaft (13)
verspannbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federkraft des zweiten Ausstoßelementes (34) größer
als die Federkraft des ersten Ausstoßelementes (48) ist,
und daß zum Ausspannen des Werkzeugs (12) aus dem Spann
futter (20) beide Ausstoßelemente (34, 48) gegen das
Werkzeug (12) verspannbar sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrumpfabschnitt
(14) eine zentrale, im wesentlichen zylindrische Bohrung
(15) aufweist, welche kurz vor einem Befestigungsabschnitt
(16) des Spannfutters (20), welcher zur Befestigung des
Spannfutters (20) an einer Werkzeugmaschine dient, endet.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung
(26) ein Gasbrenner ist, dessen Gasflamme auf den Übergangs
bereich (18) zwischen Schrumpfabschnitt (14) und Befesti
gungsabschnitt (16) seitlich auf das Spannfutter (20)
gerichtet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gasbrenner einen Brennerkopf (24) aufweist, der derart
angeordnet ist, daß die Gasflamme um etwa 10° bis 20°,
insbesondere um etwa 15° gegenüber der Radialrichtung
geneigt auf den Übergangsbereich (18) des Spannfutters
(20) gerichtet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannfutter
(20) zum Spannen des Werkzeugs (12) mit etwa 200 bis 500
min-1, insbesondere mit etwa 300 bis 400 min-1 rotiert.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannfutter
(20) zum Spannen des Werkzeugs (12) im Übergangsbereich
zwischen Schrumpfabschnitt (14) und Befestigungsabschnitt
(16) auf etwa 150 bis 250°C, insbesondere auf etwa 180
bis 200°C erwärmt wird.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung
(26) mit einer Abschalteinrichtung gekoppelt ist, um die
Heizeinrichtung (26) nach dem Einstoßen des Werkzeugs (12)
in den Schrumpfabschnitt (14) und/oder nach dem Ausstoßen
des Werkzeugs (12) aus dem Schrumpfabschnitt (14) auto
matisch abzuschalten.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß die Pinole (42) gegenüber
dem Spindelstock (28) auf einer Führung (54) mittels eines
Pneumatik- oder Hydraulikzylinders (52) verfahrbar angeord
net ist.
14. Verfahren zum Spannen von Werkzeugen in einem Schrumpf
abschnitt (14) eines Spannfutters (20), bei welchem der
Schrumpfabschnitt (14) zum Einspannen des Werkzeugs (12)
erwärmt wird, das Werkzeug (12) in den durch die Erwärmung
vergrößerten Schrumpfabschnitt (14) eingeführt wird und
nach dem Erkalten im Schrumpfabschnitt (14) reibschlüssig
gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug
(12) zum Einspannen in Axialrichtung gegen den Schrumpf
abschnitt (14) elastisch beaufschlagt wird, während der
Schrumpfabschnitt (14) erwärmt wird, bis sich der Schrumpf
abschnitt (14) ausreichend geweitet hat, so daß das Werkzeug
(12) unter Wirkung der Axialkraft in den Schrumpfabschnitt
(14) eingestoßen wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das Werkzeug (12) zum Ausspannen gegen seinen Werkzeugschaft
(13) in Axialrichtung elastisch beaufschlagt wird, während
der Schrumpfabschnitt (14) erwärmt wird, so daß das Werkzeug
(12) unter Wirkung der Axialkraft aus dem Schrumpfabschnitt
(14) des Spannfutters (20) ausgestoßen wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Spannfutter (20) und das Werkzeug (12) während
der Erwärmung gemeinsam um die Längsachse (58) rotierend
angetrieben werden.
Priority Applications (6)
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