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Schneidbrenner. Es sind- verschiedene Spezialausführungen von Schneidbrennern
bekannt, welche Sonderkonstruktionen für die Lösung besonderer Aufgaben darstellen.
So gibt z. B. das Patent 230778 einen Brenner an zum Abschneiden von engen
Rohren, insbesondere Kesselrohren, von innen, und das amerikanische Patent
I 143 677 einen Brenner zum Abschneiden von Nietköpfen auf frei zugänglichen
Kesselwänden oder ähnlichen Flächen.
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Alle diese Sonderausführungen sind aber nicht geeignet in den Fällen,
wo Schnitte ausgeführt werden müssen in ganz engen oder niedrigen Räumen, wie z.
B. bei Lokomotivkesseln in den teilweise sehr engen Zwischenräumen zwischen äußerer
und innerer Wand
bzw. zwischen den nahe beieinander stehenden Bolzenreihen.
Hier würden die Raumverhältnisse die Einführung der bekannten üblichen Apparate
überhaupt ausschließen.
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Die Erfindung stellt nun eine Lösung der Aufgabe dar, Schneidbrenner
für solche schwierigen Fälle zu schaffen. Die Lösung besteht darin, daß der Brennerkopf
eine außerordentlich gedrängte Form erhält, dadurch, daß seine Längsachse in diejenige
des einen Gaszuführungsrohres fällt und das zweite dicht über dem ersten liegende
Rohr mit kurzem Bogen unter einem spitzen Winkel in den Kopf eingeführt wird, wobei
ferner alle in der Höhe oder seitlich ausgedehnten Teile an das Bedienungsende zurückverlegt
sind. Durch Anwendung einer über das gewöhnliche Maß hinausgehenden Länge können
auch Stellen sehr schwerer Zugänglichkeit in engen und tiefen Räumen noch erreicht
werden.
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Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Schneidbrenner nach der Erfindung
in beispielsweiser Ausführungsform dargestellt.
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Der Darstellung liegt als Beispiel die Aufgabe zugrunde, die die Lokomotivkessel
mit ihren Blechmänteln verbindenden eisernen Stehbolzen bzw. Deckenanker zu durchschneiden,
um Kessel und Mantel unversehrt voneinander trennen zu können.
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Abb, i zeigt den Brenner in Arbeitslage in dem engen Raum zwischen
Kessel und Mantel in Ansicht von der Seite, ohne das Bedienungsende; Abb. z zeigt
das Bedienungsende, welches in Abb. i als Fortsetzung zu denken ist; Abb.3 zeigt
die Ansicht eines Kopfstückendes mit seitlich angeschraubtem Düseneinsatz aus Richtung
A in Abb. i gesehen; Abb. 4 zeigt die Ansicht des gleichen Kopfstückendes aus Richtung
Bin Abb. 3 gesehen; Abb. 5 und 6 zeigen entsprechende Ansichten eines Kopfstückendes
mit nach vorn liegender Düsenanschlußfläche.
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Zwecks Erreichung der hintersten Stehbol-zen a in dem engen,
nur etwa 5o bis 6o mm hohen Raum zwischen innerem und äußerem Feuerbüchsenkessel
b und c (Abb. i) muß der Brenner eine sehr erhebliche Länge haben - von etwa z m
und mehr -. Der enge Raum zwischen den beiden Kesseln b und c bedingt im Verhältnis
zur Länge sehr dünne Rohre d und e, denen die nötige Steifigkeit durch in gewissen
Abständen angeordnete Schellen f und g gegeben ist. Die dem Brennerkopf zunächstliegende
Stelle g ist zugleich als verstellbarer Halter für ein Stützrad k ausgebildet, welches
dem Arbeiter die Handhabung wesentlich erleichtert. Die durch den tiefen, sehr engen
Raum ohnehin schlechte Zugänglichkeit der weit hinten liegenden Schnittstellen für
das Auge des Arbeiters wird durch die besondere Ausbildung und Lage des Fahrgestells
nach Möglichkeit verbessert, insofern eine die Beleuchtung der Umgebung des Brennerkopfes
lt verhindernde Wirkung vermieden wird.
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Der Brennerkopf h ist so an den Zuführungsrohren d und e angebracht,
daß seine Längsrichtung, die zugleich auch die Strömungsrichtung der ihm zugeführten
Gase ist, mit der Achse des einen unteren Zuführungsrohres e zusammenfällt. Die
dem Anschluß der Düse L dienende Stirnfläche des Brennerkopfes h ist seitlich angeordnet
oder nach vorn gewendet, d. h. sie liegt parallel oder senkrecht zu den Achsen des
Brennerkopfes und der Zuführungsrohre. Die Strömungsrichtung des einen Gases (z.
B. Brenngases), das aus dem unteren Zuführungsrohr e in gerader Fortsetzung seines
Strömungsweges die achsiale Bohrung des Brennerkopfes h durchströmt, erleidet im
letzteren Fall (Abb. 5 und 6) bis zur Düse demnach überhaupt keine Änderung, vielmehr
übernimmt die von der Strömung im Zuführungsrohr e bis zum Schneidstrahl etwa erforderliche
Richtungsänderung ausschließlich die jeweils. zu verwendende Düse i, wobei auch
die Richtungsänderungen des anderen Gases, z. B. Sauerstoff, `beim Übertritt .aus
dem oberen Zuführungsrohr d zum Brennerkopf h außerordentlich gering
sein können.
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Die Art der Anbringung des Brennerkopfes an den Zuführungsrohren nach
dieser Ausführungsform ergibt eine äußerst gedrängte Form des Brennerkopfendes.
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Die Form der Düse wird je nach der Verschiedenheit der Aufgaben gerade
oder aber einfach oder mehrfach gebogen sein, um den Schneidstrahl nach vorn und
parallel den Achsen der Zuführungsrohre oder nach der Seite und senkrecht zu den
Achsen der Zuführungsrohre zu richten, wobei eventuell auch verschiedene Schnitthöhen
durch Drehung der Düse erreicht werden können.