DE4209379A1 - Verfahren und Einrichtung zum Zerkleinern wertstoffhaltiger Gebilde zur Gewinnung möglichst reiner wiederverwertbarer Materialien - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Zerkleinern wertstoffhaltiger Gebilde zur Gewinnung möglichst reiner wiederverwertbarer MaterialienInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B02—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING; PREPARATORY TREATMENT OF GRAIN FOR MILLING
- B02C—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING IN GENERAL; MILLING GRAIN
- B02C19/00—Other disintegrating devices or methods
- B02C19/18—Use of auxiliary physical effects, e.g. ultrasonics, irradiation, for disintegrating
- B02C19/186—Use of cold or heat for disintegrating
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Ein
richtung zum Zerkleinern wertstoffhaltiger Gebilde zur Ge
winnung möglichst reiner wiederverwertbarer Materialien.
Es ist allgemein bekannt, beispielsweise Kraftfahrzeuge in
Schredderanlagen zu etwa faustgroßen Teilen zu zerkleinern,
welche dann einer vielfältigen Sortierung zugeführt werden.
Altkleider werden in einem Zerreißwolf zerkleinert, um
schließlich wiederverwertbare Fasern zu erhalten.
Bei der Zerkleinerung wertstoffhaltiger Gebilde und nach
folgender Sortierung des Zerkleinerungsergebnisses stellt
sich mitunter die Aufgabe, von dem Strom zu zerkleinernder
Gebilde zunächst eine Fraktion eines verhältnismäßig rein
an den Gebilden anzutreffenden, wiederverwendbaren Werk
stoffes abzutrennen, wobei diese Abtrennung nach voll
ständiger Zerkleinerung der Gebilde vergleichsweise
schwieriger wäre. Ein anderes Problem besteht darin, daß
jeweils getrennt wiederverwertbare Materialien an den zu
zerkleinernden Gebilden sehr innig miteinander mechanisch
verbunden sind und daher die Zerkleinerung bis zum Erhalt
minimaler Teilchengrößen vorangetrieben werden muß, was mit
unter aufwendig ist.
Schließlich setzen manche zu zerkleinernde Gebilde der Zer
kleinerung etwa durch Schneiden, Messer oder Mühlen, erheb
lichen Widerstand entgegen und bedingen dadurch geringere
Standzeiten der Zerkleinerungswerkzeuge.
Erfindungsgemäß wird den zuvor umrissenen Problemen dadurch
begegnet, daß die zu zerkleinernden Gebilde mindestens be
reichsweise auf eine Temperatur abgekühlt werden, bei der
eine starke Versprödung eines auszusortierenden Materials
auftritt, derart, daß es bei vergleichsweise geringer
mechanischer Beanspruchung der zu zerkleinernden Gebilde
zu einem Versprödungsbruch mindestens von Teilen der zu zer
kleinernden Gebilde aus bestimmtem versprödeten Werkstoff
kommt. Im einzelnen wird das angestrebte Ziel erfindungsge
mäß durch die Merkmale der anliegenden Ansprüche 1 und 4 er
reicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
sind in den den unabhängigen Ansprüchen jeweils nachge
ordneten Patentansprüchen gekennzeichnet.
Eine Abkühlung der zu zerkleinernden Gebilde kann beispiels
weise mittels flüssigen Stickstoffs erfolgen. Tritt bei be
stimmten Materialien eine Versprödung bereits bei weniger
tiefen Temperaturen ein, so kann auch eine Abkühlung bei
spielsweise mittels Kohlensäureeis vorgenommen werden. Auch
bestimmte Kältemischungen können zur Anwendung kommen. Sich
umweltfreundlich verflüchtigende Kältemittel, etwa flüssiger
Stickstoff, können unmittelbar mit den zu zerkleinernden Ge
bilden in Berührung gebracht werden, ohne daß ein abgedich
tetes System für das Kältemittel bzw. einen Kältemittel
kreislauf vorgesehen zu werden braucht.
Ein Beispiel für in der hier angegebenen Art und Weise zu
zerkleinernde Gebilde sind Teppichböden, deren Kunstfaser
flor durch Tiefkühlen versprödet und danach durch Walzen
oder durch Bearbeiten in einer Kugelmühle abgebrochen wer
den kann, wonach sich das Fasermaterial verhältnismäßig ein
fach abführen läßt.
Gewebe und Fäden aus Mischfasern lassen sich in der hier an
gegebenen Art und Weise nach Versprödung in so feine Stapel
längen zerbrechen, daß der mechanische Zusammenhalt der Fa
sern durch Verspinnung oder Verwebung verloren geht und die
Trennung vereinfacht wird.
Auch Schichtenverbände können in der vorgeschlagenen Weise
durch Tiefkühlen versprödet und dann durch Quetschen oder
Walzen oder Biegen in feine Partikel zerkleinert werden,
wonach beispielsweise herkömmliche Trennverfahren eingesetzt
werden, um reine Fraktionen zu gewinnen. Nachfolgend werden
Ausführungsbeispiele an Hand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 Eine schematische, teilweise im Schnitt gezeich
nete Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
der vorliegend angegebenen Art und
Fig. 2 eine teilweise im Schnitt gezeichnete vergrößerte
Einzelheit der Einrichtung nach Fig. 1 zur Er
läuterung der Wirkungsweise.
Fig. 1 zeigt einen wärmeisolierten Behälter 1, in welchem
eine aus wärmeleitfähigem Material gefertigte Trommel 2 ge
lagert ist und mittels eines nicht gezeigten Antriebs in
Umdrehung versetzt werden kann. Innerhalb der Trommel 2 be
finden sich Mahlkugeln 3 aus hartem, neutralem Werkstoff.
Beispielsweise über einen stirnseitigen Eintragskanal 4
können in das Innere der Trommel 2 Teppichbodenschnitzel 5
eingefördert werden, die vom Ausgang eines Zerkleinerers 6
bezogen werden, der Teppichbodenreste 7 verarbeitet und
grob zerkleinert.
Durch Einführen von flüssigem Stickstoff in den wärmeiso
lierten Behälter 1 wird innerhalb der Trommel 2 eine tiefe
Temperatur geschaffen, welche dazu ausreicht, mindestens den
Kunstfaserflor der Teppichbodenstücke 5 verspröden zu lassen,
so daß der Faserflor durch die Einwirkung der Mahlkugeln 3
abbricht, wie im einzelnen in Fig. 2 schematisch gezeigt ist.
Die abgebrochenen Fasern werden über einen Austragskanal 8
mittels einer geeigneten Einrichtung 9 abgesaugt und gesam
melt. Der Teppichbodenträger der einzelnen Teppichboden
schnitzel 5 gelangt, teilweise ebenfalls zerkleinert, über
eine Austragsöffnung 10 auf einen Förderer 11. Die sich in
der Einrichtung 9 bzw. auf dem Förderer 11 ansammelnden
Materialfraktionen können weiteren Trennverfahren unterzogen
werden.
Anstelle des Mahlens in einer Kugelmühle kann zur mechani
schen Beanspruchung der tiefgekühlten, zu zerkleinernden Ge
bilde auch ein Walzenstuhl oder ein Rührwerk dienen. Auch
andere, an sich bekannte Zerkleinerungsverfahren können auf
die tiefgekühlten, zumindest teilweise versprödeten Gebilde
einwirken.
Claims (7)
1. Verfahren zum Zerkleinern von mindestens bereichsweise
wiederverwertbare Materialien enthaltenden Gebilden, dadurch
gekennzeichnet, daß diese mindestens bereichsweise derart
tiefgekühlt werden, daß eine mindestens bereichsweise Ver
sprödung von Teilen der zu zerkleinernden Gebilde eintritt
und daß dann eine mechanische Beanspruchung oder Verformung
der Gebilde in solchem Maße erfolgt, das die versprödeten Be
reiche brechen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
zu zerkleinernden Gebilde mit einem Kältemittel, insbesondere
mit flüssigem Stickstoff oder mit einer Kältemittelmischung,
über eine wärmeleitende Wand in thermische Berührung gebracht
werden oder mit dem Kältemittel unmittelbar in Berührung ge
bracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die tiefgekühlten Partikel gepreßt oder gemahlen oder ge
schnitten oder gewalzt werden.
4. Einrichtung zum Zerkleinern mindestens bereichsweise
wiederverwertbares Material enthaltender Gebilde, gekenn
zeichnet durch eine Kühleinrichtung zum Abkühlen der zu zer
kleinernden Gebilde auf eine Temperatur, bei der eine min
destens bereichsweise Versprödung der zu zerkleinernden Ge
bilde eintritt, sowie durch eine Verformungseinrichtung zum
Pressen oder Mahlen oder Biegen der zu zerkleinernden Ge
bilde derart, das der versprödete Werkstoff bricht.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kühleinrichtung einen mit Kältemittel, insbesondere
flüssigem Stickstoff oder Kohlensäureeis beaufschlagbaren
Behälter enthält, in welchem eine Zerkleinerungseinrichtung,
insbesondere eine Mühle oder ein Walzenstuhl, angeordnet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vorzerkleinerungsstation vorgesehen ist, welche vor
zerkleinerte Gebilde an die Kühleinrichtung bzw. Zerkleine
rungseinrichtung liefert.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß feine, durch Versprödungsbruch abgetrennte
Partikel, beispielsweise Faserabschnitte oder Fadenabschnitte,
durch Windsichtung aus der Zerkleinerungseinrichtung austrag
bar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924209379 DE4209379A1 (de) | 1992-03-23 | 1992-03-23 | Verfahren und Einrichtung zum Zerkleinern wertstoffhaltiger Gebilde zur Gewinnung möglichst reiner wiederverwertbarer Materialien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924209379 DE4209379A1 (de) | 1992-03-23 | 1992-03-23 | Verfahren und Einrichtung zum Zerkleinern wertstoffhaltiger Gebilde zur Gewinnung möglichst reiner wiederverwertbarer Materialien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4209379A1 true DE4209379A1 (de) | 1993-09-30 |
Family
ID=6454789
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924209379 Withdrawn DE4209379A1 (de) | 1992-03-23 | 1992-03-23 | Verfahren und Einrichtung zum Zerkleinern wertstoffhaltiger Gebilde zur Gewinnung möglichst reiner wiederverwertbarer Materialien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4209379A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4425211A1 (de) * | 1994-07-16 | 1996-01-18 | Lentjes Kraftwerkstechnik | Verfahren zur Verwertung organische Bestandteile enthaltender Stoffe und Einschmelzung der anorganischen Bestandteile durch Verbrennung |
DE19611951A1 (de) * | 1996-03-26 | 1997-10-02 | Werner Trapp | Verfahren zum Zerkleinern von Gummi- und Kunststoffabfällen |
DE102010049485A1 (de) * | 2010-10-27 | 2012-05-03 | Pallmann Maschinenfabrik Gmbh & Co. Kg | Vorrichtung zum Zerkleinern von schüttfähigem Aufgabegut |
-
1992
- 1992-03-23 DE DE19924209379 patent/DE4209379A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4425211A1 (de) * | 1994-07-16 | 1996-01-18 | Lentjes Kraftwerkstechnik | Verfahren zur Verwertung organische Bestandteile enthaltender Stoffe und Einschmelzung der anorganischen Bestandteile durch Verbrennung |
DE19611951A1 (de) * | 1996-03-26 | 1997-10-02 | Werner Trapp | Verfahren zum Zerkleinern von Gummi- und Kunststoffabfällen |
DE102010049485A1 (de) * | 2010-10-27 | 2012-05-03 | Pallmann Maschinenfabrik Gmbh & Co. Kg | Vorrichtung zum Zerkleinern von schüttfähigem Aufgabegut |
DE102010049485B4 (de) * | 2010-10-27 | 2013-08-01 | Pallmann Maschinenfabrik Gmbh & Co. Kg | Vorrichtung zum Zerkleinern von schüttfähigem Aufgabegut |
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