DE415767C

DE415767C - Verfahren zur Herstellung von Jigger-Walzen und -Bottichen

Info

Publication number: DE415767C
Application number: DED45465D
Authority: DE
Original assignee: Ton & Steinzeug Werke AG
Current assignee: Ton & Steinzeug Werke AG
Priority date: 1924-05-08
Filing date: 1924-05-08
Publication date: 1925-06-29

Description

Verfahren zur Herstellung von Jigger-Walzen und -Bottichen. Jigger-Walzen. werdenheute in weitgehendem Umfange noch aus Holz und Hartgummi hergestellt. Beide Materialien haben wesentliche Nachteile. Die Nachteile des Holzes liegen in der Aufnahmefähigkeit dieses Materials für Farbe und die dadurch bedingte Notwendigkeit der überaus sorgfältigen und langwierigen Auswaschung der jigger-Walzen beim übergang einer Farbe auf eine andere.
Hartgummi nimmt zwar Farbe nicht auf, hat aber den Nachteil, außerordentlich teuer zu sein;. Aus diesem Grunde wurden bereits frühzeitig keramische Walzen hergestellt. Diese Fabrikation ist in Deutschland noch nicht aufgenommen, die heute im Gebrauch befindlichen keramischen Walzen werden, und zwar auch nicht in idealer Qualität, aus England bezogen, und ihre Nachbildung in Deutschland ist trotz mannigfacher Versuche bisher noch nicht geglückt. Die bisherigen Schwierigkeiten der Fabrikation lagen in der Notwendigkeit einer absolut glatten und in sich geschlossenen Glasur der keramischen ZValzen, in einer großen Temperaturwechselbeständigkeit und absolut runder Form. Diese Schwierigkeiten sind so groß, daß sie in ihrer Summe bisher nicht zu überwinden waren.
Jigger-Bottiche werden heute noch aus Holz bzw. Eisen oder aus der Kombination beider Materialien hergestellt und besitzen die Nachteile, die bereits für Holz-Jigger-Walzen geschildert worden sind. Nur treten diese Nachteile bei den Holzbottichen in wesentlich erhöhtem Maße auf, weil sich die großen r bis 2 m @ Flüssigkeit enthaltenden Kästen noch viel schwerer von Farbe reinigen lassen als Walzen.
Die geschilderten Schwierigkeiten sowohl der Walzen als auch der Bottiche werden erst durch die vorliegende Erfindung beseitigt. Nach überaus langwierigen und schwierigen Versuchen ist es gelungen, keramische Walzen und -Bottiche mit absolut glatter und in sich geschlossener Glasur herzustellen, die keinerlei Farbe mehr aufnehmen und nach dem Gebrauch durch einfaches Abspritzen mit dem Wasserschlauch leicht und schnell gereinigt werden können, ohne daß Spuren von Farbe an der Glasur haften. Überraschenderweise wurde ein überaus einfaches Verfahren gefunden, durch welches sich diese Schwierigkeiten beseitigen lassen. Es zeigte sich nämlich, daß es zweckmäßig ist, für die Körper der Walzen und Bottiche nicht, wie bisher vielfach und vergeblich versucht wurde, dichte Porzellanmassen zu verwenden, sondern stark poröse und daher Farbe aufsaugende Massen, deren genaue Formgebung durch Schleifen erfolgt. Aus diesem Grunde besteht verhältnismäßig leicht die Möglichkeit, absolut zentrisch laufende Walzen herzustellen und den Bottichen auch genau die Form zu geben, die benötigt wird. Wesentlich ist nur ein Verschluß der Poren der Massenoberfläche vor dem Überziehen mit Glasur. Werden die Poren mit feingemahlener keramischer Masse gefüllt, so erzielt man nachher eine vollkommenglatte, in sich geschlossene und Farbe nicht aufnehmende Oberfläche, wie dies bisher noch nicht geglückt war und auch nicht bei den englischen Walzen vollkommen gelöst ist. Diese Walzen und Bottiche eignen sich dann sowohl für Färberei- als auch Bleichereizwecke u. 4g1.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von jigger-Walzen und -Bottichen für' Färberei- und Bleichereizwecke aus glasierten keramischen Massen, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenstände aus porösen keramischen Massen hergestellt werden, worauf deren Poren an der Oberfläche nach der genauen Formgebung und vor dem Glasieren der Gegenstände mit keramischer Masse verschlossen werden.