DE417570C

DE417570C - Gezeitenkraftanlage

Info

Publication number: DE417570C
Application number: DESCH65330D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1922-06-30
Filing date: 1922-06-30
Publication date: 1925-08-14

Description

Gezeitenkraftanlage. Bei Gezeitenkraftanlagen, bei denen das in entgegengesetzten Richtungen strömende Treibwasser in Turbinen ausgenutzt wird, ist es zweckmäßig, das Treibwasser stets in derselben Richtung durch die Turbinen zu leiten. Dazu hat man bisher umständliche Kanäle, Schaltklappen o. dgl. angeordnet, wodurch die Gesamtanordnung verwickelt wird und umständlich zu bedienen ist.
Nach der Erfindung wird das Wasser jeder Turbine stets in gleicher -Richtung zugeführt dadurch, daß die Turbine mit ihren Zu- und Abflußöffnungen um eine wagerechte oder senkrechte Achse schwenkbar gelagert ist. Durch diese Schwenkbarkeit ist ermöglicht, immer die Einlaufseite der Turbine nach dem zulaufenden Wasser hin zu drehen und die Austrittseite nach dem Wasserablauf hin. Bei einem Gezeitenkraftwerk ist also in der einen Lage der Turbine deren Einlauf nach See zu gewandt und wird von dem Flußstrom durchflossen, während dann bei Umkehr der Stromrichtung auch die Turbine um iSo° geschwenkt wird, so daß nunmehr der Ebbestrom vom Einlaufende aus die Turbine durchfließt.
In Abb. i ist schematisch ein Ausführungsbeispiel im senkrechten Querschnitt nach der Linie A-B der Abb. z dargestellt, die ein solches Gezeitenkraftwerk im Grundrsß darstellt.
a ist ein Damm, z. B. aus Beton, welcher ein Staubecken (rechts) vom Meere trennt. In Maschinenkammern k in seinem Innern sind eine oder mehrere Turbinen t um die Schildzapfen il, i2 schwenkbar angeordnet, und zwar zweckmäßig in einem Gehäuse y, welches um i,., i2 drehbar und gegen die Kanäle e, f abdichtend gelagert ist. 1 ist das Leitrad, r das Laufrad der Turbine, c die Einströmöffnung und d die Ausflußöffnung, die durch die Zweigkanäle d,., d2 mit der Turbine verbunden ist.
Bei Flut, während auf der Seeseite des Dammes (links) Oberwasser ist, ist in der gezeichneten Gehäusestellung der Einlauf c der Turbine mit dem Oberwasser durch e. der Auslauf rd mit dem Unterwasser durch f verbunden. Bei Ebbestrom ist das Oberwasser auf der Landseite des Dammes (rechts) ; es ist dann das Gehäuse, die Turbine, so geschwenkt, daß wiederum ihr Einlauf dem Oberwasser und ihr Auslauf dem Unterwasser zugekehrt ist. In einer Mittelstellung schließt das Gehäuse den Zufluß ganz ab, so daß während des Kenterns des Stromes zunächst ein Anstauen des Wassers eintritt.
Da die Kraftweiterleitung bei diesen verschiedenen Lagen der Turbine zu dem antreibenden Teil, z. B. elektrischen Generatoren, mit mechanischen Übertragungsmitteln unbequem ist, so empfiehlt sich eine andere Kraftübertragung, z. B. hydraulische, indem in bekannter Weise mit der Turbine eine Pumpe p zusammengebaut ist, die Druckwasser. erzeugt, welches durch den einen Schildzapfeli i, angesaugt und durch den anderen Schildzapfen i, weitergedrückt wird, z. B. zu einem Wassermotor, der dann etwa den elektrischen Generator antreibt. In bekannter Weise können solche Druckpumpen hintereinandergeschaltet werden, so daß die Pumpe einer Turbine der Pumpe einer anderen Turbine das Wasser zudrückt.

Claims

PATENT-ANSPRUCH-i. Gezeitenkraftanlage, wobei das Wasser eire Turbine immer in derselben Richtung durchströmt, dadurch gekennzeichnet, daß die Turbine (t) in einem drehbaren Gehäuse (y) gelagert ist, welches in seinen um i8o° gegeneinander angeordneten Endlagen. den Turbineneinlauf (c) mit dem jeweiligen Oberwasser und den Turbinenauslauf (d) mit dem jeweiligen Unterwasser verbindet und in seiner Mittelstellung den Durchfluß absperrt.