DE4214097A1 - Verfahren zur reinigung von wasserstoffperoxid von anionen - Google Patents
Verfahren zur reinigung von wasserstoffperoxid von anionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von
einer wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung von den in der
Lösung selbst vorliegenden Anionen.
Es ist bekannt, daß Wasserstoffperoxid, welches soweit
wie möglich frei von Anionen und Kationen ist, für viele
industrielle Zwecke geeignet ist.
Zur Zeit wird durch Syntheseverfahren erhaltenes
Wasserstoffperoxid mit einem Ionenaustauschharz bei einer
Temperatur, die immer höher als 0°C ist, zur Eliminierung
von Anionen in Kontakt gebracht. Solche Verfahren sind
z. B. in US-A-30 74 782 (worin unter Spalte 9, Zeilen 42
bis 45 steht, daß die Wasserstoffperoxidlösung
vorzugsweise bei einer Temperatur von ca. 35°C gekühlt
wird) und in GB-A-9 24 625 beschrieben (das einzige
Beispiel, Nr. 1, worin die Temperatur erwähnt
wird, gibt an, daß die Lösungstemperatur bei 25°C
gehalten wird).
Da man weiß, daß die
Wasserstoffperoxid-Zersetzungskinetik direkt proportional
zur Temperatur ist (und daß seine Zersetzungsreaktion
exotherm ist) und daß eine solche Zersetzung durch
Kontakt mit basischen Ionenaustauschharzen unterstützt
wird, liegt es nahe, daß die Zeit, in welcher
Wasserstoffperoxid in Kontakt mit anionischen Harzen bei
den oben erwähnten Temperaturen gehalten wird,
notwendigerweise sehr kurz ist, was die bekannten
Reinigungsverfahren im industriellen Maßstab praktisch
ungeeignet macht.
Bestätigt wird dies in GB-A-9 24 625 in Beispielen 1, 2 und
4, wonach die Kontaktzeiten von Wasserstoffperoxid ein
paar Sekunden ausmachen dürfen und vorzugsweise kürzer als
1 Minute (Seite 1, Zeilen 82 bis 87) sind, da das Harz die
Zersetzung des Wasserstoffperoxids induziert.
Obwohl US-A-30 74 782 keine Aussagen darüber macht, müssen
die Zeiten aus den oben erwähnten Gründen notwendigerweise
kurz sein.
Zur Überwindung der oben genannten Nachteile schlägt
FR-A-14 84 127 vor, wäßrige Lösungen von
Wasserstoffperoxid von Verunreinigungen in ionischer Form
durch Adsorption salifizierter Ionenaustauscherharze zu
reinigen, die nicht einen Ionenaustausch der
Verunreinigungen, sondern eine Adsorption von
Wasserstoffperoxid bewirken, welches anschließend auf
solchen Harzen durch Wasser extrahiert werden kann.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß ein industriell
anwendbares Verfahren, durch welches Anionen aus wäßrigen
Wasserstoffperoxidlösungen bei vergleichbaren
Konzentrationen entfernt werden, wenn nicht sogar geringer
als solchen, die durch klassische Destillationsverfahren
unter Vakuum erreicht werden können, mit einer billigen
Methode durchgeführt werden kann.
Erfindungsgemäß wird die wäßrige
Wasserstoffperoxidlösung mit Anionen zuvor auf eine
Temperatur zwischen 0°C und dem Gefrierpunkt der Lösung
gekühlt, anschließend die Lösung durch eine Masse von
Teilchen eines anionischen Harzes mit einer Matrix aus
Styrol-Divinylbenzol-Polymeren in basischer Form mit einer
mittleren Stärke geführt, und das Harz und die
durchgeleitete Lösung anschließend gekühlt, so daß die
Temperatur der aus der Masse entstehenden Lösung gleich
der Temperatur der in die Masse zugeführten Lösung ist,
und das Verfahren bis zur Erschöpfung des Harzes
durchgeführt wird.
Die Zuführtemperatur der wäßrigen
Wasserstoffperoxidlösung und die Temperatur, bei welcher
die Lösung mit dem anionischen Harz in Kontakt gebracht
wird, sind vorzugsweise niedriger als -8°C; die Harze
haben eine Matrix in makrorektukularer Form; die
verwendeten anionischen Harze haben eine tertiäre
aliphatische Amineinheit, und Kationen sind zuvor aus der
Lösung vor der Behandlung mit dem anionischen Harz
entfernt worden, da sie die Wasserstoffperoxidzersetzung
in der basischen Umgebung des Harzes fördern könnten.
Es wurde gefunden, daß bereits bei -10°C kaum Zersetzung
von Wasserstoffperoxid auftritt, wenn die zu behandelnde
Lösung einen Gehalt von 40% Wasserstoffperoxid hat, daß
Chloride, Nitrate, Sulfate, Phosphate und Anionen leicht
aus der Wasserstoffperoxidlösung abgetrennt werden können,
und daß ein bevorzugtes Harz, welches keine
Wasserstoffperoxidzersetzung bewirkt, dasjenige von der
amerikanischen Firma Dow mit dem Namen DOWEX MWA-A-1 ist.
Zur Klarstellung der erfindungsgemäßen Merkmale wird im
folgenden eine nicht beschränkende Ausführungsform
beschrieben.
Angenommen, man wünscht eine wäßrige
Wasserstoffperoxidlösung von 40 Gew.-% von Anionen zu
reinigen, wobei die Lösung einen spezifischen Widerstand
von 300.000 Ohm/cm und einen Gefrierpunkt von -40°C
aufweist und neben einigen Kationen 700 ppb an Chloriden
(1 ppb entspricht 1 µg/kg), 20.000 ppb an Nitrten,
3000 ppb an Sulfaten und 15.000 ppb an Phosphaten als
Anionen enthält.
Nach Abtrennung der Kationen aus der Lösung nach bekannten
Methoden wird sie von unten nach oben durch eine Säule
geleitet, die mit dem anionischen Harz DOWEX MWA-A in
basischer Form gefüllt ist, welches im wesentlichen als
sphärisch geformte Teilchen vorliegt, die einen
Durchmesser zwischen ca. 0,3 mm und ca. 1,25 mm aufweisen.
Zu Beginn ist die Säule mit bidestilliertem Wasser bei
Raumtemperatur bedeckt.
Nach Beginn des Reinigungsprozesses wird die anionische
Harzsäule auf 0 bis 1°C mit bidestilliertem Wasser im
Gegenstromverfahren gekühlt, während das Harz und das
bidestillierte Wasser in der Säule durch einen Kühlmantel
um die Säule herum gekühlt wird, welcher ebenfalls die
Temperatur während des Reinigungsprozesses konstant halten
soll.
An dieser Stelle wird die zu reinigende
Wasserstoffperoxidlösung (auf -10°C gekühlt) vom Boden der
Säule unter Kühlen eingeführt. Innerhalb weniger Minuten
erfolgt der gesamte Ersatz des bidestillierten Wassers mit
der wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung und es tritt ein
schneller Abfall der Temperatur im Inneren der Säule auf
(wobei es zu keiner Eisbildung kommt), bis sich die
Temperatur auf -10°C stabilisiert.
Die Startphase kann als beendet angesehen werden, und das
System befindet sich im Gleichgewicht, wenn die Temperatur
der aus der Behandlung mit dem anionischen Harz
austretenden Lösung gleich der eintretenden Lösung ist
(-10°C).
Um spezifischere Zahlenangaben zu geben: Man leitet für
einen Zeitraum von ca. 20 Stunden (Elutionsgeschwindigkeit
10 1/Stunde) 200 l wäßrige Wasserstoffperoxidlösung von
40% des zuvor erwähnten Typs durch eine Säule mit 1 l
anionischem Harz, wie oben dargestellt gekühlt, wobei die
Lösung auf -10°C gekühlt wird und die gereinigte Lösung
100 ppb an Chloriden, 300 ppb an Nitraten, 10 ppb an
Phosphaten, 1000 ppb an Sulfaten enthält, und die
Zersetzung des Wasserstoffperoxids vernachlässigbar ist.
Diese gereinigte Lösung hat bessere Eigenschaften als
diejenigen, die mit üblichen Verfahren erhältlich sind, was
sie industriell vollständig einsetzbar macht, z. B. im
Bereich der Elektronik.
Wenn das Harz sich erschöpft, wird die Zuführung der
Wasserstoffperoxidlösung abgebrochen bevor das Harz
regeneriert wird, und das Harz mit kaltem Wasser (ca. 1°C)
bis zur vollständigen Entfernung von Wasserstoffperoxid
gewaschen; keine Gefriererscheinungen werden beobachtet,
da die Temperatur in der Säule, die das Harz enthält, sehr
rasch von -10°C auf +10°C ansteigt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Reinigung von wäßrigen
Wasserstoffperoxidlösungen von Anionen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lösung zuvor
auf eine Temperatur zwischen 0°C und dem Gefrierpunkt
der Lösung gekühlt wird, anschließend die Lösung
durch eine Masse von anionischen Harzteilchen mit
einer Matrix aus Styrol-Divinylbenzol-Polymeren von
mittlerer Stärke in basischer Form geleitet wird, und
anschließend das Harz und die durchgeleitete
wäßrige Lösung in einer solchen Weise gekühlt wird,
daß die Temperatur der aus der Masse ausfließenden
Lösung gleich der Temperatur der in die Masse
zugeführten Lösung ist, wobei das Verfahren bis zur
Erschöpfung des Harzes kontinuierlich durchgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Temperatur
niedriger als -8°C ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Harze eine
molekulare Matrix und tertiäre aliphatische,
anionische Einheiten haben.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die wäßrige
Wasserstoffperoxidlösung im wesentlichen frei von
Kationen ist.
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