DE4211462A1 - Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Farbfotografisches AufzeichnungsmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Aufzeich
nungsmaterial, das auf einem Träger wenigstens eine
blauempfindliche, gelbkuppelnde, wenigstens eine grün
empfindliche, purpurkuppelnde und wenigstens eine rot
empfindliche, blaugrünkuppelnde Silberhalogenidemul
sionsschicht sowie übliche Zwischen- und Schutzschichten
enthält, wobei die Silberhalogenidemulsionen der Silber
halogenidemulsionsschichten wenigstens 80 Mol-% AgCl und
höchstens 0,5 Mol-% AgI enthalten; der Rest ist AgBr.
Diese Emulsionen sind für ihren Einsatz üblicherweise
mit Iridium- und/oder Rhodiumsalzen dotiert und chemisch
gereift. Materialien, die diese Emulsionen enthalten,
werden in kurzen Verarbeitungsprozessen verarbeitet,
wobei die Entwicklung in 45 sec abgeschlossen ist.
Diese kurzen Entwicklungsprozesse, wie der Ektacolor
RA4-Prozeß, stellen an das zu verarbeitende fotografi
sche Material hohe Qualitätsansprüche. So hat ein etwas
zu langsam entwickelndes Material bei leichten Abweichun
gen des Entwicklungsprozesses von den Standardwerten
(Temperaturschwankungen, geringere Aktivität durch
Alterung des Entwicklers) nicht zu tolerierende Qua
litätsschwankungen bezüglich Empfindlichkeit und Gra
dation zur Folge.
Aufgabe der Erfindung war es, ein fotografisches Mate
rial auszuarbeiten, das diese Mängel nicht aufweist. Das
Material muß nach einer relativ kurzen Entwicklungszeit
weitgehend entwickelt sein und darf bei längerer Einwir
kung des Entwicklers keine Veränderung bezüglich Em
pfindlichkeit und Gradation aufweisen.
Zur Beurteilung der Entwicklungsgeschwindigkeit wurde
das Material im RA4-Prozeß 25 und 45 sec. entwickelt.
Die Empfindlichkeitsdifferenz bei Entwicklung von 25 und
45 sec. wurde als Maß für die Entwicklungskinetik defi
niert. Je geringer die Differenz der Empfindlichkeiten
nach diesen beiden Entwicklungszeiten ist, umso besser
ist die Entwicklungskinetik.
Es ist bekannt, daß durch die Dotierung der silberchlo
ridreichen Emulsion mit Rhodium-, Iridium-, Ruthenium-,
Rhenium- und Cadmiumverbindungen Empfindlickeit, Grada
tion, Schleier- und Schwarzschildverhalten verbessert
werden können. Durch diese Metalldotierungen wird aber
in vielen Fällen die Entwicklungskinetik entscheidend
verschlechtert.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die durch
Metalldotierungen bedingte Verschlechterung der Entwick
lungskinetik erheblich verbessert wird, wenn die Emul
sion zusätzlich mit Gold- und/oder Platinverbindungen
dotiert wird.
Dies gilt insbesondere für die blauempfindliche,
gelbkuppelnde Schicht.
Unter Dotierung wird dabei der Einbau der jeweiligen
Metallatome in das Silberhalogenid während der Fällung
verstanden. Alle Maßnahmen, die nach der Fällung zur
Veränderung der Emulsion vorgenommen werden, werden als
Reifung bezeichnet. Metalle aus Metallverbindungen, die
während der Reifung zugegeben werden, befinden sich da
her nur im Oberflächenbereich der Silberhalogenidkör
ner.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein farbfotografi
sches Aufzeichnungsmaterial der eingangs genannten Art,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Silberhalogenid
emulsion wenigstens einer Silberhalogenidemulsions
schicht mit wenigstens je einer Metallverbindung der
Gruppen (a) und (b) dotiert ist, wobei (a) die Metalle
Rhodium, Iridium, Ruthenium, Rhenium und Cadmium und die
Gruppe (b) die Metalle Gold und Platin umfaßt.
Vorzugsweise wird die wenigstens eine blauempfindliche
Schicht mit Iridium- und Goldverbindungen dotiert, wobei
als Goldverbindungen insbesondere AuCl3, HAuCl4 und
Na3Au (S2O3)2 in Betracht kommen.
Vorzugsweise werden die Metalle der Gruppe (a) in einer
Gesamtmenge von 10-9 bis 10-3 Mol/Mol Silberhalogenid
eingesetzt. Das gleiche gilt für die Metalle der Gruppe
(b).
Die Dotierungsmetallverbindungen der Gruppen (a) und (b)
können während der Fällung so zugegeben werden, daß sie
im Silberhalogenidkristall homogen oder in ausgewählten
Phasen des Kristalls verteilt sind. Phasen sind z. B. der
Kern und Schalen zwischen Kern und Oberfläche. Sind die
Metallverbindungen nur in ausgewählten Phasen verteilt,
so können die Verbindungen der Gruppe (a) in der glei
chen oder einer anderen Phase als die der Gruppe (b)
verteilt sein.
Vorzugsweise enthalten alle lichtempfindlichen Silber
halogenidemulsionsschichten erfindungsgemäße Silber
halogenidemulsionen.
Die Silberhalogenidemulsion enthält ein Bindemittel. Als
Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Diese
kann jedoch ganz oder teilweise durch andere syntheti
sche, halbsynthetische oder auch natürlich vorkommende
Polymere ersetzt werden. Synthetische Gelatineersatz
stoffe sind beispielsweise Polyvinylalkohol, Poly- N-
vinylpyrrolidon, Polyacrylamide, Polyacrylsäure und
deren Derivate, insbesondere deren Mischpolymerisate.
Natürlich vorkommende Gelatineersatzstoffe sind bei
spielsweise andere Proteine wie Albumin oder Casein,
Cellulose, Zucker, Stärke oder Alginate. Halbsynthe
tische Gelatineersatzstoffe sind in der Regel modifi
zierte Naturprodukte. Cellulosederivate wie Hydroxy
alkylcellulose, Carboxymethylcellulose und Phthalyl
cellulose sowie Gelatinederivate, die durch Umsetzung
mit Alkylierungs- oder Acylierungsmitteln oder durch
Aufpfropfung von polymerisierbaren Monomeren erhalten
worden sind, sind Beispiele hierfür.
Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an
funktionellen Gruppen verfügen, so daß durch Umsetzung
mit geeigneten Härtungsmitteln genügend widerstands
fähige Schichten erzeugt werden können. Solche funktio
nellen Gruppen sind insbesondere Aminogruppen, aber auch
Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und aktive Methylen
gruppen.
Die vorzugeweise verwendete Gelatine kann durch sauren
oder alkalischen Aufschluß erhalten sein. Es kann auch
oxidierte Gelatine verwendet werden. Die Herstellung
Technology of Gelatine, herausgegeben von A. G. Ward und
A. Courte, Academic Press 1977, Seite 295 ff beschrie
ben. Die jeweils eingesetzte Gelatine soll einen mög
lichst geringen Gehalt an fotografisch aktiven Verun
reinigungen enthalten (Inertgelatine). Gelatinen mit
hoher Viskosität und niedriger Quellung sind besonders
vorteilhaft.
Das Silberhalogenid ist vorzugsweise AgCl95-100Br0-5.
Es kann sich um überwiegend kompakte Kristalle handeln,
die z. B. regulär kubisch oder oktaedrisch sind oder
Übergangsformen aufweisen können. Vorzugsweise können
aber auch plättchenförmige Kristalle vorliegen, deren
durchschnittliches Verhältnis von Durchmesser zu Dicke
bevorzugt wenigstens 5:1 ist, wobei der Durchmesser
eines Kornes definiert ist als der Durchmesser eines
Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend der proji
zierten Fläche des Kornes. Die Schichten können aber
auch tafelförmige Silberhalogenidkristalle aufweisen,
bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke
wesentlich größer als 5:1 ist, z. B. 12:1 bis 30:1.
Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach ge
schichteten Kornaufbau aufweisen, im einfachsten Fall
mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich (core/
shell), wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder
sonstige Modifizierungen, wie z. B. Dotierungen der ein
zelnen Kornbereiche unterschiedlich sind. Die mittlere
Korngröße der Emulsionen liegt vorzugsweise zwischen
0,2 µm und 2,0 µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl
homo- als auch heterodispers sein. Homodisperse Korn
größenverteilung bedeutet, daß 95% der Körner nicht
mehr als ± 30% von der mittleren Korngröße abweichen.
Die Emulsionen können neben dem Silberhalogenid auch
organische Silbersalze enthalten, z. B. Silberbenztriazo
lat oder Silberbehenat.
Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenid
emulsionen, die getrennt hergestellt werden, als Mi
schung verwendet werden.
Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen
Methoden (z. B. P. Glafkides, Chimie et Physique Photo
graphique, Paul Montel, Paris (1967), G.F. Duffin,
Photographic Emulsion Chemistry, The Focal Prese, London
(1966), V. L. Zelikman et al, Making and Coating Photo
graphic Emulsion, The Focal Prese, London (1966) aus
löslichen Silbersalzen und löslichen Halogeniden herge
stellt werden.
Die Fällung des Silberhalogenids erfolgt bevorzugt in
Gegenwart des Bindemittels, z. B. der Gelatine und kann
im sauren, neutralen oder alkalischen pH-Bereich durch
geführt werden, wobei vorzugsweise Silberhalogenidkom
plexbildner zusätzlich verwendet werden. Zu letzteren
gehören z. B. Ammoniak, Thioether, Imidazol, Ammonium
thiocyanat oder überschüssiges Halogenid. Die Zusammen
führung der wasserlöslichen Silbersalze und der Halo
genide erfolgt wahlweise nacheinander nach dem single
jet- oder gleichzeitig nach dem double-jet-Verfahren
oder nach beliebiger Kombination beider Verfahren. Be
vorzugt wird die Dosierung mit steigenden Zuflußraten,
wobei die "kritische" Zufuhrgeschwindigkeit, bei der
gerade noch keine Neukeime entstehen, nicht überschrit
ten werden sollte. Der pAg-Bereich kann während der
Fällung in weiten Grenzen variieren, vorzugsweise wird
das sogenannte pAg-gesteuerte Verfahren benutzt, bei dem
ein bestimmter pAg-Wert konstant gehalten oder ein de
finiertes pAg-Profil während der Fällung durchfahren
wird. Neben der bevorzugten Fällung bei Halogenidüber
schuß ist aber auch die sogenannte inverse Fällung bei
Silberionenüberschluß möglich. Außer durch Fällung kön
nen die Silberhalogenidkristalle auch durch physikali
sche Reifung (Ostwaldreifung), in Gegenwart von über
schüssigem Halogenid und/oder Silberhalogenidkomplexie
rungsmittel wachsen. Das Wachstum der Emulsionskörner
kann sogar überwiegend durch Ostwaldreifung erfolgen,
wobei vorzugsweise eine feinkörnige, sogenannte Lipp
mann-Emulsion, mit einer schwerer löslichen Emulsion
gemischt und auf letzterer umgelöst wird.
Ferner kann die Fällung auch in Gegenwart von Sensibili
sierungsfarbstoffen erfolgen. Komplexierungsmittel
und/oder Farbstoffe lassen sich zu jedem beliebigen
Zeitpunkt unwirksam machen, z. B. durch Änderung des pH-
Wertes oder durch eine oxidative Behandlung.
Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu
einem früheren Zeitpunkt werden die löslichen Salze aus
der Emulsion entfernt, z. B. durch Nudeln und Waschen,
durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder
durch Ionenaustauscher.
Die Silberhalogenidemulsion wird im allgemeinen einer
chemischen Sensibilisierung unter definierten Bedin
gungen - pH, pAg, Temperatur, Gelatine-, Silberhaloge
nid- und Sensibilisatorkonzentration - bis zum Erreichen
des Empfindlichkeits- und Schleieroptimums unterworfen.
Die Verfahrensweise ist z. B. bei H. Frieser "Die Grund
lagen der Photographischen Prozesse mit Silberhalo
geniden" Seite 675-734, Akademische Verlagsgesellschaft
(1968) beschrieben.
Dabei kann die chemische Sensibilisierung unter Zusatz
von Verbindungen von Schwefel, Selen, Tellur und/oder
Verbindungen der Metalle der I. und VIII. Nebengruppe
des Periodensystems (z. B. Gold, Platin, Palladium, Iri
dium) erfolgen. Geeignete Schwefelverbindungen sind z. B.
Thiosulfate und Thiosulfonate. Weiterhin können Thiocya
natverbindungen, oberflächenaktive Verbindungen, wie
Thioether, heterocyclische Stickstoffverbindungen (z. B.
Imidazole, Azaindene) oder auch spektrale Sensibilisato
ren (beschrieben z. B. bei F. Hamer "The Cyanine Dyes and
Related Compounds", 1964, bzw. Ullmanns Encyclopädie der
technischen Chemie, 4. Auflage, Bd. 18, S. 431 ff. und
Research Disclosure 17643 (Dez. 1978), Kapitel III) zu
gegeben werden. Ersatzweise oder zusätzlich kann eine
Reduktionssensibilisierung unter Zugabe von Reduktions
mitteln (Zinn-II-Salze, Amine, Hydrazinderivate, Amino
borane, Silane, Formamidinsulfinsäure) durch Wasser
stoff, durch niedrigen pAg (z. B. kleiner 5) und/oder
hohen pH (z. B. über 8) durchgeführt werden.
Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur
Verhinderung der Schleierbildung oder zur Stabilisierung
der fotografischen Funktion während der Produktion, der
Lagerung oder der fotografischen Verarbeitung enthal
ten.
Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra-
und Pentaazaindene, insbesondere solche, die mit
Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige
Verbindungen sind z. B. von Birr, Z. Wiss. Phot. 47
(1952), S. 2-58 beschrieben worden. Weiter können als
Antischleiermittel Salze von Metallen wie Quecksilber
oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie
Benzolsulfinsäure, oder stickstoffhaltige Heterocyclen
wie Nitrobenzimidazol, Nitroindazol, gegebenenfalls sub
stituierte Benztriazole oder Benzthiazoliumsalze einge
setzt werden. Besonders geeignet sind Mercaptogruppen
enthaltende Heterocyclen, z. B. Mercaptobenzthiazole,
Mercaptobenzimidazole, Mercaptotetrazole, Mercaptothia
diazole, Mercaptopyrimidine, wobei diese Mercaptoazole
auch eine wasserlöslichmachende Gruppe, z. B. eine Car
boxylgruppe oder Sulfogruppe, enthalten können. Weitere
geeignete Verbindungen sind in Research Disclosure 17643
(Dez. 1978), Kapitel VI, veröffentlicht.
Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen
vor, während oder nach deren Reifung zugesetzt werden.
Selbstverständlich kann man die Verbindungen auch ande
ren fotografischen Schichten, die einer Halogensilber
schicht zugeordnet sind, zusetzen.
Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der ge
nannten Verbindungen eingesetzt werden.
Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydro
phile Kolloidschichten des erfindungsgemäß hergestellten
lichtempfindlichen Materials können oberflächenaktive
Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugs
hilfen, zur Verhinderung der elektrischen Aufladung, zur
Verbesserung der Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der
Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Ver
besserung der fotografischen Charakteristika (z. B. Ent
wicklungsbeschleunigung, hoher Kontrast, Sensibilisie
rung usw.). Neben natürlichen oberflächenaktiven Verbin
dungen, z. B. Saponin, finden hauptsächlich synthetische
oberflächenaktive Verbindungen (Tenside) Verwendung:
nicht-ionische Tenside, z. B. Alkylenoxidverbindungen,
Glycerinverbindungen oder Glycidolverbindungen, katio
nische Tenside, z. B. höhere Alkylamine, quartäre Ammo
niumsalze, Pyridinverbindungen und andere hetero
cyclische Verbindungen, Sulfoniumverbindungen oder Phos
phoniumverbindungen, anionische Tenside, enthaltend eine
Säuregruppe, z. B. Carbonsäure-, Sulfonsäure-, eine Phos
phorsäure-, Schwefelsäureester- oder Phosphorsäureester
gruppe, ampholytische Tenside, z. B. Aminosäure- und
Aminosulfonsäureverbindungen sowie Schwefel- oder Phos
phoreäureester eines Aminoalkohols.
Die fotografischen Emulsionen können unter Verwendung
von Methinfarbstoffen oder anderen Farbstoffen spektral
sensibilisiert werden. Besonders geeignete Farbstoffe
sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe
Merocyaninfarbstoffe.
Eine Übersicht über die ale Spektralsensibilisatoren ge
eigneten Polymethinfarbstoffe, deren geeignete Kombina
tionen und supersensibilisierend wirkenden Kombinationen
enthält Research Disclosure 17643 (Dez. 1978), Kapitel
IV.
Insbesondere sind die folgenden Farbstoffe - geordnet
nach Spektralgebieten - geeignet:
1. als Rotsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzthiazol, Benzselenazol oder Naphthothiazol als basische Endgruppen, die in 5- und/oder 6-Stellung durch Halogen, Methyl, Methoxy, Carbalkoxy, Aryl substituiert sein können sowie 9-Ethyl-naphthoxathia- bzw. -selencarbo cyanine und 9-Ethyl-naphthothiaoxa- bzw. -benz imidazocarbocyanine, vorausgesetzt, daß die Farb stoffe mindestens eine Sulfoalkylgruppe am hetero cyclischen Stickstoff tragen.
2. als Grünsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzoxazol, Naphthoxazol oder einem Benzoxazol und einem Benzthiazol als basische Endgruppen sowie Benzimidazocarbocyanine, die ebenfalls weiter substituiert sein können und ebenfalls mindestens eine Sulfoalkylgruppe am hete rocyclischen Stickstoff enthalten müssen.
3. als Blausensibilisatoren
symmetrische oder asymmetrische Benzimidazo-, Oxa-, Thia- oder Selenacyanine mit mindestens einer Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff und gegebenenfalls weiteren Substituenten am aromati schen Kern, sowie Apomerocyanine mit einer Rhoda ningruppe.
1. als Rotsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzthiazol, Benzselenazol oder Naphthothiazol als basische Endgruppen, die in 5- und/oder 6-Stellung durch Halogen, Methyl, Methoxy, Carbalkoxy, Aryl substituiert sein können sowie 9-Ethyl-naphthoxathia- bzw. -selencarbo cyanine und 9-Ethyl-naphthothiaoxa- bzw. -benz imidazocarbocyanine, vorausgesetzt, daß die Farb stoffe mindestens eine Sulfoalkylgruppe am hetero cyclischen Stickstoff tragen.
2. als Grünsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzoxazol, Naphthoxazol oder einem Benzoxazol und einem Benzthiazol als basische Endgruppen sowie Benzimidazocarbocyanine, die ebenfalls weiter substituiert sein können und ebenfalls mindestens eine Sulfoalkylgruppe am hete rocyclischen Stickstoff enthalten müssen.
3. als Blausensibilisatoren
symmetrische oder asymmetrische Benzimidazo-, Oxa-, Thia- oder Selenacyanine mit mindestens einer Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff und gegebenenfalls weiteren Substituenten am aromati schen Kern, sowie Apomerocyanine mit einer Rhoda ningruppe.
Den unterschiedlich sensibilisierten Emulsionsschichten
werden nicht diffundierende monomere oder polymere Farb
kuppler zugeordnet, und zwar den rotempfindlichen
Schichten Blaugrünkuppler, den grünempfindlichen
Schichten Purpurkuppler und den blauempfindlichen
Schichten Gelbkuppler.
Das Material kann weiterhin von Kupplern verschiedene
Verbindungen enthalten, die beispielsweise einen Ent
wicklungsinhibitor, einen Entwicklungsbeschleuniger,
einen Bleichbeschleuniger, einen Entwickler, ein Sil
berhalogenidlösungsmittel, ein Schleiermittel oder ein
Antischleiermittel in Freiheit setzen können, beispiels
weise sogenannte DIR-Hydrochinone und andere Verbin
dungen, wie sie beispielsweise in US-A-4 636 546,
4 345 024, 4 684 604 und in DE-A-31 45 640, 25 15 213,
24 47 079 und in EP-A-198 438 beschrieben sind. Diese
Verbindungen erfüllen die gleiche Funktion wie die DIR-,
DAR- oder FAR-Kuppler, außer daß sie keine Kupplungs
produkte bilden.
Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C-
12 97 417, DE-A-24 07 569, DE-A-31 48 125, DE-A-
32 17 200, DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-
33 31 743, DE-A-33 40 376, EP-A-27 284, US-A-4 080 211
beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden in
der Regel durch Polymerisation von ethylenisch unge
sättigten monomeren Farbkupplern hergestellt. Sie können
aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation er
halten werden.
Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen
in Silberhalogenidemulsionsschichten kann in der Weise
erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung
eine Lösung, eine Dispersion oder eine Emulsion herge
stellt und dann der Gießlösung für die betreffende
Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten
Lösungs- oder Dispersionsmittels hängt von der jewei
ligen Löslichkeit der Verbindung ab.
Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen
unlöslichen Verbindungen durch Mahlverfahren sind
beispielsweise in DE-A-26 09 741 und DE-A-26 09 742
beschrieben.
Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von
hochsiedenden Lösungsmitteln, sogenannten Ölbildnern,
in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende Me
thoden sind beispielsweise in US-A-2 322 027, US-A-
2 801 170, US-A-2 801 171 und EP-A-0 043 037 beschrie
ben.
Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligo
mere oder Polymere, sogenannte polymere Ölbildner Ver
wendung finden.
Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices
in die Gießlösung eingebracht werden. Verwiesen wird
beispielsweise auf DE-A-25 41 230, DE-A-25 41 274, DE-A-
28 35 856, EP-A-0 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-
0 130 115, US-A-4 291 113.
Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlösli
cher Verbindungen (z. B. von Farbstoffen) kann auch mit
Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beizen
polymeren erfolgen.
Geeignete Ölbildner sind z. B. Phthalsäurealkylester,
Phosphonsäureester, Phosphorsäureester, Citronensäure
ester, Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester, Trime
sinsäureester, Alkohole, Phenole, Anilinderivate und
Kohlenwasserstoffe.
Beispiele für geeignete Ölbildner sind Dibutylphthalat,
Dicyclohexylphthalat, Di-2-ethylhexylphthalat, Decyl
phthalat, Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, 2-Ethyl
hexyldiphenylphosphat, Tricyclohexylphosphat, Tri-2-
ethylhexylphosphat, Tridecylphosphat, Tributoxyethyl
phosphat, Trichlorpropylphosphat, Di-2-ethylhexylphe
nylphosphat, 2-Ethylhexylbenzoat, Dodecylbenzoat, 2-
Ethylhexyl-p-hydroxybenzoat, Diethyldodecanamid, N-
Tetradecylpyrrolidon, Isostearylalkohol, 2,4-Di-t
amylphenol, Dioctylacelat, Glycerintributyrat,
Isostearyllactat, Trioctylcitrat, N,N-Dibutyl-2-butoxy-5-t
octylanilin, Paraffin, Dodecylbenzol und Diiso
propylnaphthalin.
Jede der unterschiedlich sensibilisierten, lichtempfind
lichen Schichten kann aus einer einzigen Schicht beste
hen oder auch zwei oder mehr Silberhalogenidemulsions
teilschichten umfassen (DE-C-11 21 470). Dabei sind
rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten dem
Schichtträger häufig näher angeordnet als grünempfind
liche Silberhalogenidemulsionsschichten und diese
wiederum näher als blauempfindliche, wobei sich im
allgemeinen zwischen grünempfindlichen Schichten und
blauempfindlichen Schichten eine nicht lichtempfindliche
gelbe Filterschicht befindet.
Bei geeignet geringer Eigenempfindlichkeit der grün- bzw.
rotempfindlichen Schichten kann man unter Verzicht auf
die Gelbfilterschicht andere Schichtanordnungen wählen,
bei denen auf den Träger z. B. die blauempfindlichen,
dann die rotempfindlichen und schließlich die
grünempfindlichen Schichten folgen.
Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher
Spektralempfindlichkeit angeordneten nicht licht
empfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten,
die eine unerwünschte Diffusion von Entwickler
oxidationsprodukten aus einer lichtempfindlichen in eine
andere lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher
spektraler Sensibilisierung verhindern.
Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensi
bilisierung vor, so können sich diese hinsichtlich ihrer
Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge der Sil
berhalogenidkörnchen betrifft unterscheiden. Im allge
meinen wird die Teilschicht mit höherer Empfindlichkeit
von Träger entfernter angeordnet sein als die Teil
schicht mit geringer Empfindlichkeit. Teilschichten
gleicher spektraler Sensibilisierung können zueinander
benachbart oder durch andere Schichten, z. B. durch
Schichten anderer spektraler Sensibilisierung getrennt
sein. So können z. B. alle hochempfindlichen und alle
niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem Schicht
paket zusammengefaßt sein (DE-A-19 58 709, DE-A-
25 30 645, DE-A-26 22 922).
Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht ab
sorbierende Verbindungen, Weißtöner, Abstandshalter,
Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel,
Antioxidantien, DMin-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesse
rung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilisierung
sowie zur Verringerung des Farbschleiers, Weichmacher
(Latices), Biocide und anderes enthalten.
UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits
die Bildfarbstoffe vor dem Ausbleichen durch UV-reiches
Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarb
stoffe das UV-Licht im Tageslicht bei der Belichtung
absorbieren und so die Farbwiedergabe eines Films ver
bessern.
Die Schichten des fotografischen Materials können mit
den üblichen Härtungsmitteln gehärtet werden. Geeignete
Härtungsmittel sind z. B. Formaldehyd, Glutaraldehyd und
ähnliche Aldehydverbindungen, Diacetyl, Cyclopentadion
und ähnliche Ketonverbindungen, Bis-(2-chlorethylharn
stoff), 2-Hydroxy-4,6-dichlor-1,3,5-triazin und andere
Verbindungen, die reaktives Halogen enthalten (US-A-
3 288 775, US-A-2 732 303, GB-A-974 723 und GB-A-
1 167 207), Divinylsulfonverbindungen, 5-Acetyl-1,3-di
acryloylhexahydro-1,3,5-triazin und andere Verbindungen,
die eine reaktive Olefinbindung enthalten (US-A-
3 635 718, US-A-3 232 763 und GB-A-994 869); N-Hydroxy
methylphthalimid und andere N-Methylolverbindungen (US-
A-2 732 316 und US-A-2 586 168); Isocyanate (US-A-
3 103 437); Aziridinverbindungen (US-A-3 017 280 und US-
A-2 983 611); Säurederivate (US-A-2 725 294 und US-A-
2 725 295); Verbindungen vom Carbodiimidtyp (US-A-
3 100 704); Carbamoylpyridiniumsalze (DE-A-22 25 230 und
DE-A-24 39 551); Carbamoyloxypyridiniumverbindungen (DE-
A-24 08 814); Verbindungen mit einer Phosphor-Halogen-
Bindung (JP-A-113 929/83); N-Carbonyloximid-Verbindungen
(JP-A-43 353/81); N-Sulfonyloximido-Verbindungen (US-A-
4 111 926), Dihydrochinolinverbindungen (US-A-
4 013 468), 2-Sulfonyloxypyridiniumsalze (JP-A-
110 762/81), Formamidiniumsalze (EP-A-0 162 308), Ver
bindungen mit zwei oder mehr N-Acyloximino-Gruppen (US-
A-4 052 373), Epoxyverbindungen (US-A-3 091 537),
Verbindungen vom Isoxazoltyp (US-A-3 321 313 und US-A-
3 543 292); Halogencarboxyaldehyde, wie Mucochlorsäure;
Dioxanderivate, wie Dihydroxydioxan und Di-chlordioxan;
und anorganische Härter, wie Chromalaun und Zirkon
sulfat.
Die Härtung kann in bekannter Weise dadurch bewirkt wer
den, daß das Härtungsmittel der Gießlösung für die zu
härtende Schicht zugesetzt wird, oder dadurch, daß die
zu härtende Schicht mit einer Schicht überschichtet
wird, die ein diffusionsfähiges Härtungsmittel enthält.
Unter den aufgeführten Klassen gibt es langsam wirkende
und schnell wirkende Härtungsmittel sowie sogenannte
Soforthärter, die besonders vorteilhaft sind. Unter
Soforthärtern werden Verbindungen verstanden, die ge
eignete Bindemittel so vernetzen, daß unmittelbar nach
Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise
spätestens nach 8 Stunden die Härtung so weit abge
schlossen ist, daß keine weitere durch die Vernetzungs
reaktion bedingte Änderung der Sensitometrie und der
Quellung des Schichtverbandes auftritt. Unter Quellung
wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trocken
schichtdicke bei der wäßrigen Verarbeitung des Films
verstanden (Photogr. Sci., Eng. 8 (1964), 275; Photogr.
Sci. Eng. (1972), 449).
Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Här
tungsmitteln handelt es sich z. B. um Carbamoylpyri
diniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine
zu reagieren vermögen, so daß letztere mit freien Amino
gruppen der Gelatine unter Ausbildung von Peptidbin
dungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.
Farbfotografische Negativmaterialien werden üblicherwei
se durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Wässern oder
durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Stabilisieren
ohne nachfolgende Wässerung verarbeitet, wobei Bleichen
und Fixieren zu einem Verarbeitungsschritt zusammenge
faßt sein können. Als Farbentwicklerverbindung lassen
sich sämtliche Entwicklerverbindungen verwenden, die die
Fähigkeit besitzen, in Form ihres Oxidationsproduktes
mit Farbkupplern zu Azomethin- bzw. Indophenolfarb
stoffen zu reagieren. Geeignete Farbentwicklerverbin
dungen sind aromatische, mindestens eine primäre Amino
gruppe enthaltende Verbindungen vom p-Phenylendiamintyp,
beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine wie N,N-
Diethyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-methansulfon
amidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-
hydroxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin und 1-(N-Ethyl-
N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiämin. Weitere
brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise in J.
Amer. Chem. Soc. 73, 3106 (1951) und G. Haist, Modern
Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons, New
York, Seite 545 ff. beschrieben.
Nach der Farbentwicklung kann ein saures Stoppbad oder
eine Wässerung folgen.
Üblicherweise wird das Material unmittelbar nach der
Farbentwicklung gebleicht und fixiert. Als Bleichmittel
können z. B. Fe(III)-Salze und Fe(III)-Komplexsalze wie
Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche Kobaltkomplexe
verwendet werden. Besonders bevorzugt sind Eisen-(III)-
Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere z. B.
von Ethylendiamintetraessigsäure, Propylendiamintetra
essigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure, Nitrilotni
essigsäure, Iminodiessigsäure, N-Hydroxyethyl-ethylen
diamintriessigsäure, Alkyliminodicarbonsäuren und von
entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignete als Bleich
mittel sind weiterhin Persulfate und Peroxide, z. B.
Wasserstoffperoxid.
Auf das Bleichfixierbad oder Fixierbad folgt meist eine
Wässerung, die als Gegenstromwässerung ausgeführt ist
oder aus mehreren Tanks mit eigener Wasserzufuhr be
steht.
Günstige Ergebnisse können bei Verwendung eines darauf
folgenden Schlußbades, das keinen oder nur wenig
Formaldehyd enthält, erhalten werden.
Die Wässerung kann aber durch ein Stabilisierbad voll
ständig ersetzt werden, das üblicherweise im Gegenstrom
geführt wird. Dieses Stabilisierbad übernimmt bei Form
aldehydzusatz auch die Funktion eines Schlußbades.
Die erfindungsgemäßen Materialien werden insbesondere
nach einem Kurzzeitprozeß, wie dem Ektacolor RA4-Prozeß
verarbeitet.
Es werden die folgenden Lösungen jeweils mit deminerali
siertem Wasser angesetzt:
Lösung 1:
400 ml Wasser
30 g Gelatine
400 ml Wasser
30 g Gelatine
Lösung 2:
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
Lösung 3:
400 ml Wasser
170 g AgNO₃
400 ml Wasser
170 g AgNO₃
Lösungen 2 und 3 werden bei 50°C im Laufe von 120 Minu
ten bei einem pAg von 7,7 gleichzeitig unter intensivem
Rühren zur Lösung 1 gegeben. Es wird eine AgCl99,5Br0,5
emulsion mit einem mittleren Teilchendurchmesser von
0,8 µm erhalten. Das Gelatine/AgNO3-Gewichtsverhältnis
beträgt 0,18. Die Emulsion wird in bekannter Weise ge
flockt, gewaschen und unter Gelatinezugabe redisper
giert, so daß das Gelatine/AgNO3-Verhältnis schließlich
1,0 beträgt. Die Emulsion enthält pro kg 1 Mol Silberha
logenid. Anschließend wird bei einem pH von 4,5 mit
3,5 µMol Goldchlorid pro Mol Silber und 1,5 µMol Na
triumthiosulfat/Mol Silber gereift. Nach der chemischen
Reifung wird die Emulsion (Silberhalogenidzusammenset
zung AgCl0,99Br0,01) für den blauen Spektralbereich sen
sibilisiert und stabilisiert.
Anschließend wird die oben beschriebene Emulsion mit
einer Lösung des Gelbkupplers der Formel
und des Weißkupplers der Formel
in Trikresylphosphat versetzt und auf einen Schichtträ
ger aus beidseitig mit Polyethylen beschichtetem Papier
aufgetragen.
Die Schicht enthält pro m2
0,63 g AgCl99,5Br0,5
1,38 g Gelatine
0,95 g Gelbkuppler
0,2 g Weißkuppler
0,29 g Trikresylphosphat
Über diese Schicht wird eine Schutzschicht aus 0,2 g Gelatine und 0,3 g Härtungsmittel der Formel
0,63 g AgCl99,5Br0,5
1,38 g Gelatine
0,95 g Gelbkuppler
0,2 g Weißkuppler
0,29 g Trikresylphosphat
Über diese Schicht wird eine Schutzschicht aus 0,2 g Gelatine und 0,3 g Härtungsmittel der Formel
pro m2 gegossen. Das Material wird bildmäßig belichtet
und nach dem Ektacolor RA4-Prozeß verarbeitet.
Die Emulsion EM-2 wird hergestellt und verarbeitet wie
in Beispiel 1 beschrieben, jedoch mit der Änderung, daß
die Lösung 2 die folgende Zusammensetzung aufweist:
Lösung 2:
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,026 mg RhCl₃
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,026 mg RhCl₃
Die Emulsion EM-3 wird hergestellt und verarbeitet wie
in Beispiel 1 beschrieben, jedoch mit der Änderung, daß
die Lösung 2 die folgende Zusammensetzung aufweist:
Lösung 2:
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,056 mg K₄IrCl₆
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,056 mg K₄IrCl₆
Die Emulsion EM-4 wird hergestellt und verarbeitet wie
in Beispiel 1 beschrieben, jedoch mit der Änderung, daß
die Lösung 2 die folgende Zusammensetzung aufweist:
Lösung 2:
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,065 mg PtCl₄
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,065 mg PtCl₄
Die Emulsion EM-5 wird hergestellt und verarbeitet wie
in Beispiel 1 beschrieben, jedoch mit der Änderung, daß
die Lösung 2 die folgende Zusammensetzung aufweist:
Lösung 2:
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,062 mg HAuCl₄
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,062 mg HAuCl₄
Die Emulsion EM-6 wird hergestellt und verarbeitet wie
in Beispiel 1 beschrieben, jedoch mit der Änderung, daß
die Lösung 2 die folgende Zusammensetzung aufweist:
Lösung 2:
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,034 mg K₄IrCl₆
0,010 mg RhCl₃
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,034 mg K₄IrCl₆
0,010 mg RhCl₃
Die Emulsion EM-7 wird hergestellt und verarbeitet wie
in Beispiel 1 beschrieben, jedoch mit der Änderung, daß
die Lösung 2 die folgende Zusammensetzung aufweist:
Lösung 2:
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,026 mg RhCl₃
0,060 mg HAuCl₄
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,026 mg RhCl₃
0,060 mg HAuCl₄
Die Emulsion EM-8 wird hergestellt und verarbeitet wie
in Beispiel 1 beschrieben, jedoch mit der Änderung, daß
die Lösung 2 die folgende Zusammensetzung aufweist:
Lösung 2:
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,056 mg K₄IrCl₆
0,060 mg HAuCl₄
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,056 mg K₄IrCl₆
0,060 mg HAuCl₄
Die Emulsion EM-9 wird hergestellt und verarbeitet wie
in Beispiel 1 beschrieben, jedoch mit der Änderung, daß
die Lösung 2 die folgende Zusammensetzung aufweist:
Lösung 2:
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,056 mg K₄IrCl₆
0,050 mg PtCl₄
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,056 mg K₄IrCl₆
0,050 mg PtCl₄
Die Emulsion EM-10 wird hergestellt und verarbeitet wie
in Beispiel 1 beschrieben, jedoch mit der Änderung, daß
die Lösung 2 die folgende Zusammensetzung aufweist:
Lösung 2:
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,034 mg K₄IrCl₆
0,010 mg RhCl₃
0,060 mg HAuCl₄
400 ml Wasser
73 g NaCl
1,2 g KBr
0,034 mg K₄IrCl₆
0,010 mg RhCl₃
0,060 mg HAuCl₄
Aus der Tabelle 1 ist zu ersehen, daß die Emulsion aus
den erfindungsgemäßen Beispielen (EM-7 bis EM-10) eine
eindeutig höhere Empfindlichkeit aufweisen, als die
Vergleichsemulsionen EM-1 bis EM-6.
In der nachfolgenden Tabelle 2 sind die Differenzen der
Empfindlichkeiten und Gradationen, gebildet aus den Ent
wicklungszeiten von 25 und 45 sec. im RA4-Prozeß, zusam
mengestellt.
Aus der Tabelle ist deutlich die bessere Entwicklungski
netik der erfindungsgemäßen Emulsionen zu ersehen, die
hier durch die geringeren Empfindlichkeits- und Grada
tionsdifferenzen dokumentiert sind.
Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial wurde her
gestellt, indem auf einen Schichtträger aus beidseitig
mit Polyethylen beschichtetem Papier die folgenden
Schichten in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen
wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf
1 m2. Für den Silberhalogenidauftrag werden die entspre
chenden Mengen AgNO3 angegeben.
- 1. Schicht (Substratschicht):
0,3 g Gelatine. - 2. Schicht (blauempfindliche Schicht):
blauempfindliche Silberhalogenidemulsion EM-3 aus 0,63 g AgNO3 mit
1,38 g Gelatine
0,95 g Gelbkuppler gemäß Beispiel 1
0,29 g Trikresylphosphat (TKP). - 3. Schicht (Zwischenschicht):
1,1 g Gelatine
0,06 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,06 g Dibutylphthalat (DBP). - 4. Schicht (grünempfindliche Schicht)
grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% AgCl, 0,5 Mol-% AgBr, mittlerer Korn durchmesser 0,4 µm, mit 1×10-7 Mol K4IrCl6/Mol Sil berhalogenid dotiert)
aus 0,45 g AgNO3 mit
1,08 g Gelatine
0,45 g Purpurkuppler (s. nachstehende Formel)
0,08 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,5 g DBP
0,4 g TKP. - 5. Schicht (UV-Schutzschicht)
1,15 g Gelatine
0,6 g UV-Absorber der Formel 0,045 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,3 g TKP. - 6. Schicht (rotempfindliche Schicht)
rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% AgCl, 0,5 Mol-% AgBr, mittlerer Korn durchmesser 0,4 µm, mit 1×10-7 Mol K4IrCl6/Mol Sil berhalogenid dotiert)
aus 0,3 g AgNO3 mit
0,75 g Gelatine
0,36 g Blaugrünkuppler (s. nachstehende Formel)
0,36 g TKP. - 7. Schicht (UV-Schutzschicht)
0,35 g Gelatine
0,15 g UV-Absorber wie 5. Schicht
0,075 g TKP. - 8. Schicht (Schutzschicht)
0,9 g Gelatine
0,3 g Härtungsittel der Formel
Wie Schichtaufbau 1, jedoch in der 2. Schicht Emulsion
EM-8 in der gleichen Menge AgNO3.
Die nachfolgende Tabelle 3 enthält die relevanten sensi
tometrischen Daten der Schichtaufbauten 1 und 2. Es ist
zu ersehen, daß die erfindungsgemäße Emulsion EM-8 im
Vergleich zu EM-3 die deutlich bessere Entwicklungs
kinetik aufweist.
Als Farbkuppler wurden folgende Verbindungen verwendet:
Purpurkuppler:
Purpurkuppler:
Blaugrünkuppler:
Claims (8)
1. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial mit
einem Träger und auf dem Träger aufgebracht wenig
stens einer blauempfindlichen, gelbkuppelnden Sil
berhalogenidemulsionsschicht, wenigstens einer
grünempfindlichen, purpurkuppelnden Silberhaloge
nidemulsionsschicht, wenigstens einer rotempfindli
chen, blaugrünkuppelnden Silberhalogenidemulsions
schicht, sowie üblichen Zwischen- und Schutzschich
ten, wobei die Silberhalogenidemulsion wenigstens
einer der Silberhalogenidemulsionsschichten zu
wenigstens 80 Mol-% aus AgCl besteht und zu höch
stens 0,5 Mol-% aus AgI, dadurch gekennzeichnet,
daß diese Silberhalogenidemulsion mit wenigstens
je einer Metallverbindung der Gruppen (a) und (b)
dotiert ist, wobei (a) die Metalle Rhodium, Iri
dium, Ruthenium, Rhenium und Cadmium und (b) die
Metalle Gold und Platin umfaßt.
2. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberha
logenidemulsionen aller Silberhalogenidemulsions
schichten zu wenigstens 80 Mol-% aus AgCl und zu
höchstens 0,5 Mol-% aus AgI bestehen.
3. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Me
tallverbindungen der Gruppen (a) und (b) dotierte
Silberhalogenidemulsion eine AgCl95-100Br0-5-Emul
sion ist.
4. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberha
logenidemulsion aller Silberhalogenidemulsions
schichten AgCl95-100Br0-5-Emulsionen sind.
5. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Me
tallverbindungen der Gruppen (a) und (b) dotierte
Silberhalogenidemulsion gold- und schwefelgereift
ist.
6. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit
Metallverbindungen der Gruppe (a) und (b) dotierte
Silberhalogenidemulsion für den blauen Spektralbe
reich sensibilisiert ist.
7. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberha
logenidemulsionen aller Silberhalogenidemulsions
schichten mit Metallverbindungen der Gruppen (a)
und (b) dotiert sowie gold- und schwefelgereift
sind.
8. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial mit
einem Träger und auf dem Träger aufgebracht wenig
stens einer blauempfindlichen, gelbkuppelnden Sil
berhalogenidemulsionsschicht, wenigstens einer
grünempfindlichen, purpurkuppelnden Silberhaloge
nidemulsionsschicht, wenigstens einer rotempfind
lichen, blaugrünkuppelnden Silberhalogenidemul
sionsschicht sowie üblichen Zwischen- und Schutz
schichten, wobei die Silberhalogenidemulsions
schichten aller Silberhalogenidemulsionsschichten
die Zusammensetzung AgCl95-100Br0-5 aufweisen, mit
einer Iridiumverbindung dotiert und schwefel- und
goldgereift sind, dadurch gekennzeichnet, daß we
nigstens die Silberhalogenidemulsion der wenigstens
einen blauempfindlichen, gelbkuppelnden Silberhalo
genidemulsionsschicht zusätzlich mit einer Goldver
bindung dotiert ist.
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