DE4208002A1 - System zur steuerung einer brennkraftmaschine - Google Patents
System zur steuerung einer brennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein System zur Steuerung einer Brennkraftma
schine, insbesondere einer selbstzündenden Brennkraftmaschine gemäß
dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs.
Ein solches System ist aus der DE-OS 33 43 481 bekannt. Dort wird
ein Verfahren und eine Einrichtung zur Steuerung einer selbstzünden
den Brennkraftmaschine beschrieben, bei dem eine Korrektur vorgese
hen ist, die die sich im Laufe der Zeit ändernde Zuordnung zwischen
der tatsächlich eingespritzten Kraftstoffmenge und dem Positions
signal des mengenbestimmenden Stellgliedes wieder kompensiert.
Bei diesem Verfahren ist ein Sensor zur Erfassung eines Signals, das
die tatsächlich eingespritzte Kraftstoffmenge angibt, vorgesehen.
Bei dem dort beschriebenen Verfahren ist dies ein Sensor zur Erfas
sung der Position der Regelstange. Ein solcher Sensor liefert nur
ein sehr ungenaues Signal bezüglich der eingespritzen Kraftstoffmen
ge. Daher ist ferner vorgesehen, daß im Schubbetrieb überprüft wird,
bei welchem Ansteuersignal gerade keine Kraftstoffeinspritzung mehr
erfolgt. Zur Überprüfung ob Einspritzungen erfolgen wird ein Nadel
bewegungssensor verwendet.
Aus der DE-OS 30 11 595 wird ein weiteres Verfahren und eine weitere
Einrichtung zur Korrektur von Drifterscheinungen bekannt. Bei diesem
Verfahren wird der Sollwert für die einzuspritzende Kraftstoffmenge
derart korrigiert, daß die Zuordnung zwischen dem Positionssignal
des mengenbestimmenden Stellgliedes und der tatsächlich einge
spritzten Kraftstoffmenge wieder übereinstimmt. Angaben darüber, wie
diese Korrekturwerte ermittelt werden, enthält diese Schrift nicht.
Diese Systeme erfordern einen sehr hohen Aufwand an Sensoren und
liefern dabei nur sehr ungenaue Werte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem System zur Steu
erung einer Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art eine mög
lichst einfache und präzise Steuerung der Brennkraftmaschine zu er
möglichen. Insbesondere soll ein möglichst präzises Lastsignal zur
Steuerung weiterer Größen, wie zum Beispiel der Abgasrückführrate
und/oder des Einspritzbeginns, bereitgestellt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen System ergibt sich eine wesentlich präzi
sere Steuerung der Brennkraftmaschine. Insbesondere lassen sich die
Abgasemmissionen wesentlich reduzieren.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsformen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Block
diagramm der erfindungsgemäßen Einrichtung,
Fig. 2 zeigt ein Ver
fahren, bei dem das Ausgangssignal einer Lambdasonde verwendet wird,
die
Fig. 3 und 4 zeigen Verfahren bei denen die Stellgröße eines
Drehzahlreglers ausgewertet wird.
Die Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Einrich
tung. Mit 100 ist eine Brennkraftmaschine bezeichnet, die von einer
Kraftstoffpumpe 105 eine bestimme Kraftstoffmenge QKI zugemessen be
kommt. Die Kraftstoffpumpe steht mit einem Pumpenkennfeld 110 in
Verbindung. Dieses wiederum steht über einen Verzweigungspunkt 115
mit einer Minimalauswahl 120 in Verbindung. Die Minimalauswahl 120
erhält ein Signal QKW von einer Sollwertvorgabe 125 sowie ein Signal
QKB von einer Begrenzung 130.
An der Brennkraftmaschine sind verschiedene Sensoren 140 und 145 an
geordnet. Diese Sensoren liefern Signale an eine Korrektureinrich
tung 150, die ferner das Ausgangssignal QK der Minimalauswahl 120
zugeführt bekommt. Die Korrektureinrichtung 150 beaufschlagt das
Pumpenkennfeld 110 mit einem Korrekturwert QKK.
Ferner wird das Ausgangssignal der Minimalauswahl QK einer Abgas
rückführsteuerstufe 160 sowie einer Spritzbeginnsteuerstufe 170 zu
geleitet. Zu der Abgasrückführsteuerstufe 160 gelangen ferner Signa
le von Sensoren 162. Die Abgasrückführung beaufschlagt einen Abgas
rückführsteller 165 mit Signalen.
Die Spritzbeginnsteuerstufe 170 erhält Ausgangssignale von verschie
denen Sensoren 172 und beaufschlagt einen Spritzbeginnsteller 175
mit Signalen.
Diese Einrichtung arbeitet nun wie folgt. Die Sollwertvorgabe 125
gibt einen Kraftstoffmengenwert QKW vor, dies ist die Kraftstoffmen
ge, die erforderlich ist, um die Brennkraftmaschine mit der vom Fah
rer gewünschten Geschwindigkeit zu betreiben. Hierzu enthält die
Sollwertvorgabe 125 zumindest ein Bedienteil, mittels dem der Fah
rerwunsch erfaßt wird. Solche Mittel sind z. B. ein Fahrpedalstel
lungsgeber bzw. ein Fahrgeschwindigkeitsregler. Ferner können in die
Sollwertvorgabe ein Leerlaufregler bzw. ein Drehzahlregler enthalten
sein.
Abhängig von verschiedenen Betriebskenngrößen errechnet die Begren
zung 130 eine höchstzulässige Kraftstoffmenge QKB. Diese höchstzu
lässige Kraftstoffmenge QKB ist so bemessen, daß die Brennkraftma
schine keinen Schaden nimmt, bzw. die Abgasemissionen bestimmte Wer
te nicht überschreiten.
Die Minimalauswahl 120 wählt das kleinere der Signale QKW bzw. QKB
aus. Hierdurch wird die gewünschte Kraftstoffmenge QKW auf die
höchstzulässige Kraftstoffmenge QKB begrenzt. Am Ausgang der Mini
malsauswahl 120 steht nun der Wert für die einzuspritzende Kraft
stoffmengen QK an.
Im Pumpenkennfeld 110 ist abhängig von dem Wert für die einzu
spritzende Kraftstoffmenge QK ein Signal U abgelegt, mit dem die
Kraftstoffpumpe bzw. ein Stellorgan der Kraftstoffpumpe 105 beauf
schlagt wird. Woraufhin die Kraftstoffpumpe 105 die tatsächliche
Kraftstoffmenge QKI der Brennkraftmaschine 100 zumißt.
Am Verzweigungspunkt 115 wird das Signal bezüglich des Wertes für
die einzuspritzende Kraftstoffmenge QK weiteren Einrichtungen zuge
führt. So gibt die Abgasrückführsteuerstufe 160 abhängig von dem
Wert für die einzuspritzende Kraftstoffmenge QK und dem Ausgangs
signal von weiteren Sensoren 162 ein Ansteuersignal an das Abgas
rückführstellwerk 165. Um eine möglichst abgas- und emissionsfreie
Verbrennung realisieren zu können, muß die Abgasrückführrate abhän
gig von der tatsächlich eingespritzten Kraftstoffmenge gewählt wer
den.
Erfolgt die Berechnung ausgehend von einem ungenauen Kraftstoffmen
genwert, so ergibt sich eine fehlerhafte Abgasrückführrate und somit
können unter Umständen erhebliche Abgasemissionen auftreten. Dies
tritt insbesondere bei kleinen einzuspritzenden Kraftstoffmengen
auf. Hier ist der prozentuale Fehler am höchsten. Besteht eine addi
tive Abweichung zwischen dem Wert für die einzuspritzende Kraft
stoffmenge und der tatsächlich eingespritzten Kraftstoffmenge, so
ist der relative Fehler bei kleinen Einspritzmengen am größten. So
mit ist auch der Effekt auf die Abgasemission bei kleinen Kraft
stoffmengen am größten.
Ferner ist vorgesehen, daß der Wert für die einzuspritzende Kraft
stoffmenge QK der Spritzbeginnsteuerstufe 170 zugeleitet wird. Diese
Spritzbeginnsteuerstufe 170 gibt abhängig von zusätzlichen Sensoren
172 ein Ansteuersignal an den Spritzbeginnsteller 175. Auch hier ist
es wichtig, daß ein sehr präzises Signal bezüglich der einge
spritzten Kraftstoffmenge der Spritzbeginnsteuerstufe zugeführt wird.
Bei bekannten Systemen tritt nun die Problematik auf, daß der Wert
QK für die einzuspritzende Kraftstoffmenge kein genaues Maß ist für
die tatsächlich eingespritzte Kraftstoffmenge. Dies beruht zum einen
darauf, daß bedingt durch Fertigungstoleranzen bei der Fertigung der
Kraftstoffpumpen nicht alle Exemplare bei gleichem Ansteuersignal
die gleiche Kraftstoffmenge zumessen. Desweiteren hat sich herausge
stellt, daß sich der Zusammenhang zwischen dem Signal QK bzgl. der
einzuspritzenden Kraftstoffmenge und der tatsächlich eingespritzten
Kraftstoffmenge im Laufe der Betriebszeit wesentlich ändern kann.
Um eine möglichst genaue Zuordnung zwischen dem Wert der einzu
spritzenden Kraftstoffmenge QK und dem Wert für die tatsächlich ein
gespritzte Kraftstoffmenge QKI zu erhalten, wird vorgeschlagen, daß
das Pumpenkennfeld 110, in dem die Zuordnung zwischen dem Wert für
einzuspritzende Kraftstoffmenge QK und dem Steuersignal U für die
Kraftstoffpumpe 105 abgelegt ist, so korrigiert wird, daß eine be
kannte, definierte Beziehung zwischen den beiden Signalen besteht.
Diese Beziehung ist für alle Kraftstoffpumpen einer Serie und über
die gesamte Betriebszeit einer Kraftstoffpumpe konstant.
Die Sensoren 145 und 140 erfassen verschiedene Betriebskenngrößen
und leiten entsprechende Signale an die Korrektureinrichtung 150.
Diese Korrektureinrichtung 159 berechnet ausgehend von den Sensor
signalen und dem Wert für die einzuspritzende Kraftstoffmenge QK die
Korrekturwerte QKK mit denen das Pumpenkennfeld korrigiert wird.
Die Korrektur des Pumpenkennfeldes 110 erfolgt derart, daß das
Signal bezüglich des Wertes für die einzuspritzende Kraftstoffmenge
QK mit der eingespritzen Kraftstoffmenge QKI übereinstimmt. Das Ver
fahren, wie die Korrekturwerte QKK in der Korrektureinrichtung 150
bestimmt werden, wird in den folgenden Figuren beschrieben.
Bei dem in Fig. 2a dargestellten Verfahren ist zum einen ein Sensor
140 vorgesehen, der die angesaugte Luftmenge QL erfaßt. Ferner ist
eine Lambdasonde 145 vorgesehen, die ein Signal, das die Luftzahl λ
angibt, liefert. Die Lambdasonde 145 liefert ein Signal, das direkt
von der Sauerstoffkonzentration im Abgas abhängt. Vorzugsweise be
steht ein linearer Zusammenhang zwischen Sauerstoffkonzentration
und dem Ausgangssignal der Lambdasonde. Das Signal bzgl. der Sauer
stoffkonzentration läßt sich dann in die Luftzahl λ umrechnen. Die
se Sensoren stehen mit einer Mengenberechnung 200 in Verbindung. Die
Ausgangsgröße der Mengenberechnung 200 gelangt zu einer Korrektur
wertberechnung 210. Diese Korrekturwertberechnung 210 erhält von der
Minimalauswahl 120 ferner den Wert QK zugeführt.
Ist die angesaugte Luftmasse aus der Messung mit dem Sensor 140 be
kannt, dann ergibt sich die eingespritzte Kraftstoffmenge QKI gemäß
folgender Formel.
QKI = QL/14,5 * λ.
QKI = QL/14,5 * λ.
Die so berechnete tatsächlich eingespritzte Kraftstoffmenge QKI wird
dann in der Korrekturwertberechnung 210 mit dem Wert QK verglichen.
Die Abweichung der beiden Werte entspricht dem vorliegenden Mengen
fehler. Ausgehend von dieser Differenz ergibt sich dann der Korrek
turwert QKK, mit dem das Pumpenkennfeld zu korrigieren ist.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung werden die in einem Kennfeldbe
reich ermittelten neuen Korrekturwerte mit früher ermittelten Kor
rekturwerten gewichtet. Dadurch läßt sich die Sicherheit des Verfah
rens erhöhen.
Mit dem so korrigierten Pumpenkennfeld 110 entspricht der Wert für
die einzuspritzende Kraftstoffmenge QK der tatsächlich einge
spritzten Kraftstoffmenge QKI. Es steht somit mit dem Wert für die
einzuspritzende Kraftstoffmenge QK ein sehr genaues Lastsignal zur
Verfügung.
Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß ein teuerer Luftmengensensor
erforderlich ist.
Bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 2b läßt sich der kostenintensive
Luftmengensensor 140 einsparen. Bei dem hier dargestellten Verfahren
wird ebenfalls die Lambdasonde 145 eingesetzt, die ein Signal, das
die Luftzahl λ angibt, liefert. Die Lambdasonde steht mit der Men
genberechnung 200 in Verbindung. Ferner gelangen Signale von einem
Temperatursensor 220, einem Drucksensor 230 und wenn erforderlich
von einem Drehzahlsensor 240 zu der Mengenberechnung. Die Ausgangs
größe der Mengenberechnung 200 gelangt zu der Korrekturwertberech
nung 210. Diese Korrekturwertberechnung 210 erhält von der Minimal
auswahl 120 ferner den Wert für die einzuspritzende Kraftstoffmenge
QK zugeführt.
In Betriebszuständen, in denen das pro Hub angesaugte Volumen defi
niert ist, wird T1 und P1 gemessen. Ein solcher ausgezeichneter Be
triebszustand liegt z. B.: vor, wenn der Lader keine Druckerhöhung
liefert und der Motor Saugmotorverhalten aufweist. Dies ist insbe
sondere bei kleinen Lasten gegeben. Bei kleinen Lasten, kleinen ein
zuspritzenden Kraftstoffmengen ist der Lader nicht aktiv.
Ausgehend von dem bekannten Luftvolumen pro Hub der Temperatur T1
und dem Druck P1 wird dann die Luftmasse pro Hub berechnet. Hierbei
ist die Abgasrückführung abzuschalten bzw. das Verfahren wird in Be
triebszuständen durchgeführt bei denen keine Abgasrückführung er
folgt. Anstelle von T1 kann ersatzweise auch T2 erfaßt werden. Bei
T1 handelt es sich um die Lufttemperatur und bei P1 um den Luftdruck
vor dem Verdichter. Bei T2 handelt es sich um die Lufttemperatur
nach dem Verdichter.
Die angesaugte Luftmasse ergibt sich als Funktion von P1, T1 der
Drehzahl und dem Wert für die einzuspritzende Kraftstoffmenge QK.
Aus der so berechneten Luftmasse und der Luftzahl ergibt sich dann
die tatsächlich eingespritzte Kraftstoffmenge QKI aus der oben be
reits angegebenen Formel.
Die so berechnete tatsächlich eingespritzte Kraftstoffmenge QKI wird
dann in der Korrekturwertberechnung 210 mit dem Wert QK verglichen.
Die Abweichung der beiden Werte entspricht dem vorliegenden Mengen
fehler. Ausgehend von dieser Differenz ergibt sich dann der Korrek
turwert QKK, mit dem das Pumpenkennfeld zu korrigieren ist.
Bei einer Ausgestaltung kann auch auf den Drucksensor verzichtet
werden. Hierzu wird in Betriebszuständen mit genauer gesteuerter
Kraftstoffmenge, ein solcher Betriebszustand ist zum Beispiel der
Einstellpunkt der Kraftstoffpumpe 105, wie folgt vorgegangen. Aus
gehend von dem Wert für die einzuspritzende Kraftstoffmenge QK und
der Luftzahl λ, die mit dem Lambdasensor 145 gemessen wird, ergibt
sich die benötigte Luftmenge QL gemäß der Formel:
QL = 14.5 * λ * QK.
QL = 14.5 * λ * QK.
Die Differenz dieser berechneten Luftmenge zu einem mittleren typi
schen Wert der Luftmenge bei z. B.: 300 m Seehohe ist ein Maß für
die tatsächliche Höhe über dem Meeresspiegel.
Der Einstellpunkt ist derjenige Wert für die Kraftstoffmenge, bei
dem die Kraftstoffpumpe beim Einbau an die Brennkraftmaschine einju
stiert wird. Dieser Wert liegt üblicherweise im Vollastbereich. Hier
tritt auch keine Verfälschung durch eine Abgasrückführung auf, da
diese in diesem Bereich nicht aktiv ist.
Ausgehend von der benötigten Luftmenge QL, wenn sich die Brennkraft
maschine an dem Betriebspunkt mit genau gesteuerter Kraftstoffmenge
und der typischen Luftmenge QL(300 m), wenn sich das Fahrzeug auf
einer Höhe von 300 Meter über dem Meeresspiegel befindet wird die
Differenz DQL = QL-QL(300 m) gebildet. Ausgehend von dieser Diffe
renz DQL ergibt sich ein Korrekturfaktor K, der verwendet wird das
abgelegte Kennfeld für die Luftmenge QL in anderen Betriebspunkten
zu korrigieren. Diese Korrektur erfolgt vorzugsweise gemäß der For
mel:
QLK = K * QL(N,QK)300.
QLK = K * QL(N,QK)300.
Hierbei ist QL(N,QK)300 die an einem durch die Drehzahl N und die
einzuspritzende Kraftstoffmenge Qk definierten Betriebspunkt bei ei
ner Höhe von 300 Meter über dem Meeresspiegel benötigte Luftmenge.
Mittels dieser Korrektur erhält man in den für die Abgasrückführung
relevanten Betriebspunkten eine höhenkorrigierte Luftmasse ohne daß
ein Höhensensor, der den Umgebungsdruck erfaßt, erforderlich ist.
Wie bereits erläutert werden jetzt in Betriebspunkten mit gut defi
niertem angesaugtem Luftvolumen die tatsächlich eingespritzte Kraft
stoffmasse QKI sowie die Korrekturwerte QKK berechnet.
Ausgehend von dem Mengenfehler QKK erfolgt dann eine additive
und/oder multiplikative Korrektur des Pumpenkennfeldes 110. Die mul
tiplikative Korrektur wird so gewählt, daß im Einstellpunkt der Ein
spritzpumpe keine Mengenkorrektur erfolgt, da die Pumpentoleranzen
hier aufgrund des genauen Abgleichs klein sind. Der Einstellpunkt
liegt in der Regel im Vollastbereich. Bei kleinen Kraftstoffmengen
wird eine multiplikative Konstante ausgehend von der Korrekturkraft
stoffmenge QKK vorgegeben.
Bei kleinen Kraftstoffmengen wird stark korrigiert. Dort ist der
Fehler des Verfahrens aber am kleinsten, weil im Bereich kleiner
Kraftstoffmengen die Korrekturkraftstoffmenge QKK ermittelt wird. In
diesem Bereich kleiner Fehler des Verfahrens wirkt sich ein falsches
Lastsignal auf eine Abgasrückführregelung am stärksten aus. Die Kor
rekturwerte werden also in den Betriebszuständen ermittelt, in denen
die Fehler und deren Auswirkung auf die Abgasemissionen am größten
sind.
Eine weitere Möglichkeit zur Korrektur des Pumpenkennfeldes 110 be
ruht auf folgender Erkenntnis. Wird im Leerlauf bei einem Zylinder
die eingespritzte Kraftstoffmenge reduziert, so hat dies ein redu
ziertes Drehmoment und damit eine kleinere Drehzahl zur Folge. Diese
kleinere Drehzahl gleicht der Leerlaufregler durch Erhöhen der Soll
menge aus. Die Verfälschung an dem einen Zylinder ist für ihn eine
Störgröße. Wird der Wert für die einzuspritzende Kraftstoffmenge an
diesem einen Zylinder weiter reduziert, dann hört bei Erreichen der
Nullmenge der Ausgleichsvorgang durch den Leerlaufregler auf. Mit
diesem Verfahren kann also der Wert erkannt werden, bei dem die ein
gespritzte Kraftstoffmenge Null wird. Dies ergibt die sogenannte
Nullmengenkennlinie.
Andererseits wird der Wert für die einzuspritzende Kraftstoffmenge
QK an einem Zylinder erhöht und an einem anderen Zylinder um den
gleichen Betrag erniedrigt, so bleibt das Motordrehmoment konstant
und der Leerlaufregler zeigt keine Reaktion. Wird der Änderungsbe
trag kontinuierlich erhöht, so greift der Leerlaufregler ein, wenn
bei dem Zylinder mit reduzierter Kraftstoffmenge die Nullmenge er
reicht wird. Zu diesem Zeitpunkt ergibt sich eine Vergrößerung des
Motordrehmoments. Der Zeitpunkt des Reglereingriffs entspricht dem
Erreichen der Nullkennlinie.
In Fig. 3 ist eine mögliche Vorgehensweise aufgezeigt. In einem er
sten Schritt 300 wird das Ausgangssignal QKL des Leerlaufreglers er
faßt. Da der Leerlaufregler üblicherweise in die Sollwertvorgabe 125
integriert wird, muß lediglich die einzuspritzende Kraftstoffmenge
QK ausgewertet werden. Im Schritt 310 wird dann der Wert der einzu
spritzenden Kraftstoffmenge QKN für den Zylinder um einen bestimmten
Betrag DQK reduziert. Anschließend wird im Schritt 320 die sich nun
ergebende Ausgangsgröße QKL+1 des Leerlaufreglers erfaßt. Im Schritt
330 wird der neue und der alte Wert des Leerlaufreglers verglichen.
Sind die beiden Werte gleich, so ergibt sich im Schritt 340 ein
Wertepaar für die Nullmengenkennlinie. Dies ist derjenige Wert, bei
dem die eingespritzte Kraftstoffmenge für den Zylinder N zu Null
wird.
Ausgehend von dieser Größe wird dann im Schritt 350 die Korrektur
menge QKK berechnet. Ergibt sich in der Abfrage 330, daß die beiden
Werte des Leerlaufreglers ungleich sind, so wird im Schritt 360 der
alte Wert QKL mit dem neuen Wert QKL+1 besetzt. Anschließend setzt
das Verfahren mit dem Schritt 310 fort.
In Fig. 4 wird das Verfahren beschrieben, bei dem an einem Zylinder
die einzuspritzende Kraftstoffmenge vergrößert und an einem anderen
verkleinert wird. Entsprechende Blöcke wie in Fig. 3 sind mit glei
chen Bezugsziffern bezeichnet. Als wesentlicher Unterschied ergibt
sich hier, daß nachdem die einzuspritzende Kraftstoffmenge im Block
310 für einen Zylinder reduziert wurde, im Schritt 315 die einzu
spritzende Kraftstoffmenge für einen anderen Zylinder erhöht wird.
Ferner wird die Nullkennlinie im Schritt 330 erkannt, wenn sich das
Ausgangssignal des Leerlaufreglers ändert.
Mittels dieser Vorgehensweisen wird der Wert der einzuspritzenden
Kraftstoffmenge QK ermittelt bei dem gerade keine Einspritzung mehr
erfolgt. Das Kennfeld 110 muß nun so abgeglichen werden, daß wenn
die eingespritzte Kraftstoffmenge QKI zu Null wird auch der Wert für
die einzuspritzende Kraftstoffmenge QK zu Null wird.
Diese Vorgehensweisen sind nicht darauf beschränkt, daß sie nur im
Leerlaufbetrieb durchgeführt werden. Ist ein Drehzahlregler vorgese
hen, der die Drehzahl der Brennkraftmaschine auf einer vorgegebenen
Drehzahl halten kann, so sind die Verfahren bei jeder beliebigen
Drehzahl durchführbar. In diesem Fall wird das Ausgangssignal des
Drehzahlreglers an Stelle des Leerlaufreglers dahingehend überwacht,
ob eine Änderung eintritt. Dies erfolgt vorzugsweise im Kundendienst
(Service) oder am Bandende.
Damit der Abgleichvorgang vom Fahrer möglichst nicht bemerkt wird
und damit ausreichend große Stellzeiten zur Mengenverstellung zur
Verfügung stehen, erfolgt der Abgleich vorzugsweise im Leerlauf.
Wird die Kraftstoffmenge an einem Zylinder erniedrigt und an den
übrigen Zylindern um einen entsprechenden Betrag erhöht, dann führt
das Verfahren lediglich zu geringen Störungen im Drehzahlverlauf.
Insbesondere wird die Kraftstoffmenge der Zylinder erhöht, die in
der Zündfolge vor und nach dem Zylinder liegen, dessen Kraftstoff
menge reduziert wurde.
Vorzugsweise wird das Verfahren nur in größeren Zeitabständen z. B.
nach einer bestimmten Fahrleistung von ca. 1000 Kilometer ausgeführt.
Wird das Verfahren am Bandende bzw. im Service verwendet, ergibt
sich der Vorteil, daß die Korrektur bei beliebigen Drehzahlen ermit
telt werden kann. Desweiteren ist es möglich, am Bandende bzw. im
Service hochgenaue Meßgeräte einzusetzen, die im Fahrbetrieb nicht
eingesetzt werden können. Hierdurch ergeben sich sehr genaue Korrek
turwerte.
Claims (11)
1. System zur Steuerung einer Brennkraftmaschine (100), insbesondere
einer selbstzündenden Brennkraftmaschine, wobei in einem Kennfeld
(110) abhängig von der einzuspritzenden Kraftstoffmenge (QK) ein
Signal (U) zur Ansteuerung eines leistungsbestimmenden Stellglieds
(105) abgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß ausgehend von einem
Wert für die einzuspritzende Kraftstoffmenge (QK) und einem Wert für
die tatsächlich eingespritzte Kraftstoffmenge (QKI), die in dem
Kennfeld (110) abgelegten Werte korrigiert werden.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die tatsäch
lich eingespritzte Kraftstoffmenge (QKI) ausgehend von der angesaug
ten Luftmenge (QL) und dem mittels eines Sensors (145) erfaßten
Lambdawerts (λ) des Abgases ermittelt wird.
3. System nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wert für die angesaugte Luftmenge (QL) mittels eines Sensors
(140) erfaßt wird.
4. System nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß angesaugte Luftmenge (QL) ausgehend von wenigstens
einem Temperaturwert (T1, T2) und einem Druckwert (P1) vorgebbar ist.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druckwert (P1) in einem Betriebspunkt mit genau gesteuerter Kraft
stoffmenge ausgehend von wenigstens des erfaßten Lambdawert (λ) er
mittelt wird.
6. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus
gehend von der Reaktion des Ausgangssignal eines Drehzahlreglers er
kannt wird, bei welchem Wert der einzuspritzenden Kraftstoffmenge
(QK) bei einem Zylinder die eingespritzte Kraftstoffmenge (QKI) Null
wird.
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einer festen Drehzahl insbesondere im Leerlauf die einzuspritzende
Kraftstoffmenge (QKN) für wenigstens einen Zylinder bis zur Nullmen
ge reduziert wird, wobei anhand des Ausgangssignal des Leerlaufreg
lers erkannt wird, bei welchem Wert der einzuspritzenden Kraftstoff
menge (QK) keine Einspritzung in den betreffenden Zylinder erfolgt.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
einzuspritzende Kraftstoffmenge für wenigstens einen anderen Zylin
der um einen entsprechenden Betrag erhöht wird.
9. System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Korrekturwerte für unterschiedliche Betriebspunkte (N,
QK) ermittelt werden.
10. System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß eine Mittelung und/oder eine Wichtung über mehrere Korrek
turwerte erfolgt.
11. System nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Verfahren EOL und/oder im Service und/oder in vorgegebe
nen Abständen durchgeführt wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4208002A DE4208002B4 (de) | 1992-03-13 | 1992-03-13 | System zur Steuerung einer Brennkraftmaschine |
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