-
Verfahren zum Anfertigen eines aktivierbaren Geschiebes und
-
nach diesem Verfahren angefertigtes Geschiebe Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Anfertigen eines aktivierbaren Geschiebes für abnehmbare Zahnteilprothesen
und Brücken gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiter betrifft die Erfindung Hilfsmittel
zum Anfertigen eines solchen Geschiebes. Schließlich betrifft die Erfindung ein
aktivierbares Geschiebe gemäß Oberbegriff des Anspruchs 3.
-
Zur Befestigung von abnehmbaren Teilprothesen und Brücken werden in
der Zahntechnik Geschiebe verwendet, mit denen dieser
abnehmbare
Teil an einer auf einen Pfeilerzahn aufgesetzten Ankerkrone befestigt wird. Die
Geschiebe bestehen aus einer Patrize, die an der Ankerkrone bzw. dem festsitzenden
Teil angebracht ist und in eine Matrize einschiebbar ist, die an dem abnehmbaren
Teil angebracht ist. Es kann auch die Patrize an dem abnehmbaren Teil und die Matrize
an der Ankerkrone angebracht sein. Bei abnehmbaren TeilprothesFund Brücken wird
die Retention in den meisten Fällen durch Reibung bewirkt.
-
Zur Erzeugung der Reibung ist einer der Geschiebeteile aktivierbar.
Zur Aktivierung kann die hülsenförmige Matrize zusammengequetscht werden oder die
Patrize kann mittels eines axialen Schlitzes auseinandergespreizt werden. Es ist
auch bekannt, in der Matrize einen Friktionsstift vorzusehen, der in eine Bohrung
der Patrize eingesteckt wird, wobei zur Aktivierung der Friktionsstift einen Längsschlitz
aufweist und auseinanderspreizbar ist.
-
Bei bekannten Geschieben werden die Matrize und die Patrize aus dem
gewünschten metallischen Werkstoff, z. B. einer Legierung auf Platin-Gold-Basis
oder Paladium-Silber-Basis oder dgl., vorgefertigt. Im zahntechnischen Labor wird
dann die Ankerkrone in Wachs modelliert, die vorgefertigte Patrize (oder Matrize)
wird in das Wachsmodell der Ankerkrone eingearbeitet und das Modell mit dem eingearbeiteten
Geschiebeteil wird eingebettet und gegossen oder die vorgefertigte Patrize wird
an die fertige Ankerkrone angelötet. Anschließend wird der andere Geschiebeteil,
nämlich die Matrize ( bzw. Patrize) auf diesen an der Ankerkrone gegossenen Geschiebeteil
oder häufig auf eine anstelle dieses Geschiebeteils und der Ankerkrone in das Gebißmodell
eingesetzte Stopfachse geschoben und der abnehmbare Teil auf dieses Geschiebeteil
in Wachs modelliert. Nun wird das Wachsmodell des abnehmbaren Teils mit dem Geschiebeteil
eingebettet und gegossen.
-
Die vorgefertigten Geschiebe sind ziemlich kostspielig. Das Einarbeiten
und Angießen der vorgefertigten Geschiebeteile ist technisch schwierig und zeitaufwendig.
Die vorgefertigten Geschiebe können oft nur unzureichend an die individuellen anatomischen
Gegebenheiten angepaßt werden, so daß beispielsweise häufig ein Spalt zwischen dem
Geschiebe und dem Kieferkamm bleibt, in welchem sich Speisereste festsetzen können.
Die bekannten Geschiebe bieten oft nur einen nicht allzuguten Halt, wobei die Friktion
häufig schon nach kurzer Benutzung der Prothese nachläßt. Eine erneute Aktivierung
zur Verbesserung der Friktion ist technisch aufwendig.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein aktivierbares Geschiebe
in einfacher Weise und mit billigen Hilfsmitteln anzufertigen, wobei das Geschiebe
individuell gut angepaßt werden kann, einen guten Halt bietet und bei Bedarf in
einfacher Weise erneut aktiviert werden kann.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Anfertigung des
Geschiebes gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1, durch Hilfsmittel zur
Durchführuny dieses Verfahrens gemäß Anspruch 2 und durch ein Geschiebe gemäß dem
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 3. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
des Geschiebes sind in den Ansprüche 4 bis 6 angegeben.
-
Erfindungsgemäß werden keine kostspieligen vorgefertigten Geschiebeteile
verwendet. Als vorgefertigte Hilfsmittel werden nur das wegschmelzbare Formteil
für die Patrize, das aus billigem Wachs oder rückstandslos verbrennbarem Kunststoff
besteht, und der aus einer-Hartgoldlegierung bestehende Friktionsstift benötigt.
Diese konfektionierten Teile sind äußerst
preiswert. Das Geschiebe
selbst wird zusammen mit der Ankerkrone bzw. dem abnehmbaren Teil gegossen. Das
Geschiebe erhöht auf diese Weise den Preis für die Prothese bzw.
-
Brücke nuryenig.
-
Die Anfertigung des Geschiebes erfolgt zusammen mit der Ankerkrone
bzw. dem abnehmbaren Teil, so daß der labortechnische Arbeitsaufwand gering ist.
Das vorgefertigte Patrizenformteil wird an das Wachsmodell der Ankerkrone in einfacher
Weise unter Berücksichtigung der Einschubrichtung angewachst und die Ankerkrone
und die Patrize werden in einem Stück gegossen. Ein vorgefertigtes Matrizenteil
entfällt vollstcndig. Der abnehmbare Teil wird unmittelbar um die gegossene Patrize
in Wachs geformt, so daß die Matrize sich als Aussparung des abnehmbaren Teils ergibt.
Nur der vorgefertigte Friktionsstift muß in die Matrize eingelötet werden. Das Gießen
der Patrize in einem Stück mit der Ankerkrone und die Ausbildung der Matrize als
Aussparung im abnehmbaren Teil ergeben neben der einfachen und preisgünstigen erstellung
vor allem auch eine absolut feste und zuverlässige Verbindung des Geschiebes mit
der Ankerkrone bzw. dem abnehmbaren Teil.
-
Ein wesentlicher Vorteil des Geschiebes besteht darin, daß es individuell
den jeweiligen anatomischen Gegebenheiten des Gebisses und Kiefers angepaßt werden
kann. Das vorgefertigte Formteil dient bei der Anpassung als Grundkörper für die
Patrize. Dieses aus Wachs oder Kunststoff bestehende Formteil kann zur Anpassung
äußerst leicht abgeschliffen oder abgetragen werden. Vor allem aber ist es möglich,
das Formteil zur Anpassung durch zusätzliches Auftragen von Modellierwachs zu verändern,
z. B. wenn ein Spalt zwischen der Patrize und dem Kieferkamm geschlossen werden
muß.
-
Die Patrize kann auf diese Weise durch Abtragen des Formteils bzw.
durch zusätzliches Auftragen von Wachs auf das Formteil individuell zusammen mit
der Ankerkrone modelliert werden.
-
Da die Matrize um die gegossene Patrize modelliert wird, paßt sie
zwangsläufig exakt auf die individuell modellierte Patrize.
-
Der zweckmäßigerweise verwendete einfache zylindrische Friktionsstift
ist ebenfalls in der Herstellung preisgünstig, z. B. gegenüber den bekannten zur
Aktivierung axial geschlitzten Friktionsstiften. Die erforderliche Aktivierung wird
in äußerst einfacher Weise durch geringfügiges Biegen des Friktionsstiftes aus der
Achse der Bohrung der Patrize bewirkt. Bei Bedarf kann die Aktivierung in einfacher
Weise ohne aufwendiges Werkzeug und beliebig oft erneuert werden, indem der Friktionsstift
etwas gebogen wird.
-
Eine in der Mantelfläche der Patrize in Axialrichtung verlaufende
Rille dient einer drehfesten Führung von Matrize und Patrize und damit einem absolut
sicheren Halt der Prothese oder Brücke.
-
Im folgenden wird die Erfindung im einzelnen bfschrieben, wobei auf
ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der für die Anfertigung des
Geschiebes verwendeten Hilfsmittel Bezug genommen wird. Es zeigen:
Fig.
1 perspektivisch ein mit der Patrize formgleiches Formteil, Fig. 2 eine Draufsicht
auf dieses Formteil und Fig. 3 einen Friktionsstift.
-
Zur Anfertigung des Geschiebes werden nur die in der Zeichnung dargestellten
vorgefertigten Hilfsmittel benötigt.
-
Diese bestehen aus dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Formteil
aus Wachs oder einerwegschmelzbaren Kunststoffzusammensetzung und dem in Fig. 3
dargestellten Friktionsstift 18, der aus einer extra harten Platin-Gold-Legierung
oder einem ähnlichen Werkstoff besteht.
-
Das Formteil besteht aus einem zylindrischen Körper 10, der im wesentlichen
koaxial von einer Bohrung 12 für die Aufnahme des Friktionsstiftes 18 durchsetzt
ist. Die Höhe des Formteils beträgt etwa 7mm, seine Breite etwa 4mm und der Durchmesser
der Bohrung 12 etwa 1,1mm. Außen an der Mantelfläche des Körpers 10 verläuft in
Längsrichtung ein radial abstehender Steg 14. Dem Steg 14 diametral gegenüber ist
in Längsrichtung verlaufend eine Rille 16 vorgesehen. Die Rille 16 kann, wie dargestellt,
in dem Formteil ausgebildet sein, es ist aber auch möglich, die Rille 16 erst in
die gegossene Patrize einzufräsen.
-
Zur Anfertigung des Geschiebes wird zunächst in bekannter Weise auf
den Pfeilerzahn des Gebißmodells eine Ankerkrone in Wachs modelliert. An das Wachsmodell
der Ankerkrone wird das Formteil mittels des Steges 14 angewachst. Werden mehrere
Geschiebe zur Befestigung einer Prothese benötigt, wie dies die Regel ist, so werden
die für sämtliche Geschiebe vorgesehenen Formteile mit Hilfe eines Parallelometereinsatzes
an die jeweiligen Modelle der Ankerkronen angepaßt, so daß eine gemeinsame Einschubrichtung
erreicht wird. Weitere Hilfsvorrichtungen sind nicht erforderlich.
-
Reichen die Platzverhältnisse im Gebiß nicht aus, so kann das Formteil
in einfacher Weise durch Beschleifen gekürzt werden. Umgekehrt kann durch Auftragen
von Gußwachs das Formteil ergänzt und individuell an den Verlauf des Kieferkammes
angepaßt werden.
-
Ist das Formteil exakt angepaßt, so werden das Wachsmodell der Ankerkrone
und das an dieses angewachste Formteil eingebettet und in einem Stück gegossen.
Anschließend können die Seitenwände des Geschiebes nochmals mit dem Fräsgeräte parallelisiert
und auf Hochglanz poliert werden. Erforderlichenfalls kann dabei auch die Rille
16 eingearbeitet werden.
-
Nun wird der Friktionsstift 18 in die Bohrung der so zusammen mit
der Ankerkrone angefertigten Patrize eingesetzt, die in der Form mit dem in Fig.
1 und 2 gezeigten Formteil identisch ist. Anschließend wird der abnehmbare Teil
in Wachs um die Patrize modelliert. Die Patrize erzeugt dabei in dem Modell des
abnehmbaren Teils eine Aussparung, die
eine der Patrize und den
Kieferverhältnissen individuell angepaßte Matrize bildet. Das Modell des abnehmbaren
Teils wird dann eingebettet und gegossen. Anschließend muß nur noch der Friktionsstift
18 in die die Matrize bildende Aussparung des abnehmbaren Teils eingelötet werden.
-
Leerseite