DE4208673C2 - Hochbeschichtete Schweißelektrode des Zellulose-Typs - Google Patents
Hochbeschichtete Schweißelektrode des Zellulose-TypsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hochbeschichtete Schweißelektrode des
Zellulose-Typs, aufgebaut aus einem Stahlkerndraht und einem darauf
gebildeten Beschichtungsmaterial aus einem Flußmittelgemich, welches
0,1 bis 7,0% MgO
7 bis 25% Eisenoxid (als FeO),
8 bis 19% TiO₂,
10 bis 30% SiO₂ und
5 bis 27% Mn
7 bis 25% Eisenoxid (als FeO),
8 bis 19% TiO₂,
10 bis 30% SiO₂ und
5 bis 27% Mn
sowie ein Bindemittel und Rest Zellulose enthält, wobei das
Beschichtungsmaterial zusätzliche Oxidkomponenten oder
Metallkomponenten enthalten kann und das Gewichtsverhältnis des
Beschichtungsmaterials zur beschichteten Elektrode 0,1 bis 0,19
beträgt,
zum Einsatz beim Stumpfschweißen mit Abwärtsführung von befestigten
Rohren.
Hochbeschichtete Elektroden des Zellulose-Typs sind
auf Grund ihrer großen Bogenstärke und auf Grund ihrer ge
ringen Schlackenbildung zum Abwärtsschweißen geeignet. Zu
sätzlich erleichtern sie auf Grund ihrer Bogeneigenschaften
das durchschmelzende Schweißen. Diese Merkmale erlauben
eine äußerst hohe Schweißgeschwindigkeit für die Wurzelnaht
beim Stumpfschweißen mit Abwärtsführung. Aus diesem Grund
wurden sie lange zum Pipeline-Schweißen vor Ort in Europa
und Amerika eingesetzt.
Die hochbeschichtete Elektrode des Zellulose-Typs hat
jedoch den Nachteil, daß man sie nicht zum Pipeline-
Schweißen in kalten Gegenden einsetzen kann, wo Festigkeit
bei niederen Temperaturen wichtig ist. Dieser Nachteil ist
darauf zurückzuführen, daß eine hochbeschichtete Elektrode
des Zellulose-Typs sehr wenig Schutzmaterial wie z. B. Car
bonat und Fluorid enthält und deshalb ein Schweißmetall er
gibt, welches in großen Mengen Sauerstoff und Kohlenstoff
(entstanden aus Zellulose) enthält, was zu geringer Festig
keit führt. Schweißen in kalten Gegenden bedurfte deswegen
einer niedrig beschichteten Elektrode des Wasserstofftyps,
die in ihrem Arbeits
verhalten einer hochbeschichteten Elektrode des Zellulose-
Typs weit unterlegen ist.
Aus dem Derwent-Abstract Nr. 88-302641/43 zur JP 63 20 994-A, dem Derwent-Abstract
Nr. 83-10858 K/05 zur JP 57206595-A und dem Derwent-Abstract 85-246431/40
zur JP 60162592/A sind Schweißelektroden der eingangs genannten
Art bekannt. Diese bekannten Elektroden können nicht zum Schweißen von
Pipelines in kalten Gegenden eingesetzt werden, wo die Festigkeit bei
niedrigen Temperaturen wichtig ist.
Die vorliegende Erfindung wurde durchgeführt, um die
vorstehend erwähnten Nachteile des Standes der Technik zu
beseitigen. Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine neue
hochbeschichtete Elektrode des Zellulose-Typs zur Verfügung
zu stellen, die bei Anwendung in kalten Gegenden verbesserte Anwendungseigenschaften anbie
tet und zu festem Schweißmetall bei tiefen Temperaturen führt.
Auf der Suche nach einer hochbeschichten Elektrode des
Zellulose-Typs mit diesen Eigenschaften führten die Erfin
der dieser Erfindung eine Reihe von Forschungsarbeiten
durch, die den Befund ergaben, daß diese Aufgabe dann er
reicht wird, wenn das Beschichtungsmaterial eine kontrol
lierte Menge Bor in angemessenem Verhältnis zu anderen Kom
ponenten enthält, insbesondere zu TiO2. Die vorliegende Er
findung basiert auf diesem Befund.
Gegenstand der Erfindung ist daher eine hochbeschichtete Schweißelektrode
der eingangs genannten Art, die durch einen Borgehalt des
Beschichtungsmaterials von 0,05 bis 0,5% B und ein TiO₂/B-Verhältnis von
60 bis 200 gekennzeichnet ist.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung, die die Ge
stalt und die Abmessungen von befestigten Rohren zeigt.
Fig. 2 ist eine schematische Darstellung, die zeigt,
wie das Abwärtsschweißen bei befestigten Rohren durchge
führt wird.
Die Erfindung wird nachfolgend in weiteren Einzelhei
ten beschrieben. Erfindungsgemäß weist die hochbeschichtete
Elektrode des Zellulose-Typs ein Beschichtungsmaterial auf,
dessen Zusammensetzung wie folgt spezifiziert ist:
Diese Komponente verbessert die Verarbeitbarkeit von
Elektroden bei jeder Handhabung der Elektrode, ohne zum
Abtropfen von geschmolzenem Metall und von Schlacke zu füh
ren. Sie vermindert auch Einsackstellen und Verbindungsfeh
ler, die durch Röntgenuntersuchung feststellbar sind. Bei
einer Menge von weniger als 0,1% erzeugt sie den gewünsch
ten Effekt nicht. Bei einer Menge oberhalb von 7,0% führt
sie zu höherer Schlackenfließfähigkeit, womit Abwärts
schweißen nicht gewährleistet ist. Der angemessene MgO-Ge
halt sollte deshalb 0,1 bis 7,0% betragen, bevorzugt 0,1
bis 4,6%.
Diese Komponente macht die Schlacke porös und leicht
entfernbar und verhindert auch Einsackstellen auf Grund
übermäßiger Entoxidation. Bei einer Menge von weniger als
7% erzeugt sie den gewünschten Effekt nicht. Bei einer
Menge oberhalb von 25% führt sie zu erhöhter Schlacken
fließfähigkeit, womit Abwärtsschweißen nicht gewährleistet
ist. Der angemessene Eisenoxid-Gehalt (als FeO) sollte des
wegen 7 bis 25% betragen, bevorzugt 10 bis 18%. Im übri
gen umfaßt das Eisenoxid sowohl Fe2O3 als auch FeO. Die
Fe2O3-Menge sollte als FeO berechnet sein.
Diese Komponente verbessert die Bogenstabilität. Bei
einer Menge von weniger als 8% erzeugt sie den gewünschten
Effekt nicht. Bei einer Menge oberhalb von 19% vermindert
sie die Bogenstärke, was beim Abwärtsschweißen hinderlich
ist. Die angemessene TiO2-Menge sollte deshalb 8 bis 19%
betragen, bevorzugt 10 bis 17%.
Diese Komponente ist unentbehrlich für angemessene Bo
genstärke, Kraterbildung und Verträglichkeit. Bei einer
Menge von weniger als 10% erzeugt sie den gewünschten Ef
fekt nicht. Bei einer Menge oberhalb von von 30% erhöht
sie die Schlackenfließfähigkeit, was dazu führt, daß Ab
wärtsschweißen schwierig wird. Die angemessene SiO2-Menge
sollte deswegen 10 bis 30% betragen, bevorzugt 12 bis
25%. Im übrigen kann SiO2 in Form von Wasserglas oder Si
licatmineralien zugesetzt werden.
Diese Komponente wirkt als Entoxidierungsmittel und
ist unentbehrlich für verbesserte Stärke. Bei einer Menge
von weniger als 5% führt sie keine ausreichende Entoxida
tion durch, die für reines Schweißmetall erforderlich ist.
Bei einer Menge oberhalb von 27% führt sie zu übermäßiger
Entoxidation, was zu Einsackstellen auf der Oberfläche der
Schweißraupe führt. Die Mn-Menge sollte deshalb 5 bis 27%
betragen, bevorzugt 7 bis 18%. Im übrigen kann Mn in Form
von Fe-Mn oder Mn-Oxid wie auch als metallisches Mn zugege
ben werden. Die Menge an Fe-Mn oder Mn-Oxid sollte als me
tallisches Mn berechnet werden.
Diese Komponente verbessert die Festigkeit, insbeson
dere die Festigkeit bei niederen Temperaturen. Bei einer
Menge von weniger als 0,05% erzeugt sie nicht den ge
wünschten Effekt. Bei einer Menge oberhalb von 0,5% ver
schlechtert sie die Reißfestigkeit. Die B-Menge sollte des
halb 0,05 bis 0,5% betragen, bevorzugt 0,05 bis 0,25%. Im
übrigen kann man B in Form eines Oxids oder einer Legie
rung zugeben, in welchem Fall deren Menge als B berechnet
sein sollte. B in Form von Fe-Si-B ist unter dem Gesichts
punkt der Verarbeitbarkeit wünschenswert.
Obwohl B wie vorstehend erwähnt die Festigkeit verbes
sert, erniedrigt es die Bogenstärke und macht die Schlacke
anfällig für Tropfen (was zu schlechter Verarbeitbarkeit
führt). Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist es erforder
lich, den B-Gehalt so zu steuern, daß das TiO2/B-Verhältnis
60 bis 200 beträgt, bevorzugt 80 bis 200. Dies wird wirksam
dadurch erreicht, daß man B in Form von Fe-Si-B zusetzt.
Der Rest des Beschichtungsmaterials ist Zel
lulose.
Weiterhin kann man dem Beschichtungsmaterial zusätz
lich Oxidkomponenten oder Metallkomponenten beimengen, um
die Verarbeitbarkeit oder mechanische Stärke zu verbessern.
Bei den obigen wirksamen Oxidkomponenten stabilisieren
2,5% K2O oder weniger den Bogen, 3,5% ZrO2 oder weniger
stabilisieren den Bogen und die Schlackenbedeckung und ver
hindern Schlackeneinschlüsse, und 2,0 bis 6,0% Na2O ver
stärken den Bogen und erhöhen die Eindringtiefe. Bei den
obigen wirksamen Metallkomponenten verbessern auch 5,0% Ni
oder weniger die Schlagzähigkeit, 4,0% Mo oder weniger er
höhen die Zugfestigkeit, 20% Fe oder weniger steuern die
Schlackenmenge und Bogenstärke, und 6,5% Cr oder weniger
erhöhen die Zugfestigkeit.
Es wurden beschichtete Elektroden hergestellt, wobei
jede aus einem Stahlkerndraht (Durchmesser 4,0 mm, Länge
350 mm) und einem Beschichtungsmaterial bestand, welches in
bezug auf Zusammensetzung und Beschichtungsverhältnis wie
in Tabelle 1 dargestellt unterschiedlich ist. Sie wurden
getestet auf Festigkeit bei niedriger Temperatur und Verar
beitbarkeit beim Abwärtsschweißen, was wie in Fig. 2 ge
zeigt an befestigten Rohren durchgeführt wurde, die die Ge
stalt und die Abmessungen hatten, die in Fig. 1 gezeigt
sind. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
Die Festigkeit bei niedriger Temperatur wurde bewertet
gemäß der Energiemenge, die bei einem Schlagtest absorbiert
wurde, welcher bei -40°C an einem Charpy-Teststück durch
geführt wurde, welches aus der Stoß-Verbindungsstelle aus
geschnitten war.
Tabelle 1 ist zu entnehmen, daß erfindungsgemäße hoch
beschichtete Elektroden des Zellulose-Typs eine gute Verar
beitbarkeit zeigen und zu festem Schweißmetall führen. Im
Gegensatz dazu führen Vergleichsproben weder zu festem
Schweißmetall, noch zeigen sie eine gute Verarbeitbarkeit
(jeweils mit Ausnahme eines Falles) auf Grund eines nicht
angemessenen B-Gehaltes.
Wie vorstehend erwähnt stellt die Erfindung eine hoch
beschichtete Elektrode des Zellulose-Typs zur Verfügung,
die zu festem Schweißmetall führt und gute Verarbeitbarkeit
zeigt. Sie ist zum Abwärtsschweißen in kalten Gegenden ge
eignet.
Claims (11)
1. Hochbeschichtete Schweißelektrode des Zellulose-Typs, aufgebaut aus
einem Stahlkerndraht und einem darauf gebildeten Beschichtungsmaterial
aus einem Flußmittelgemisch, welches
01, bis 7,0% MgO
7 bis 25% Eisenoxid (als FeO),
8 bis 19% TiO₂,
10 bis 30% SiO₂ und
5 bis 27% Mnsowie ein Bindemittel und Rest Zellulose enthält, wobei das Beschichtungsmaterial zusätzlich Oxidkomponenten oder Metallkomponenten enthalten kann und das Gewichtsverhältnis des Beschichtungsmaterials zur beschichteten Elektrode 0,1 bis 0,19 beträgt, gekennzeichnet durch einen Borgehalt des Beschichtungsmaterials von 0,05 bis 0,5% B und ein TiO₂/B-Verhältnis von 60 bis 200.
7 bis 25% Eisenoxid (als FeO),
8 bis 19% TiO₂,
10 bis 30% SiO₂ und
5 bis 27% Mnsowie ein Bindemittel und Rest Zellulose enthält, wobei das Beschichtungsmaterial zusätzlich Oxidkomponenten oder Metallkomponenten enthalten kann und das Gewichtsverhältnis des Beschichtungsmaterials zur beschichteten Elektrode 0,1 bis 0,19 beträgt, gekennzeichnet durch einen Borgehalt des Beschichtungsmaterials von 0,05 bis 0,5% B und ein TiO₂/B-Verhältnis von 60 bis 200.
2. Elektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Beschichtungsmaterial B in Form von Fe-Si-B oder
Fe-B enthält.
3. Elektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Beschichtungsmaterial 0,1 bis 4,6% MgO
enthält.
4. Elektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmaterial 10
bis 18% Eisenoxid enthält (als FeO).
5. Elektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmaterial 10
bis 17% TiO2 enthält.
6. Elektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmaterial 12
bis 25% SiO2 enthält.
7. Elektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmaterial 7
bis 18% Mn enthält.
8. Elektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmaterial
0,05 bis 0,25% B enthält.
9. Elektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmaterial
TiO2 und B enthält, wobei das TiO2/B-Verhältnis 80 bis
200 beträgt.
10. Elektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmaterial
eine oder mehrere zusätzliche Oxidkomponenten enthält,
ausgewählt aus 2,5% K2O oder weniger, 3% ZrO2 oder
weniger, und 2,0 bis 6,0% Na2O.
11. Elektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Beschichtungsmaterial eine oder
mehrere zusätzliche Metallkomponenten enthält, ausge
wählt aus 5,0% Ni oder weniger, 4,0% Mo oder weniger,
20% Fe oder weniger, und 6,5% Cr oder weniger.
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US07/848,183 US5206475A (en) | 1990-09-29 | 1992-03-10 | High cellulose type coated electrode |
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JP2262243A JPH0780064B2 (ja) | 1990-09-29 | 1990-09-29 | 高セルロース系被覆アーク溶接棒 |
US07/848,183 US5206475A (en) | 1990-09-29 | 1992-03-10 | High cellulose type coated electrode |
DE4208673A DE4208673C2 (de) | 1990-09-29 | 1992-03-18 | Hochbeschichtete Schweißelektrode des Zellulose-Typs |
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1992
- 1992-03-10 US US07/848,183 patent/US5206475A/en not_active Expired - Fee Related
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JPH0780064B2 (ja) | 1995-08-30 |
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