DE41520C - Hydraulische Versenkung für Theater - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 37: Hochbauwesen.

FRITZ BRANDT in BERLIN. Hydraulische Versenkung für Theater.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. Mai 1887 ab.

Bei der vorliegenden Construction kommt nur ein einziger Cylinder mit Prefsstempel zur Verwendung, an welch letzterem die vier Eckpunkte des Oberbaues durch je einen Kettenzug bezw. Drahtseil aufgehängt und dadurch in zwangläufige Bewegung zu dem Prefskolben gebracht sind. In den Zeichnungen ist in Fig. 1 der Grundrifs einer Bühne dargestellt; Fig. 2 zeigt die Versenkungseinrichtung im Aufrifs und Fig. 3 ist der zugehörige Grundrifs.

In Fig. ι bezeichnet g die einzelnen Coulissengassen, ν die in den Gassen liegenden, über den ganzen mittleren Theil der Bühne reichenden Versenkungen und /die Freifahrten für die Bewegung der Coulissen. In Fig. 2 ist P das Podium' der Bühne, P¹ der Zwischenboden und P² der Fufsboden der Unterbühne. Jede einzelne in Fig. 2 und 3 detaillirt veranschaulichte Versenkungseinrichtung besteht nun im wesentlichen aus zwei am besten in Eisenconstruction hergestellten Langträgern A, welche oben den Dielenbelag B des Podiums tragen und in der Mitte und an beiden Enden durch Querconstructionen mit einander verbunden sind, sowie dem Prefscylinder C mit zugehörigem Stempel D. Diese hydraulische Presse ist unter dem Mittelpunkt des beweglichen Podiums angeordnet und trägt durch die mit dem Kopf des Prefsstempels D fest verbundene Mitteltraverse t den gesammten Oberbau, welcher, zwischen den vier aus T-Eisen gebildeten feststehenden Eckständern E durch Führungsrollen /' gegen seitliche Schwankungen gesichert, auf- und abwärts bewegbar ist. Aufser der directen Unterstützung durch den Prefsstempel in der Mitte des Oberbaues sind die Enden der Langträger vermittelst der an den Endtraversen i¹ angreifenden, über die festen Rollen r rW^ geführten Kettenzüge k an dem Kopf des Stempels aufgehängt und so mit letzterem zwarigläufig verbunden. Diese Anordnung ermöglicht einmal die Anwendung eines, weil in drei Punkten unterstützt, leichten Oberbaues und verhindert ferner jede Schwankung in verticaler Richtung.

Zwecks Regulirung, d. h. gleichmäfsiger Anspannung der vier Ketten beim Montiren der Vorrichtung, sowie etwaigem Nachspannen einzelner Züge sind die vier Enden der Ketten an den Traversen i¹ und am Kopf des Prefsstempels vermittelst Schraubenspindeln s, welche durch eine Mutter angezogen werden können, befestigt. Statt dieser Spindeln können auch in den freilaufenden Enden der Kettenzüge Spannschlösser eingeschaltet sein. Es ist somit eine allen Anforderungen genügende, für die gröfste vorkommende Längenausdehnung des beweglichen Podiums verwendbare Versenkungseinrichtung hergestellt, deren Bedienung durch einen einzigen Steuerungshebel in leichtester und übersichtlichster Weise erfolgt, so dafs Betriebsstörungen so gut wie ausgeschlossen erscheinen.

Die an den Langseiten der Versenkungen angeordneten Zwischenständer E¹ gehören nicht direct zur eigentlichen Versenkeinrichtung. Sie dienen zum Tragen des" Gebälkes B^{1 4}der zwischen den einzelnen Versenkungen stehenbleibenden Theile des Bühnenpodiums wie des Zwischenbodens. Diese Ständer E¹ sind in Höhe des Zwischenbodens gestofsen und mit ihrem unteren Ende leicht aushebbar, beispiels-

weise in gufseisernen Schuhen χ gelagert, zu dem Zwecke, mit möglicht wenig Aufwand an Zeit und Arbeit durch blofses Lösen einiger Schrauben das Gebälk zwischen je zwei Versenkungen nebst den zugehörigen Ständern E^] entfernen bezw. ebenso leicht wieder aufstellen zu können. Aus demselben Grunde sind die Tragebalken dieser Abtheilungen in leicht zu hantirenden Längen auf an den Zwischenständern befestigten Winkelstücken gelagert und leicht lösbar vermittelst je einer einzigen Schraube festgehalten.

Hierdurch ist man in den Stand gesetzt, nach Entfernung des Zwischengebälks in einfachster Weise durch Ueberlegen einer Dielung zwei oder mehrere Versenkungsvorrichtungen mit einander zu vereinigen und so je nach Erfordernifs beliebig grofse Abtheilungen der Bühne und, wenn nöthig, sogar die ganze Mittelbühne auf einmal senken und heben zu können.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei hydraulischen Bühnenversenkungen von länglicher Grundrifsform die Aufhängung der. vier Eckpunkte des Oberbaues (A B) von Kettenbezw. Seilzügen (k), welche von den Aufhängepunkten aus über fest gelagerte Rollen (r r¹ r²) laufen und mit ihrem anderen Ende an dem Kopf des den Oberbau tragenden Prefsstempels (D) bezw. an den die Verbindung zwischen Stempel und Oberbau vermittelnden Traversen (t) befestigt sind, zum Zwecke der Unterstützung und einer zum Stempel zwangläufigen Bewegung der Enden· des Plateaus.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.