DE4201107A1 - Trockenpartie - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Trockenpartie mit den Merkmalen,
die im Oberbegriff des Anspruches 1 angegeben sind und die aus
DE-GM 90 01 209.7 (Akte: P 4698) bekannt sind. Es ist der Zweck
einer solchen Trockenpartie, eine Faserstoffbahn (z. B. Papier
bahn) zu trocknen, insbesondere in einer Papiermaschine, die
für eine sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeit ausgelegt ist. Die
höchste Arbeitsgeschwindigkeit kann bei ungefähr 1500 m/min
oder darüber liegen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die
Stützbänder als poröse Trockensiebe und die Umlenkwalzen als
Saugwalzen ausgebildet, welche die Bahn am Stützband halten,
solange Stützband und Bahn gemeinsam von einem der Trockenzy
linder zum nächsten laufen.
In dem obenerwähnten Gebrauchsmuster ist zum Überführen der
Bahn von einer ersten zu einer zweiten Trockengruppe folgendes
vorgesehen: Eine erste Umlenksaugwalze der zweiten Trockengrup
pe hat die Funktion einer Abnahmesaugwalze. Das Stützband der
ersten Trockengruppe läuft um eine letzte Umlenksaugwalze und
dann tangential zum Umfang der Abnahmesaugwalze, um die das
Stützband der zweiten Trockengruppe läuft. In Laufrichtung vor
der Abnahmesaugwalze bilden die zwei Stützbänder einen soge
nannten Konvergenzwinkel, der ungefähr zwischen 2 und 30° be
tragen kann. Diese Konfiguration ist günstiger als eine andere
bekannte Anordnung, bei der ebenfalls eine Abnahmesaugwalze
vorhanden ist und bei der vor dieser Abnahmesaugwalze die bei
den Stützbänder ein Stück weit gemeinsam parallel zueinander
laufen, wobei sich die Bahn zwischen den beiden Stützbändern
befindet. Bei dieser Parallelführung besteht die Gefahr, daß
die noch feuchte Bahn einer schädlichen Beanspruchung ausge
setzt ist, insbesondere dann, wenn die beiden Bänder mit einer
gewissen Geschwindigkeits-Differenz laufen müssen.
Gemäß dem obenerwähnten Gebrauchsmuster kommt das Stützband der
zweiten Trockengruppe in einem kleinen Abschnitt des Umfanges
der Abnahmesaugwalze mit dem Stützband der ersten Trockengruppe
in Kontakt. Dies bedeutet, daß das Stützband der ersten Trocken
gruppe den Umfang der Abnahmesaugwalze in einem kleinen Sek
tor umschlingt. Darüber hinaus wird vorgeschlagen, daß der Um
schlingungswinkel während des Laufes der Maschine veränderbar
ist. Hierdurch gelingt es, die Bahn mit hoher Sicherheit, d. h.
ohne nennenswerte Abriß-Gefahr, vom Stützband der einen Trocken
gruppe auf das Stützband der nächsten Trockengruppe zu über
führen. Dies gilt auch für die oben erwähnten sehr hohen Ar
beitsgeschwindigkeiten. Bei Bedarf kann der genannte Umschlin
gungswinkel auch gleich Null gemacht werden. Schließlich ist in
der bekannten Trockenpartie noch berücksichtigt, daß gelegent
lich eine Trockengruppen stillgesetzt werden muß, während die
anderen weiterlaufen. Für diesen Fall ist dort vorgesehen,
zeitweilig an der Abnahmesaugwalze einen Abstand zwischen den
zwei Stützbändern einzustellen.
Obwohl sich die zuvor beschriebene Trockenpartie in der Praxis
bewährt hat, sind weitere Verbesserungen wünschenswert. Ein
Nachteil der bekannten Trockenpartie besteht im folgenden: Wenn
während des Normalbetriebes ein Papierbahn-Abriß erfolgt (was
nie vollkommen vermieden werden kann), dann laufen die beiden
Stützbänder vorübergehend in unmittelbarem gegenseitigen Kon
takt über die Abnahmesaugwalze. Obwohl hier der gemeinsame
Laufweg der beiden Stützbänder nur kurz ist und obwohl dieser
Betriebszustand im allgemeinen nur für eine kurze Zeit andauert,
scheint der vorübergehende gegenseitige Kontakt der beiden
Stützbänder (die, wie oben erwähnt, als Trockensiebe ausgebil
det sind) einen gewissen Verschleiß an der Außenseite der
Stützbänder zu verursachen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die eingangs
beschriebene bekannte Trockenpartie dahingehend zu verbessern,
daß der bisher zu beobachtende Verschleiß an den Stützbändern
möglichst weitgehend reduziert wird. Diese Aufgabe wird durch
die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die vorliegende Erfindung beruht hauptsächlich auf der Erkennt
nis, daß man an der Stelle, wo die Papierbahn zwischen den zwei
genannten Trockengruppen vom einen zum anderen Stützband über
wechselt, auf einen direkten Kontakt zwischen den beiden Stütz
bändern verzichten kann und daß die Bahn dennoch mit hoher
Sicherheit, d. h. ohne nennenswerte Abriß-Gefahr, von der einen
Trockengruppe zur nachfolgenden Trockengruppe überwechselt.
Hierzu ist, abweichend von der bisherigen Trockenpartie, für
die Bahn eine kurze freie Laufstrecke vorgesehen.
Gemäß der Erfindung ist bei sämtlichen Betriebszuständen, also
sowohl während des Normalbetriebes mit ordnungsgemäß laufender
Papierbahn als auch in den vorübergehenden Phasen ohne Papier
bahn (z. B. während der Inbetriebnahme oder nach einem Papier
bahn-Abriß) stets ein Abstand zwischen den zwei Stützbändern
der aufeinanderfolgenden Trockengruppen vorhanden. Es kommt al
so niemals zu einem Kontakt zwischen den zwei Stützbändern, so
daß die bisher vorhandene Verschleiß-Ursache beseitigt ist.
Gleichzeitig wird ein weiterer Vorteil erzielt: Obwohl die
schon erwähnte freie Laufstrecke der Papierbahn nur sehr kurz
ist, reicht diese freie Laufstrecke aus, um einen Abbau
von Spannungen zu ermöglichen, die in in der Papierbahn beim
Lauf durch die erste Trockengruppe entstehen können. Da mit
Hilfe der üblichen Antriebs-Regeleinrichtung eine genau defi
nierbare kleine Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den beiden
Stützbändern einstellbar ist, kann insbesondere eine eventuell
in der Papierbahn entstehende Längsspannung gezielt beeinflußt
und gegebenenfalls reduziert werden. Aber auch eine in der Pa
pierbahn eventuell entstehende Querspannung kann durch die er
findungsgemäße Bauweise verringert werden.
Das Überwechseln der Papierbahn vom ersten zum zweiten Stütz
band erfolgt wie bisher im Bereich der ersten Umlenksaugwalze
der zweiten Trockengruppe. Wegen des dauernd vorhandenen Ab
standes zwischen den zwei Stützbändern hat diese erste Umlenk
saugwalze nicht mehr wie bisher die Funktion einer Abnahmesaug
walze; d. h. sie kann nicht mehr aktiv die Papierbahn vom ersten
Stützband abnehmen. Gemäß der Erfindung wird statt dessen in
nerhalb der Schlaufe des ersten Stützbandes eine Bahnablöseein
richtung vorgesehen, die Luft durch das erste Stützband hin
durch drückt, um hierdurch die ankommende Bahn vom ersten
Stützband abzulösen und in Richtung zum zweiten Stützband umzu
lenken. An dieses wird die Bahn durch den Unterdruck der ersten
Umlenksaugwalze angesaugt und wie bisher durch die zweite Trocken
gruppe geführt.
In der Unteransprüchen sind mehrere vorteilhafte Ausgestaltun
gen der Erfindung angegeben. Danach kann die Bahnablöseein
richtung beispielsweise in die letzte Umlenksaugwalze der
ersten Trockengruppe integriert sein, und zwar in Form einer
Blaszone. Diese Blaszone wird vorzugsweise in demjenigen Teil
des Umfanges der Umlenksaugwalze angeordnet, in dem das Stütz
band von der Walze abläuft. In der Regel wird man in diesem
Fall zwischen der letzten Umlenksaugwalze der ersten Trocken
gruppe und der ersten Umlenksaugwalze der zweiten Trockengruppe
in Bahnlaufrichtung einen relativ kleinen Abstand vorsehen. Die
Papierbahn wird deshalb entweder in demjenigen Umfangsteil
der ersten Umlenksaugwalze auf das zweite Stützband auflaufen,
in welchem das zweite Stützband die Umlenksaugwalze umschlingt,
oder in einem gewissen Abstand vor diesem Umfangsteil. Diese
Anordnung eignet sich besonders für diejenigen Papierherstel
lungsmaschinen, in denen der genannte Abbau von Spannungen in
der Papierbahn eine weniger wichtige Rolle spielt.
Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Ablöseein
richtung ist folgendes vorgesehen: In einem gewissen Abstand
hinter der letzten Umlenksaugwalze der ersten Trockengruppe ist
an der Innenseite des ersten Stützbandes eine Luftgrenzschicht-
Umlenkeinrichtung vorgesehen. Diese drückt die mit der Innen
seite des Stützbandes herangeführte Luftgrenzschicht durch das
poröse Stützband hindurch, um hierdurch wiederum die Papierbahn
vom Stützband abzulösen. In diesem Falle ist also in Bahnlauf
richtung ein relativ großer Abstand vorzusehen zwischen der
letzten Umlenksaugwalze der ersten Trockengruppe und der ersten
Umlenksaugwalze der zweiten Trockengruppe. Hierdurch ist zwi
schen der genannten letzten Umlenksaugwalze und der Bahnablöse
einrichtung eine relativ lange gerade freie Laufstrecke für das
erste Stützband und für die von ihr getragene Papierbahn vor
handen. Diese gerade Laufstrecke benötigt man einerseits, damit
sich eine ausreichende Luftgrenzschicht ausbildet. Andererseits
kann diese freie Laufstrecke für einen zusätzlichen Abbau von
Spannungen in der Papierbahn genutzt werden. Wohl wird die Pa
pierbahn in dieser freien Laufstrecke durch das erste Stützband
geführt, aber sie haftet nicht mehr so fest auf dem Stützband,
wie beispielsweise im Umfangsbereich der Umlenksaugwalzen. So
mit erhält die Papierbahn auch schon in dieser geraden Lauf
strecke die Möglichkeit, in geringem Maße zu schrumpfen, so daß
Spannungen abgebaut werden; dies erfolgt also zusätzlich zu dem
Spannungsabbau, der (wie oben schon erwähnt) in der nachfolgen
den freien Papier-Laufstrecke stattfindet.
Weitere Erläuterungen zur Erfindung und zu den in den Unteran
sprüchen angegebenen Ausgestaltungen finden sich in der nach
folgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Aus
führungsbeispiele.
Jede der Fig. 1 bis 3 zeigt schematisch eine Seitenansicht
einer Trockenpartie, die Teil einer Papierherstellungsmaschine
ist. Die Fig. 4 ist eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles
IV der Fig. 1.
In den Fig. 1 bis 3 läuft die zu trocknende Papierbahn 9
(teilweise als gepunktete Linie dargestellt) von links nach
rechts durch die Trockenpartie. Eine erste Trockengruppe umfaßt
beispielsweise vier obenliegende heizbare Trockenzylinder 11
bis 14 und vier untenliegende Umlenksaugwalzen 21 bis 24, die
nachfolgend als "Saugleitwalzen" bezeichnet werden. Eine Pa
pierleitwalze 8 überführt die Papierbahn 9 von einer Pressen
partie 7 auf ein erstes endloses poröses Stützband 10, das vor
zugsweise als ein Trockensieb ausgebildet ist. Das Stützband
läuft zunächst über eine Leitwalze 19a, die im Bedarfsfalle als
Saugwalze ausgebildet sein kann. Die Papierbahn 9 läuft zusam
men mit dem Stützband 10 mäanderförmig durch die Trockengruppe,
d. h. abwechslungsweise über einen der Trockenzylinder 11 bis 14
und über eine der Saugleitwalzen 21 bis 24. Von der letzten
Saugleitwalze 24 läuft das Stützband 10 über mehrere normale
Bandleitwalzen 19 zurück zu der ersten Bandleitwalze 19a.
Am Ablaufpunkt jedes Trockenzylinders 11 bis 14 ist ein sehr
kurzer Abstand A (zwischen 30 und 100 mm) zwischen dem Umfang
des Zylinders und dem Umfang der benachbarten Saugleitwalze
(z. B. 21) vorgesehen. Hierdurch wird dafür gesorgt, daß die Bahn
nicht an der Zylinderoberfläche kleben bleibt, daß sie vielmehr
unmittelbar dem Stützband 10 folgt. Hierfür sorgt die Saugzone
21′ der Saugleitwalze; diese Saugzone ist dort, wo das Stütz
band 10 auf die Saugleitwalze aufläuft, in den nicht
umschlungenen Bereich hinein verlängert. Hierdurch kann die vom
Stützband transportierte Luftgrenzschicht abgesaugt werden. Die
Saugzone 21′ wird vorzugsweise durch einen im Inneren der Saug
leitwalze angeordneten stationären Saugkasten gebildet. Ab
weichend hiervon können auch kastenlose Saugwalzen verwendet
werden, die keine abgegrenzte Saugzone aufweisen; d. h. es ist
der gesamte Walzenumfang gleichmäßig besaugt. Dargestellt ist
eine unsymmetrische Anordnung der Saugleitwalzen zwischen den
benachbarten Zylindern; eine symmetrische Anordnung ist eben
falls möglich.
Die zweite Trockengruppe umfaßt mehrere untenliegende Trocken
zylinder (z. B. 15 bis 17) und mehrere obenliegende Saugleitwal
zen (24a und z. B. 25 bis 27). Durch diese nicht vollständig
dargestellte Trockengruppe läuft ein zweites Stützband 20, das
von der letzten Saugleitwalze über mehrere normale Bandleitwal
zen 29 zurück zur ersten Saugleitwalze 24a läuft. Im Bereich
der zuletzt genannten ersten Saugleitwalze 24a wechselt die Pa
pierbahn 9 vom ersten Stützband 10 auf das zweite Stützband 20
über.
In der ersten Trockengruppe gelangt eine "erste Seite" (im kon
kreten Beispiel die Unterseite) der Papierbahn 9 mit den Trocken
zylindern 11 bis 14 in Kontakt. In der zweiten Trockengruppe
kommt dagegen die "zweite Seite" (Unterseite) der Bahn 9 mit
den Trockenzylindern 15 bis 17 (bzw. 15 bis 18 gemäß Fig. 2 und
3) in Kontakt. Abweichend von den dargestellten Ausführungsbei
spielen kann zwischen der Pressenpartie 7 und der ersten Trocken
gruppe (Zylinder 11 bis 14) noch wenigstens eine zusätzliche
Trockengruppe mit obenliegenden Zylindern und untenliegenden
Saugleitwalzen vorgesehen werden. Hinter der zweiten Trocken
gruppe können wenigstens eine weitere Trockengruppe und/oder
ein Glättwerk oder eine Leimpresse vorhanden sein.
An den Trockenzylindern 11 bis 17 können Schaber 32 angeordnet
werden; im Bereich der Saugleitwalzen 21 bis 27 können Luft
blaskästen 33 vorgesehen werden, wie in Fig. 1 an nur einer
Stelle angedeutet ist.
Bei allen Ausführungsbeispielen ist an der Stelle, wo die Pa
pierbahn 9 vom ersten Stützband 10 auf das zweite Stützband 20
überwechselt, dauernd ein Abstand a zwischen den beiden Stütz
bändern vorhanden. Dieser Abstand kann beispielsweise zwischen
30 und 100 mm betragen. Es ist also für die Papierbahn 9 eine
kurze freie Laufstrecke vorhanden. Hier können in der Papier
bahn eventuell vorhandene Spannungen abgebaut oder reduziert
werden. Dies dient einerseits zur Erhöhung der Qualität des
fertigen Papiers und andererseits zur Minderung der Abriß-Ge
fahr beim Lauf der Papierbahn durch die nachfolgende Trocken
gruppe und durch die weiteren Sektionen der Papierherstel
lungsmaschine. Wesentlich ist außerdem, daß die beiden Stütz
bänder 10 und 20 an keiner Stelle miteinander in Kontakt kom
men. Daraus resultiert eine Minderung des Verschleißes und so
mit eine Erhöhung der Lebensdauer der Stützbänder.
Durch das Vorhandensein der beiden genannten Saugleitwalzen 24
und 24a - im Bereich der Bahn-Übergabe vom ersten Stützband 10
zum zweiten Stützband 20 - wird sichergestellt, daß der Um
schlingungswinkel an den beiden benachbarten Trockenzylindern
14 und 15 im wesentlichen genauso groß ist wie an den meisten
der übrigen Trockenzylinder 12, 13, 16, 17. Hierdurch wird auch
an den genannten Trockenzylindern 14 und 15 ein hoher Wärme
übergang auf die zu trocknende Bahn erreicht; dies im Gegensatz
zu einer anderen Anordnung, bei der die Bahn auf einem direk
ten geraden Weg vom Trockenzylinder 14 zum Trockenzylinder 15
läuft.
Die letzte Saugleitwalze 24 der ersten Trockengruppe hat gemäß
Fig. 1 eine etwas verkleinerte Saugzone 4a und (im Ablaufbe
reich des Stützbandes 10) eine Blaszone 4b. Die letztere dient
als Bahnablöseeinrichtung, indem Luft durch den perforierten
Walzenmantel und durch das erste Stützband 10 hindurch geblasen
wird, so daß die Papierbahn sich vom ersten Stützband 10 ablöst
und auf das zweite Stützband 20 gedrückt wird. In Fig. 4 ist
schematisch angedeutet, daß die Saugzone 4a unterteilt sein
kann in eine mittlere Hauptzone 4c, und in eine führerseitige
Randzone 4d. In der letzteren kann dauernd oder zeitweise (z. B.
bei dem bekannten Einfädeln des Bahn-Randstreifens in die Trocken
partie) ein höherer Unterdruck eingestellt werden als in der
Hauptzone 4c. Am gegenüberliegenden Walzenende kann ebenfalls
eine Randzone 4e vorgesehen werden. In ähnlicher Weise kann die
Blaszone 4b unterteilt werden in eine mittlere Zone 4f und in
eine oder zwei Randzonen 4g, 4h. Bei gewissen Papiersorten wird
es möglich sein, allein die Rand-Blaszonen 4g und 4h vorzuse
hen, also die mittlere Zone 4f wegzulassen.
Die Entfernung C zwischen der Ablaufstelle des ersten Stützban
des 10 von der letzten Saugleitwalze 24 bis zur Auflaufstelle
des zweiten Stützbandes 20 auf die erste Saugleitwalze 24a ist
relativ klein, etwa in der Größenordnung des Durchmessers der
Saugleitwalzen oder kleiner als dieser. Dargestellt ist ein
paralleler Lauf der beiden Stützbänder zwischen den Walzen 24
und 24a; hiervon kann jedoch, falls erforderlich, abgewichen
werden; z. B. können die beiden Stützbänder zueinander konver
gieren, siehe Fig. 2 oder 3.
In Fig. 2 ist anstelle der Blaszone (4b in Fig. 1) folgendes
vorgesehen: Gegenüber der ersten Saugleitwalze 24a der zweiten
Trockengruppe läuft das erste Stützband 10 über eine zusätz
liche Leitwalze 30. Zwischen der Ablaufstelle des ersten Stütz
bandes 10 von der letzten Saugleitwalze 24 bis zur Auflaufstel
le des Stützbandes 10 auf die zusätzliche Leitwalze 30 ist eine
freie Laufstrecke mit der Länge D vorgesehen. Man wählt diese
Länge D unter anderem in Abhängigkeit von der Arbeitsgeschwin
digkeit der Papierherstellungsmaschine. Ein Gesichtspunkt bei
der Bemessung der Länge D ist, daß sich an der Innenseite des
Stützbandes 10 zwischen den Walzen 24 und 30 eine ausreichende
Grenzluftschicht bilden muß, die sodann mit Hilfe der Leitwalze
30 durch das poröse Stützband 10 hindurchgedrückt wird, wieder
um zwecks Ablösung der Bahn 9 vom ersten Stützband 10. Für die
sen Zweck soll die Länge D derart bemessen sein, daß die Lauf
dauer eines Punktes des ersten Stützbandes 10 durch die genann
te freie Laufstrecke mindestens 0,02 sek. beträgt. Ein anderer
Gesichtspunkt kann sein, daß die Papierbahn 9 auch schon in der
genannten freien Laufstrecke die Gelegenheit bekommen soll,
Spannungen abzubauen. Für diesen Zweck ist eine Zeit von unge
fähr 0,05 bis 0,15 sek. erforderlich. Die genaue Zahl hängt von
der Papiersorte ab. Im allgemeinen ist eine Länge D von unge
fähr 1 oder 2 m ausreichend. Es sei noch erwähnt, daß die ge
nannte freie Laufstrecke mit der Länge D, falls hier Spannungen
in der Papierbahn abgebaut werden sollen, frei sein sollte von
irgendwelchen Saugeinrichtungen, welche die Bahn 9 am Stützband
10 festhalten würden. Der Umschlingungswinkel des Stützbandes
10 an der zusätzlichen Leitwalze 30 kann unterschiedlich sein,
wie die teils mit vollen und (als Alternative) teils mit
strichpunktierten Linien (10′) dargestellt ist.
Während des Anfahrens der Papiermaschine, wenn also der führer
seitige Bahn-Randstreifen in die Trockenpartie eingefädelt
wird, kann es vorteilhaft sein, die Spitze des Randstreifens
mit Hilfe einer zusätzlichen Blasdüse 31 sicher vom ersten
Stützband 10 zum zweiten Stützband 20 zu überführen. Eine der
artige Blasdüse kann auch im Bereich der Triebseite der Papier
maschine angeordnet werden.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von
Fig. 2 im wesentlichen nur dadurch, daß an der Stelle der zu
sätzlichen Leitwalze (30 in Fig. 2) ein stationärer Kasten 40
vorgesehen ist. Dieser hat eine von der ankommenden Luftgrenz
schicht angeströmte Umlenkfläche 3; d. h. diese Umlenkfläche 3
und das ankommende erste Stützband 10 konvergieren zueinander.
Die Umlenkfläche 3 kann konkav gekrümmt sein. Anschließend an
die Umlenkfläche 3 hat der Kasten 40 eine kleine konvex ge
krümmte Gleitfläche 5, die das Stützband 10 um einen kleinen
Winkel umlenkt. Der Kasten 40 kann sich über die gesamte Ma
schinenbreite erstrecken. Alternativ hierzu können nur an den
beiden Bahnrändern relativ kurze Kästen der beschriebenen Art
vorgesehen werden. Anstelle der Blasdüse (31 in Fig. 2) kann in
Fig. 3 in der Umlenkfläche 3 des Kastens 40 eine zusätzliche
Blasöffnung 6 vorgesehen werden.
In den Fig. 1 bis 3 liegen die Trockenzylinder 11 bis 14 der
ersten Trockengruppe auf einem höheren Niveau als die Trocken
zylinder 15 bis 17 der zweiten Trockengruppe. Alternativ hierzu
können sämtliche Trockenzylinder auf dem gleichen Niveau ange
ordnet werden, insbesondere bei den Ausführungsbeispielen gemäß
den Fig. 2 und 3. Abweichend von den dargestellten horizon
talen Zylinderreihen können auch vertikale oder geneigte Zylin
derreihen (DE-OS 40 41 493, Akte P 4784) vorgesehen werden.
Gemäß Fig. 3 ist die Position des Kastens 40 justierbar, sowohl
in der Bahnlaufrichtung, als auch quer zu dieser, wie mit Dop
pelpfeilen angedeutet ist. In ähnlicher Weise kann in Fig. 2
die Position der zusätzlichen Leitwalze 30 justiert werden. In
beiden Fällen ist jedoch darauf zu achten, daß zwischen den
beiden Stützbändern 10 und 20 dauernd ein Abstand a von min
destens 30 mm bestehen bleiben muß.
Claims (18)
1. Trockenpartie einer Maschine zur Herstellung einer Faser
stoffbahn, insbesondere einer Papierbahn, mit den folgenden
Merkmalen:
- a) Die Trockenpartie umfaßt mehrere heizbare Trockenzylin der (11-14), die eine erste Trockengruppe bilden, sowie mehrere heizbare Trockenzylinder (15-18), die eine zweite Trockengruppe bilden, wobei jedem Trockenzylin der wenigstens eine Umlenksaugwalze (21-28) zugeordnet ist;
- b) die erste Trockengruppe hat ein erstes poröses Stütz band (10) und die zweite Trockengruppe ein zweites po röses Stützband (20), wobei in jeder Trockengruppe die Faserstoffbahn (9) zusammen mit dem Stützband abwech selnd über die Trockenzylinder und über die Umlenksaug walzen läuft, so daß die Faserstoffbahn in direkten Kontakt mit den Trockenzylindern und das Stützband in direkten Kontakt mit den Umlenksaugwalzen kommt;
- c) in der ersten Trockengruppe kommt die erste Bahnseite mit den Zylindern in Kontakt und die zweite Bahnseite mit dem Stützband (10);
- d) in der zweiten Trockengruppe, die unmittelbar auf die erste Trockengruppe folgt, kommt die zweite Bahnseite mit den Trockenzylindern (15-18) in Kontakt und die erste Bahnseite mit dem Stützband (20);
- e) das erste Stützband (10) läuft hinter dem letzten Trockenzylinder (14) der ersten Trockengruppe über eine letzte Umlenksaugwalze (24), und das zweite Stützband (20) läuft vor dem ersten Trockenzylinder (15) der zweiten Trockengruppe über eine erste Umlenksaugwalze (24a), in deren Bereich die Bahn (9) vom ersten Stütz band auf das zweite Stützband überwechselt;
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- f) zwischen den Stützbändern (10 und 20) ist dauernd ein Abstand (a) vorhanden;
- g) gegenüber der ersten Umlenksaugwalze (24a) der zweiten Trockengruppe ist in der Schlaufe des ersten Stützban des (10) eine Bahnablöseeinrichtung (4b; 30; 40) vorge sehen, die Luft durch das erste Stützband in Richtung zum zweiten Stützband (20) drückt.
2. Trockenpartie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bahnablöseeinrichtung (z. B. 4b) bezüglich der Bahnlauf
richtung vor der ersten Umlenksaugwalze (24a) der zweiten
Trockengruppe angeordnet ist.
3. Trockenpartie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bahnablöseeinrichtung (z. B. 40) im Bereich desjenigen
Umfangsteiles der ersten Umlenksaugwalze (24a) der zweiten
Trockengruppe angeordnet ist, welcher vom zweiten Stützband
(20) umschlungen ist.
4. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ablöseeinrichtung (4b) als eine in
der letzten Umlenksaugwalze (24) der ersten Trockengruppe
angeordnete Blaszone ausgebildet ist.
5. Trockenpartie nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blaszone (4b) in demjenigen Teil des Umfanges der letz
ten Umlenksaugwalze (24) angeordnet ist, in welchem das
erste Stützband (10) von der Umlenksaugwalze abläuft.
6. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ablöseeinrichtung (30, 40) als eine
an der Innenseite des ersten Stützbandes (10) hinter der
letzten Umlenksaugwalze (24) angeordnete Luftgrenzschicht-
Umlenkeinrichtung ausgebildet ist, welche die Luftgrenz
schicht durch das Stützband (10) drückt.
7. Trockenpartie nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
für das erste Stützband (10) von der letzten Umlenksaugwal
ze (24) der ersten Trockengruppe bis zur Luftgrenzschicht-
Umlenkeinrichtung (30, 40) eine freie Laufstrecke vorgese
hen ist, deren Länge (D) derart bemessen ist, daß die Lauf
dauer eines Punktes des ersten Stützbandes (10) durch die
freie Laufstrecke mindestens 0,02 sek. beträgt.
8. Trockenpartie nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge (D) der freien Laufstrecke derart bemessen ist,
daß die Laufdauer eines Punktes des ersten Stützbandes (10)
durch die freie Laufstrecke 0,05 bis 0,15 sek. beträgt.
9. Trockenpartie nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Luftgrenzschicht-Umlenkeinrichtung (30) eine
vom ersten Stützband (10) teilweise umschlungene Leitwalze
ist.
10. Trockenpartie nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Luftgrenzschicht-Umlenkeinrichtung (40) ein
stationärer Kasten ist, der eine von der ankommenden Luft
grenzschicht angeströmte Umlenkfläche (3) aufweist.
11. Trockenpartie nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umlenkfläche (3) konkav gekrümmt ist.
12. Trockenpartie nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der stationäre Kasten (40) eine Gleitfläche
(5) aufweist, welche das erste Stützband (10) um einen
kleinen Winkel umlenkt.
13. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß in wenigstens einer der beiden Bahn-
Randzonen an der Bahnablöseeinrichtung (z. B. 30) eine zu
sätzliche Luftblaseinrichtung (31) vorgesehen ist, um Luft
durch das erste Stützband (10) in Richtung zum zweiten
Stützband (20) zu blasen.
14. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Bahnablöseeinrichtung (z. B.
4b) über die gesamte Bahnbreite erstreckt.
15. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Bahnablöseeinrichtung (4g) nur
über den führerseitigen Randbereich der Bahnbreite er
streckt (d. h. im Bereich des zum Einfädeln der Bahn dienen
den Randstreifens).
16. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Bahnablöseeinrichtung (4g, 4h)
nur über beide Randbereiche der Bahnbreite erstreckt.
17. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Stützbänder (10, 20) beim
Lauf in Richtung zur ersten Umlenksaugwalze (24a) der zwei
ten Trockengruppe entweder zueinander parallel sind oder
zueinander konvergieren.
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