DE4208124A1 - Verfahren zur inertisierung fester rueckstaende, insbesondere aus der abfallverbrennung und rauchgasreinigung, durch schmelzen - Google Patents

Verfahren zur inertisierung fester rueckstaende, insbesondere aus der abfallverbrennung und rauchgasreinigung, durch schmelzen

Info

Publication number
DE4208124A1
DE4208124A1 DE4208124A DE4208124A DE4208124A1 DE 4208124 A1 DE4208124 A1 DE 4208124A1 DE 4208124 A DE4208124 A DE 4208124A DE 4208124 A DE4208124 A DE 4208124A DE 4208124 A1 DE4208124 A1 DE 4208124A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
melt
mass
melted
oxidizing
arc
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE4208124A
Other languages
English (en)
Other versions
DE4208124C2 (de
Inventor
Martin Dipl Ing Faulstich
Axel Dr Freudenberg
Gerd Dr Kley
Peter Dr Koecher
Haro Dipl Chem Schikore
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Koecher Peter Dr 12623 Berlin De Faulstich M
Original Assignee
SCHIKORE HARO O-1140 BERLIN DE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by SCHIKORE HARO O-1140 BERLIN DE filed Critical SCHIKORE HARO O-1140 BERLIN DE
Priority to DE4208124A priority Critical patent/DE4208124C2/de
Priority to DE4305531A priority patent/DE4305531A1/de
Publication of DE4208124A1 publication Critical patent/DE4208124A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE4208124C2 publication Critical patent/DE4208124C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C1/00Ingredients generally applicable to manufacture of glasses, glazes, or vitreous enamels
    • C03C1/002Use of waste materials, e.g. slags
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B09DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
    • B09BDISPOSAL OF SOLID WASTE
    • B09B3/00Destroying solid waste or transforming solid waste into something useful or harmless
    • B09B3/20Agglomeration, binding or encapsulation of solid waste
    • B09B3/25Agglomeration, binding or encapsulation of solid waste using mineral binders or matrix
    • B09B3/29Agglomeration, binding or encapsulation of solid waste using mineral binders or matrix involving a melting or softening step
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B5/00Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture
    • C03B5/005Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture of glass-forming waste materials

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Inertisierung fester Rück­ stände, insbesondere aus der Abfallverbrennung und Rauchgasreini­ gung, durch Schmelzen, vorzugsweise von Rückständen, die anorga­ nische und/oder organische Schadstoffe oder deren Vorformen enthal­ ten.
Es ist bekannt, durch Schmelzen der Rückstände, insbesondere aus der Abfallverbrennung und Rauchgasreinigung, ein schadstoffarmes silicatisches Produkt zu erhalten, das in der Regel abgelagert wer­ den kann. Die bekannten Schmelzverfahren sind u. a. in Hegewaldt, F. Jochum, J.; Jodeit, H. und Wieckert, Ch.: Entgiftung von Filter­ staub aus Müllverbrennungsanlagen mit einem Elektroofen. Vortrag auf dem 34. Intern. Kolloquium der TH Ilmenau, Vortragsreihe A 4. Elektrowärme. 23.-27.10.1989 (im nachfolgenden /1/) und Faul­ stich, M.: Inertisierung fester Rückstände aus der Abfallverbren­ nung. Abfallwirtschaftsjournal 1 (1989) Nr. 7/8, S. 20-57 aufge­ führt. Bei Hegewaldt, F. und anderen /1/ wird beschrieben, die thermische Konditionierung von Filterstaub in einem Elektroofen mit verdeckten Lichtbogen, ähnlich einem geschlossenen Reduktions­ ofen, durchzuführen. Der Einsatz eines Lichtbogenofens zur Behand­ lung schadstoffhaltiger Rückstände ist auch der Zeitschrift Was­ ser, Luft und Boden 1991 Nr. 4, S. 32/33 zu entnehmen. Bei diesem Verfahren erfolgt die Wärmeerzeugung durch elektrische Widerstände im Schlackebett, wobei die Temperatur durch Anheben oder Absenken der Elektroden in der Schlacke gesteuert werden kann. Allen Reduk­ tionsschmelzverfahren ist gemeinsam, daß das erhaltenen silicati­ sche Produkt zu keinem glasartigen oder keramischen Werkstoff di­ rekt weiterverarbeitet werden kann. Das Schmelzprodukt ist bedingt ablagerungsfähig.
Faulstich, M.; Freudenberg, A.; Kley, G. und Köcher, P.: Thermody­ namische und mineralogische Überlegungen zur Inertisierung fester Rückstände aus der Abfallverbrennung, in: Thome-Kozmiensky, K.J. (Hrsg.): Müllverbrennung und Umwelt 4. Berlin 1990. EF-Verlag für Energie und Umwelttechnik, Seite 339 bis 359 schlagen vor, daß durch Beeinflussung der chemischen Reaktionen beim reduzierenden Schmelzen und durch Zusätze beispielsweise auch hochwertige Werk­ stoffe herstellbar sein sollen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schmelzverfahren für feste Rückstände, insbesondere aus der Abfallverbrennung und Rauchgasreinigung, zu schaffen, bei dem die Entfernung der Schad­ stoffe gelingt und das silicatische Schmelzprodukt unmittelbar zu Glaserzeugnissen oder Keramiken weiterverarbeitet werden kann. Die Erfindungsaufgabe wurde durch das in den Patentansprüchen auf­ geführte Verfahren gelöst.
Erfindungsgemäß werden die festen Rückstände reduzierend aufge­ schmolzen und daran anschließend oxydierend weitergeschmolzen und bzw. oder oxydierend behandelt sowie danach unmittelbar in an sich bekannter Weise zu Glaserzeugnissen und porösen oder dichten Kera­ miken weiterverarbeitet. Hinsichtlich der Art des anzuwendenden reduzierenden und oxydierenden Schmelzens bzw. der Art der oxydie­ renden Behandlung bestehen erfindungsgemäß grundsätzlich keine Einschränkungen.
In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das reduzierende Schmelzen im Elektroofen bei kurzem elek­ trischen Bogen, die kontinuierlich darauf folgende oxydierende Schmelzphase wird mit dem langen elektrischen Bogen durchgeführt.
Der Übergang vom kurzen zum langen elektrischen Bogen gelingt in einfacher Weise durch Anheben der Elektroden, wonach die Elektro­ den vorzugsweise annähernd den minimalen Teilkreisdurchmesser, das ist der Elektrodenabstand bei welchem gerade kein elektrischer Überschlag erfolgt, einnehmen sollten. Die beim Heben der Elek­ troden erforderliche Änderung der Strom-/Spannungswerte kann mit an sich bekannten Steuerungseinrichtungen schrittweise und/oder stufenlos vorgenommen werden. Dabei ist es vorteilhaft, während der oxydierenden Schmelzphase die Stromdichte an den Elektroden nahe der oberen Grenze ihrer spezifischen Balastbarkeit einzustel­ len.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemä­ ßen Verfahrens wird in einem geschlossenen Lichtbogenofen mit min­ destens einer Beschickungs- und Absaugöffnung sowie einem Ausguß das feste Ausgangsmaterial reduzierend aufgeschmolzen, die erzeug­ te Schmelze über den Ausguß in an sich bekannter Weise unmittelbar in einen zweiten geschlossenen Lichtbogenofen mit mindestens einer Zulauföffnung und mindestens einer Absaugöffnung sowie einem Aus­ guß überführt und daselbst oxydierend weitergeschmolzen sowie da­ ran anschließend unmittelbar in an sich bekannter Weise zu Glaser­ zeugnissen oder porösen bzw. dichten Keramiken weiterverarbeitet. Diese Ofenanordnung gestattet das Durchführen des erfindungsgemä­ ßen Verfahrens in kontinuierlicher Fahrweise.
Die vorteilhaften Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgen in geschlossenen Lichtbogenöfen mit Beschickungs- und Ab­ saugöffnungen sowie mindestens einem Ausguß. Ein für das erfin­ dungsgemäße Verfahren geeigneter Lichtbogenofen ist in der älteren Anmeldung DE 41 24 101 beschrieben. Während des reduzierenden Schmelzens sind die entstehenden gasförmigen Stoffe aus dem Ofen­ raum abzusaugen und können außerhalb des Ofenraumes niedergeschla­ gen und/oder aufgearbeitet werden. Nach dem kontinuierlichen Über­ gang zur oxydierenden Schmelze sollte vorteilhafterweise durch den Ofenraum oberhalb der Schmelzoberfläche Luft durchströmen.
In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das reduzierend aufgeschmolzenen Ausgangsmaterial unmittel­ bar nach Ausgießen oder während des Ausgießens in an sich bekann­ ter Weise mit sauerstoffhaltigen Gasen, vorzugsweise Luft, verfa­ sert. Bei dieser Verfaserung findet die oxydierende Behandlung der Schmelze und die Weiterverarbeitung zu Glaserzeugnissen nahe­ zu gleichzeitig statt. Eine weitere Ausführung dieses Verfahrens besteht im Schmelzen der festen Rückstände mit dem kurzen elektri­ schen Bogen und Weiterverarbeitung der Schmelze in Gegenwart von Luft, beispielsweise Preßluft, zu Glaserzeugnissen mit vergleichs­ weise hoher Oberfläche pro Masseeinheit, vorzugsweise zu Glaswolle oder Hüttenbimse.
Die Schmelze der festen Rückstände mit dem kurzen elektrischen Bo­ gen weist gegenüber den vorbekannten reduzierenden Schmelzverfah­ ren (getauchte oder gedeckte Elektroden; Einleiten von Stickstoff) mehrere Vorteile auf. Zum einen gelingt es mit dem kurzen Bogen reproduzierbar definierte Reduktionsbedingungen in der Schmelze einzustellen, unabhängig vom Kohlenstoffgehalt der eingesetzten festen Rückstände. Zum anderen bewirkt der kurze elektrische Bogen eine große Austauschfläche der Schmelze, insbesondere für die ver­ dampfenden Stoffe und ggf. für die Gase des Ofenraumes, beispiels­ weise für Reste Luft, und last not least schafft der kurze elektri­ sche Bogen eine höhere Ofenraumtemperatur, die sich wiederum für die Zerstörung verdampfender organischer Verbindungen, z. B. Dioxi­ ne, vorteilhaft auswirkt.
Die reduzierende Schmelzphase führt einerseits zum Verdampfen der bei Schmelztemperatur flüchtigen Stoffe und andererseits zur Bil­ dung eines sich unterhalb der silicatischen Schmelze sammelnden Metallbades. Vorhandene organische Verbindungen, beispielsweise Dioxine, werden beim reduzierenden Schmelzen ausgetrieben und zer­ stört, insbesondere bei Anwendung des kurzen elektrischen Bogens. Durch die oxydierende Schmelzphase und/oder die oxydierende Be­ handlung wandelt sich die silicatische Schmelze, wonach diese un­ mittelbar in an sich bekannter Weise zu Glaserzeugnissen oder po­ rösen bzw. dichten Keramiken weiterverarbeitet werden kann. Wäh­ rend die chemischen Vorgänge beim reduzierenden Schmelzen weit­ gehend beschrieben wurden, sind die Vorgänge beim oxydierenden Schmelzen und/oder der oxydierenden Behandlung in allen Einzel­ heiten noch nicht bekannt. Es kann aber davon ausgegangen werden, daß die oxydierende schmelze/Behandlung nicht einfach eine Ent­ gasung der Schmelze bewirkt, sondern auch eine darüberhinaus ge­ hende Homogenisierung und Reinigung, beispielsweise dem Abbau von in situ bei der Reduktion gebildeter Spezies. Es hat sich ge­ zeigt, daß derartige Spezies die Weiterverarbeitung der reduzie­ rend erzeugten Schmelze unmittelbar zu Glaserzeugnissen und mehr noch zu Keramiken behindern. Jedoch, es ist nicht für jeden Zweck der Weiterverarbeitung der reduzierend erzeugten Schmelze zwin­ gend erforderlich, daß die gesamte Schmelze durchgehend oxydiert wird. Bei Erzeugnissen mit vergleichsweise hoher spezifischen Oberfläche (Oberfläche pro Masseeinheit), beispielsweise Glaswol­ le oder hochporöse Erzeugnisse, reicht erfindungsgemäß die oxydie­ rende Behandlung bei der Formgebung der Schmelze aus. Hierbei werden die oberflächennahen Schichten des Formkörpers in der ge­ nannten Weise homogenisiert und gereinigt.
Unter festen Rückständen der Müllverbrennung und der Rauchgasrei­ nigung werden erfindungsgemäß die bei der Verbrennung von Haus- und Sondermüll anfallenden Schlacken, Aschen und Flugstäube oder Gemische derselben verstanden. Die chemische Zusammensetzung die­ ser Rückstände teilt u. a. Faulstich, M.: Inertisierung fester Rückstände aus der Abfallverbrennung. Abfallwirtschaftsjournal 1 (1989) Nr. 7/8, S. 20 bis 57 mit.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können den festen Rückständen bis zu 50 Masse-% an sich bekannter Stoffe, vorteil­ hafterweise Feldspäte, gebrannter Kalk, Tonerde u. a., zugesetzt werden. Hierdurch gelingt es, die Palette der Glaserzeugnisse oder porösen bzw. dichten Keramiken zu erweitern, ohne die Inerti­ sierung in den Hintergrund zu drängen. Auf Einzelheiten dieser Variante wird im Anspruch 6 hingewiesen.
Ausführungsbeispiele
Die Erfindung wird durch nachfolgende Beispiele näher erläutert, wobei die Erfindung nicht auf diese Beispiele beschränkt ist.
fester Rückstand
Elektrofilterstaub der chemischen Zusammenset­ zung (in Masse-%):
40,3 SiO2; 16,3 Al2O3; 11,9 CaO; 3,74 Fe2O3;
3,91 K2O; 3,75 Na2O; 2,98 MgO; 2,97 ZnO; 1,40 TiO2; 6,83 SO3; 1,26 P2O5; 0,29 PbO; 0,27 SnO2;
0,09 NiO und 0,05 CdO (im folgenden Rohstoff).
Schmelzaggregat
Für die Beispiele wurde der in der älteren An­ meldung DE P 41 24 101 beschriebene Lichtbogen­ ofen benutzt.
Beispiel 1
50 kg Rohstoff wurden im Lichtbogenofen mit dem kurzen elektrischen Bogen reduzierend aufgeschmolzen und nach Beendigung der Gasentent­ wicklung kurze Zeit weiter geschmolze. Nunmehr erfolgte das Gießen der Schmelze dergestalt, daß die Schmelze unmittelbar nach Verlas­ sen des Ofens von einem Preßluftstrahl mit 6 bar erfaßt, durch die­ sen zerteilt und in einem 6 m langen Kanal verfasert wird. Es ent­ standen Glasfaserknäuel, die sich anstelle von Mineralwolle als Isoliermaterial verwenden ließen.
Nach Auslaugen der silicatischen Fasern gemäß dem Deutschen Ein­ heitsverfahren S 4 und dem Schweizer Auslagtest lagen im Eluat die Konzentrationen der umweltrelevanten Metalle signifikant unter den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung.
Beispiel 2
75 kg Rohstoff werden im Trockenmischer mit 10 kg Al2O3und 5 kg CaO gemischt, das erhaltene Gemenge im Lichtbogenofen wie im Bei­ spiel 1 aufgeschmolzen, kurz beruhigen gelassen und unmittelbar weiterverarbeitet. Das erhaltenen Glasfasererzeugnis entspricht in seinem Isolierverhalten und in seiner chemischen Resistenz dem Erzeugnis, hergestellt in Beispiel 1.
Beispiel 3
75 kg des Gemenges nach Beispiel 2 wurden im Lichtbogenofen bei kurzem elektrischen Bogen aufgeschmolzen bis die Gasentwicklung beendet war. Nunmehr erfolgte durch Anheben der Elektroden der kontinuierliche Übergang zur oxydierenden Schmelzphase. Während der oxydierenden Schmelze wurde durch den Ofenraum Luft durchge­ leitet. Nach Beendigung der oxydierenden Schmelze erfolgte der Gießvorgang. Ein Teil der Schmelze wurde in Formen gegossen, die Formen anschließend getempert und die Steine entnommen. Der letz­ te Teil der Schmelze wurde unmittelbar nach Verlassen des Ofens wie in Beispiel 1 mit Reinststickstoff eines Druckes von 6 bar verfasert.
Die chemische Resistenz der erhaltenen Erzeugnisse entsprechen denen des Beispieles 1.
Temperaturen
Die Temperatur der Schmelze an der Ausgießöffnung des Lichtbogen­ ofens wurde kurz nach Gießbeginn pyrometrisch gemessen und betrug: im Beispiel 1 = 1300°C; im Beispiel 2 = 1400°C und im Beispiel 3 = 1450°C.

Claims (6)

1. Verfahren zur Inertisierung fester Rückstände, insbesondere aus der Abfallverbrennung und Rauchgasreinigung, durch Schmelzen, dadurch gekennzeichnet, daß die festen Rückstände reduzierend aufgeschmolzen und daran anschließend oxydierend weitergeschmolzen und/oder oxydierend behandelt und sodann in an sich bekannter Weise zu Glaserzeug­ nissen oder porösen bzw. dichten Keramiken weiterverarbeitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die festen Rückstände in einem Lichtbogenofen mit dem kur­ zen elektrischen Bogen aufgeschmolzen und daran anschließend mit dem langen elektrischen Bogen weitergeschmolzen und sodann in an sich bekannter Weise zu Glaserzeugnissen oder porösen bzw. dichten Keramiken weiterverarbeitet werden, wobei vorzugsweise der Übergang vom kurzen elektrischen Bogen zum langen elektri­ schen Bogen durch Anheben der Elektroden, bevorzugt beim gleich­ zeitigen Einstellen der Elektroden auf nahezu den minimalen Teilkreisdurchmesser, vorteilhafterweise bei gleichzeitigen stu­ fenlosen oder schrittweisen Anlegen einer Stromdichte nahe der oberen Grenze der spezifischen Belastbarkeit der Elektroden, erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
  • - in einem geschlossenen Ofen mit mindestens einer Beschickungs- und mindestens einer Abzugöffnung sowie einem Ausguß der feste Rückstand reduzierend aufgeschmolzen, vorzugsweise mit direk­ ter elektrischer Widerstandsheizung, bevorzugt mit dem kurzen elektrischen Bogen,
  • - die Schmelze in an sich bekannter Weise unmittelbar in einen zweiten Ofen, der mindestens eine Beschickungs- und mindestens eine Abzugöffnung sowie mindestens einen Ausguß aufweist, über­ führt,
  • - darin oxydierend weitergeschmolzen, vorzugsweise mit dem lan­ gen elektrischen Bogen, wobei bevorzugt die Elektroden auf nahezu den minimalen Teilkreisdurchmesser eingestellt sind und vorteilhafterweise eine Stromdichte nahe der oberen Grenze der spezifischen Belastbarkeit der Elektroden angelegt ist,
  • - und sodann in an sich bekannter Weise zu Glaserzeugnissen oder porösen bzw. dichten Keramiken weiterverarbeitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die festen Rückstände reduzierend aufgeschmolzen und die Schmelze sodann mittels sauerstoffhaltigen Gasen, vorzugsweise Luft, zu Glaserzeugnissen, die sich zur Weiterverarbeitung zu Dämm- und Isolierstoffen eignen, verfasert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die festen Rückstände mit dem kurzen elektrischen Bogen aufgeschmolzen und die Schmelze sodann mit Luft zu Glaserzeug­ nissen verfasert werden.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die festen Rückstände mit bis zu 50 Masse-% an sich bekann­ ter Stoffe gemischt werden, so daß nach der oxydierenden Schmel­ ze und/oder der oxydierenden Behandlung ein Erzeugnis entsteht, das zusätzlich zu der Zusammensetzung der aus den festen Rück­ ständen verbleibenden Schmelze
bis zu 15 Masse-% R2O, bevorzugt Na2O, und/oder
bis zu 15 Masse-% CaO und/oder
bis zu 10 Masse-% RO (außer CaO) und/oder
bis zu 20 Masse-% Al2O3 und/oder
bis zu 5 Masse-% R2O3 (außer Al2O3), bevorzugt 13203, und/oder
bis zu 5 Masse-% Farboxide und/oder
bis zu 3 Masse-% andere Komponenten enthält.
DE4208124A 1992-03-12 1992-03-12 Verfahren zur Inertisierung fester Rückstände, insbesondere aus der Abfallverbrennung und Rauchgasreinigung, durch Schmelzen Expired - Fee Related DE4208124C2 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4208124A DE4208124C2 (de) 1992-03-12 1992-03-12 Verfahren zur Inertisierung fester Rückstände, insbesondere aus der Abfallverbrennung und Rauchgasreinigung, durch Schmelzen
DE4305531A DE4305531A1 (de) 1992-03-12 1993-02-19 Verfahren zur Inertisierung fester, schadstoffhaltiger Rückstände durch Schmelzen

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE4208124A DE4208124C2 (de) 1992-03-12 1992-03-12 Verfahren zur Inertisierung fester Rückstände, insbesondere aus der Abfallverbrennung und Rauchgasreinigung, durch Schmelzen
DE4305531A DE4305531A1 (de) 1992-03-12 1993-02-19 Verfahren zur Inertisierung fester, schadstoffhaltiger Rückstände durch Schmelzen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE4208124A1 true DE4208124A1 (de) 1993-09-16
DE4208124C2 DE4208124C2 (de) 1997-07-31

Family

ID=25912791

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE4208124A Expired - Fee Related DE4208124C2 (de) 1992-03-12 1992-03-12 Verfahren zur Inertisierung fester Rückstände, insbesondere aus der Abfallverbrennung und Rauchgasreinigung, durch Schmelzen
DE4305531A Withdrawn DE4305531A1 (de) 1992-03-12 1993-02-19 Verfahren zur Inertisierung fester, schadstoffhaltiger Rückstände durch Schmelzen

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE4305531A Withdrawn DE4305531A1 (de) 1992-03-12 1993-02-19 Verfahren zur Inertisierung fester, schadstoffhaltiger Rückstände durch Schmelzen

Country Status (1)

Country Link
DE (2) DE4208124C2 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0693306A1 (de) * 1994-07-19 1996-01-24 Linde Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von Sekundärrohstoffen aus Abfällen
WO1998045215A2 (de) * 1997-04-03 1998-10-15 'holderbank' Financiere Glarus Ag Verfahren zum herstellen von isolierwolle
DE19816367A1 (de) * 1998-04-03 1999-10-07 Heiko Hessenkemper Geformte Baumaterialien, vorzugsweise Dachdeckungsmaterial und Verfahren zur Herstellung

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19612700A1 (de) * 1995-11-14 1997-05-15 Leo Dr Ing Schumacher Verfahren zur Verglasung von Filterasche
GB201313654D0 (en) * 2013-07-31 2013-09-11 Knauf Insulation Doo Skofja Loka Melting of vitrifiable material

Citations (15)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1496573A1 (de) * 1963-08-23 1969-07-03 Minnesota Mining & Mfg Glasgegenstaende
DE1596926A1 (de) * 1966-07-11 1971-04-01 Nat Res Dev Glasfasern
GB1329609A (en) * 1969-09-27 1973-09-12 Tokyo Electric Power Co Composite material of temerred glass insulator for use in electric power transmission lines
GB1459178A (en) * 1972-11-21 1976-12-22 Dostal K V Glass and glass-ceramics and compositions therefor
DE3716231A1 (de) * 1987-05-14 1988-12-01 Krupp Gmbh Thermische aufarbeitung von schuettfaehigen feststoffen mit schwermetallverbindungen und toxischen kohlenwasserstoffen
EP0340644A1 (de) * 1988-04-28 1989-11-08 Winfried Dipl.-Ing. Steinheider Verfahren zur Beseitigung und zum Recycling von Abfallstoffen
DE3827086A1 (de) * 1988-08-10 1990-02-15 Atzger Juergen Verfahren und vorrichtung zur thermischen entkontaminierung von filterstaeuben und anderen reststoffen
DE3830259A1 (de) * 1988-09-06 1990-03-15 Kloeckner Humboldt Deutz Ag Verfahren zur thermischen entsorgung von umweltbelastende elemente enthaltenden abfallstoffen
DE4013314A1 (de) * 1989-04-28 1990-10-31 Projectbureau Voor Ind Afval B Verfahren zur aufbereitung von industriereststoffen
DE3939344A1 (de) * 1989-11-29 1991-06-06 Babcock Anlagen Ag Verfahren zum behandeln von rueckstaenden einer abfallverbrennungsanlage und abfallverbrennungsanlage zur durchfuehrung des verfahrens
DE4021362A1 (de) * 1990-07-05 1992-01-09 Siemens Ag Verfahren und vorrichtung zur entsorgung von mit schadstoffen beladenen rueckstaenden
DE4023881A1 (de) * 1990-07-27 1992-01-30 Kali Chemie Ag Herstellung schwermetallhaltiger, auslaugbestaendiger glaeser
DE4109044A1 (de) * 1991-03-15 1992-09-17 Noell K & K Abfalltech Verfahren zur thermischen entsorgung von reststoffen aus der rauchgasreinigung
DE4111385A1 (de) * 1991-04-09 1992-10-15 Leybold Ag Verfahren zum aufschmelzen von filterstaeuben
DE4124101A1 (de) * 1991-07-18 1993-01-21 Peter Dr Koecher Verfahren zur inertisierung fester rueckstaende, insbesondere aus abfallverbrennung und rauchgasreinigung

Patent Citations (15)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1496573A1 (de) * 1963-08-23 1969-07-03 Minnesota Mining & Mfg Glasgegenstaende
DE1596926A1 (de) * 1966-07-11 1971-04-01 Nat Res Dev Glasfasern
GB1329609A (en) * 1969-09-27 1973-09-12 Tokyo Electric Power Co Composite material of temerred glass insulator for use in electric power transmission lines
GB1459178A (en) * 1972-11-21 1976-12-22 Dostal K V Glass and glass-ceramics and compositions therefor
DE3716231A1 (de) * 1987-05-14 1988-12-01 Krupp Gmbh Thermische aufarbeitung von schuettfaehigen feststoffen mit schwermetallverbindungen und toxischen kohlenwasserstoffen
EP0340644A1 (de) * 1988-04-28 1989-11-08 Winfried Dipl.-Ing. Steinheider Verfahren zur Beseitigung und zum Recycling von Abfallstoffen
DE3827086A1 (de) * 1988-08-10 1990-02-15 Atzger Juergen Verfahren und vorrichtung zur thermischen entkontaminierung von filterstaeuben und anderen reststoffen
DE3830259A1 (de) * 1988-09-06 1990-03-15 Kloeckner Humboldt Deutz Ag Verfahren zur thermischen entsorgung von umweltbelastende elemente enthaltenden abfallstoffen
DE4013314A1 (de) * 1989-04-28 1990-10-31 Projectbureau Voor Ind Afval B Verfahren zur aufbereitung von industriereststoffen
DE3939344A1 (de) * 1989-11-29 1991-06-06 Babcock Anlagen Ag Verfahren zum behandeln von rueckstaenden einer abfallverbrennungsanlage und abfallverbrennungsanlage zur durchfuehrung des verfahrens
DE4021362A1 (de) * 1990-07-05 1992-01-09 Siemens Ag Verfahren und vorrichtung zur entsorgung von mit schadstoffen beladenen rueckstaenden
DE4023881A1 (de) * 1990-07-27 1992-01-30 Kali Chemie Ag Herstellung schwermetallhaltiger, auslaugbestaendiger glaeser
DE4109044A1 (de) * 1991-03-15 1992-09-17 Noell K & K Abfalltech Verfahren zur thermischen entsorgung von reststoffen aus der rauchgasreinigung
DE4111385A1 (de) * 1991-04-09 1992-10-15 Leybold Ag Verfahren zum aufschmelzen von filterstaeuben
DE4124101A1 (de) * 1991-07-18 1993-01-21 Peter Dr Koecher Verfahren zur inertisierung fester rueckstaende, insbesondere aus abfallverbrennung und rauchgasreinigung

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
SCHMITZ,H.J.: Umwelttechnik in Norwegen. In: WLB Wasser,Luft und Boden 4/1991, S.32,34 *

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0693306A1 (de) * 1994-07-19 1996-01-24 Linde Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von Sekundärrohstoffen aus Abfällen
WO1998045215A2 (de) * 1997-04-03 1998-10-15 'holderbank' Financiere Glarus Ag Verfahren zum herstellen von isolierwolle
WO1998045215A3 (de) * 1997-04-03 1999-01-21 Holderbank Financ Glarus Verfahren zum herstellen von isolierwolle
DE19816367A1 (de) * 1998-04-03 1999-10-07 Heiko Hessenkemper Geformte Baumaterialien, vorzugsweise Dachdeckungsmaterial und Verfahren zur Herstellung

Also Published As

Publication number Publication date
DE4208124C2 (de) 1997-07-31
DE4305531A1 (de) 1994-08-25

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0509250B1 (de) Verfahren zum umweltverträglichen Verglasen von festen oder flüssigen Rückständen aus Sonderabfall-Verbrennungsanlagen und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
DE3204204C2 (de) Verfahren zur Konditionierung radioaktiver Abfälle
DE3841889C2 (de)
EP0359003A2 (de) Verfahren zur Überführung von festen, weitgehend wasserfreien Abfallstoffen in Glasform sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
EP0731851A1 (de) Verfahren zur aufbereitung von festen rückständen aus müllverbrennungsanlagen und vorrichtung zur durchführung des verfahrens
DE4204769C1 (de)
EP0670188B1 (de) Verfahren zum simultanen Einschmelzen von Staubeinschmelzgut und von stückiger Rostschlacke aus Müllverbrennungsanlagen
DE4311545B4 (de) Verfahren zur Herstellung von Ziegeln, Versatz für Ziegel und dessen Verwendung
US5653182A (en) Method for neutralizing waste
DE4208124C2 (de) Verfahren zur Inertisierung fester Rückstände, insbesondere aus der Abfallverbrennung und Rauchgasreinigung, durch Schmelzen
EP0143106A2 (de) Verfahren zur Aufarbeitung von schwermetallhältigen Rückständen der chemischen Industrie
EP0340644A1 (de) Verfahren zur Beseitigung und zum Recycling von Abfallstoffen
DE2439643A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum schmelzen edelmetallhaltigen materials und zur gewinnung der edelmetalle
EP1348906B1 (de) Verfahren zur Beeinflussung der Eigenschaften von Verbrennungsrückständen aus einer Verbrennungsanlage
EP2228146A1 (de) Thermische Aufbereitung von Asche
EP0712811B1 (de) Verfahren zur thermischen Entsorgung von Reststoffen
DE19539946A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur integrierten Entsorgung von Filterstäuben in thermischen Behandlungsanlagen
DE4124101A1 (de) Verfahren zur inertisierung fester rueckstaende, insbesondere aus abfallverbrennung und rauchgasreinigung
WO2002046110A2 (de) Vorrichtung und verfahren zum einschmelzen von glas
DE19524215C2 (de) Schmelzofen zur thermischen Behandlung von schwermetallhaltigen und/oder dioxinhaltigen Sonderabfällen
DE3841221A1 (de) Verfahren zum reinigen der rauchgase von verbrennungsanlagen
DE3830259A1 (de) Verfahren zur thermischen entsorgung von umweltbelastende elemente enthaltenden abfallstoffen
DE4230062C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Immobilisierung und Rückgewinnung von Schwermetallen
DE806171C (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesium durch Reduktion bei hoher Temperatur und hierfuer bestimmter Ofen
DE102004050098B4 (de) Verbrennungsanlage, insbesondere Abfallverbrennungsanlage

Legal Events

Date Code Title Description
OM8 Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: KOECHER, PETER, DR., 12623 BERLIN, DE FAULSTICH, M

AG Has addition no.

Ref country code: DE

Ref document number: 4305531

Format of ref document f/p: P

AG Has addition no.

Ref country code: DE

Ref document number: 4305531

Format of ref document f/p: P

D2 Grant after examination
8363 Opposition against the patent
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: KOECHER, PETER, DR., 12623 BERLIN, DE FAULSTICH, M

8365 Fully valid after opposition proceedings
8339 Ceased/non-payment of the annual fee