DE421511C

DE421511C - Verfahren und Vorrichtung zum Buegelecht-, Krumpffrei- und Nadelfertigmachen von Geweben

Info

Publication number: DE421511C
Application number: DEH99227D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1924-11-09
Filing date: 1924-11-09
Publication date: 1925-11-13

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Bügelecht-, Krumpffrei- und Nadelfertigmachen von Geweben. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bügelecht-, Krumpffrei- und Nadelfertigmachen von Geweben.
Gegenüber .den bisher diesen Zwecken dienenden Verfahren und Vorrichtungen in Verbindung mit Heißpressen, auch bei vorheriger Feuchtdämpfung der Gewebe, wird durch die Neuerung eine Ware erzielt, die allen berechtigten Anforderungen an Feuchtigkeitsgehalt und - Krumpffreiheit entspricht.
Das Wesen. der Neuerung besteht darin, daß die Gewebe kurz vor dem Heißpressen nicht gedämpft oder nur bespritzt werden, wodurch leicht Flecken enistehen, sondern gleichmäßig leicht benetzt werden und dadurch; zuerst kühle Feuchtigkeit in voller Fläche direkt erhält. Das Gewebe läuft dabei ohne Mitläufer und ohne Spannung über einen Anfeuchtkörp.er und nimmt hier die nötige Feuchtigkeit gleichmäßig auf, um gleich darauf durch :die. heiße Presse zu gehen. Es ist dies das soggenannte Bügeln, wie es der Schneider bei der Verarbeitung anwendet, wobei die Ware vollständig bügelecht-, krumpffrei und nadelfertig gemacht wird. Das Netzen soll das Gewebe feuchtkühl machen und schon vor dem kurz darauf folgenden Heißpressen infolge des ungespannten Zustandes der Ware das freie Eingehen der Ware begünstigen.
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht.
Es ist u der Kupfermantel einesBehälters, über den das Gewebe läuft und hier der Einwirkung von Feuchtigkeit ausgesetzt wird. Der Kupfermantel a bildet einen Hohlrahmen und besteht nur aus Boden, Decke und Stirnseitenwänden. An den offenen Längsseiten ist er mit Kupferdrahtgazeoder ähnlichem, b, überzogen. Diese leicht durchlässige Wandung ist mit einer dichteren Schicht, etwa Barchent, bezogen, die wasserdurchlässig ist. Das Wasserzuführungsrohr c leitet das Wasser oder die sonst verwendete Flüssigkeit in das Spritzrohr d, und ist so angeordnet, daß die Wasserabgabe gegebenenfalls unter Druck sprudelartig nach beiden Seiten hin gleichmäßig erfolgt, und zwar auf der ganzen Breite der Feuchtvorrichtung. Dadurch dringt die Flüssigkeit gleichmäßig durch die Gaze und befeuchtet den inneren Teil des barchentartigen überzuges ebenfalls gleichmäßig, so daß das darübergeleitete Gewebe auch gleichmäßig Feuchtigkeit erhält. Das überschießende Wasser sammelt sich bei Sättigung des Überzuges an der unteren, inneren Seite des überzugstoffes an und läuft ungehindert in den Behälterboden, der mulden- oder rinnenartig geformt ist, und durch den Abfluß e ab.
Die Achsen f, welche in Lagern lt drehbar sind und durch Schrauben! oder ähnliche Vorrichtungen den Behälter in jeder gewünschten Lage und Stellung festhalten, ermöglichen es nach Belieben, die Feuchtigkeit in erforderlichem Maße auf eine der Gewebeseiten je nach Führung desselben zu übertragen. Damit die Gaze einen festen Halt hat, sind noch Stege g zwischen Decken- und Bodenteil des Behälterkörpers angebracht, die selbstverständlich in keiner Weise die gleichmäßige Übertragung der Flüssigkeit verhindern dürfen.
Diese Vorrichtung kann nach Belieben an jeder Mulden-oder Zylinderpresse oder ähnlichen Veredelungsvorrichtungen angebracht werden.

Claims

PATENT-ANSPRÜcHE: z. Verfahren' zum Bügelecht-, Krumpffrei- und Nadelfertig machen von Geweben, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebe kurz vor dem Heißpressen ungespannt über kühle Feuchtigkeit an sie durch Berührung abgebende Anfeuchtkörper geführt werden.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß dicht vor der Heißpresse ein Anfeuchtbehälter (a, b) gelagert ist, durch dessen durchlässige Seitenwandungen (b) Feuchtigkeit in Form von kaltem Wasser oder anderen Flüssigkeiten in solcher Menge hindurchtritt, daß das darüber. hinweggleitende Gewebe in erforderlichem Maße benetzt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuchtbehälter aus .einem nur an den beiden Längsseiten offenen, mit gazeartiger und darüberli:egender dichter saugfähiger Umhüllung bezogenen Hohlrahmen (a) besteht, der im Innern Spritzrohre (d) oder ähnliche Leitungen enthält,, welche die Netzflüssigkeit unter Druck in kleinen Mengen gegen die Wandungen (b) sprudeln, die die Flüssigkeit ansaugen und den Überschuß im Behälterinnern (e) ablaufen lassen, so daß die Behälteraußenflä.che gleichmäßig genetzt bleibt. 4.. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der um eine .Mittelachse (f) einstellbare Netzkörper (a, b) das Gewebe ohne Spannrollen oder Mitläufer unmittelbar zugeführt erhält.