DE4203126C2 - Vierwege-Teller-Luftventil - Google Patents
Vierwege-Teller-LuftventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft elektromagnetisch direkt betätigte Mehr
wege-Tellerventile, z. B. Teller-Luftventile als Drei- oder
Vierwege-Stromventile. Insbesondere betrifft die Erfindung sol
che Ventile mit einem einstellbaren Ventilsitz, der eine verän
derbare Durchflußöffnung zur Versorgung eines voreingestellten
Luftstrombedarfs bei kleinstmöglichen Ventil- und Magnethüben
und größtmöglichem Wirkungsgrad bei der Luftstrombeeinflussung
verschafft.
Derzeit werden von der Industrie kleinere und wirkungsvollere
Ventile verlangt. Eine der Schwierigkeiten, die bei der Schaf
fung kleinerer und wirkungsvollerer Tellerventile als Mehrweg-
Stromventile zu überwinden sind, besteht darin, daß die Summie
rung der Fertigungstoleranzen zwischen den beweglichen Teilen
des Ventils und den Bauteilen des für die Ventilbetätigung vor
gesehenen Elektromagneten möglichst klein gehalten werden muß.
Die Toleranzen bei elektromagnetisch direkt betätigten Teller
luftventilen dieses Typs ergeben sich aus dem Ort des Ventil
tellers und des Tellersitzes im Ventilhauptteil sowie aus den
Toleranzen an Stößel und Polstück des Elektromagneten.
Aus der DE-AS 11 57 865 ist ein Mehrwegeventil mit mehreren
gleichachsigen Ventilsitzen bekannt. Die Ventilkolben-
Aufnahmebohrung dieses Mehrwegeventils weist einen überall
gleichen Durchmesser auf. Ein mittig auf dem Ventilkolben aus
gebildetes Ventilglied hat einen deutlich kleineren Durchmesser
als die Ventilkolben-Aufnahmebohrung. Die äußeren Ventilsitze
sind nicht einstellbar.
Aus der DE-AS 12 50 223 ist ein Einspritzventil für Flüssigkei
ten bekannt, dessen einziger Ventilsitz axial verstellbar aus
gebildet ist, um das Volumen einer die Einspritzmenge
festlegenden Kammer zu verändern.
Aus der DE-AS 12 52 027 ist ein Ein- oder Mehrwegeventil mit
zwei oder mehr Ventilsitzen bekannt, die durch auf einer Ven
tilspindel oder deren Verlängerung sitzende Ventilteller geöff
net und geschlossen werden können. Zumindest einer der
Ventilsitze ist begrenzt längsbeweglich und steht unter Feder
druck. Die beiden mittleren Ventilsitze sind auf diese Weise
selbsteinstellend, jedoch nicht einstellbar. Dadurch wird er
reicht, daß sich die zwei bei einer Axialverschiebung des Ven
tilkolbens betätigten Ventile nacheinander öffnen bzw.
schließen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektromagnetisch
direkt betätigtes Tellerluftventil mit einem einstellbaren Ven
tilsitz zu schaffen, der eine veränderbare Luftstromöffnung
ermöglicht, die eine exakte Einstellung des Ventilhubes ent
sprechend einem gewählten Luftstrombedarf erlaubt, wobei ein
sich daraus ergebender kleinstmöglicher Magnethub sich exakt
aus dem Ventilhub ergibt. Bei dem Ventil soll es möglich sein,
nach dem Einstellen des Ventilhubes, ausgehend vom gemessenen
Abstand des Ventiltellers vom Polstück des Magneten, einen Stö
ßel auszuwählen, der bezogen auf den voreingestellten Ventilhub
den kleinstmöglichen erforderlichen Magnethub gewährleistet.
Ferner soll es möglich sein, mit dem Ventil einen Elektromagne
ten mit einem Polstück vorzusehen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch ein Ventil gelöst, das
die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist. Erfindungsge
mäß trägt ein Tellerventilkörper ein Tellerventilglied mit ei
ner winkligen Tellerventilfläche an jeder Seite. Das
Tellerventilglied ist in einem Ventilhauptteil zwischen einem
festen Tellerventilsitz und einem einstellbaren Tellerventil
sitz zum abwechselnden Anlegen an die winkligen Tellerven
tilflächen beweglich angeordnet. Der Tellerventilkörper ist in
einer Richtung durch eine Rückstellfeder in eine Stellung be
wegbar, in der eine der winkligen Tellerventilflächen am festen
Tellerventilsitz anliegt. Durch die Durchflußöffnung zwischen
der anderen winkligen Tellerventil
fläche und dem einstellbaren Tellerventilsitz wird ein Druck
luftstrom geleitet. Der einstellbare Tellerventilsitz wird in
Richtung auf die andere winklige Tellerventilfläche am Tel
lerventilglied bewegt, bis der Luftstrom durch die Durchfluß
öffnung einen bestimmten Luftstrombedarf erreicht.
Der Tellerventilkörper wird in der anderen Richtung zum Anle
gen der anderen winkligen Tellerventilfläche an den einstell
baren Tellerventilsitz durch einen direkt angreifenden Elek
tromagneten bewegt. Alle Toleranzen bei der Herstellung des
Tellerventilkörpers, der axialen Bohrung im Ventilhauptteil
zur Aufnahme des Tellerventilkörpers, werden auf das Ende des
Ventilhauptteils bezogen, an dem der Elektromagnet anliegt.
Auch werden die Toleranzen für die Magnetbauteile, also die
Länge des Polstücks, unter Einhaltung einer geringstmöglichen
Toleranzsumme auf das genannte Ende des Ventilhauptteils be
zogen.
Das elektromagnetisch direkt betätigte Tellerluftventil gemäß
der Erfindung ist ein Tellerventil als Wegestromventil mit
wirkungsvoller Strombegrenzung, kurzem Hub und einem Elektro
magneten von geringstmöglicher Leistung, derart, daß Menge
und Richtung beeinflussende Aktionen mit geringstmöglichem
Energieverbrauch ausführbar sind.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgen
den anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 einen waagerechten Schnitt durch ein elektromagne
tisch direkt betätigtes Tellerluftventil als Drei
wege-Stromventil mit einem eingeschraubten ein
stellbaren Tellerventilsitz, wobei der Elektroma
gnet teils weggebrochen, teils im Schnitt darge
stellt ist,
Fig. 2 einen waagerechten Schnitt durch ein elektromagne
tisch direkt betätigtes Tellerluftventil als Vier
wege-Stromventil mit einem eingeschraubten ein
stellbaren Tellerventilsitz, wobei der Elektroma
gnet im Teilschnitt dargestellt ist,
Fig. 3 die Endansicht 3-3 auf das rechte Ende des Ventil
sitzhalters gemäß Fig. 2,
Fig. 4 einen Teilschnitt durch das rechte Endstück des als
Vierwege-Stromventil ausgebildeten Tellerventils,
mit einer Darstellung des Handwerkzeugs zum Ein
stellen des eingeschraubten einstellbaren Teller
ventilsitzes für den mittleren Tellerventilkörper,
Fig. 5 eine Vorderansicht des linken Endes des in Fig. 4
dargestellten Ventilsitz-Einstellwerkzeuges,
Fig. 6 eine Rückansicht des eingeschraubten einstellbaren
Tellerventilsitzes gemäß Fig. 2 und 4,
Fig. 7 eine Draufsicht mit Blickrichtung entsprechend
Pfeil "7" auf den eingeschraubten einstellbaren
Tellerventilsitz gemäß Fig. 6,
Fig. 8 den waagerechten Schnitt 8-8 in Fig. 6 und
Fig. 9 eine Fig. 4 ähnliche Teilansicht durch eine Ausfüh
rungsform mit einem durch Preßsitz eingebauten ein
stellbaren Tellerventilsitz.
Das in Fig. 1 als Dreiwege-Stromventil dargestellte elektro
magnetisch direkt betätigte Tellerluftventil 10 weist ein
Ventilhauptteil 11 und einen Elektromagneten 12 auf. Das
Luftventil 10 ist allein oder in betriebsmäßiger Anpassung an
ein Luftstromventil zum Steuern eines Vier-, Drei- oder Zwei
wegeventils o. dgl. einsetzbar. Das Ventilhauptteil 11 weist
ein Paar Befestigungslöcher 13 für zweckdienliche Befesti
gungsbolzen zur Montage des Luftventils 10 in einer Betriebs
stellung auf.
Das Ventilhauptteil 11 hat eine Lufteinlaßöffnung 14, die mit
einer kreisringförmigen Nut 15 in Verbindung steht, welche in
die Wand einer axialen Bohrung 16 eingearbeitet ist, die im
Ventilhauptteil 11 rechtwinklig zur Längsachse der Luftein
laßöffnung 14 ausgebildet ist.
Gemäß Fig. 1 ist ein Ventilhalter 20 in einer gestuften axia
len Bohrung im Ventilhauptteil 11 angeordnet, die einen äuße
ren, mit Gewinde versehenen Abschnitt 21, der gemäß Fig. 1
nach außen bzw. zum rechten Ende des Ventilhauptteils 11 hin
offen ist, und am inneren Ende einen glatten Bohrungsab
schnitt 22 von verkleinertem Durchmesser umfaßt, der an sei
nem innengelegenen Ende mit der axialen Bohrung 16 in Verbin
dung steht. Der Bohrungsabschnitt 22 endet innen an einer
quergerichteten Schulter 23, an welcher Stelle das innengele
gene Ende des Bohrungsabschnitts 22 sich unter Bildung eines
kreisrunden, scharfkantigen Tellerventilsitzes 24 an das in
nengelegene Ende der Bohrung 16 anschließt. Das innere End
stück des Bohrungsabschnitts 22 steht mit einem Zylinder- oder
Druckanschluß 25 in Verbindung.
Gemäß Fig. 1 ist das innengelegene Endstück des Ventilhalters
20 zylindrisch ausgebildet und in dem den Halter aufnehmenden
Bohrungsabschnitt 22 verschieblich geführt. In den Ventilhal
ter 20 ist eine axiale Bohrung 28 eingearbeitet und erstreckt
sich vom inneren Ende des Ventilhalters 20 nach hinten und
endet an einer Endwand 29. Um den Außenumfang des inneren
Endstücks 26 vom Ventilhalter 20 ist eine O-Ringdichtung 30
betriebsmäßig angeordnet und liegt verschieblich an der Wand
des Bohrungsabschnitts 22 an. Das äußere oder hintere End
stück des Ventilhalters 20 ist vergrößert und mit einem Au
ßengewinde versehen, das in den mit Gewinde versehenen äuße
ren Bohrungsabschnitt 21, der mit dem inneren Bohrungsab
schnitt 22 von verkleinertem Durchmesser in Verbindung steht,
eingeschraubt ist. Der Ventilhalter 20 weist an seinem äuße
ren Endstück einen quergerichteten Schlitz 31 zur Aufnahme
eines Werkzeuges, z. B. eines Schraubenziehers auf, mit dem
sich der Ventilhalter 20 in eine gewünschte Stellung im ge
stuften axialen Bohrungsabschnitt 21 und 22 drehen läßt.
Gemäß Fig. 1 ist im Ventilhauptteil 11 in der Nähe seines
rechten Endstücks eine Entlüftungsöffnung 35 ausgebildet, die
über eine kreisringförmige Nut 36, welche in den Umfang des
hinteren Endstücks vom axialen Bohrungsabschnitt 22 eingear
beitet ist, und über mehrere in Deckungsstellung stehende
radiale Durchlässe 37, welche die Seitenwand des Ventilhal
ters 20 durchsetzen, mit der axialen Bohrung 16 in Verbindung
steht. Im inneren Endstück des Ventilhalters 20 ist eine kur
ze axiale Bohrung 38 ausgebildet, die von größerem Durchmes
ser als die Bohrung 28 im Ventilhalter 20 ist. Die Bohrung 38
endet in einer Schulter 39, die an der Verbindungsstelle mit
der Bohrung 28 im Ventilhalter 20 einen scharfkantigen Tel
lerventilsitz 40 bildet.
Im Ventilhauptteil 11 ist ein Tellerventilkörper oder -kolben
43 verschiebbar angeordnet, dessen äußeres Endstück 44 in der
Bohrung 28 des Ventilhalters 20 und das innere Endstück in
der axialen Bohrung 16 im Ventilhauptteil 11 gelagert ist.
Der Tellerventilkolben 43 weist ein zumindest annähernd zy
lindrisches Hauptteil von überwiegender Längserstreckung auf,
dessen äußeres Endstück 44 in der axialen Bohrung 28 des Ven
tilhalters 20 verschiebbar angeordnet ist. Das äußere End
stück 44 des Tellerventilkolbens 43 stützt sich an einer Ven
tilkolben-Rückstellfeder 45 ab, welche mit ihrem inneren Ende
in einer axialen Bohrung 46 im äußeren Endstück 44 des Tel
lerventilkolbens 43 aufgenommen ist. Das äußere Endstück der
Rückstellfeder 45 stützt sich an der Endwand 29 ab, die am
äußeren Ende der axialen Bohrung 28 im Ventilhalter 20 ausge
bildet ist. Um das äußere Endstück 44 des Tellerventilkolbens
43 ist betriebsmäßig eine O-Ringdichtung 47 angeordnet, wel
che in eine zweckdienliche Nut im Umfang der Bohrung 28 des
Ventilhalters 20 eingesetzt ist. Um das innere Endstück des
Tellerventilkolbens 43 ist betriebsmäßig eine O-Ringdichtung
48 angeordnet, welche in eine Nut in der Wand der axialen
Bohrung 16 des Ventilhauptteils 11 eingesetzt ist.
Gemäß Fig. 1 weist der Tellerventilkolben 43 einen mittig
angeordneten, kreisringförmigen, als Tellerventilglied wir
kenden Flansch 50 auf, der konisch gestaltet ist und aufein
ander zu laufende, winklige, äußere Endflächen aufweist, die
ein auf sie fest bzw. einstückig angeformtes Paar winkliger
Tellerventilflächen 51 und 52 aus einem zweckdienlichen Ela
stomeren tragen.
Gemäß Fig. 1 umfaßt der Elektromagnet 12 ein Polstück 54, das
an der benachbarten Endfläche 55 des Ventilhauptteils 11 di
rekt anliegt. Das Polstück 54 ist von einer axialen Bohrung
56 durchsetzt, die an ihrem äußeren Ende mit der axialen Boh
rung 16 für den Ventilkolben 43 in Verbindung steht. In der
Bohrung 56 ist ein zylindrischer Ventilstößel 57 verschieb
lich gelagert, der mit einem Endstück 58 am innengelegenen
Endstück 59 des Tellerventilkolbens 43 anliegt. Das andere
Endstück 60 des Ventilstößels 57 liegt am zugehörigen Ende 61
des Magnetankers 62 an. Es versteht sich, daß der Elektroma
gnet 12 die übliche Wicklung sowie andere herkömmliche Bau
teile eines Elektromagneten zum Bewegen des Magnetankers 62
entsprechend Fig. 1 nach rechts aufweist, derart, daß bei
Erregung des Elektromagneten 12 der Ventilstößel 57 und somit
der Tellerventilkolben 43 nach rechts bewegbar sind. Der
Elektromagnet 12 kann mit Gleich- oder Wechselstrom betrieben
sein. Im entregten Zustand des Elektromagneten 12 hat der
Magnetanker 62 die mit 63 bezeichnete Hublänge. Mit 64 ist
die Hublänge des Tellerventilkolbens 43 bezeichnet, bevor er
aus seiner normalen Ruhestellung gemäß Fig. 1 in eine Stel
lung bewegt wird, in der die winklige Tellerventilfläche 52
am scharfkantigen Tellerventilsitz 40 anliegt.
Die Endfläche des Ventilhauptteils 11 wirkt als Kontroll
fläche 55, ab der die Abmessungen der nachstehend beschriebenen
Bauteile des Ventils 10 und des Magnetankers 12 gemessen und
unter Einhaltung geringstmöglicher Toleranzen kontrolliert
werden. Die Kontrollfläche 55 des Ventilhauptteils 11 wird mit
großer Genauigkeit so bearbeitet, daß sie das äußere Endstück
67 des Polstücks 54 aufnehmen kann. Die Länge des Polstücks
54 wird exakt bestimmt, und das innere Endstück 68 des Pol
stücks 54 wird so bearbeitet, daß die Länge des Polstücks 54
zwischen seinen Endstücken 67 und 68 unter Einhaltung ge
ringstmöglicher Toleranzen kontrolliert ist. Die Länge des
Ventilhauptteilabschnitts zwischen der Ventilhauptteil-Kontroll
fläche 55 und dem festen scharfkantigen Tellerventilsitz 24
wird ermittelt und unter Einhaltung geringstmöglicher Tole
ranzen bearbeitet. Die Länge des Tellerventilkolbens 43 zwi
schen seiner inneren Endfläche 59 und der Berührungsstelle
der winkligen Tellerventilfläche 51 mit dem festen Tellerven
tilsitz 24 wird ermittelt und unter Einhaltung geringstmögli
cher Toleranzen bearbeitet. Die Länge zwischen den Berüh
rungsstellen an den winkligen Tellerventilflächen 51 und 52
wird ermittelt und unter Einhaltung geringstmöglicher Tole
ranzen bearbeitet.
Erfindungsgemäß kann durch die veränderbare Öffnung, die vom
Zwischenraum zwischen dem Tellerventilsitz 40 und der wink
ligen Tellerventilfläche 52 gebildet ist, ein vorbestimmter
Luftstrom durch axiales Verstellen des Tellerventilsitzes 40
nach innen oder nach außen so verändert werden, daß sich ein
gewählter, voreingestellter Luftdurchfluß ergibt. In der in
Fig. 1 dargestellten Stellung des Tellerventilkolbens 43 ist
die normalerweise als Entlüftungsöffnung dienende Öffnung 35
an eine Druckluftquelle angeschlossen, und der durch die vor
stehend genannte veränderbare Durchflußöffnung gehende Luft
strom wird beim Ausströmen aus dem Zylinderanschluß 25 gemes
sen. Je nach Bedarf wird der Ventilhalter 20 nach innen oder
nach außen verstellt, um den Tellerventilsitz 40 in eine
Stellung zu verbringen, in der er den gewünschten Luftstrom
durch das Luftventil 10 ermöglicht. Nimmt der einstellbare
Tellerventilsitz 40 die Stellung ein, in der sich der ge
wünschte Luftstrom durch das Luftventil 10 ergibt, wird die
Länge 64 des Ventilhubes des Tellerventilkolbens 43 bestimmt
und gemessen, wie in Fig. 1 dargestellt. Es wird das Maß zwi
schen der inneren Endfläche 59 des Tellerventilkolbens 43 und
dem äußeren Endstück 68 des Polstücks 54 gemessen, und aus
einem Vorrat von mit verschiedenen Längen bearbeiteten Stö
ßeln wird ein Stößel 57 ausgewählt, der die der geforderten
Hublänge 63 für den Magnetanker 62 entsprechende Länge hat,
um durch eine exakte axiale Bewegung des Tellerventilkolbens
43 entsprechend Fig. 1 um einen Hub 64 die winklige Teller
ventilfläche 52 an den einstellbaren Tellerventilsitz 40 an
zulegen. Durch Vorsehen des einstellbaren Tellerventilsitzes
40 und Ausführen der vorstehend beschriebenen Bauteile des
Luftventils 10 und des Elektromagneten 12 mit den angegebenen
kontrollierten Längen wird ein Tellerventil mit voreinge
stelltem Hub geschaffen, das alle Toleranzen für die Massen
fertigung von Bauteilen für das Ventil unnötig macht. Der
einstellbare, scharfkantige Tellerventilsitz 40 läßt sich so
einstellen, daß der Luftstrom durch die Öffnung zwischen dem
Tellerventilsitz 40 und der winkligen Tellerventilfläche 52
zur Erzielung des gewünschten Tellerhubes des Tellerventils
10 veränderbar ist.
Durch Einhalten enger Toleranzen bei der maschinellen Bear
beitung der vorstehend beschriebenen Bauteile des Ventils 10
und des Elektromagneten 12 lassen sich ihre beweglichen Teile
mit einer geringstmöglichen Gesamttoleranz herstellen und
zusammenbauen. Nach dem Einstellen eines Tellerhubes durch
Verstellen des Ventilsitzes 40 wird das Maß 65 vom inneren
Endstück 59 des Tellerventilkolbens 43 zum inneren Endstück
68 des Polstücks 54 gemessen, und aus einem Vorrat wird ein
Stößel 57 ausgewählt, um einen Magnethub 63 zu erzeugen, der
ausreicht, um den Tellerventilkolben 43 mit dem erforderli
chen Ventilhub 64 zu bewegen. Die Länge des Magnethubes 63
wird gegenüber dem Ventilhub 64 um einen Betrag größer ge
wählt, der ausreicht, um die leichte Kompression der Teller
ventilfläche 52 zu berücksichtigen, wenn sie am scharfkanti
gen Ventilsitz 40 anliegt. Bei einem Dreiwege-Ventil 10 gemäß
der Erfindung betrug die Länge des Ventilhubes 64 0,13 mm,
wogegen der Magnethub auf 0,20 mm eingestellt war.
Die Arbeitsweise ist folgende: In der in Fig. 1 dargestellten
Ausgangsstellung des Tellerventilkolbens 43 sind gegen die in
die Einlaßöffnung 14 einströmende Druckluft der Zylinderan
schluß 25 und die Entlüftungsöffnung 35 gesperrt, und der
Zylinderanschluß 25 steht mit der Entlüftungsöffnung 35 in
Verbindung. Bei Erregung des Elektromagneten 12 wird der Tel
lerventilkolben 43 nach rechts bewegt, derart, daß er den
Strömungsweg zwischen der Einlaßöffnung 14 und dem Zylinder
anschluß 25 öffnet und die Verbindung zwischen dem Zylinder
anschluß 25 und der Entlüftungsöffnung 35 sperrt.
Einzelhei
ten der Arbeitsweise eines Dreiwegeventils gemäß Fig. 1 sind
in den US-PSen 4,298,027 und 4,829,275 beschrieben.
In Fig. 2 ist die Anwendung der Grundsätze der Erfindung auf
ein elektromagnetisch direkt betätigtes Tellerluftventil als
Vierwege-Stromventil 72 mit einem Ventilhauptteil 73 darge
stellt. Ein Magnetbetätiger ist zum Teil und im Schnitt dar
gestellt und trägt für seine Bauteile dieselben Bezugszeichen
wie Fig. 1 für den Elektromagneten 12, jedoch mit dem Suffix
"a".
Gemäß Fig. 2 weist das Luftventil 72 ein Paar Befestigungs
schraubenlöcher 74 auf, die das Ventilhauptteil 73 durchset
zen und zur Aufnahme zweckdienlicher Befestigungsbolzen für
die Befestigung des Luftventils 72 in einer Betriebsstellung
auf einem von ihm zu betätigenden Gerät dienen.
Gemäß Fig. 2 weist das Ventilhauptteil 73 eine Druckluftzufuhr
öffnung 75 auf, die mit einer zweckdienlichen Druckluftquelle
verbindbar ist. Die Zufuhröffnung 75 steht mit einer axialen
Ventilkolben-Aufnahmebohrung 76 als Ventilbohrung im Ventil
hauptteil 73 in Verbindung, die in letzterem in Längsrichtung
mittig angeordnet ist. Auf ihrer entsprechend Fig. 2 linken
Seite steht sie mit einer axialen Bohrung 77 von vergrößertem
Durchmesser in Verbindung, welche am äußeren Ende eine axiale
Bohrung in Form einer Gewindebohrung 78 von noch vergrößertem
Durchmesser aufweist, die entsprechend Fig. 2 am linken Ende
des Ventilhauptteils 73 offen ist. Die linke Endfläche des
Ventilhauptteils 73 ist eine Kontrollfläche 79 und dient den
gleichen Funktionen wie die Ventilhauptteil-Kontrollfläche
55 bei der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 1. Das entspre
chend Fig. 2 rechte Ende der axialen Ventilkolben-Aufnahme
bohrung 76 steht mit einer axialen Bohrung 30 von vergrößer
tem, mit dem Durchmesser der axialen Bohrung 77 gleichen
Durchmesser in Verbindung. Die Bohrung 30 erstreckt sich zum
rechten Ende des Ventilhauptteils 73 und endet in einer Ge
windeendbohrung 81 von noch vergrößertem Durchmesser. Das
Luftventil 72 weist ein Paar Druckluft-Steueranschlüsse 82 und 83
auf, die mit den zugehörigen axialen Bohrungen 77 und 80 in
Verbindung stehen.
Im Ventilhauptteil 73 ist an der quergerichteten Verbindungs
stelle der Ventilkolben-Aufnahmebohrung 76 und eines querge
richteten Durchlasses 87, der die Zufuhröffnung 75 mit der
Aufnahmebohrung 76 verbindet, ein fester scharfkantiger Tel
lerventilsitz 86 ausgebildet.
Gemäß Fig. 2 ist rechts vom Durchlaß 87 im Abstand vom Tel
lerventilsitz 86, jedoch in axialer Ausrichtung dazu, ein
einstellbarer scharfkantiger Tellerventilsitz 88 angeordnet.
Der Tellerventilsitz 88 ist in einem eingeschraubten, ein
stellbaren Bauteil 89 ausgebildet, das von hohlzylindrischer Ge
stalt ist und als gestuften Durchmesser einen mit Gewinde
versehenen Außenumfang 90 aufweist, von dem Einzelheiten in
Fig. 6, 7 und 8 dargestellt sind. Gemäß Fig. 2 ist das den
Tellerventilsitz 88 tragende Bauteil 89 in eine axiale Boh
rung in Form des mit einem Gewinde versehenen inneren Abschnitts 91
der Bohrung 80 eingeschraubt.
Gemäß Fig. 8 ist das den Ventilsitz 88 tragende Bauteil 89
von einer gestuften Bohrung mit einer Mittelbohrung 92 durch
setzt, die an ihrem vorderen Ende mit einer vergrößerten Boh
rung 93 und an ihrem hinteren Ende mit einer vergrößerten
Bohrung 94 in Verbindung steht. Die Verbindungsstelle zwi
schen der Mittelbohrung 92 und der vorderen Endbohrung 93 von
vergrößertem Durchmesser bildet den einstellbaren scharfkan
tigen Tellerventilsitz 88. Das den Ventilsitz 88 tragende
Bauteil 89 weist an seinem hinteren Ende ein Paar quergerich
tete Schlitze 95 auf, die das Endstück eines Einstellwerkzeu
ges 142 zum Verstellen des Bauteils 89 in dem Abschnitt
91 (sh. Fig. 2) des Ventilhauptteils 73 aufzunehmen vermögen.
Gemäß Fig. 2 wird der Druckluftstrom von der Zufuhröffnung 75
und durch das Ventilhauptteil 73 mittels eines in Längsrich
tung bewegbaren Tellerventilkolbens 98 gesteuert. Der Teller
ventilkolben 98 umfaßt ein zylindrisches Hauptteil von über
wiegender Längserstreckung, mit einem Mittelabschnitt 99 und
zwei mit ihm einstückig bzw. fest verbundenen Endabschnitten
100 und 101. Der Tellerventilkolben 98 weist als Tellerven
tilglied einen mittig angeordneten, kreisringförmigen, radia
len Flansch 104 auf, der von konischer Gestalt ist und auf
einander zu laufende winklige äußere Endflächen aufweist, an
die ein Paar winkliger Tellerventilflächen 105 und 106 aus
einem zweckdienlichen Elastomeren einstückig angeformt sind.
Gemäß Fig. 2 ist der vergrößerte linke Endabschnitt 100 des
Tellerventilkolbens 98 in einer axialen Bohrung 107 ver
schieblich gelagert, die eine linke Buchse 108 durchsetzt,
welche ein Außengewinde trägt und in die Gewindebohrung 78 im
Ventilhauptteil 73 eingeschraubt ist. Der rechte Endabschnitt
101 von vergrößertem Durchmesser des Tellerventilkolbens 98
ist in einer axialen Bohrung 109 verschieblich geführt, die
in eine rechte Buchse 110 eingearbeitet ist, welche mit einem
Außengewinde versehen und mit diesem in die Gewindebohrung 81
im Ventilhauptteil 73 eingeschraubt ist. Der rechte Endab
schnitt 101 des Tellerventilkolbens 98 liegt an einer als
Vorspannvorrichtung dienenden Ventilkolben-Rückstellfeder 114
an, die sich mit ihrem inneren Ende in einer axialen Bohrung
115 im rechten Endabschnitt 101 des Tellerventilkolbens 98
abstützt. Das äußere Ende der Rückstellfeder 114 stützt sich
an der Innenseite der Buchsenendwand 113 ab.
Gemäß Fig. 2 weist der Tellerventilkolben 98 ein linkes Tel
lerventilglied 118 auf, das an der Verbindungsstelle des lin
ken Endes des Mittelabschnitts 99 und des linken vergrößerten
Abschnitts 100 vom Tellerventilkolben 98 um den Außenumfang
des Kolbens 98 angeformt ist. An der Verbindungsstelle des
Mittelabschnitts 99 und des vergrößerten rechten Endab
schnitts 101 vom Tellerventilkolben 98 ist ein ähnliches,
rechtes Tellerventilglied 119 angeordnet. Die linken und
rechten Buchsen 108 und 110 sind zylindrisch und weisen je am
inneren Ende einen zylindrischen Abschnitt 120 bzw. 121 von
verkleinertem Durchmesser auf, der in der zugehörigen axialen
Bohrung 77 bzw. 80 verschieblich geführt ist. In einer in den
Außenumfang des inneren Endstücks 120 der linken Buchse 108
eingearbeiteten Nut ist ein zweckdienlicher O-Ring 122 be
triebsmäßig angeordnet. In einer Nut um den Umfang des inne
ren Endstücks 121 der rechten Buchse 110 ist ein ähnlicher O-
Ring 122 betriebsmäßig angeordnet. Gemäß Fig. 2 ist am inne
ren Endstück 120 der linken Buchse 108 ein kegelig angestell
ter Tellerventilsitz 123 ausgebildet, und am Endstück 121 der
rechten Buchse 110 ist ein gleicher, kegelig angestellter
Tellerventilsitz 124 ausgebildet.
Gemäß Fig. 2 weist das Ventilhauptteil 73 eine erste Ablaß- oder Entlüf
tungsöffnung 128 auf, die mit dem Druckluft-Steueranschluß 82 über
einen die linke Buchse 108 durchsetzenden gestuften Durchlaß
129, eine das innere Endstück 120 der Buchse 108 durchsetzen
de Bohrung 130 und die Bohrung 77 in Verbindung steht. Mit
dem Druckluft-Steueranschluß 83 steht eine zweite Ablaß- oder Entlüftungsöffnung
131 im Ventilhauptteil 73 über einen das innere Endstück 121
der rechten Buchse 110 durchsetzenden gestuften Durchlaß 132,
eine axiale Bohrung 133 durch das innere Endstück 121 der
rechten Buchse 110 und die axiale Bohrung 80 in Verbindung.
Gemäß Fig. 2 und 3 weisen die Buchsen 108 und 110 an ihren
äußeren Ende beabstandete, quergerichtete Schraubenschlüssel-
Angriffsflächen 134 zum Ansetzen eines zweckdienlichen
Schraubenschlüssels beim schraubenden Drehen der Buchsen 108
und 110 in eine gewünschte Einstellung auf.
Der Elektromagnet 12a für das Vierwege-Ventil 72 ist mit dem
Elektromagneten 12 für die erste Ausführungsform gemäß Fig. 1
aufbau- und funktionsmäßig gleich. Der Stößel 57a liegt am
linken Endstück 136 des Tellerventilkolbens 98 an.
Die Arbeitsweise ist folgende: In der in Fig. 2 gezeigten
Ausgangs- oder ersten Stellung des Tellerventilkolbens 98 und
bei entregtem Elektromagneten 12a wird in die Zufuhröffnung
75 einströmende Druckluft am offenen Ventilsitz 88 vorbei in
die Ventilbohrung 80 und aus dem Druckluft-Steueranschluß 83 in den
Druckluftzylinder oder ein anderes vom Luftventil 72 betätig
tes Gerät geleitet. Zur gleichen Zeit wird Luft aus dem
Druckluftzylinder oder dem anderen Gerät in den Druckluft-Steueran
schluß 82 abgeführt und strömt durch die axiale Bohrung 77
und am offenen Tellerventilsitz 123 vorbei durch den Durchlaß
129 und durch die Entlüftungsöffnung 128 aus dem Luftventil
72 aus.
Bei Erregung des Elektromagneten 12a wird der Tellerventil
kolben 98 nach rechts in eine zweite Betriebsstellung bewegt,
in der die winklige Tellerventilfläche 105 am Tellerventil
sitz 88 anliegt und das linke Tellerventilglied 118 am Tel
lerventilsitz 123 anliegt. Eingeleitete Druckluft strömt dann
aus der Zufuhröffnung 75 und am Ventilsitz 86 vorbei in die
axiale Bohrung 77 und über den Druckluft-Steueranschluß 82 zum ge
steuerten Druckluftzylinder oder -gerät. Zur gleichen Zeit
wird Druckluft aus diesem Druckluftzylinder oder -gerät über
den Druckluft-Steueranschluß 83 in die axiale Bohrung 80 und durch
die axiale Bohrung 133 im inneren Endstück 121 der rechten
Buchse 110 zum Durchlaß 132 und durch die Entlüftungsöffnung
131 aus dem Luftventil 72 geleitet.
Einzelheiten der Arbeitsweise eines dem Vierwegeventil gemäß
Fig. 2 im wesentlichen ähnlichen Vierwegeventils sind voll
ständig in der US-PS 4,574,844 beschrieben.
In Fig. 2 ist für den entregten Zustand des Elektromagneten
12a die Länge des Hubes des Magnetankers 62a mit 137 bezeich
net. Mit 138 ist die Länge des Hubes des Tellerventilkolbens
98 bezeichnet, bevor er aus seiner anfänglichen Betriebsstel
lung gemäß Fig. 2 nach rechts in eine zweite Betriebsstellung
bewegt wird, in der die winklige Tellerventilfläche 105 am
scharfkantigen Tellerventilsitz 88 anliegt.
Die linke Endfläche des Ventilhauptteils 73 wirkt als Kon
trollfläche 79, von der aus die Abmessungen der nachstehend be
schriebenen Bauteile des Ventils 72 und des Magneten 12a ge
messen und mit geringstmöglichen Toleranzen kontrolliert wer
den. Die Kontrollfläche 79 des Ventilhauptteils 73 wird mit großer
Genauigkeit bearbeitet, um die äußere Endfläche 67a des Ma
gnet-Polstückes 54a aufnehmen zu können. Die Länge des Pol
stückes 54a wird bestimmt, und das innere Endstück 68a des
Polstückes 54a wird so bearbeitet, daß die Länge des Polstückes
54a zwischen seinen Endstücken 67a und 68a unter Einhal
tung geringstmöglicher Toleranzen kontrolliert ist. Die Länge
des Ventilhauptteilabschnitts zwischen der Kontrollfläche 79
des Ventilhauptteils 73 und festem scharfkantigen Tellerven
tilsitz 86 wird ermittelt und unter Einhaltung geringstmögli
cher Toleranzen bearbeitet. Die Länge des Tellerventilkolbens
98 zwischen seiner linken Endfläche 136 und dem Ventilsitz
anlagepunkt, mit dem die winklige Tellerventilfläche 106 am
festen scharfkantigen Tellerventilsitz 86 anliegt, wird er
mittelt, und die Länge zwischen den Berührungsstellen der
winkligen Tellerventilflächen 105 und 106 wird ermittelt.
Gemäß der Erfindung ist das den einstellbaren Tellerventil
sitz 88 tragende Bauteil 89 in dem Abschnitt 91 schrau
bend so verstellbar, daß der Tellerventilsitz 88 in eine
Stellung verbringbar ist, in der sich bei dem nachstehend
beschriebenen Vorgehen ein voreingestellter Luftstrom durch
die Öffnung zwischen dem Tellerventilsitz 88 und der winkli
gen Tellerventilfläche 105 ergibt. Das Ventilhauptteil 73 ist
in einer entsprechenden Montagevorrichtung aufgenommen, wobei
alle Ventilteile eingebaut sind, mit Ausnahme der rechten
Buchse 110. Das Bauteil 89 für den einstellbaren Ventilsitz
88 wird über den als Federabstützung dienenden Endabschnitt
101 des Tellerventilkolbens 98 so aufgeschoben, daß die An
griffsschlitze 95 nach außen weisen. Der Tellerventilkolben
98 wird im Ventilhauptteil 73 in eine Stellung montiert, in
der die Tellerventilfläche 106 am festen Tellerventilsitz 86
anliegt. Die Rückstellfeder 114 wird in die als Federkäfig
dienende axiale Bohrung 115 eingesetzt. Sodann wird das Sitz
einstellwerkzeug 142 auf den Tellerventilkolben 98 so weit
aufgeschoben, daß die Mitnahmefinger 145 in die Angriffs
schlitze 95 am Bauteil 89 für den einstellbaren Ventilsitz 88
eingreifen.
Gemäß Fig. 4 weist das Ventilsitz-Einstellwerkzeug 142 eine
in sein vorderes Endstück eingearbeitete axiale Bohrung auf,
die sich nach hinten erstreckt und in einer Endwand 147 en
det. In eine Nut um den Außenumfang des zylindrischen Ventil
sitz-Einstellwerkzeuges 142 ist ein O-Ring 146 betriebsmäßig
angeordnet und liegt abdichtend an der axialen Bohrung 80 an,
um sie gegen Luftströmung aus der Entlüftungsöffnung 131 ab
zudichten. Am vorderen Ende umfaßt des Einstellwerkzeug 142
einen mit ihm fest bzw. einstückig verbundenen vorderen End
abschnitt 144 von verkleinertem Durchmesser, der an seinem
vorderen, äußeren Ende ein Paar fest bzw. einstückig verbun
dener, diametral beabstandeter Mitnahmefinger 145 aufweist,
die in die Mitnahmeschlitze 95 im hinteren Ende des Bauteils
89 für den einstellbaren Ventilsitz 88 einsetzbar und mit
ihnen in Eingriff bringbar sind. Das Bauteil 89 ist durch
Drehen des Ventilsitz-Einstellwerkzeuges 142 in der entspre
chenden Richtung nach vorn oder nach hinten verstellbar, um
die Durchflußkapazität der veränderbaren Öffnung zwischen dem
einstellbaren Ventilsitz 88 und der winkligen Tellerventil
fläche 105 zu ändern.
Bei der Einstellung des einstellbaren Tellerventilsitzes 88
in eine gewünschte Stellung, um dadurch einen vorgewählten,
voreingestellten Luftstrom zu erzielen, wird die Zufuhröff
nung 75 an eine Druckluftquelle angeschlossen. Der Luftstrom
gelangt durch die veränderbare Durchflußöffnung zwischen dem
einstellbaren Ventilsitz 88 und der Tellerventilfläche 105 in
die axiale Bohrung 80, strömt über den Druckluft-Steueranschluß 83
weiter, und wird beim Ausströmen aus ihm
mit zweckdienlichen Mengenmessern gemessen. Das den einstell
baren Ventilsitz 88 tragende Bauteil 89 wird dann mit dem
Einstellwerkzeug 142 verstellt, bis der vorgewählte, vorein
gestellte Luftstrom aus dem Druckluft-Steueranschluß 83 austritt.
Sodann wird das Einstellwerkzeug 142 durch die rechte Buchse
110 ersetzt.
Bei einem Vierwegeventil 72 gemäß der Erfindung betrug die
Länge des Ventilhubs 138 0,13 mm für einen voreingestellten
Luftstrom, und für den durchzulassenden und vom Ventil 72 zu
kontrollierenden vorgewählten, voreingestellten Luftstrom war
der Magnethub auf 0,20 mm eingestellt.
Fig. 9 zeigt einen Teil des in Fig. 2 dargestellten Vierwege
ventils. Der Ventilaufbau und das Ventilsitz-Einstellwerkzeug
142 gemäß Fig. 9 sind gleich mit den in Fig. 4 dargestellten,
ausgenommen daß das den einstellbaren Ventilsitz 88 tragende
Bauteil mit 89b bezeichnet ist und kein Außengewinde auf
weist, sondern mit glatter zylindrischer Fläche ausgeführt
ist. Ferner ist der Abschnitt 91 des Ventilhauptteils 73
durch eine glatte zylindrische Bohrung 91b ersetzt, derart,
daß das Bauteil 89b in der Bohrung 91b mit Preßsitz montier
bar ist. Das Ventilsitz-Einstellwerkzeug 142 vermag das Bau
teil 89b axial nach innen, entsprechend Fig. 9 also nach
links, in eine Stellung zu bewegen, in der sich ein vorge
wählter, voreingestellter Luftstrom durch das Ventil ergibt.
Die festen scharfkantigen Tellerventilsitze 24 und 86 können
je auch als Anschlag bezeichnet werden.
Claims (4)
1. Vierwege-Teller-Luftventil (72), mit
- a) einem Ventilhauptteil (73), das von einer längsgerich teten axialen Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76) durchsetzt ist,
- b) einem kreisringförmigen, quergerichteten Druckluft versorgungs-Durchlaß (87), der im Ventilhauptteil (73) um die Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76) ausgebildet ist, mit ihr in Verbindung steht und einen ersten, kreisringförmigen und scharf kantigen Tellerventilsitz (86) aufweist, der an einer Seitenwand des quergerichteten Durchlasses (87) einstückig mit dem Ventil hauptteil (73) an der Kreuzungsstelle zwischen der axialen Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76) und dem Durchlaß (87) ortsfest ausgebildet ist,
- c) einem zweiten kreisringförmigen und scharfkantigen, einstellbaren Tellerventilsitz (88), der an einem hohlzylin drischen Bauteil (89) ausgebildet ist, welches in einem inneren Abschnitt (91) verringerten Durchmessers einer ersten, axial gestuften Bohrung (81, 80, 90) an einem Ende der Ventilkolben- Aufnahmebohrung (76) verstellbar angeordnet ist, wobei das andere Ende der Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76) eine zweite axial gestufte Bohrung (77, 78) aufweist, und wobei das Bauteil (89) von dem ortsfesten Tellerventilsitz (86) axial beabstandet ist und die andere Seitenwand des Durchlasses (87) bildet,
- d) einem Tellerventilkolben (98), der in der Ventilkolben- Aufnahmebohrung (76) verschieblich angeordnet ist und ein Teller ventilglied (104) aufweist, das bezüglich der Axialerstreckung des Tellerventilkolbens (98) zumindest ungefähr in der Mitte desselben und um seinen Umfang herum ausgebildet ist und einen größeren Durchmesser hat als die Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76), und das an jeder der entgegengesetzten, axialen Stirn seiten eine Tellerventilfläche (105, 106) zum abwechselnden Anlegen an den ortsfesten bzw. den einstellbaren kreisring förmigen und scharfkantigen Tellerventilsitz (86 bzw. 88) aufweist,
- e) einer Druckluft-Zuführöffnung (75) im Ventilhauptteil (73), die über einen Durchlaß mit dem quergerichteten Druckluft versorgungs-Durchlaß (87) verbunden ist,
- f) einem Paar Druckluft-Steueranschlüsse (82, 83), die in das Ventilhauptteil (73) eingearbeitet sind und je über einen Durchlaß mit Abschnitten (77, 80) der Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76) in Verbindung stehen, die axial je auf einer anderen Seite des Durchlasses (87) angeordnet sind,
- g) einem Paar Ablaßöffnungen (128, 131), die in das Ventil hauptteil (73) eingearbeitet sind und je über einen Durchlaß mit Abschnitten (78, 81) der Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76) in Verbindung stehen, die axial außerhalb der Abschnitte (77, 80) der Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76) angeordnet sind,
- h) einer ersten Buchse (110), die am einen Ende des Ventilhauptteils (73) in der Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76) verstellbar angeordnet ist und mit einer axialen Bohrung (109) kleineren Durchmessers als die Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76) auf ein Endstück (101) des Tellerventilkolbens (98) tele skopierend aufgeschoben ist, und die einen auf ihr und um den Ventilkolben (98) herum ausgebildeten, axial nach außen weisenden ersten äußeren und kreisringförmigen Tellerventilsitz (124) aufweist,
- i) einer zweiten Buchse (108), die am anderen Ende des Ventilhauptteils (73) in der Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76) verstellbar angeordnet ist und mit einer axialen Borung (107) kleineren Durchmessers als die Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76) auf das andere Endstück (100) des Tellerventilkolbens (98) teleskopierend aufgeschoben ist, und die einen auf ihr und um den Ventilkolben (98) herum ausgebildeten, axial nach außen weisenden zweiten äußeren und kreisringförmigen Tellerventilsitz (123) aufweist,
- j) einem ersten Tellerventilglied (119) von gleichem Durch messer wie die Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76), das umlaufend auf dem Endstück (101) des Tellerventilkolbens (98) angeordnet ist und eine axial nach innen weisende Tellerventilfläche hat, und einem zweiten Tellerventilglied (118) von gleichem Durch messer wie die Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76), das umlaufend auf dem anderen Endstück (100) des Tellerventilkolbens (98) angeordnet ist und eine axial nach innen weisende Tellerventil fläche hat, wobei die beiden Tellerventilflächen zur abwechseln den Anlage an dem zugehörigen ersten bzw. zweiten Tellerventil sitz (124 bzw. 123) angeordnet sind,
- k) einer Vorspanneinrichtung (114), die in der ersten Buchse (110) angeordnet und mit dem einen Endstück (101) des Tellerven tilkolbens (98) in Anlage bringbar ist, um letzteren in eine erste Betriebsstellung vorzuspannen, in der das erste Tellerven tilglied (119) auf dem einen Endstück (101) des Tellerventilkol bens (98) am ersten äußeren Tellerventilsitz (124) der ersten Buchse (110) dichtend anliegt, und in der eine erste (106) der Tellerventilflächen (105, 106) des mittig angeordneten Tellerven tilgliedes (104) des Ventilkolbens (98) am ersten scharfkantigen, ortsfesten Tellerventilsitz (86) auf der einen Seite des querge richteten Durchlasses (87) anliegt, damit Druckluft durch die Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76) und in den Druckluft-Steueran schluß (83) strömen und gleichzeitig Luft durch den anderen Druckluft-Steueranschluß (82) abströmen und durch den Abschnitt (77) der Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76) sowie die eine Ablaß öffnung (128) abgeführt werden kann,
- l) einem am anderen Ende des Ventilhauptteils (73) angebrach ten und an das andere Endstück (100) des Tellerventilkolbens (98) direkt anlegbaren Elektromagnet (12a) zum axialen Bewegen des Tellerventilkolbens (98) aus der ersten Betriebsstellung in eine zweite Betriebsstellung gegen die Vorspannkraft der Vorspann vorrichtung (114), in der das zweite Tellerventilglied (118) auf dem anderen Endstück (100) des Ventilkolbens (98) am zweiten äußeren Tellerventilsitz (123) der zweiten Buchse (108) anliegt und die andere (105) der Tellerventilflächen (105, 106) des mittigen Tellerventilgliedes (104) des Ventilkolbens (98) am zweiten scharfkantigen, einstellbaren Ventilsitz (88) anliegt, so daß Druckluft durch die Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76) und in den anderen Druckluft-Steueranschluß (82) strömen und gleichzeitig Luft durch den einen Druckluft-Steueranschluß (83) abströmen und durch den Abschnitt (80) der Ventilkolben-Aufnah mebohrung (76) sowie die andere Ablaßöffnung (131) abgeführt werden kann, und mit
- m) einer Kontrollfläche (79) am anderen Ende des Ventil hauptteils (73), von der aus alle Herstellungsmaße bezüglich des mittigen Tellerventilglieds (104), der Ventilkolben-Auf nahmebohrung (76) und der Länge eines Polstücks (54a) bestimmt und kontrolliert werden.
2. Luftventil (72) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das den verstellbaren, scharfkantigen Tellerventilsitz (88)
tragende hohlzylindrische Bauteil (89) in das Ventilhauptteil
(73) eingeschraubt ist.
3. Luftventil (72) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das den verstellbaren, scharfkantigen Tellerventilsitz (88)
tragende Bauteil (89b) in der Ventilkolben-Aufnahmebohrung (76)
mit Preßsitz angeordnet ist.
4. Luftventil (72) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Elektromagnet (12a) zum Bewegen des Ventilkolbens (98) in
seine zweite Stellung ein unmittelbar am Ventilhauptteil (73)
angebrachtes Polstück (54a) aufweist.
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