DE3923971A1

DE3923971A1 - Verfahren zur herstellung von drahtstiften

Info

Publication number: DE3923971A1
Application number: DE19893923971
Authority: DE
Inventors: Ruediger Heldt
Original assignee: HELDT KG
Current assignee: HELDT KG
Priority date: 1989-07-20
Filing date: 1989-07-20
Publication date: 1991-01-31

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Drahtstiften. Solche Drahtstifte in gerader oder gekrümmter Form finden in der Wirtschaft unterschiedlichste Anwendung. Ein solcher Anwendungsfall ist bspws. offenbart in der europäischen Patentschrift 01 30 191.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen, mit dem solche benötigten Drahtstifte möglichst preisgünstig hergestellt werden können.

Erfindungsgemäß ist die Aufgabe dadurch gelöst, daß Drahtmaterial enthaltende Lkw- oder Pkw-Reifen oder sonstige Reifen oder deren Teile auf ein für die gewünschte Stiftlänge geeignetes Maß vorzerkleinert und die zerkleinerten Stücke in Drahtbestandteil und Restbestandteil aufgetrennt werden, worauf aus dem Drahtbestandteil geeignete Stiftlängen aussortiert werden. Auf diese Art und Weise kann das in solchen Reifen enthaltene Drahtmaterial wiederverwertet werden und kann damit anstatt verschrottet zu werden wieder einem Verwendungs zweck zugeführt werden. Die Neueinschmelzung und Aufarbeitung von Schrottmaterial zur Gewinnung von Ausgangsmaterial zur Herstellung solcher im Stand der Technik bekannter Drahstifte kann damit vermieden werden. Hierdurch entfallen auch die zugehörigen Kosten. Darüberhinaus werden in der Regel bei der Entsorgung solcher Reifen diese ohnehin einer Zerkleinerung unterworfen, die nunmehr erfindungsgemäß lediglich in der Zerkleinerungsgröße abgestimmt werden muß auf die Länge der gewünschten Drahtstifte. Nach der Zerkleinerung kann auf vielfache Art und Weise eine Trennung der Drahtbestandteile der zerkleinerten Stücke von den Restbestandteilen, vorwiegend Gummimischungen und Textilien, erfolgen. Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit liegt darin, die vorzerkleinerten Stücke z.B. mittels flüssigem Stickstoff zu kühlen und anschließend zu zerschlagen. Durch dieses Zerschlagen der tiefgekühlten Stücke lösen sich schon die Drahtbestandteile von den Restbestandteilen, so daß das Gesamtgemisch nachfolgend leicht magnetisch aufgetrennt werden kann.

Trotz einer gleichmäßigen Zerkleinerung entstehen, wegen der unter schiedlichen Ausrichtung der Drahtbestandteile im Reifen, unter schiedlich lange Drahtstifte. Es ist daher vorteilhaft, möglichst die ent stehenden Drahtstifte nach ihrer Länge zu sortieren, da vielfach Draht stifte einheitlicher Länge benötigt werden. Es ist aber auch möglich überlange Drahtstifte einer Nachzerkleinerung zu unterwerfen.

Vorteilhafterweise ist es nicht unbedingt erforderlich, daß die Draht stifte vollständig frei sind von Restbestandteilen. Anhaftende Bruch stücke der Restbestandteile an den Drahtstiften können für die Weiter verwendung der Drahtstifte bspws. als Füllstoff durchaus von Vorteil sein, bspws. durch Verbesserung des Elastizitätsverhaltens des Stoffes, in dem die Drahtstifte als Füllstoff verwendet werden. Da im Bereich der Wirtschaft sowohl Drahtstifte, die völlig frei sind von Restbestandteilen als auch Drahtstifte, die Bruchstücke von Restbestandteilen aufweisen, benötigt werden, ist es sinnvoll, auch beide Sorten von Drahtstiften herzustellen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ergibt sich vorteilhafterweise, daß beim gleichen Herstellungsprozeß beide Sorten anfallen und daher nur aussortiert werden müssen. Ein besonderes Herstellverfahren oder eine Abwandlung eines Herstellverfahrens oder sonstige besondere Methoden mit Ausnahme der Aussortierung sind vorteilhafterweise nicht erforderlich.

Bei der Aussortierung kann selbstverständlich nach vielen unter schiedlichen Gesichtspunkten vorgegangen werden. So kann eine Auswahl nach Durchmesser und/oder Länge und/oder frei von anhaftenden Rest bestandteilen erfolgen. Weiterhin kann aussortiert werden nach geraden oder gekrümmten Drahtstiften.

Es ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch möglich, auf eine Vorzerkleinerung zu verzichten und stattdessen den vollständigen Reifen tiefzukühlen und danach zu zerschlagen bspws. in einer Hammermühle. Hierbei wird auch die Drahteinlage mit zerschlagen, so daß das bspws. aus der Hammermühle austretende Gemisch sofort einer magnetischen Trennung unterworfen werden kann. Aus den so magnetisch ausge sonderten Drahtbestandteilen können die Drahtstifte geeigneter Länge aussortiert und die übrigen Drahtstifte bei Bedarf einer weiteren Zerkleinerung unterzogen werden.

Anhand der beigefügten Zeichnung soll ein möglicher Verfahrensablauf zum besseren Verständnis nachfolgend erläutert werden.

Ein Reifen 1 wie z.B. ein Pkw- oder Lkw-Reifen oder Staplerreifen oder Erdbewegungsreifen oder Traktorreifen kann entweder, wie Pfeil 19 zeigt und ggfls. nach dem Entwulsten, in einem Vorzerkleinerer 14 zu Stücken 2 geeigneter Länge zerkleinert und dann, wie Pfeil 20 zeigt, in Form von Stücken in einen Kühltunnel 3, oder aber direkt als Ganzes, wie Pfeil 21 zeigt, in den Kühltunnel 3 gegeben werden. Die Vorzerkleinerung kann hier natürlich auch mehrstufig erfolgen. lm Kühltunnel 3 wird entweder der Reifen 1 oder die Stücke 2 tiefgekühlt auf eine Temperatur von vorzugsweise niedriger als -70°C. Das solcherart tiefgefrorene Gut kann nun in eine Hammermühle 4 zur Zerkleinerung gegeben werden, wodurch bereits eine Aufteilung in Gummianteile, Textilanteile und Draht erfolgt. In der Hammermühle 4 befindet sich in an sich bekannter Weise ein drehangetriebener Rotor 5, an dessen Peripherie Hämmer 6 als starre Teile oder als mindestens schwingfähige Teile angeordnet sind. An der Austrittseite der Hammermühle befindet sich das Ausfallsieb 7, durch das die ausreichend zerschlagenen und zerkleinerten Stücke hindurch auf ein Förderband 8 fallen. Soweit dort, wegen noch vorhandener grober Teile, ein Stau entsteht, werden diese vom Rotor der Hammermühle wieder mitgenommen und erneut zerschlagen. Aufbau und Funktion einer Hammermühle aber ist im Stand der Technik hinreichend bekannt, so daß hier auf eine entsprechende nähere Beschreibung verzichtet werden kann. Das auf das Förderband 8 fallende und zerkleinerte Gemisch 22 wird nun im Verlaufe des Weitertransportes unter einen Elektromagneten 9 geführt, der aus dem Gemisch die Drahtbestandteile herausholt. Diese Drahtbestandteile sind teilweise völlig frei von Restbestandteilen und weisen teilweise noch Bruchstücke 18 von Restbestandteilen auf. Der vom Magneten 9 abgetrennte Drahtbestandteil kann in einen Sammel behälter 10 transportiert werden, wie dies durch Pfeil 23 angedeutet ist. Der auf dem Förderband 8 verbleibende Restbestandteil kann nun bei Bedarf noch einen Walzenmagneten zur Feinaussortierung von kleinen Drahtstücken passieren und danach oder aber direkt in einen Behälter 13 oder über ein zwischengeschaltetes Förderband 11 in einen Behälter 13 transportiert werden. Hierbei kann ein an der Aufgabewalze des Förderbandes 11 angeordnetes Auffangblech 12 dafür sorgen, daß alles ankommende Gut aufgefangen und weitertransportiert wird.

Aus dem Sammelbehälter 10 kann nun der Drahtbestandteil entnommen und in der eingangs beschriebenen Weise sortiert werden. Es ergeben sich dann Drahtstifte unterschiedlicher Länge und unterschiedlichen Durchmessers sowie Drahtstifte 15, die gerade sind und Drahtstifte 16, die gebogen sind sowie Drahtstifte 17, an denen noch Bruchstücke 18 von Restbestandteilen haften. Gleichzeitig ist Drahtstift 17 hier als überlang dargestellt und könnte damit bei Bedarf einer Nachzerkleinerung unterworfen werden.

In vielen Fällen ist doch eine Aussortierung der magnetisch ausge sammelten Drahtbestandteile nach bestimmten Kriterien nicht erforder lich und es kann das magnetisch ausgesonderte Gemisch der verschie densten Drahtstifte unmittelbar weiterverwendet werden.

Liste der verwendeten Bezugszeichen

1 Reifen
2 Stücke
3 Kühltunnel
4 Hammermühle
5 Rotor
6 Hämmer
7 Ausfallsieb
8 Förderband
9 Elektromagnet
10 Sammelbehälter
11 Förderband
12 Auffangblech
13 Behälter (für Restbestandteile)
14 Vorzerkleinerer
15 Drahtstift
16 Drahtstift
17 Drahtstift
18 Bruchstücke von Restbestandteilen
19 Pfeil
20 Pfeil
21 Pfeil
22 Gemisch
23 Pfeil

Claims

1. Verfahren zur Herstellung von Drahtstiften, dadurch gekennzeichnet, daß Drahtmaterial enthaltende Lkw- oder Pkw-Reifen oder sonstige Reifen oder deren Teile auf ein für die gewünschte Stiftlänge geeignetes Maß vorzerkleinert und die zerkleinerten Stücke in Drahtbestandteil und Restbestandteil aufgetrennt werden, worauf aus dem Drahtbestandteil geeignete Stiftlängen aussortiert werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß übrig bleibende überlange Drahtbestandteile nachzerkleinert werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drahtbestandteil nach unterschiedlichen Stiftlängen sortiert wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, daß die vorzerkleinerten Stücke tiefgekühlt und an schließend zerschlagen werden, worauf das zerschlagene Gemisch einer magnetischen Auftrennung unterworfen wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tief kühlung auf eine Temperatur von -70°C oder tiefer erfolgt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, daß die Auftrennung so erfolgt, daß der Restbestandteil nicht vollständig vom Drahtbestandteil getrennt wird, so daß Drahtstifte mit anhaftenden Bruchstücken des Restbestandteils ent stehen.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn zeichnet, daß die Drahtstifte einen Durchmesser von 0,3 bis 2,0 Millimeter und eine Länge von 10 bis 90 Millimeter aufweisen.

8. Verfahren zur Herstellung von Drahtstiften, dadurch gekennzeichnet, daß Drahtmaterial enthaltende Lkw- oder Pkw-Reifen auf -70°C oder tiefer tiefgekühlt und danach zerschlagen werden, worauf die zerschlagenen Teile einer magnetischen Aussonderung unterzogen werden.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die magnetisch ausgesonderten Teile von anhaftenden Bruchstücken von Restbestandteilen befreit werden.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 und 9, dadurch gekenn zeichnet, daß die magnetisch ausgesonderten Teile mindestens teilweise nachzerkleinert werden.