DE4023881A1 - Herstellung schwermetallhaltiger, auslaugbestaendiger glaeser - Google Patents

Herstellung schwermetallhaltiger, auslaugbestaendiger glaeser

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von als Baustoff verwendbaren schwermetallhaltigen, auslaugbeständigen Gläsern, auf schwermetallhaltige, auslaugbeständige Gläser, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlich sind, die Anwendung der erfindungsgemäß erhältlichen, schwermetallhaltigen, auslaugbeständigen Gläser als Baustoff sowie bestimmte Zusatzstoffe zu Überführung von Schlacken in auslaugbeständige Gläser.
Industrieller, landwirtschaftlicher und kommunaler Abfall hat sich aufgrund des stetig anwachsenden Anfalles zu einem Problem entwickelt. Eine Möglichkeit, das zu deponierende Volumen des Abfalls zu verringern, besteht in der Verbrennung des Abfalls. Glutflüssig anfallende, schwermetallhaltige Schlacke, insbesondere die schwermetallhaltige Schlacke aus Müllverbrennungsanlagen, wird zum Abkühlen gequencht, d. h. in Wasser eingebracht, und dann deponiert. Da derartige schwermetallhaltige Schlacken nicht auslaugbeständig sind, müssen bei der Deponierung entsprechende Sicherheitsmaßnahmen gegen die Kontamination der Umwelt durch ausgelaugte Schwermetalle getroffen werden.
Die vorliegende Erfindung hat es sich zur Aufgabe gesetzt, ein Verfahren anzugeben, mit welchem die zu deponierende Menge an schwermetallhaltiger Schlacke reduziert werden kann und gleichzeitig die Herstellung von Wertstoffen mit vorteilhaften Eigenschaften aus der Schlacke möglich ist. Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die Herstellung schwermetallhaltiger auslaugbeständiger Gläser durch Zusatz von Glasbildnern entweder zu einer glutflüssigen schwermetallhaltigen Schlacke oder zu schwermetallhaltige Schlacke bildenden verbrennbaren Produkten und Verbrennung dieser Produkte, wobei der Zusatz der Glasbildner derart erfolgt, daß die durch die Glasbildner modifizierte Schlacke einen Gehalt von 28 bis 45 Gew.-% Ca, berechnet als CaO, 40 bis 62 Gew.-% Si, berechnet als SiO₂, 0 bis 22 Gew.-% Al, berechnet als Al₂O₃, wobei die Summe aus Si und Al zwischen 40 und 62 Gew.-% aufweist, und Gewinnung des auslaugbeständigen Glases aus der glutflüssigen durch die Glasbildner modifizierten Schlacke unter Abkühlen.
Die Schlacke enthält neben anderen Verunreinigungen noch Schwermetalle, die in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 15 Gew.-%, berechnet als Oxid, enthalten sind. Gegebenenfalls sind noch weitere Glasbildner enthalten, beispielsweise Alkalimetalle oder andere Erdalkalimetalle als Calcium, insbesondere Barium. Die Bestandteile der Gläser liegen im wesentlichen oxidisch vor.
Die vorstehenden Prozentangaben beziehen sich auf das Gesamtgewicht der durch Glasbildner modifizierten Schlacke, wobei die Summe aller Bestandteile 100 Gew.-% ergibt. Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt also zwei Varianten. Gemäß der ersten Variante werden Glasbildner einem eine schwermetallhaltige Schlacke bildenden verbrennbaren Produkt, beispielsweise Müll, zugesetzt und eine modifizierte glutflüssig anfallende Schlacke erzeugt.
Gemäß der zweiten Variante wird zunächst eine schwermetallhaltige glutflüssige Schlacke erzeugt und diese Schlacke noch glutflüssig unter Zusatz von Glasbildnern in eine modifizierte glutflüssige Schlacke überführt. Diese Variante ist bevorzugt.
Auf jeden Fall wird beim erfindungsgemäßen Verfahren die modifizierte Schlacke vor dem Erstarren der Schlacke erzeugt. Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt also Verfahren nicht, bei welchen die erhaltene abgekühlte Schlacke mit Zusätzen erneut aufgeschmolzen wird.
Die erfindungsgemäßen auslaugbeständigen Gläser enthalten bei einem Auslaugtest weniger Schwermetalle im Eluat, als gemäß der DIN-Norm 38 414 im Einheitsverfahren DEV S4 gefordert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung schwermetallhaltiger auslaugbeständiger Gläser kann im Prinzip im Rahmen von beliebigen technischen Prozessen angewendet werden, bei welchen schwermetallhaltige Schlacken glutflüssig anfallen. Besonders gut eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von schwermetallhaltigen auslaugbeständigen Gläsern aus der Schlacke von Müllverbrennungsanlagen. Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand dieser bevorzugten Ausführungsform weiter erläutert.
Als Rückstand in Müllverbrennungsverfahren bildet sich eine glutflüssig anfallende, schwermetallhaltige Schlacke, die bei Verfahren, welche in Drehrohröfen durchgeführt werden, aus dem Drehrohr austritt. Die schwermetallhaltige Schlacke wird deponiert, wobei, wie oben schon erwähnt, Probleme aufgrund der geringen Auslaugbeständigkeit auftreten. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es nun, eine modifizierte Schlacke herzustellen, aus welcher sich schwermetallhaltige auslaugbeständige Gläser gewinnen lassen, die beispielsweise als Baustoff verwendbar sind.
Wie schon erwähnt, wird eine modifizierte Schlacke unter Zusatz von Glasbildnern erzeugt. Dieser Zusatz eines oder mehrerer Glasbildner kann auf ganz unterschiedliche Weise erfolgen. So kann man beispielsweise die Glasbildner bereits dem noch zu verbrennenden Müll zusetzen. Man kann die Glasbildner natürlich auch der glutflüssigen, sich beim Verbrennungsprozeß bildenden Schlacke zusetzen und dadurch die modifizierte Schlacke erzeugen. Weiterhin kann man an beliebiger Stelle und zu beliebigem Zeitpunkt auch dem in Verbrennung befindlichen Müll Glasbildner zusetzen. Schließlich kann der Fachmann auch einen Teil der Glasbildner vor der Verbrennung dem Müll, einen anderen Teil der Glasbildner der glutflüssigen Schlacke und gewünschtenfalls auch noch einen Teil während des Verbrennungsprozesses zusetzen. Besonders zweckmäßig setzt man den oder die Glasbildner der glutflüssig anfallenden Schlacke zu. Bei der Müllverbrennung in Drehrohröfen setzt man die Glasbildner zweckmäßig der Schlacke im Drehrohr oder unmittelbar hinter dem Drehrohr zu.
Als Glasbildner werden Stoffe eingesetzt, die die Einstellung des Calcium-, Silicium- und/oder Aluminiumgehaltes auf den oben angegebenen Bereich ermöglichen. Es werden zweckmäßig anorganische Verbindungen verwendet, die eines oder mehrere der vorgenannten Metalle enthalten. Bevorzugt setzt man diese Metalle in Form von Sauerstoff und/oder Schwefel enthaltender Verbindungen ein, beispielsweise die Oxide, Hydroxide, Carbonate, Sulfide oder Sulfate. Der Gehalt an Calcium kann beispielsweise durch Zusatz von Kalk oder von gebranntem Kalk eingestellt werden. Der Gehalt an Silicium kann durch Zusatz von Siliciumdioxid, beispielsweise in Form von Sand, gefällter Kieselsäure, Asbest, Kieselgel oder Diatomeenerde eingestellt werden. Die Einstellung des Aluminiumgehalts ist beispielsweise durch Zusatz von Tonerde oder Aluminaten, beispielsweise natriumaluminathaltigen Produktionsrückständen möglich.
Als Glasbildner, die zwei oder mehr der oben bezeichneten Metalle aufweisen, sind besonders silikatische Verbindungen zu erwähnen, beispielsweise Alumosilikate, Calciumsilikate sowie silikatische Mineralien, die Aluminium und/oder Calcium enthalten, beispielsweise Phonolith oder Rasurit.
Die als Glasbildner zugesetzten Verbindungen können in reiner Form eingesetzt werden, beispielsweise kann man synthetisiertes reines Kieselgel oder reines Aluminiumoxid einsetzen. Es ist aber nicht notwendig, solche gewöhnlich teuren reinen Substanzen zu verwenden. Man kann beispielsweise Kieselerde oder Sand verwenden. Es können auch Substanzen als Glasbildner verwendet werden, die neben Silicium, Aluminium und/oder Calcium noch weitere Elemente enthalten, beispielsweise Alkalimetalle, weitere Metalle bzw. Schwermetalle der zweiten, dritten, vierten oder fünften Hauptgruppe oder Nebengruppenmetalle. Hierzu gehören viele natürlich vorkommende silikatische Mineralien, beispielsweise der oben schon erwähnte Phonolith, der gerade aufgrund des hohen Gehaltes an Alkalimetallen, wie weiter unten noch ausgeführt wird, sich sehr gut als Glasbildner eignet.
Selbst Glasbildner, die ihrerseits schwierig zu deponierende Rückstände darstellen, beispielsweise schwermetallhaltige Silicium- oder Aluminiumoxide, können als Glasbildner verwendet und damit in die auslaugbeständigen Gläser inkorporiert werden. Die Überführung solcher schwermetallhaltiger Oxide, wie sie beispielsweise in Form von verbrauchtem Adsorbent-Material aus Abluft- oder Abwasserreinigungsverfahren oder in Form von verbrauchten Trägerkatalysatoren anfallen, in auslaugbeständige Gläser ist natürlich ein besonderer Vorzug des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Der Zusatz weiterer, in der Glasherstellung als Glasbildner bekannter Verbindungen ist gewünschtenfalls möglich.
Zusätzlich zu den Glasbildnern setzt man in einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens noch aus der Glasherstellung bekannte Vernetzer zu. Man verwendet bevorzugt Alkali und/oder Erdalkali, insbesondere Natrium, Barium und/oder Strontium. Diese Metalle werden zweckmäßig in Form anorganischer Verbindungen zugesetzt, beispielsweise als Oxide, Hydroxide, Carbonate, Sulfide oder Sulfate. Natrium wird beispielsweise bevorzugt als Natriumcarbonat, oder noch besser, in Form von Phonolith zugesetzt, da sich mit diesem Mineral gleichzeitig auch der Silicium- und Aluminium-Gehalt der Schlacke modifizieren läßt.
Die Verwendung von Phonolith ist besonders vorteilhaft, da die Viskosität der glutflüssigen Schlacke erheblich reduziert wird. Dadurch wird die Weiterverarbeitung der modifizierten Schlacke erleichtert. Weiterhin wurde festgestellt, daß die Einmischung weiterer Zusatzstoffe, beispielsweise von Barium enthaltenden Verbindungen, überraschenderweise beim Einsatz von Phonolith erleichtert wird.
Barium und Strontium werden vorteilhaft in Form der Carbonate eingesetzt. Überraschenderweise wurde gefunden, daß auch bariumhaltige bzw. strontiumhaltige Verfahrensrückstände, beispielsweise die bariumhaltigen Rückstände der Bariumcarbonat- oder Bariumsulfat-Produktion bzw. die strontiumhaltigen Rückstände der Strontiumcarbonat- oder Strontiumsulfat-Produktion oder deren Gemische, der Schlacke zugesetzt werden können. Dies ist natürlich ganz besonders vorteilhaft.
In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens stellt man ein modifiziertes Glas her, das neben den weiter oben angegebenen Mengen an Calcium, Silicium und Aluminium weiterhin 0,1 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise 6 bis 8 Gew.-% Natrium und 1 bis 15, vorzugsweise 3 bis 6 Gew.-% Barium, jeweils berechnet als Oxid, enthalten. Die vorstehenden Prozentangaben beziehen sich auf das Gesamtgewicht der durch Glasbildner modifizierten Schlacke, wobei die Summe aller Bestandteile 100 Gew.-% ergibt.
Die wie vorstehend beschrieben erzeugte modifizierte Schlacke liefert beim Abkühlen das gewünschte auslaugbeständige schwermetallhaltige Glas. Es kann beim Abkühlen oder nach dem Abkühlen prinzipiell in beliebige Form gebracht werden. Der Fachmann kann Formgebungsverfahren anwenden, wie sie aus der Glasherstellung allgemein bekannt sind. Beispielsweise kann man die glutflüssige Schlacke in Formen gießen, vertropfen oder extrudieren. Die Abkühlung kann durch Wärmeaustausch mit der Umgebung erfolgen. Diese Abkühlung kann durch zusätzliche Wärmeabfuhr noch beschleunigt werden, beispielsweise durch Anwendung gekühlter Formen, durch Luftkühlung oder ähnliches.
Im Hinblick auf die bevorzugte Anwendung des schwermetallhaltigen auslaugbeständigen Glases, nämlich als Baustoff, erwies es sich als besonders vorteilhaft, das Glas während des Abkühlens zu pelletisieren. Zur Pelletisierung bringt man die modifizierte Schlacke auf eine gekühlte Pelletisiervorrichtung. Beispielsweise läßt man das Glas auf ein gekühltes, umlaufendes Metallgliederband laufen und unterteilt den Glasstrang durch eine Formgebungseinrichtung in Stücke. Diese unterteilten Stücke brechen beim Abfallen vom Band auseinander und liegen dann in Form der gewünschten Pellets vor.
Die Höhe der geformten Partikel ist zweckmäßigerweise nicht größer als 1,5 cm, bevorzugt nicht größer als 1 cm, da sonst beim Abkühlen Entglasungserscheinungen möglich sind. Die Länge und Breite der Partikel ist dagegen weniger kritisch. So kann man beispielsweise Pellets einer Länge von 1 bis 5 cm, einer Breite von 1 bis 5 cm und einer Höhe von 0,5 bis 1,5 cm erzeugen. Die Pellets können aber auch noch länger oder breiter, kürzer oder schmaler oder flacher sein. Höher als 1,5 cm sollten sie jedoch nicht sein.
Es ist aber natürlich auch möglich, das in beliebige Form gebrachte Glas problemlos zu deponieren.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältliche, auslaugbeständige schwermetallhaltige Gläser. Diese Gläser enthalten etwa 28 bis 45 Gew.-% Ca, berechnet als CaO, 40 bis 62 Gew.-% Si, berechnet als SiO₂, 0 bis 22Gew.-% Al, berechnet als Al₂O₃, wobei die Summe aus Silicium und Aluminium zwischen 40 und 62 Gew.-% beträgt, 0 bis 8 Gew.-% Alkalimetall, insbesondere Natrium, berechnet als Na₂O, 0 bis 15 Gew.-% , vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-%, Barium, berechnet als BaO, 0 bis 15 Gew.-% Sr, berechnet als SrO, sowie 0,1 bis 15 Gew.-% Schwermetalle. Bevorzugte erfindungsgemäße Gläser enthalten 6 bis 8 Gew.-% Na, berechnet als Na₂O, und 3 bis 6 Gew.-% Ba, berechnet als BaO. Die vorstehenden Prozentangaben beziehen sich auf das Gesamtgewicht der durch Glasbildner modifizierten Schlacke, wobei die Summe aller Bestandteile 100 Gew.-% ergibt. Die erfindungsgemäßen Gläser können in beliebiger Form vorliegen, beispielsweise in Form mehr oder weniger großer Blöcke oder als Extrudat, z. B. als gebrochenes Extrudat. Bevorzugt liegen sie in Pellet-Form vor.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen schwermetallhaltigen auslaugbeständigen Gläser, insbesondere die in Pellet-Form vorliegenden Gläser, können als Baustoff, beispielsweise im Straßenbau als Kiesersatz, verwendet werden. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher die Anwendung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Gläser als Baustoff.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbare Zwischenprodukte, nämlich Zusatzstoffe, mit denen sich vorteilhaft schwermetallhaltige Schlacke in schwermetallhaltiges, auslaugbeständiges Glas überführen läßt. Diese Zusatzstoffe umfassen Gemische aus Phonolith und Kalk, Gemische aus Phonolith und Barium- und/oder Strontium enthaltenden Verbindungen, Gemische aus Kalk und Barium- und/oder Strontium-Verbindungen oder Gemische aus Phonolith, Kalk und Barium- und/oder Strontium-Verbindungen. Besonders bevorzugte Zusatzstoffe sind Gemische aus Phonolith, Kalk und Barium-Verbindungen. Als Barium-Verbindung verwendet man die vorstehend bereits genannten Barium-Verbindungen, beispielsweise Oxide, Hydroxide, Carbonat oder Bariumsulfat- bzw. Bariumcarbonat-Produktionsrückstände. Besonders bevorzugte Gemische enthalten als Bariumverbindung Rückstände der Bariumsulfat-Produktion bzw. der Bariumcarbonat-Produktion.
Insbesondere bevorzugte Zusatzstoffe enthalten weiterhin Siliciumdioxid, bevorzugt in Form von Sand.
Ganz besonders bevorzugt sind Zusatzstoffe, die, bezogen auf das Gesamtgewicht des Zusatzstoffes, 20 bis 70 Gew.-% Phonolith, 10 bis 60 Gew.-% Barium- und/oder Strontium enthaltende Verbindungen, insbesondere Rückstände der Bariumsulfat- bzw. Bariumcarbonat- oder Strontiumsulfat- bzw. Strontiumcarbonat-Produktion, 0 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 35 Gew.-% Kalk und 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 20 Gew.-% Siliciumdioxid, insbesondere Sand, enthalten, wobei die Summe aller Bestandteile 100 Gew.-% ergibt.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die damit hergestellten Produkte weisen eine Vielzahl von Vorteilen auf. Beispielsweise benötigt das Verfahren keine zusätzliche Energie. Es kann mit billigen Rohstoffen durchgeführt werden. Die auslaugbeständigen Gläser können, sofern man dies wünscht, problemlos deponiert werden, die Gläser können aber auch besonders vorteilhaft als Wertstoff, beispielsweise als Kiesersatz in Baustoffen, verwendet werden. Die zu deponierende Schlackemenge wird durch das erfindungsgemäße Verfahren verringert, besonders in einer bevorzugten Ausführungsform bei der Anwendung von Laugereirückständen der Bariumsulfat-Produktion. In diesem Fall wird ein zu deponierendes Abfallprodukt, nämlich Schlacke, unter Anwendung eines weiteren zu deponierenden Abfallproduktes, nämlich des Bariumsulfat-Produktionsrückstands, in einen Wertstoff umgewandelt.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden Beispiel weiter erläutert, ohne sie in ihrem Umfang einzuschränken.
Beispiel 1.1. Verwendete Vorrichtung
Das Drehrohr einer Drehrohrofen-Müllverbrennungsanlage war über ein Verbindungskanal mit einer Formeinrichtung verbunden. Der Verbindungskanal wies eine Öffung auf, die sich unmittelbar hinter dem Drehrohr befand. Durch diese Öffnung wurden Zusatzstoffe in die Drehrohrofen-Schlacke, die aus dem Drehrohr austrat, zugesetzt.
1.2. Verfahrensdurchführung
Im Drehrohrofen wurde Hausmüll verbrannt. Aus dem Drehrohr trat eine glutflüssig anfallende Schlacke aus, die eine Temperatur zwischen etwa 1100 und 1300°C aufwies. Die Schlacke wurde bezüglich des Calcium-, Silicium-, Aluminium- und Schwermetallgehaltes analysiert.
Entsprechend der Analyse wurden zum Einstellen der gewünschten Glaszusammensetzung die erforderlichen Mengen an Phonolith, Kalk und Bariumcarbonat unter Vermahlen zu einer im wesentlichen homogenen Mischung vereinigt. Diese Mischung wurde durch die Öffnung im Verbindungskanal in die glutflüssig austretende Schlacke gegeben, so daß die Schlacke die gewünschte Zusammensetzung, nämlich etwa 28 Gew.-% Calcium, 48 Gew.-% Silicium und Aluminium, 7 Gew.-% Na, 5 Gew.-% Barium, sowie 12 Gew.-% Schwermetalle, jeweils berechnet als Oxid, enthielt.
Die Mischung durchlief den Verbindungskanal, bildete dabei die modifizierte Schlacke mit der vorstehend angegebenen Zusammensetzung, wurde in die gekühlte Formeinrichtung eingebracht und dort pelletisiert. Nach dem vollständigen Abkühlen lag die Schlacke in Form eines pelletisierten, schwermetallhaltigen Glases vor.
Das erfindungsgemäße Gla wurde einem Auslaugversuch nach DIN 38 414 DEV S4 bei pH=4 unterworfen.
Die Konzentration an Blei, Cadmium und Quecksilber im Eluat betrug jeweils weniger als 0,1 mg/l.
Das Glas zeichnete sich durch hohe Auslaugbeständigkeit, gute mechanische Eigenschaften und stark reduzierte Kristallisationsneigung aus und wurde direkt als Kiesersatz in Baustoffen weiterverwendet.

Claims (12)

1. Verfahren zur Herstellung schwermetallhaltiger auslaugbeständiger Gläser durch Zusatz von Glasbildnern entweder zu einer glutflüssigen schwermetallhaltigen Schlacke oder zu schwermetallhaltige Schlacke bildenden verbrennbaren Produkten und Verbrennung dieser Produkte, wobei der Zusatz der Glasbildner derart erfolgt, daß die durch die Glasbildner modifizierte Schlacke einen Gehalt von 28 bis 45 Gew.-% Ca, berechnet als CaO, 40 bis 62 Gew.-% Si, berechnet als SiO₂, 0 bis 22 Gew.-% Al, berechnet als Al₂O₃, wobei die Summe aus Si und Al zwischen 40 und 62 Gew.-% aufweist, und Gewinnung des auslaugbeständigen Glases aus der glutflüssigen durch die Glasbildner modifizierten Schlacke unter Abkühlen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man von einer glutflüssig anfallenden Schlacke ausgeht und diese unter Zusatz von Glasbildnern in die modifizierte Schlacke überführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Glasbildner Phonolith verwendet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man weiterhin Vernetzer, insbesondere Alkali-, Barium- und/oder Strontium-Verbindungen, zusetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Barium-Verbindungen in einer solchen Menge zusetzt, daß eine modifizierte Schlacke mit einem Barium-Gehalt von 1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Schlacke berechnet als BaO erzeugt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Barium-Verbindungen in Form von Rückständen der Bariumcarbonat- oder Bariumsulfat-Gewinnung zusetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die glutflüssig anfallende modifizierte Schlacke unter Abkühlen in ein partikelförmiges, bevorzugt pelletisiertes, schwermetallhaltiges auslaugbeständiges Glas überführt.
8. Schwermetallhaltiges, auslaugbeständiges Glas, erhältlich nach einem Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 7.
9. Anwendung von schwermetallhaltigen, auslaugbeständigen, gemäß einem Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7 erhältlichen Gläsern als Baustoff.
10. Zusatzstoff zur Überführung von Schlacken in schwermetallhaltige, auslaugbeständige Gläser, umfassend Gemische von Phonolith und Barium und/oder Strontium enthaltenden Verbindungen, Gemische von Phonolith und Kalk, Gemische von Kalk und Barium- und/oder Strontium-Verbindungen oder Gemische von Phonolith, Kalk und Barium- und/oder Strontiumverbindungen.
11. Zusatzstoff nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß er weiterhin Siliciumdioxid, insbesondere in Form von Sand enthält.
12. Zusatzstoff nach Anspruch 10 oder 11, umfassend 20 bis 70 Gew.-% Phonolith, 10 bis 60 Gew.-% Barium und/oder Strontium enthaltende Verbindungen, 0 bis 35 Gew.-% Kalk und 0 bis 20 Gew.-% Sand, wobei die Summe aller Bestandteile 100 Gew.-% beträgt.
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