DE4206244A1 - Drehverschluss fuer wiederverwendbare und/oder recyclebare behaelter - Google Patents
Drehverschluss fuer wiederverwendbare und/oder recyclebare behaelterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Drehverschluß für wieder
verwendbare und/oder recyclebare Behälter mit einer Ver
schlußkappe, die auf ihrer Innenseite eine Dichtung und
Führungselemente zum Aufbringen des Verschlusses auf den
oberen Behälterrand aufweist.
Die meisten wiederverwendbaren Behälter sind heutzutage
Pfandflaschen aus Glas mit Blechverschlüssen, die auf
ihrer Innenseite mit einer Kunststoffbeschichtung versehen
sind. Vor Rückgabe der Pfandflaschen müssen diese Ver
schlüsse abgeschraubt werden, da sie nicht wiederverwendet
werden können. Außerdem sind die Blechverschlüsse wegen
ihrer Kunststoffbeschichtung nicht recyclebar. Eine Tren
nung der Metallbeschichtung vom Metall ist zu teuer. Die
Verschlüsse müssen also in den Haushaltsmüll gegeben
werden, der anschließend auf eine Deponie oder in eine
Müllverbrennungsanlage gelangt. Da es sich bei diesen
Verschlüssen um Massenartikel handelt, ist das dabei
entstehende Müllvolumen nicht zu vernachlässigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verschluß
der eingangs genannten Art zu schaffen, der zusammen mit
dem Behälter der Wiederverwendung und/oder dem Recycling
zugeführt werden kann.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Drehverschluß aus wiederverwendbarem und/oder
recyclebarem Material gefertigt ist und mindestens die
Verschlußkappe aus dem gleichen Material wie der Behälter
gefertigt ist. Dadurch kann der Verschluß zusammen mit dem
Behälter im Pfandsystem zurückgegeben, gereinigt und
anschließend erneut zum Verschließen eines Behälters ver
wendet werden. Bei nicht wiederverwendbaren aber recycle
baren Behältern kann auch der Verschluß der Wiederverwer
tung zugeführt werden, wobei zumindest die Verschlußkappe
zusammen mit dem Behälter in den gleichen Sammelcontainer
geworfen werden kann. Verschluß und Behälter können dabei
aus jedem beliebigen wiederverwendbaren und recyclebaren
Material bestehen. Besonders vorteilhaft ist jedoch die
Verwendung von Glas als Werkstoff für den Verschluß, da
Glas sowohl wiederverwendbar als auch recyclebar ist und
heutzutage eine große Anzahl von Behältern, wie Getränke
flaschen, Medikamentenflaschen, Konfitürengläser, Gurken
gläser u. dgl. aus Glas gefertigt sind, für die sich ein
Glasverschluß auch wegen der gemeinsamen Herstellung be
sonders eignet. Die Dichtung und die Führungselemente
eines Verschlusses mit einer Verschlußklappe aus Glas kön
nen zweckmäßigerweise aus Kunststoff gefertigt sein. Auch
diese sind damit wiederverwendbar und, falls die Dichtung
und die Führungselemente lösbar mit der Verschlußkappe
verbunden sind, auch getrennt recyclebar. Die Dichtung und
die Führungselemente können dabei auch einstückig ausge
bildet und somit als ein Spritzgußteil herstellbar sein.
Die Trennung der Dichtung von der Verschlußkappe läßt sich
dadurch erleichtern, daß die Dichtung in einer vierkanti
gen Durchgangsöffnung im Boden der Verschlußkappe lösbar
befestigbar ist. Auf diese Weise kann von außen mit Hilfe
eines Stiftes die Dichtung aus der Verschlußkappe heraus
gedrückt und entsorgt werden. Beim Entsorgen eines Glas
verschlusses in einem Sammelcontainer für Glas ist das
vorherige Entfernen der Dichtung nicht erforderlich, da
durch die Zertrümmerung des Glases vor dem Recyclen die
Dichtung und die Führungselemente von selbst heraus
fallen.
Als Führungselemente können zweckmäßigerweise Noppen vor
gesehen sein, die zusammen mit entsprechend geformten
Führungsnuten im oberen Behälterrand einen Bajonettver
schluß bilden. Solche Bajonettverschlüsse lassen sich ein
fach öffnen und schließen und eignen sich daher auch zur
Verwendung in Abfüllanlagen von Getränkeherstellern. Die
Noppen können dabei in Durchgangsöffnungen in der Ver
schlußkappe lösbar befestigt sein, wodurch sie mittels
eines Stiftes von außen aus der Verschlußkappe herausge
drückt werden können, sofern der Verschluß entsorgt und
recyclet werden soll.
Der gesamte Drehverschluß läßt sich jedoch auch einstückig
- beispielsweise aus Kunststoff - ausbilden und für
Behälter aus dem gleichen Kunststoffmaterial einsetzen,
die in einem Pfandsystem der Wiederverwendung zugeführt
oder auch recyclt werden können. Homogene Kunststoff
abfälle lassen sich leicht und rentabel recyclen, da die
teuren Sortierverfahren zur Trennung unterschiedlicher
Kunststoffsorten entfallen.
Die Dichtungen des Drehverschlusses können an der Innen
und/oder an der Oberseite des oberen Behälterrandes dicht
anliegen und damit einen sicheren Verschluß auch für leicht
flüchtige Inhaltsstoffe gewährleisten.
Nachfolgend wird anhand der Zeichnung ein Ausführungs
beispiel eines Drehverschlusses gemäß der Erfindung näher
erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 einen Teilschnitt durch ein erstes Ausführungs
beispiel eines Verschlusses;
Fig. 2 eine Ansicht von unten auf eine Dichtung;
Fig. 3 einen Teilschnitt durch ein zweites Ausführungs
beispiel eines Verschlusses;
Fig. 4 eine Seitenansicht des oberen Randes eines
Behälters;
Fig. 5 eine Draufsicht auf den oberen Rand eines
Behälters ohne aufgesetzten Verschluß.
Bei einem Drehverschluß 10 nach Fig. 1, der aus einer Ver
schlußkappe 11, einer Dichtung 12 sowie seitlichen
Führungsnoppen 13 besteht, ist die Verschlußkappe 11 aus
einem anderen Material als die Dichtung 12 und die
Führungsnoppen 13 gefertigt. Die Verschlußkappe 11 kann
beispielsweise aus Glas, die Dichtung 12 und die Führungs
noppen 13 aus Kunststoff bestehen. Die Außenseite 14 der
Verschlußkappe 11 ist zur besseren Handhabbarkeit gerif
felt. Der Boden 15 der Verschlußkappe 11 weist in der
Mitte eine vierkantige Öffnung 16, in die ein aus Fig. 2
ersichtlicher, entsprechend geformter Nippel 16′ der
Dichtung 12 eingesetzt ist, auf. Die Dichtung 12 wird
außerdem von einer umlaufenden Nut 17 in der Verschluß
kappe 11 gehalten. Die Führungsnoppen 13 sind ebenfalls in
Durchgangsöffnungen 18 in der Seitenwandung 19 der Ver
schlußkappe 11 verankert. Insgesamt sind drei Führungs
noppen 13 im Abstand von jeweils 120° am Verschluß 10
vorgesehen. Die Verankerung sowohl der Dichtung 12 als
auch der Führungsnoppen 13 in Öffnungen 16, 18 in der Ver
schlußkappe ermöglicht es, vor der Entsorgung des Ver
schlusses die Dichtung 12 und die Führungsnoppen 13
mittels eines Stiftes von außen aus der Verschlußkappe 11
herauszudrücken und getrennt von dieser zu entsorgen.
Die Dichtung 12 weist einen umlaufenden zylindrischen
Körper 20 mit einer zur Außenseite des Verschluß es hin
weisenden Nase 21 auf, die von innen gegen einen in Fig. 1
gestrichelt eingezeichneten oberen Rand 23 eines Behälters
drückt und somit den Behälter abdichtet. Eine zweite
Dichtungsstelle ergibt sich durch einen umlaufenden
federnden Wulst 22 der Dichtung 12, der von oben auf
den Rand 23 des Behälters drückt.
Beim Verschluß 10′ nach Fig. 3 sind Dichtung 12′ und Füh
rungsnoppen 13′ als einstückiges Kunststoffteil 30 ausge
führt. Dieses Kunststoffteil 30 ist in der Verschlußkappe
11′ wieder in einer Vierkantöffnung 16′ im Boden der Ver
schlußkappe 11′ sowie in zwei umlaufenden Führungsnuten
17′ und 31 in der Seitenwandung der Verschlußkappe 11′
befestigt, wobei die Nut 31 als Rastnut ausgebildet und in
Höhe der Führungsnoppen 13′ des Kunststoffkörpers 30
angeordnet ist. Unten reicht das Kunststoffteil 30 über
die Verschlußkappe 11′ hinaus, um ein Zusammendrücken und
Lösen des Kunststoffkörpers 30 aus den Nuten 17′ und 31
von Hand, ggf. unterstützt durch ein Herausdrücken von
außen durch die Vierkantöffnung 16′ zu ermöglichen, damit
die Verschlußkappe 11′ und das Kunststoffteil 30 getrennt
entsorgt bzw. ein etwa beschädigtes Kunststoffteil 30
durch ein neues ersetzt werden kann.
Die Dichtung 12′ weist hier nur einen umlaufenden
zylindrischen Körper 20′, der seitlich gegen die Innen
seite des oberen Randes eines Behälters zu liegen kommt
und diesen damit abdichtet, und keine zusätzliche Dicht
stelle auf der Oberseite des Behälterrandes auf.
Fig. 4 zeigt den oberen Bereich 40 eines Behälters 43,
hier einer Flasche, der mit einem Verschluß nach Fig. 1
oder 3 verschließbar ist. Der obere Bereich 40 weist an
drei Stellen über seinen Umfang verteilt Führungsnuten 41
auf, die an Aufnahmeöffnungen 42 am oberen Rand 40 des
Behälters 43 beginnen, schräg abwärts führen, in einem
waagrechten Stück 44 enden, das durch eine Engstelle 45
getrennt in eine kreisförmige Mulde 46 mündet. Der Quer
schnitt der Führungsnuten 41 ist dem Profil der Führungs
noppen 13, 13′ der Verschlüsse 10, 10′, deren Führung sie
dienen, angepaßt. Der Verschluß 10, 10′ wird dabei so auf
gesetzt, daß die Führungsnoppen 13, 13′ von den Öffnungen
42 der Führungsnuten 41 aufgenommen werden, und
anschließend gedreht, wobei die Führungsnoppen 13, 13′ in
den Nuten 41 nach unten gleiten und dabei den Verschluß
ebenfalls nach unten auf den Behälter 43 drücken, bis sie
nach Überwindung des Widerstandes durch die Engstelle 45
in die kreisförmige Mulde 46 einrasten.
In Fig. 5 ist der obere Bereich 40 des Behälters 43 im
Querschnitt dargestellt. Deutlich zu sehen ist die gleich
mäßige Verteilung der drei Führungsnuten 41 über den
Umfang des oberen Behälterbereiches 40. Die mit durchge
zogenen Linien eingezeichneten Halbkreisbögen markieren
die Aufnahmestellen 42 für die Führungsnoppen 13, 13′, die
gestrichelt gezeichneten Halbkreisbögen die kreisförmigen
Mulden 46, in die die Führungsnoppen 13, 13′ in der
Schließstellung einrasten.
Die in den Fig. 4 und 5 dargestellte Ausbildung des oberen
Behälterrandes 40 ermöglicht ein bajonettverschlußartiges
Verschließen des Behälters. Ein solcher Verschluß ist im
Vergleich zu einem Gewinde einfacher herzustellen und
schneller zu öffnen und zu schließen.
Selbstverständlich können außer Glas und Kunststoff für
die Verschlußkappe bzw. die Dichtung und die Führungs
elemente auch andere wiederverwendbare und/oder recycle
bare Materialien verwendet werden. Es ist auch möglich,
den gesamten Verschluß aus einem Stück - beispielsweise
als Kunststoffteil - zu fertigen und bei Behältern aus dem
gleichen Kunststoffmaterial einzusetzen. Auch andere Ver
schlußarten, beispielsweise mittels eines Gewindes, an
Stelle des Bajonettverschlusses sind denkbar.
Claims (11)
1. Drehverschluß für wiederverwendbare und/oder recycle
bare Behälter mit einer Verschlußkappe, die auf ihrer
Innenseite eine Dichtung und Führungselemente zum
Aufbringen des Verschlusses auf den oberen Behälter
rand aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Dreh
verschluß (10, 10′) aus wiederverwendbarem und/oder
recyclebaren Material gefertigt ist und mindestens die
Verschlußkappe (11, 11′) aus dem gleichen Material wie
der Behälter (43) gefertigt ist.
2. Drehverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschlußkappe (11, 11′) aus Glas gefertigt
ist.
3. Drehverschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtung (12) und die Führungselemente (13,
13′) aus Kunststoff gefertigt sind.
4. Drehverschluß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtung (12′) und die Führungselemente (13′)
einstückig ausgebildet sind.
5. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (12, 12′) und
die Führungselemente (13, 13′) mit der Verschlußkappe
(11, 11′) lösbar verbunden sind.
6. Drehverschluß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtung (12, 12′) in einer vierkantigen
Durchgangsöffnung (16, 16′) im Boden (15) der Ver
schlußkappe (11, 11′) lösbar befestigbar ist.
7. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente
Noppen (13, 13′) sind, die zusammen mit entsprechend
geformten Führungsnuten (41) im oberen Behälterrand
(40) einen Bajonettverschluß bilden.
8. Drehverschluß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Noppen (13, 13′) in Durchgangsöffnungen (18,
18′) der Verschlußkappe (11, 11′) lösbar befestigbar
sind.
9. Drehverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (12, 12′) den
Behälter (43) an der Innenseite und/oder der Oberseite
des oberen Behälterrandes (23, 40) abdichtet.
10. Drehverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der gesamte Drehverschluß (10, 10′) einstückig
ausgebildet ist.
11. Behälter zum Verschließen mit einem Drehverschluß nach
Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß er an seinem
oberen Rand (40) Führungsnuten (41) für die Führungs
noppen (13, 13′) des Verschlusses (10, 10′) aufweist,
die an ihrem Ende eine Engstelle (45) aufweisen und in
eine Rast-Mulde (46) für die Führungsnoppen (13, 13′)
münden.
Priority Applications (2)
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DE9218595U DE9218595U1 (de) | 1992-02-28 | 1992-02-28 | Drehverschluß für wiederverwendbare und/oder recyclebare Behälter |
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DE19924206244 DE4206244A1 (de) | 1992-02-28 | 1992-02-28 | Drehverschluss fuer wiederverwendbare und/oder recyclebare behaelter |
Publications (1)
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DE4206244A1 true DE4206244A1 (de) | 1993-09-02 |
Family
ID=6452852
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924206244 Ceased DE4206244A1 (de) | 1992-02-28 | 1992-02-28 | Drehverschluss fuer wiederverwendbare und/oder recyclebare behaelter |
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