DE4211224A1 - Verfahren zur Herstellung von Kronen oder Brücken aus Titan für zahnprothetische Zwecke - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kronen oder Brücken aus Titan für zahnprothetische Zwecke

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kronen oder Brücken aus Titan für zahnprothetische Zwecke.
Für zahnprothetische Zwecke werden Kronen oder Brücken aus verschiedensten Metallen hergestellt, die gegebenen­ falls mit Kunststoff oder Keramikmaterialien verblendet werden können. Zu den unterschiedlichen Herstellungs­ weisen gehören u. a. Gußverfahren, Fräsverfahren, Funkenerosionsverfahren und die sogenannte Folien­ kronentechnik, die z. B. in der US-Patentschrift 44 92 579 beschrieben ist. Hierbei wird eine ge­ faltete Folie über das Zahnstumpfmodell gesetzt und die Metallfolie angepreßt bzw. anfiniert. Eine Abwandlung einer solchen Folienkronentechnik, bei welcher die verwendeten Metalle üblicherweise ver­ formbare, duktile Edelmetallegierungen sind, ist in dental-labor, XXXVI, Heft 5/88, Seite 587 ff.(1988) beschrieben. Hierbei wird kein Zahnstumpfmodell aus Gips verwendet, sondern von einem solchen Zahnstumpf­ modell aus Gips wird zunächst ein Abdruck angefer­ tigt und mit Hilfe dieses Abdruckes ein Duplikat des Zahnstumpfmodells aus einer leichtfließenden, d. h. niedrigschmelzenden Metallegierung angefertigt. Dieses Duplikat dient als Patrize, die in eine ent­ sprechend ausgeformte Matrize als Adaptionsgesenk paßt, so daß eine vorgefertigte Folienkappe aus einem geeigneten Metall mit Hilfe dieser Patrize und Matrize leicht in die gewünschte Form der Krone gebracht werden kann. Als Material zur Herstellung der Folienkappen werden z. B. ABL-Folien (Aufbrennlegierungsfolien) mit einer Stärke von 0,08 mm angegeben. Mit Faltfolien können jedoch nur Verblendkronen oder -brücken angefertigt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, bei welchem nicht nur relativ dünne Metallfolien zu der ge­ wünschten Krone verformt werden können, sondern das es ermöglicht, Kronen mit höheren Wandstärken, als dies mit Metallfolien möglich wäre, leicht und schnell anzufer­ tigen, ferner auch Vollmetallkronen oder -brücken oder Zahnersatz, dessen Kauflächen aus Metall bestehen.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Kronen oder Brücken für zahnprothetische Zwecke, wobei
von einem präparierten Zahnstumpfmodell eine Negativ­ form angefertigt wird,
mit Hilfe dieser Negativform ein Abguß aus einem niedrig­ schmelzenden Metall hergestellt wird,
von diesem Abguß eine Negativringform aus niedrigschmelz­ endem Metall in einem äußeren Formhalter hergestellt wird, und
der Abguß als Patrize und die Negativringform als Matrize als Gesenk zum Verformen des Kronenmetalls verwendet werden,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
der Abguß im Bereich der anzufertigenden Krone mit Platz­ halter vor der Anfertigung der Negativringform versehen wird,
die Negativringform mittels eines dreizackigen Trennein­ satzes in einem Trenneinsatzhalter in drei Einzelteile gespalten wird,
als im Gesenk zu verformendes Kronenmetall ein vorge­ fertigtes und der Größe der anzufertigenden Krone ange­ paßtes Hütchen aus Titanmetall mit einer Wandstärke von 0,15 bis 0,35 mm, aufgesetzt auf den von Platzhalter be­ freiten Abguß verwendet wird,
das niedrigschmelzende Metall nach der Entnahme des Ab­ gusses aus der Negativringform aus der geformten Krone ausgeschmolzen wird, und
gegebenenfalls aus zwei oder mehr nach diesem Verfahren hergestellten Kronen durch Anbringung von Zwischenstegen oder auch Zwischengliedern eine Brücke gebildet wird.
Eine solche Krone oder Brücke kann dann in an sich be­ kannter Weise mit Kunststoff oder Keramik verblendet werden.
Bei einer Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei welchem eine Vollmetallkrone hergestellt werden soll, wird kein Abdruck von dem präparierten Zahnstumpfmodell angefertigt, sondern auf diesem Zahnstumpfmodell wird zunächst in an sich bekannter Weise ein Wachsaufbau an­ gebracht, welcher der Form des herzustellenden Zahner­ satzes jedoch ohne die anzufertigende Vollmetallkrone entspricht, d. h. vermindert um die Wandstärke des Hüt­ chens, aus welchem die Vollmetallkrone später herge­ stellt wird. Hiervon wird dann der Abguß aus niedrig­ schmelzendem Metall nach Duplieren, wie zuvor beschrie­ ben, angefertigt. Anschließend kann dann entsprechend der zuvor beschriebenen Verfahrensweise - nach Aufbringen des Platzhalters und Anfertigung der Negativringform sowie deren Spaltung in drei Teile - die Formung eines Hütchens zu einer Vollmetallkrone durchgeführt werden.
Bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ebenfalls unter Verwendung von niedrig­ schmelzendem Metall zur Herstellung einer Patrize und einer hierzu komplementären Matrize nur die Verformung eines flachen Bleches aus Titan oder einer Legierung mit hohem Titangehalt zur Herstellung einer Kaufläche einer Krone angewandt, wobei die Blechstärke wie zuvor 0,15 bis 0,35 mm, vorzugsweise 0,20 bis 0,25 mm, beträgt. Diese Kaufläche kann dann entweder auf eine nach dem Verfahren zur Herstellung einer Verblendkrone herge­ stellte Krone aufgelötet oder aufgeschweißt werden, oder an die Kaufläche kann eine entsprechend ange­ paßter Ring aus demselben Blechmaterial angelötet oder angeschweißt werden, so daß eine Vollmetall­ krone erhalten wird. Im Fall der Verbindung einer so hergestellten Kaufläche mit einer Verblendkrone verbleibt ausreichend Platz zur Aufbringung einer ge­ eigneten Verblendung an den seitlich senkrechten Flächen der Krone, so daß eine Kombination einer Kaufläche aus Metall und einer seitlichen Verblendung mit Kunststoff oder Keramik von hoher Lebensdauer erhalten werden kann. Dasselbe gilt natürlich auch im Fall der Anfertigung von Brücken aus solchen Kronen, die dann nur unter Verwendung geeigneter Stege oder unter Verwendung von Zwischen­ gliedern aus den vorgerfertigten Kronen zusammengefügt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders vorteilhaft, da Titan als Metall zur Herstellung von Kronen oder auch Legierungen mit hohem Titananteil nach konventionellen Arbeitsweisen nur schwierig und zeitaufwendig zu verar­ beiten ist. Ferner ist bei dem erfindungsgemäßen Ver­ fahren der Vorteil gegeben, daß keine Faltfolie, die zu einer einwandfreien Faltbarkeit in mehreren Arbeits­ schritten vorgefertigt werden mußte, eingesetzt werden muß, sondern daß die Verwendung eines relativ einfach vorzufertigenden Hütchens aus Titanmetall oder aus einer Legierung mit hohem Titangehalt möglich wird, wobei noch der weitere Vorteil gegeben ist, daß die Krone eine größere Wandstärke als im Fall einer Folienkrone be­ sitzt, daher mechanisch stabiler sein kann, und daß die bei Herstellung einer Folienkrone üblicherweise erforderliche Arbeitsstufe des Verlötens der sich überlappenden Ränder der Folie nach deren Verformung entfallen kann. Außerdem können nach dem erfindungsge­ mäßen Verfahren nicht nur Verblendkronen- oder brücken, sondern auch Vollmetallkronen oder -brücken hergestellt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, in der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 den Abguß eines präparierten Zahnstumpf­ modells;
Fig. 2 ein Hütchen aus Titanmetall;
Fig. 3 ein Zahnstumpfmodell mit Wachsaufbau zur Herstellung einer Vollmetallkrone;
Fig. 4 einen Abguß von dem in Fig. 3 gezeigten Zahnstumpfmodell mit Wachsaufbau;
Fig. 5 einen Einsatz für den äußeren Form­ halter;
Fig. 6 einen äußeren Formhalter im Schnitt; Fig. 7 einen Trenneinsatz;
Fig. 8 einen Trenneinsatzhalter im Schnitt;
Fig. 9 den in Fig. 7 gezeigten Trenneinsatz in anderer Ansicht;
Fig. 10 den in Fig. 8 gezeigten Trenneinsatzhalter in Vorder- und Seitenansicht.
Fig. 11 einen Formhalter zur Herstellung von Kau­ flächen;
Fig. 12 den zu dem in Fig. 11 gezeigten Formhalter passenden Patrizenstempel;
Fig. 13 eine Kaufläche in Aufsicht;
Fig. 14 eine Kaufläche, verbunden mit einer Ver­ blendkrone.
In der Fig. 1 ist der Abguß eines Zahnstumpfmodells aus niedrigschmelzendem Metall 3 dargestellt, der den Kronenstumpf 1 mit den unterschiedlich hoch ange­ legten Präparationsgrenzen 2 und einen in den Abguß eingeschmolzenen Haltestift 4 umfaßt. Dieser Abguß be­ steht aus niedrigschmelzendem Metall, wie es in der Zahntechnik für andere Zwecke bereits verwendet wird und das im Handel erhältlich ist, z. B. aus sog. Fräs­ stumpfmetall, Woodscher Legierung, Roses Metall, Melotte­ metall etc. Dieser Abguß kann in an sich bekannter Weise durch Dublieren des Meisterstumpfes aus Gips mit Hilfe eines Silikonabdruckes sehr einfach hergestellt werden, wobei vor dem Verfestigen des niedrigschmelzenden Metal­ les der Haltestift 4 in das noch flüssige Metall einge­ setzt wird und nach dem Erkalten fest mit dem Abguß ver­ bunden ist.
In der Fig. 2 ist ein Hütchen 5 aus Titanmetall gezeigt, dessen Durchmesser so ausgewählt wurde, daß das Hütchen 5 gerade über den Kronenstumpf 1 und die Präparations­ grenzen 2 paßt. Das Hütchen wurde in seiner Länge an diese Präparationsgrenzen 2 angepaßt, was in der Fig. 2 durch die unterschiedlich langen Schenkel des Hütchens 5 angedeutet wird. Das Anpassen der Länge des Hütchens 5 an den jeweiligen Abguß kann in einfacher Weise durch An­ zeichnen der Präparationsgrenzen etwa 1 cm tiefer an dem Zahnstumpfmodell, Aufsetzen des Hütchens auf das Zahn­ stumpfmodell und Übertragen der Präparationsgrenzen auf das Hütchen, sowie Kürzen des Hütchens bis an die über­ tragenen Präparationsgrenzen bewerkstelligt werden. Das Hütchen besteht aus Titanmetall oder eventuell aus einer Legierung mit hohem Titananteil, vorzugsweise ober­ halb 80 Gew.-%, und besitzt eine Wandstärke von 0,15 bis 0,35 mm, vorzugsweise von 0,20 bis 0,25 mm, wobei sich diese Angaben auf die Stärke des Titanbleches beziehen, aus dem die Hütchen durch Tiefziehen in geeigneten Formen in verschiedenen Durchmessern vorgefertigt wurden. Titan­ bleche geeigneter Stärke sind im Handel erhältlich.
Die Fig. 5 zeigt einen Einsatz 14 für den äußeren Form­ halter 11, der in Fig. 6 gezeigt ist. Dieser Einsatz 14 besteht aus dem Teller 13, der in den senkrecht verlau­ fenden Abschnitt 10 des äußeren Formhalters 11 paßt, so­ wie aus dem in die Bohrung 16 des äußeren Formhalters 11 passenden Schlagbolzen 12, mit dessen Hilfe die in der Fig. 6 nicht dargestellte Negativringform aus niedrig­ schmelzendem Metall nach dem Erkalten aus dem äußeren Formhalter herausgetrieben werden kann.
Zur Herstellung der Negativringform aus niedrigschmelz­ endem Metall wird zunächst der Einsatz 14 in den äußeren Formhalter 11 eingesetzt und die mit dem flüssigen, nie­ drigschmelzenden Metall später in Berührung kommenden Oberflächen mit einem Trennmittel, z. B. einem Öl oder einem Öl/Talkumgemisch dünn eingestrichen. Anschließend wird zunächst der Abguß 3 des Zahnstumpfmodells im Be­ reich der anzufertigenden Krone, d. h. der Kronenstumpf 1 bis zur Unterkante des angepaßten Hütchens an den Präpa­ rationsgrenzen 2, mit einem Platzhalter in etwa in der Stärke des Hütchens, d. h. 0,15 bis 0,35 mm, versehen, wobei sowohl ein an sich bekannter Platzhalterlack, eine Platzhalterfolie oder auch nur ein entsprechend ange­ dicktes Öl/Talkumgemisch verwendet werden kann. Dann kann mit dem Gußvorgang zur Anfertigung der Negativring­ form begonnen werden, wozu eine entsprechende Menge von flüssigem niedrigschmelzendem Metall, üblicherweise dem­ selben Metall, das zur Anfertigung des Abgusses des Zahnstumpfmodells verwendet wurde, in den äußeren Form­ halter 11 mit darin eingesetztem Einsatz 14 eingegossen wird und vor dem Erkalten des niedrigschmelzenden Metalls der Abguß mit dem aufgetragenen und gegebenenfalls ver­ festigten Platzhalter in das flüssige Metall eingetaucht und fixiert wird, wozu der Haltestift 4 benutzt werden kann. Nach Erkalten des niedrigschmelzenden Metalls in dem äußeren Formhalter 11 wird zunächst die Position des Abgusses zu der Negativringform markiert und diese mit dem darin eingesetztem Abguß 3 aus dem Formhalter durch Schlagen auf den Schlagbolzen 12, der bei eingesetztem Einsatz 14 aus der Bohrung 16 herausragt, entfernt, was durch die konische Form, wie in der Fig. 6 dargestellt, ermöglicht wird. Der Grad der Konizität der Innenflächen des äußeren Formhalters 11 ist nicht kritisch, üblicher­ weise beträgt er 10°. Der Abguß 3 kann nach dem Erkalten und Herausnehmen aus dem äußeren Formhalter 11 normaler­ weise leicht aus der Negativringform entnommen werden.
Der nächste Verfahrensschritt des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens wird anhand der Fig. 7 bis 10 näher er­ läutert. Die Fig. 7 und 9 zeigen den bei dem Verfahren verwendeten Trenneinsatz 7 zum Aufspalten der Negativ­ ringform in drei Teile, die üblicherweise gleich groß sind. Der Trenneinsatz besteht aus dem Schlagbolzen 6, der in eine entsprechende Bohrung 15 in dem in der Fig. 8 im Schnitt dargestellten Trenneinsatzhalter 9 paßt und dem Verschieben des Trenneinsatzes 7 in dem Trenneinsatz­ halter 9 dient. Die Innenabmessungen und die Konizität des Trenneinsatzhalters 9 entsprechen denjenigen des äußeren Formhalters 11, lediglich die senkrechte Ab­ stufung 10 des äußeren Formhalters 11 ist bei dem Trenn­ einsatzhalter 9 nicht vorhanden. Der Trenneinsatz ist, wie aus den Fig. 7 und 9 ersichtlich, dreizackig und hat die Gestalt einer gespreizten Krone, wobei die an die Innenwand des Trennansatzhalters anliegenden Flächen entsprechend abgerundet sind, während die nach dem Zentrum gerichteten Flächen einer jeden Zacke plan sind und, wie bei 8 angedeutet, eine von der oberen Spitze bis zur unteren Verbindungsstelle, an welcher die drei Schneiden fast oder ganz aufeinandertreffen, verlaufende scharfe Schneide bilden. Der Querschnitt der drei Zacken des Trenneinsatzhalters entspricht vorteilhafterweise etwa einem gleichschenkligen Dreieck, ausgenommen natür­ lich den gerundeten Verlauf der an die Wand des Trennein­ satzhalters anliegenden Seite des Dreiecks, die ent­ sprechend gekrümmt ist. Hierdurch kann die Spaltung der Negativringform sowohl durch die Schneidwirkung als auch durch die Keilwirkung einwandfrei und leicht herbeige­ führt werden. Der Trenneinsatz 7 wird in den Trennein­ satzhalter 9 eingesetzt und die Negativringform - ohne den Abguß - wird auf die drei Zacken des Trenneinsatzes 7 gesetzt und durch Daraufschlagen in drei Teile durch die Keilwirkung der scharfen Zacken gespalten. Anschließend wird mit Hilfe des Trenneinsatzes die in drei Teile ge­ spaltene Negativringform herausgetrieben. In der Fig. 10 ist der Trenneinsatzhalter in perspektivischer Ansicht wiedergegeben.
Anschließend kann die eigentliche Formung der Krone er­ folgen. Hierzu wird zunächst das bereits angepaßte Hüt­ chen aus Titanmetall wieder auf den Abguß der von Platz­ halter befreit wurde, aufgesetzt und unter Beachtung der zuvor markierten Position von Abguß zu Negativringform werden die drei Teile der Negativringform um diesen Abguß 3 mit aufgesetztem Hütchen 5 angeordnet und soweit möglich zusammengepreßt und gleichzeitig in den mit dem Einsatz 14 versehenen äußeren Formhalter 11 bis zum Boden nach unten eingeschlagen bzw. eingetrieben. Hierdurch erfolgt eine Verformung des Hütchens aus Titan­ metall, da der Abguß 3 als Patrize und die Negativring­ form als Matrize dienen, wobei die aus drei Teilen be­ stehende Negativringform, die zunächst wegen des auf dem Abguß aufgesetzten und noch nicht verformten Hütchens 5 nicht vollständig geschlossen sein konnte, mit zunehmen­ der Verformung des Hütchens und Annahme der Form der ge­ wünschten Krone sich fortschreitend schließt und nach vollständigem Eintreiben des Abgusses in die Negativring­ form voll geschlossen ist. Anschließend wird dann durch Aufschlagen auf den Schlagbolzen 12 des Einsatzes 14 die Negativringform mit darin befindlichem Abguß und geform­ ter Krone aus dem äußeren Formhalter 11 entfernt, ausein­ andergenommen - eventuell durch leichtes Anschlagen der Negativringform - und der Abguß mit darauf befindlicher geformter Krone entnommen. Durch die Verformung des Hütchens ist der als Patrize dienende Abguß fest in der Krone verankert, durch Erhitzen bis auf die erforderliche Temperatur kann der Abguß jedoch leicht aus der sehr viel höher schmelzenden Krone aus Titanmetall entfernt werden.
Nach derselben Arbeitsweise kann auch eine Vollmetall­ krone hergestellt werden, wozu es jedoch erforderlich ist, das Zahnstumpfmodell zunächst mit einem Wachsaufbau in an sich bekannter Weise zu versehen, so daß ein Aus­ gangsmodell für die Anfertigung des Abgusses erhalten wird, welches bis auf die anzufertigende Vollmetallkrone der gewünschten Zahnprothese entspricht. In Fig. 3 ist schematisch ein Zahnstumpfmodell 18 im Schnitt darge­ stellt, auf welches in an sich bekannter Weise ein Wachs­ aufbau 19 aufmodelliert wurde.
In Fig. 4 ist der von diesem Zahnstumpfmodell mit Wachs­ aufbau gemäß Fig. 3 aus niedrigschmelzendem Metall ent­ sprechend der zuvor mit Bezug auf die Fig. 1 beschrie­ benen Arbeitsweise angefertigte Abguß 20 dargestellt. An diesem Abguß befinden sich die Präpatationsgrenzen 2, die denjenigen von Fig. 1 entsprechen, nur daß es sich hier um die Anfertigung einer Vollmetallkrone handelt. Der Verlauf der Präparationsgrenze ist durch die ge­ strichelte Linie angedeutet.
Selbstverständlich kann dann noch eine eventuell ge­ wünschte oder erforderliche Feinnachbearbeitung der ge­ formten Krone durchgeführt werden.
Aus zwei oder mehr nach diesem Verfahren hergestellten Kronen kann durch Einfügen von Zwischenstegen oder Zwischengliedern, z. B. durch Schweißen, auch eine Brücke hergestellt werden.
Die Herstellung der Zwischenglieder für Brücken kann nach der zuvor für die Anfertigung von Vollmetallkronen be­ schriebenen Arbeitsweise erfolgen, d. h. von dem Zwischenglied wird ein Modell angefertigt, von diesem ein Abguß aus niedrigschmelzendem Metall sowie eine Negativringform angefertigt, letztere gespalten und dann aus einem geeigneten Hütchen aus Titan das Zwischenglied geformt.
Durch die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ange­ wandte Stufe des Spaltens der Negativringform in drei Einzelteile wurde es erst möglich, auch vorgeformte Hütchen aus Titanmetall mit einer Wandstärke von oder oberhalb 0,15 mm zu Kronen kalt zu verformen, wobei dieses Verfahren insgesamt sehr zeitsparend durchge­ führt werden kann. Ein weiterer Vorteil ist, daß bei Auftreten einer Fehlformung der Krone das erfindungs­ gemäße Verfahren sehr leicht und innerhalb kurzer Zeit wiederholt werden kann.
Die Erfindung betrifft weiterhin noch die zu seiner Durchführung erforderlichen Mittel in Form von vorgeformten Hütchen aus Titanmetall mit einer Wandstärke von 0,15 bis 0,35, insbesondere 0,20 bis 0,25 mm. Die Hütchen sind tiefgezogene Becher mit üblichen Durch­ messern von Kronen, d. h. 0,4 bis 1,5 cm, wie sie für Zahnersatz in Frage kommen. Ihre Höhen betragen üblicherweise 1 bis 3 cm, wobei die Höhen nicht sehr ausschlaggebend sind, da das Hütchen ja jeweils an die Präparationsgrenzen angepaßt, d. h. in seiner Höhe verändert wird.
Die senkrechten Wände des Hütchens können zueinander parallel verlaufen, sie können jedoch auch schräg zu­ einander verlaufen, so daß eine sich nach der Öffnung des Hütchens konisch erweiternde Form vorliegt. Vorteilhaft ist dabei eine Konizität von 5°. Weiter ist es vorteil­ haft, wenn die Wände des Hütchens mit einer geringen Ab­ rundung in das Dach übergehen, wie dies in Fig. 2 ange­ deutet ist.
Bei einer Abänderung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, mit Hilfe einer Patrize und Matrize aus niedrigschmelzendem Metall auch sogenannte Kauflächen aus Titan oder einer Legierung mit hohem Titangehalt her­ zustellen, wobei als zu verformendes Titanmaterial eben­ falls Bleche mit Dicken von 0,15 bis 0,35 mm, insbeson­ dere von 0,20 bis 0,25 mm, verwendet werden.
In den Fig. 11 und 12 sind Werkzeuge, die als Patrize und Matrize hierbei verwendet werden können, gezeigt. Zunächst wird eine Kaufläche, die in Aufsicht in Fig. 13 gezeigt ist, aus einem geeigneten Material, z. B. aus Wachs, modelliert, wobei ihre Dicke oder Stärke keine Rolle spielt. Hiervon wird dann ein Abdruck angefertigt, vorteilhafterweise aus Silikonmaterial, und zwar in dem in Fig. 11 gezeigten äußeren Formhalter 21, der den Führungsteg 22 aufweist. Dann kann durch Eingießen einer geeigneten geringen Menge an flüssigem, niedrigschmelzen­ dem Metall in den äußeren Formhalter, in dessen unterem Ende 23 sich der Abdruck befindet, die Oberseite der Kau­ fläche in Form der Patrize hergestellt werden. Anschließ­ end wird mit Hilfe des in Fig. 12 gezeigten Patrizen­ stempels 24, der in den Formhalter bzw. die Matrizenform 21 paßt und eine mit dessen/deren Führungssteg 22 ein­ greifende Nut 25 aufweist, der Abdruck mit dem Abguß der Kaufläche aus dem Formhalter 21 herausgetrieben und nach Aufbringen eines Trennmittels auf den Negativabguß der Kaufläche und nach erneutem Einsetzen in den Form­ halter und dessen Auf-den-Kopfstellen erneut flüssiges, niedrigschmelzendes Metall eingegossen, um einen Abguß der Unterseite der Kaufläche zu erhalten. Mit Hilfe der so hergestellten Patrize und Matrize für die Kaufläche kann dann aus einem geeignet zugeschnittenen Blech der zuvor angegebenen Dicke oder Stärke aus Titan oder Titan­ legierung die Kaufläche durch Einpressen des Patrizen­ stempels 24 in den Formhalter 21, z. B. durch geeignete Schläge mit einem Hammer, geformt werden.
Eine so hergestellte Kaufläche kann dann entweder auf eine vorher hergestellte Verblendkrone aufgelötet oder aufgeschweißt werden, oder an eine solche Kaufläche kann, z. B. zur Herstellung einer Vollmetallkrone, ein entprechend vorpräparierter Ring angelötet oder ange­ schweißt werden.
In der Fig. 14 ist eine solche Verblendkrone 26 mit auf­ geschweißter Kaufläche 27 gezeigt, wobei der über die Verblendkrone herauskragende Kauflächenteil einen Schutz­ schild für die darunterliegende Verblendung an den senk­ rechten Seitenflächen der Krone wirkt, die schraffiert bei 28 angezeigt wird.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung von Kronen oder Brücken für zahnprothetische Zwecke, wobei
von einem präparierten Zahnstumpfmodell eine Negativ­ form angefertigt wird,
mit Hilfe dieser Negativform ein Abguß aus einem niedrigschmelzenden Metall hergestellt wird,
von diesem Abguß eine Negativringform aus niedrig­ schmelzendem Metall in einem äußeren Formhalter her­ gestellt wird, und
der Abguß als Patrize und die Negativringform als Matrize als Gesenk zum Verformen des Kronenmetalls verwendet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abguß im Bereich der anzufertigenden Krone mit Platzhalter vor der Anfertigung der Negativringform versehen wird,
die Negativringform mittels eines dreizackigen Trenn­ einsatzes in einem Trenneinsatzhalter in drei Einzel­ teile gespalten wird,
als im Gesenk zu verformendes Kronenmetall ein vorge­ fertigtes und der Größe der anzufertigenden Krone an­ gepaßtes Hütchen aus Titanmetall mit einer Wandstärke von 0,15 bis 0,35 mm, aufgesetzt auf den von Platz­ halter befreiten Abguß, verwendet wird,
das niedrigschmelzende Metall nach der Entnahme des Abgusses aus der Negativringform aus der geformten Krone ausgeschmolzen wird, und
gegebenenfalls aus zwei oder mehr nach diesem Ver­ fahren hergestellten Kronen durch Anbringung von Zwischenstegen oder auch Zwischengliedern eine Brücke gebildet wird.
2. Abwandlung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
vor der Anfertigung des Abruckes in Form der Negativ­ form auf das Zahnstumpfmodell ein Wachsaufbau, der bis auf die Wandstärke der anzufertigenden Krone dem gewünschten fertigen Zahnersatz entspricht, aufgebaut wird.
3. Verfahren zur Herstellung von Kauflächen aus Metall für Zahnersatz in Form von Kronen oder Brücken durch Verformen von Metall in einem aus niedrigschmelzendem Metall hergestellten aus Patrize und Matrize be­ stehenden Gesenk, dadurch gekennzeichnet, daß als im Gesenk zu verformendes Kronenmetall ein in seinen Flächenabmessungen in die Matrize passendes Blech aus Titan oder einer Legierung mit hohem Titangehalt mit einer Wandstärke von 0,15 bis 0,35 mm verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zu verformende Kronenmetall in Form eines Hüt­ chens oder Bleches mit einer Wandstärke von 0,20 bis 0,25 mm verwendet wird.
5. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bestehend aus Hütchen aus Titanmetall oder einer Legierung mit hohem Titan­ anteil mit einer Wandstärke von 0,15 bis 0,35 mm in Form von tiefgezogenen vorgefertigten Bechern mit üblichen Durchmessern von Kronen für Zahner­ satz und Höhen von 0,5 bis 3,0 cm.
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