Die Erfindung bezieht sich auf ein Hydraulik-Werkzeug gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Herkömmliche Hydraulik-Werkzeuge sind derart ausgebildet,
daß der tragbare Teil das Werkzeug und den das Werkzeug an
treibenden Arbeitszylinder beinhaltet, jedoch die Einrich
tung zur Erzeugung des Hydraulikdrucks separat ausgebildet
ist und die Zuleitung des Hydraulikfluids über Druckschläu
che erfolgt. Da relativ hohe Drücke von bis zu 1200 bar an
gewendet werden, sind einerseits stabile Zuleitungen not
wendig, denen die notwendige Flexibilität fehlt, die bei
der freien Bewegbarkeit des Hydraulik-Werkzeuges notwendig
wäre. Andererseits ergeben sich aber auch durch zahlreiche
Anschlüsse und Übergänge im Hydraulik-Kreislauf Dichtungs
probleme.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Hydraulik-Werk
zeug zu schaffen, das einfach aufgebaut ist, leicht zu
handhaben ist und bei dem bei hohen Drücken nur geringe
Verluste auftreten.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Durch die Integration sämtlicher den Hydraulik-Kreislauf
bildenden Elemente in der tragbaren Baueinheit ist es mög
lich, die Verluste im Hydraulik-Kreislauf sehr gering zu
halten. Die kompakte, tragbare Baueinheit ist einfach zu
bedienen und äußerst mobil. Zum Betrieb des Hydraulik-Werk
zeuges ist lediglich ein Stromanschluß nötig. Die Flexibi
lität störenden Hydraulik-Leitungen entfallen beim Gegen
stand der vorliegenden Erfindung völlig.
Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Hydraulik-Hoch
druckpumpe in Form einer Taumelscheiben-Axialkolbenpumpe
ist es möglich, bei einfacher und kompakter Bauweise eine
Pumpe mit hoher Leistung zu verwirklichen.
Weiter vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird anschließend anhand der Beschreibung ei
nes bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den
zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine tragbare Bau
einheit für ein Hydraulik-Werkzeug gemäß der
Erfindung;
Fig. 2 einen gegenüber Fig. 1 vergrößerten Teil-
Querschnitt;
Fig. 3 einen Querschnitt der Steuereinrichtung
entlang der Linie A-A in Fig. 2.
In Fig. 1 ist eine tragbare Baueinheit 4, ein sogenanntes
integriertes hydraulisches Werkzeug dargestellt, bei der am
vorderen bzw. linken Ende ein auswechselbares Werkzeug 8
angeordnet ist. Am hinteren bzw. rechten Ende der Bauein
heit 4 befindet sich ein erster Handgriff 5 sowie der elek
trische Anschluß 9 zur Zuführung von Strom. Die Baueinheit
4 hat im Ganzen gesehen eine längliche, zylindrische Form,
auf deren Oberseite zwei Handgriffe 5 und 6 angeordnet
sind. In der Nähe des hinteren Trage- bzw. Handgriffs 5 ist
ein Schalter 7 vorgesehen, der zur Betätigung des Hydrau
lik-Werkzeuges 8 dient. Der weiter vorne liegende zweite
Handgriff 6 dient hauptsächlich zur Führung des Werkzeugs
8. Das Werkzeug 8 ist auswechselbar bzw. an verschiedene
Einsatzzwecke anpaßbar und kann als Scher-, Spreiz-, Biege-
oder Klemm-Werkzeug ausgeführt sein.
Innerhalb der zylindrischen Baueinheit 4 sind die wesentli
chen Bauteile, ein Elektromotor 1, eine Hydraulik-Hoch
druckpumpe 2 sowie der Arbeitszylinder 3 koaxial und
hintereinander angeordnet.
Der Elektromotor 1 ist am hinteren (rechts in Fig. 1 und 2)
Ende der Baueinheit 4 eingesetzt und kann ein Motor für
Gleich-, Wechsel- oder Drehstrom sein. Die Stromzuführung
erfolgt über den ebenfalls am hinteren Ende der Baueinheit
4 gelegenen elektrischen Anschluß 9.
Die Antriebswelle des Elektromotors 1 ist an die Hydraulik-
Hochdruckpumpe 2 angeschlossen. Im vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel wird die Hydraulik-Hochdruckpumpe 2 von einer
Taumelscheiben-Axialkolbenpumpe gebildet, deren Taumel
scheibe 18 direkt mit der Abtriebswelle des Elektromotors 1
in Wirkverbindung steht. In einer anderen (nicht
dargestellten) Ausführungsform wäre auch eine Zahnradpumpe
möglich, die durch den Elektromotor 1 angetrieben wird. In
jeder Ausführungsform kann jedoch zwischen Elektromotor 1
und Hydraulik-Hochdruckpumpe 2 ein Getriebe (nicht darge
stellt) vorgesehen werden, um eine Anpassung von Drehmoment
und Drehzahl zu erreichen.
Der von der Hydraulik-Hochdruckpumpe 2 erzeugte Druck wird
einem Sammelkanal 15 zugeleitet, der innerhalb einer
Steuereinrichtung ausgebildet ist, die sich zwischen der
Hydraulik-Hochdruckpumpe 2 und dem Arbeitszylinder 3 be
findet. Mittels des Schalters 7 am hinteren Handgriff 5 ist
einerseits der Elektromotor 1 über Schaltelemente 22 und 23
(Fig. 3) ansteuerbar, sowie andererseits über Steuerventile
27, 28 das Hydraulikfluid dem Arbeitszylinder 3 zugeführt
bzw. abgeführt wird. Bei einer Verschiebung eines Arbeits
kolbens 24 im Arbeitszylinder 3 wird schließlich das über
eine Kraftübertragungseinrichtung 25 angetriebene Werkzeug
8 betätigt.
In der Mitte der Fig. 2 ist die Hydraulik-Hochdruckpumpe 2
in einer gegenüber Fig. 1 vergrößerten Abbildung darge
stellt. Der Antrieb der Hydraulik-Hochdruckpumpe 2 erfolgt
mittels der Taumelscheibe 18 mit konstantem Anstellwinkel,
die die Kolben 14 in den Zylindern 10 hin und her bewegt.
Die Taumelscheibe 18 wird ihrerseits über den Elektromotor
1 angetrieben, wobei zwischen Taumelscheibe 18 und Elektro
motor 1 zu Lagerungszwecken ein Wälzlager, vorzugsweise ein
Schrägkugellager 26 angeordnet ist. Die Kolben 14 bilden
zusammen mit den Zylindern 10 am der Taumelscheibe abge
wandten Ende Verdichtungskammern 11, deren Ausstoßöffnungen
von Rückschlagventilen 12 verschließbar sind. Vorzugsweise
sind die Zylinder 10 aus Hartmetall gefertigt; dies hat den
Vorteil, daß bei den sehr hohen Drücken die Ausdehnung der
Zylinderbohrungen relativ klein ist.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind vier Kolben 14
bzw. Zylinder 10 dargestellt. Je nach Anforderungen können
jedoch mehrere Kolben 14 auf einem Kreisumfang angeordnet
werden. So werden für Höchstdrücke von 1200 bar bevorzugt
zwei Kolben 14 mit einem jeweiligen Durchmesser von etwa 3
mm angeordnet, während bei niedrigeren Drücken von etwa 210
bar acht Kolben 14 mit einem jeweiligen Durchmesser von
etwa 6 mm angeordnet werden.
Die Zufuhr des Hydraulikfluids zu den Zylindern 10 erfolgt
über Zuflußöffnungen 13, die bei der Hin- und Herbewegung
der Kolben 14 auf- und zugesteuert werden. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel erfolgt die Auf- und Zusteuerung mit
der Vorderkante des Kolbens 14. In einer anderen (nicht
dargestellten) Ausführungsform kann die Auf- und Zusteue
rung auch über die Kante einer radialen Bohrung im Kolben
14 erfolgen, die mit einer axialen, zentrischen Bohrung in
Verbindung steht, die wiederum mit der Verdichtungskammer
11 in Verbindung steht.
Im folgenden wird die Arbeitsweise der Hydraulik-Hochdruck
pumpe 2 beschrieben. In Fig. 1 und 2 befindet sich der un
tere der beiden im Schnitt dargestellten Kolben 14 an sei
nem vorderen Totpunkt, bei dem das zugehörige Rückschlag
ventil 12 geöffnet ist und das Hydraulikfluid in den Sam
melkanal 15 gepreßt wird. Bei der folgenden Rückwärtsbewe
gung (in der Zeichnung nach rechts) des Kolbens 14 schließt
sich das federbelastete Rückschlagventil 12, so daß sich in
der sich volumenmäßig vergrößernden Verdichtungskammer 11
ein Unterdruck aufbaut. Nachdem die vordere Kante des Kol
bens 14 die Zuflußöffnung 13 erreicht und aufsteuert, kann
Hydraulikfluid in die Verdichtungskammer 11 einströmen. Der
in Fig. 1 und 2 oben dargestellte Kolben 14 befindet sich
am hinteren Totpunkt und hat die Zuflußöffnung 13 vollstän
dig freigegeben. Bei der anschließenden Vorwärtsbewegung
des Kolbens 14 wird die Zuflußöffnung 13 verschlossen und
in der sich dann volumenmäßig verkleinernden Verdichtungs
kammer 11 ein entsprechender Überdruck aufgebaut. Ab einem
festgelegten Überdruck öffnet das Rückschlagventil 12, so
daß der Pump-Kreislauf erneut beginnen kann.
Das von der Hydraulik-Hochdruckpumpe 2 geförderte Hydrau
likfluid wird dem Sammelkanal 15 zugeleitet. Über die bei
den Steuerventile 27 und 28 (Doppelventile) wird das
Hydraulikfluid wahlweise über die Vorlaufbohrung 30 bzw.
die Rücklaufbohrung 29 dem Arbeitszylinder 3 zugeführt bzw.
abgeführt. Die Betätigung der beiden Steuerventile 27 und
28 erfolgt über eine Steuerwippe 31, die mit dem Schalter 7
(gestrichelt in Fig. 3) in Wirkverbindung steht. Die Steu
erwippe 31 dient gleichzeitig zur Betätigung der Schaltele
mente 22 und 23, die beide den Elektromotor 1 an- und
ausschalten.
In einer anderen (nicht dargestellten) Ausführungsform ist
anstatt des Ringspeichers 19 ein Kolbenspeicher oder ein
Membranspeicher vorgesehen.
Wie Fig. 1 zu entnehmen ist, dient der Ringspeicher 19 der
Aufnahme des Hydraulikfluids, falls sich der Arbeitskolben
24 in seiner rechten Stellung befindet. Der federbelastete
Ringkolben 20 bewegt sich nach hinten bzw. rechts in Fig.
1, falls sich der Arbeitskolben 24 nach links bewegt. Der
Ringspeicher 19 umschließt den Arbeitszylinder 3, um eine
möglichst kompakte Bauweise zu erreichen.
In Fig. 2 ist mit dem Bezugszeichen 21 ein Entlüftungsven
til bezeichnet, welches bei der Füllung des Hydraulik-
Kreislaufes mit Hydraulik-Öl über das Füllventil 17 (Fig.
3) der Entlüftung dient. Die Fluidräume des Hydraulik-
Kreislaufes sind 100%ig mit Fluid gefüllt, so daß ein Kon
takt mit Luft und ein damit verbundenes Aufschäumen vermie
den wird.
Die Erfindung offenbart somit ein integriertes Hydraulik-
Werkzeug, dessen Hydraulik-Kreislauf innerhalb einer trag
baren Baueinheit aus Antriebsmotor (Elektro), Hydraulik-
Hochdruckpumpe und Arbeitszylinder abgeschlossen ist. Nach
außen ist lediglich ein Stromanschluß vorgesehen. Die
Hydraulik-Hochdruckpumpe ist dabei vorzugsweise in Form ei
ner Taumelscheiben-Axialkolbenpumpe ausgebildet, die bei
kompakter Bauweise und geringen Verlusten sehr hohe Drücke
erzeugen kann.