DE4211763A1 - Vorrichtung zur Abscheidung von Melamin - Google Patents
Vorrichtung zur Abscheidung von MelaminInfo
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- C07D251/02—Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings
- C07D251/12—Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D251/26—Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with only hetero atoms directly attached to ring carbon atoms
- C07D251/40—Nitrogen atoms
- C07D251/54—Three nitrogen atoms
- C07D251/56—Preparation of melamine
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- B01D53/74—General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abscheidung von
Melamin aus den heißen Reaktionsgasen.
Aus der AT-PS 244.345 ist bekannt, das bei der katalytischen
Melaminsynthese erhaltene Melamin aus den heißen Reaktionsga
sen beispielsweise durch Abkühlung an gekühlten Metallwänden
oder in einer Wirbelschicht von Melaminkristallen abzuschei
den. Das erhaltene Rohmelamin ist dabei sehr verunreinigt und
muß durch aufwendiges Umkristallisieren gereinigt werden. Rei
nes Melamin ohne zusätzliches Umkristallisieren kann gemäß der
in der AT-PS 244.345 beschriebenen Erfindung dadurch erhalten
werden, daß die heißen, Melamin enthaltenden Reaktionsgase zur
Vermeidung von Zersetzungsreaktionen und Verunreinigungen nach
der Synthese direkt in einer Waschflüssigkeit abgeschieden
werden. Bei diesem Verfahren wird zwar reines Melamin in sehr
einfacher Weise erhalten, es besitzt jedoch den Nachteil, daß
an der Eintrittsstelle der Reaktionsgase in die Abscheide
vorrichtung sehr hohe Reaktionsgastemperaturen von etwa 440°C
erforderlich sind, um Ablagerungen von Melamin bzw. ein Ver
stopfen der Apparatur mit festem Melamin zu verhindern.
Die Aufgabe der Erfindung war es, eine Vorrichtung zu finden,
mit der die Melaminabscheidung auch bei niedrigeren Reaktions
gastemperaturen möglich ist. Es wurde unerwarteterweise gefun
den, daß diese Aufgabe durch eine Kombination verschiedener
Konstruktionsmaßnahmen gelöst werden kann, bei der einerseits
beheizbare Apparateteile und andererseits Apparateteile, die
ein Zurückströmen der Reaktionsgase aus dem Absorptionsbehäl
ter erschweren, verwendet werden.
Gegenstand der Erfindung ist demnach eine Vorrichtung zur Ab
scheidung von Melamin aus heißen Reaktionsgasen in eine Wasch
flüssigkeit, bestehend aus einem unten offenen Gaszuführungs
rohr (1) für die heißen Reaktionsgase (7), das mit dem unteren
Ende in ein koaxiales Absorptionsrohr (2) mündet und einem,
den oberen Teil des Absorptionsrohres (2) und das Gaszufüh
rungsrohr (1) umgebenden geschlossenen Behälter (3), der als
Vorrats- und Überlaufgefäß für die Waschflüssigkeit (10)
dient, aus dem die Innenwand des Absorptionsrohres (2) ständig
mit nachfließender Waschflüssigkeit (10) bespült wird, wobei
der Behälter (3) oberhalb seines Flüssigkeitsspiegels ein
Zuführungsrohr (8) für Inertgase und unterhalb des Flüssig
keitsspiegels ein Zuführungsrohr (9) für die Waschflüssigkeit
(10) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Gaszuführungs
rohr (1) beheizbar ist und daß am Gaszuführungsrohr (1) eine
in das Absorptionsrohr (2) ragende Verlängerungsdüse (4) ange
ordnet ist.
Durch die erfindungsgemäße Ausrüstung der Melamin-Abscheide
vorrichtung mit einer Beheizung und einer Verlängerungsdüse
wird das Zurückströmen der Reaktionsgase aus dem Absorptions
behälter (3) bzw. in dessen obere Teile, die nicht von Wasch
flüssigkeit (10) bespült sind, erschwert bzw. verhindert. Da
durch ist es mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich,
auch bei niedrigeren Reaktionsgastemperaturen von etwa 325-400°C
ein Verstopfen der Apparatur mit festem Melamin zu ver
meiden.
Trotz der beispielsweise aus G. van der Plaats et al, Proc.
Second European Symposium on Thermal Analysis (Chem. Abstr. 96
(7): 51647f), Seite 215 bekannten Tatsache, daß sich Melamin
bei Temperaturen über 300°C zu zersetzen beginnt, beispiels
weise zu Melem oder Melam, konnten an den beheizten Teilen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung keine thermischen Zer
setzungsprodukte des Melamins festgestellt werden.
Die bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mögliche
niedrigere Eintrittstemperatur der Reaktionsgase in die Ab
scheidevorrichtung erlaubt eine wesentlich verbesserte Ener
gienutzung im Vergleich zu konventionellen Melamin-Abscheide
vorrichtungen. Die mit etwa 440°C aus dem Kontaktofen austre
tenden Reaktionsgase können beispielsweise vor dem Eintritt in
die Abscheidevorrichtung mit Hilfe eines Wärmetauschers bis
etwa 325 bis 400°C abgekühlt werden. Die dabei gewonnene
große Wärmemenge kann in den Synthesekreislauf rückgeführt
werden, wodurch eine wesentliche Energieeinsparung erzielt
wird.
Es erweist sich als vorteilhaft, auch den Raum um das Gaszu
führungsrohr (1) im oberen Teil des Behälters (3) mit Hilfe
einer Heizvorrichtung (6) beheizbar auszurüsten. Die Heiz
vorrichtung (6) ragt bevorzugt in den oberen Teil des Behäl
ters (3). Als Heizvorrichtungen (6) kommen beispielsweise
Heizdrähte, Heizstäbe, Heizspiralen oder anders geformte be
heizbare Einbauten in Frage. Bevorzugt ist die Heizvorrichtung
(6) in Form eines am oberen Teil des Gaszuführungsrohres (1)
angeordneten, nach unten in den Behälter (3) ragenden, beheiz
baren Mantelrohres (6′) ausgeführt.
Das Gaszuführungsrohr (1) und die Heizvorrichtung (6) können
beispielsweise elektrisch oder mit Heizmedien beheizt werden.
Bevorzugt erfolgt die Beheizung elektrisch oder mit einer
Heizflüssigkeit wie z. B. Silikonölen, Diphyl oder Salz
schmelzen.
Um das Zurückströmen der Reaktionsgase aus dem Absorptionsrohr
(2) zusätzlich zu erschweren bzw. zu verhindern, erweist es
sich weiter als vorteilhaft, im Absorptionsrohr (2) im Bereich
der Verlängerungsdüse (4) eine Verengung (5) des Querschnittes
anzuordnen. Die Verengung (5) im Absorptionsrohr (2)
erfolgt beispielsweise durch Einschieben eines entsprechend
dimensionierten Ringes in das Absorptionsrohr (2), das z. B.
wie in Fig. 1 gezeigt, im oberen Teil trichterförmig erwei
tert sein kann. Es ist auch möglich, innerhalb des Absorpti
onsrohres (2) zur Verengung des Querschnittes einen ringförmi
gen Wulst anzuschweißen oder das Absorptionsrohr (2) entspre
chend dieser Form auszubilden. Bevorzugt ist der Querschnitt
des Absorptionsrohres (2) durch die Verengung (5) um etwa 50-
80% vermindert.
In Fig. 1 ist eine mögliche Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Melaminabscheidevorrichtung dargestellt, in der (1) ein
beheizbares Gaszuführungsrohr für die heißen Reaktionsgase (7)
darstellt, das in das Absorptionsrohr (2) hineinragt. (3)
stellt den Vorratsbehälter für die Waschflüssigkeit (10) dar.
(4) ist eine am Gaszuführungsrohr (1) angebrachte Verlänge
rungsdüse, (5) eine Engstelle im Absorptionsrohr (2) und (6′)
ein im oberen Teil des Behälters (2) am Gaszuführungsrohr (1)
angeordnetes, beheizbares Mantelrohr. (8) stellt ein Zufüh
rungsrohr für Inertgase und (9) ein Zuführungsrohr für die
Waschflüssigkeit (10) dar.
Die in den Behälter (3) gepumpte Waschflüssigkeit (10) fließt
über den oberen Rand des Absorptionsohres (2) und weiter, die
Innenwände des Absorptionsrohres (2) bespülend, abwärts in
einen - hier nicht gezeigten - Abscheidebehälter. Die Wasch
flüssigkeit wird im Kreislauf wieder in den Vorratsbehälter
(3) zurückgeführt. Das mit den heißen Reaktionsgasen (7) ein
gebrachte Melamin wird in die an den Innenwänden des Absorpti
onsrohres (2) herabfließende Waschflüssigkeit (10) abgeschie
den und gelangt mit der Waschflüssigkeit (10) in den - hier
nicht gezeigten - Abscheidebehälter, wo Melamin und sonstige
Anteile des Reaktionsgases, beispielsweise Ammoniak und CO2
abgeschieden werden.
Die Verlängerungsdüse (4) ragt bevorzugt etwa bis in den Be
reich der Verengung (5) in das Absorptionsrohr (2). Je weiter
die Verlängerungsdüse (4) in das Absorptionsrohr (2) hinein
ragt, desto geringer ist der Rückstrom der Reaktionsgase in
die oberen, nicht von Waschflüssigkeit (10) bespülten und
nicht beheizten Teile der Apparatur, und desto geringer ist
die Gefahr des Verstopfens der Apparatur an diesen Teilen
durch festes Melamin. Andererseits darf die Verlängerungsdüse
(4) jedoch maximal nur so weit in das Absorptionsrohr (2)
hineinragen, daß es sich an seiner Spitze aufgrund des Kühlef
fektes durch die umgebende, am Absorptionsrohr herabfließende
Waschflüssigkeit (10) mit einer Temperatur von etwa 50-100°C
nicht unter etwa 320°C abkühlt, da ansonsten die Gefahr
des Verstopfens mit festem Melamin besteht.
Die Heizvorrichtung (6) ragt vorteilhafterweise so weit in den
Vorratsbehälter (3), daß sie zum Flüssigkeitsspiegel der
Waschflüssigkeit (10) einen Abstand aufweist, der etwa der
einfachen bis sechsfachen, bevorzugt der einfachen bis dreifa
chen Dicke des an der Innenseite des Absorptionsrohres (2)
herabfließenden Filmes der Waschflüssigkeit (10) entspricht.
Die Dicke des Filmes der Waschflüssigkeit hängt insbesondere
von der Größe der Anlage und dem Durchsatz ab, sie beträgt
beispielsweise bei der in Fig. 1 gezeigten Laboranlage etwa 1
bis 5 mm. Der Abstand zwischen Gaszuführungsrohr (1) und der
innen am Absorptionsrohr (2) herabströmenden Waschflüssigkeit
(10) liegt vorteilhafterweise ebenfalls bei etwa der einfachen
bis sechsfachen, bevorzugt der einfachen bis dreifachen Dicke
der innen am Absorptionsrohr herabströmenden Waschflüssigkeit.
Die aus einem Melaminsyntheseofen austretenden Reaktionsgase
wurden über einen Wärmetauscher von 440°C auf 380°C abge
kühlt und über das Gaszuführungsrohr (1) kontinuierlich in die
erfindungsgemäße, in Fig. 1 dargestellte Melaminabscheidevor
richtung (Maßstab 1 : 1) mit einem Durchsatz von 300 l/h ein
geleitet. Das Gaszuführungsrohr (1) und das Mantelrohr (6′)
wurden elektrisch auf 380°C beheizt. Beim Zuführungsrohr (8)
wurden 150 l/h Stickstoff als Spülgas mit einer Temperatur von
380°C eingeleitet, beim Zuführungsrohr (9) wurden etwa 160
l/h Waschflüssigkeit (10) in den Behälter (3) gepumpt. Die
Temperatur der Waschflüssigkeit im Behälter lag bei etwa 70°C.
Die Waschflüssigkeit (10) floß über den oberen Rand des
Absorptionsrohres (2) in dieses über und an dessen Innenwand
herab. Die Innenwand wurde dabei mit einem etwa 2 mm dicken
Film der Waschflüssigkeit benetzt. Das mit den Reaktionsgasen
eintretende Melamin wurde in der herabfließenden Waschflüssig
keit abgeschieden und gelangte mit dieser in einen - hier
nicht gezeichneten - Abscheidebehälter, in dem Melamin und
sonstige Anteile des Reaktionsgases abgeschieden wurden. Die
Waschflüssigkeit wurde dann wieder in den Behälter (3) zurück
gepumpt.
Die erfindungsgemäße Melaminabscheidevorrichtung konnte ohne
Störungen betrieben werden. Der Versuch wurde nach 48 Stunden
abgebrochen, wobei nur geringfügige Ablagerungen ohne Einfluß
auf den Betrieb der Anlage zu erkennen waren.
Analog zu Beispiel 1 wurden die Reaktionsgase mit einer Tem
peratur von 380°C in eine Melaminabscheidevorrichtung gelei
tet, die sich von jener gemäß Beispiel 1 dadurch unterschied,
daß das Gaszuführungsrohr (1) nicht beheizt wurde, sowie da
durch, daß die Verlängerungsdüse (4), die Engstelle (5) und
das Mantelrohr (6′) fehlten. Die Apparatur wurde nach 2 Stun
den durch festes Melamin verstopft, so daß der Betrieb der An
lage unterbrochen werden mußte.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Abscheidung von Melamin aus heißen Reak
tionsgasen in eine Waschflüssigkeit, bestehend aus einem
unten offenen Gaszuführungsrohr (1) für die heißen Reakti
onsgase (7), das mit dem unteren Ende in ein koaxiales
Absorptionsrohr (2) mündet und einem, den oberen Teil des
Absorptionsrohres (2) und das Gaszuführungsrohr (1)
umgebenden geschlossenen Behälter (3), der als Vorrats-
und Überlaufgefäß für die Waschflüssigkeit (10) dient, aus
dem die Innenwand des Absorptionsrohres (2) ständig mit
nachfließender Waschflüssigkeit (10) bespült wird, wobei
der Behälter (3) oberhalb seines Flüssigkeitsspiegels ein
Zuführungsrohr (8) für Inertgase und unterhalb des Flüs
sigkeitsspiegels ein Zuführungsrohr (9) für die Waschflüs
sigkeit (10) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas
zuführungsrohr (1) beheizbar ist und daß am Gaszuführungs
rohr (1) eine in das Absorptionsrohr (2) ragende Verlänge
rungsdüse (4) angeordnet ist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Raum um das Gaszuführungsrohr (1) im oberen Teil des
Behälters (3) mit Hilfe einer Heizvorrichtung (6) beheiz
bar ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizvorrichtung (6) ein am oberen Teil des Gaszufüh
rungsrohres (1) angeordnetes, nach unten in den Behälter
(3) ragendes, beheizbares Mantelrohr (6′) ist.
4. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gaszuführungsrohr (1) und die Heizvorrichtung
(6) elektrisch oder mit einer Heizflüssigkeit
beheizbar sind.
5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Absorptionsrohr (2) im Bereich der
Verlängerungsdüse (4) eine Verengung (5) des Querschnittes
aufweist.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Querschnitt des Absorptionsrohres (2) durch die Veren
gung (5) um etwa 50 bis 80% vermindert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924211763 DE4211763A1 (de) | 1992-04-08 | 1992-04-08 | Vorrichtung zur Abscheidung von Melamin |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924211763 DE4211763A1 (de) | 1992-04-08 | 1992-04-08 | Vorrichtung zur Abscheidung von Melamin |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4211763A1 true DE4211763A1 (de) | 1993-10-14 |
Family
ID=6456366
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924211763 Withdrawn DE4211763A1 (de) | 1992-04-08 | 1992-04-08 | Vorrichtung zur Abscheidung von Melamin |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4211763A1 (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2755887A (en) * | 1956-07-24 | Melamine purification | ||
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GB1149301A (en) * | 1966-02-10 | 1969-04-23 | Chemical Construction Corp | Process of synthesizing melamine |
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-
1992
- 1992-04-08 DE DE19924211763 patent/DE4211763A1/de not_active Withdrawn
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