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Kanalofen für keramische und Emaillier-Zwecke. Bei Kanalöfen für keramische
und Emaillier-Zwecke ist es bekannt, das Gut schrittweise mittels einer endlosen
Förderkette durch die Ofenkammern zu ziehen. Die Erfindung bezweckt, solche Ofen
bei weitestgehender Vermeidung der Handarbeit zu betreiben und einen ununterbrochenen,
mit geringstem Wärmeverluste und AusschuB verbundenen Arbeitsvorgang zu ermöglichen.
Dies ist dadurch erreicht, daß die Fördervorrichtung, die das Geschirr nacheinander
in die Vorwärm-, Brenn- und Kühlkammern führt, mit einer selbsttätigen Steuerung
versehen ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung in beispielsweiser Ausführung.
Abb. r
ist eine Vorderansicht, Abb.2 ein Schnitt nach A-B und Abb.
3 ein Schnitt nach C-D der Abb. i. Abb.4 zeigt den Antrieb des Förderbandes teilweise
in Draufsicht und teilweise im Schnitt und Abb, 5 eine Einzelheit. Abb. 6 stellt
einen Höhenschnitt durch den Ofen nach E-F der Abb. i dar und Abb. 7 eine Draufsicht
der Abschlußtüren einer Ofenkammer. Abb.8 veranschaulicht die zwangläufige Verbindung
der Türen der einzelnen Ofenkammern, Abb. g bis 13 Einzelheiten.
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Die zu brennenden Gegenstände werden durch den Ofen mittels eines
endlosen Förderbandes 8, einer Kette o. dgl. befördert. Das Förderband 8 läuft über
federnd gelagerte Stützrollen g und über zwei Scheiben io, i i. Die Scheibe io sitzt
lose auf der Antriebswelle i2 (Abb. i bis 4), kann aber mit dieser gekuppelt werden
und bewirkt dann den Antrieb des Förderbandes B. Der Antrieb der Welle 12 kann in
beliebiger Weise, beispielsweise auch mittels eines Motors 13. geschehen, dessen
Bewegung mittels Riemenscheiben 14, 15 und Riemen 16 über eine Vorgelegewelle 17
auf die Antriebswelle 12 mittels einer Riementransmission 18, zg, 2o übertragen
wird. Auf der Antriebswelle 12 ist eine Scheibe 21 befestigt, die das endlose, über
eine Scheibe 22 geführte, den Antrieb des Förderbandes 8 steuernde Band 23, Kette
o. dgl. ständig mitnimmt. Die lose auf der Antriebswelle 12 sitzende Antriebsscheibe
io des Förderbandes 8 trägt auf ihrer verlängerteil Nabe 24. eine verschiebbare
Kupplungsscheibe 25, auf deren Stirnseite ein Kupplungsstift 26 sitzt. Die Antriebsscheibe
2i des Steuerbandes 23 trägt auf der inneren Stirnwand 27 in zwei konzentrischen
Kreisen angeordnete Stifte 28 (Abb. 5), um die ein Band 29, eine Schnur o. dgl.,
wellenförmig geschlungen ist. Bei Verschiebung der Kupplungsscheibe 25 auf der Nabe
24 der Scheibe io in der Richtung des Pfeiles in Abb. 4. greift der Kupplungsstift
26 zwischen die Windungen des Kupplungsbandes 29 vollkommen stoßfrei ein. Durch
diese elastische Kupplung wird vermittels der Scheibe io das Förderband 8 derart
stoßfrei in Bewegung versetzt und angehalten; daß das zu brennende Geschirr vor
Erschütterungen und Beschädigungen bewahrt wird.
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Das Ein- und Ausrücken der Kupplung wird durch am Steuerband 23 in
entsprechenden Abständen angebrachte, gegeneinander versetzte Ein- und Ausrücknocken
30, 3i, Nasen o. dgl: bewirkt (Abb. 4). Die Nocken wirken auf einen zweiarmigen
Schwinghebel 32, der mittels einer verschiebbaren Stange 33 den.:gleich ° ausgebildeten
zweiarmigen Kupplungshebel 34 betätigt, dessen gegabelte:: Ende den eingedrehten
Hals der :Tabe der Kupplungsscheibe 25 umgreift und diese entweder mit dem elastischen
Band in Eingriff bringt oder in entgegengesetztem Sinne verdreht die Kupplung löst.
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Diese Nocken sind in Gruppen derart über das ganze Steuerband 23 verteilt,
daß das durch. eine -Einrücknocke in Bewegung versetzte Förderband 8 nach Überführung
der Geschirroste in die nächste Kammer oder Kammerabteilung. - sofort wieder still
steht. Da die nächste Einrücknocke erst in etwa fünffacher Entfernung folgt, ruht
das Förderband also während einer fünfmal so langen Zeit, als das, Ein- oder Weiterbringen
des Geschirres erfordert, in welchen Pausen dieses allmählich vorgewärmt, in drei
Pausen gebrannt und schließlich langsam wieder abgekühlt wird.
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Das Förderband 8 trägt kantig ausgebildete Mitnehmerzapfen 37 (Abb.
1,:2 und 3), die durch einen in dem Boden aller Kammern vorgesehenen Längsschlitz
38 greifen. Zwischen je zwei Mitnehmerzapfen 37 ist zur Versteifung der Zapfen und
zur teilweisen Abdichtung des Schlitzes 38 eine Reihe von dünnen Chamotteplatten
39 angeordnet (Abb. 3). Ein Rost 40 üblicher Ausführung zur Aufnahme des
zu brennenden Geschirres o. dggl. ist auf je zwei äufeinanderfolgende Mitnehmerzapfen
37 aufgesteckt. Die Größe des Rostes 40 ist derart bemessen und die Anordnung der
Mitnehinerzapfen 37 auf dem Förderband 8 derart gewählt, daß der Rost das vollständige
Offnen der die Kammer abschließenden Türeil nach innen ermöglicht (Abb. 3).
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Jede Vorwärmekanimer 1, 2 und jede Kühlkammer 6, 7 ist durch Türen
nach außen abgeschlossen. Die um ein Drittel - längere Brennkammer 3 bis 5 besitzt
nur an ihren Enden gegen die Vorwärme- bzw. Kühlkammer, nicht aber in den -einzelnen
Abteilungen Türen. Bei der veranschaulichten Ausführungsform des Kammerofens sind
Doppelflügeltüren 41, 42 vorgesehen (Abb.3, 6, 7, 8), die schwingbar auf unter denBoden
desOfens reichenden Türangeln 43, 44 laufen (Abb. 6). Die Türflügel liegen mit schrägem
Stoß in der Schließlage aneinander an. Alle hintereinander folgenden Türflügel 41
bzw. 42 sind durch Stangen 43' bzw. 4q.' miteinander verbunden (Abb.8), so daß sie
sich gleichzeitig in allen Kammern öffnen und schließen und nur ein Türpaar mit
öftnungseinrichtungeil versehen zu werden .braucht. Au den Stangen 43' bzw. 44'
greift .ein. Zugseil 45, 46 o. dgl. mit Belastungsgewicht 5o an (Abb. g), so daß
die Rückbewegung -der Türen in die Schließstellung immer selbsttätig erfolgt Wie
Zugseile .t5, 46 der - Türen können finit
einer mit einem
Gesperre .1 .8 versehenen Welle 4.7 verbunden sein, an der ein ein Gewicht 50 tragendes
Zugseil o. dgl. angreift). Jede Tür 41 bzw. .1 .2 besitzt an der Außenseite ein
Viertelzahnrad 51 bzw. 52, die miteinander inEingriff stehen (Abb.6 und 7), so daß
beide Flügel der Türe sich gleichmäßig öffnen und schließen und nur notwendig ist,
einen Flügel mit nachstehender Antriebsvorrichtung auszustatten. Auf der Verlängerung
der Angel 4.3, einer Tür 4.1, sitzt ein nur auf einem Teil des Umfanges gezahntes
Rad 53 (Abb. 6, 7, i i ), das, von auf dem Steuerband 23 hintereinander angeordneten
Stiften 54 o. dgl. verdreht, das Öffnen beider Türflügel .11, .12 nach innen bewirkt.
Gleichzeitig öffnen sich auch alle mit den angetriebenen beiden Türflügeln verbundenen
Türflügel der anderen Kammern. Die Stiftenreilie 5.1. ist in entsprechenden Abständen
am Steuerband 23 derart angeordnet, daß die Türflügel unmittelbar vor dem An -trieb
des Förderbandes 8 geöffnet werden. Sobald das Zahnrad 53 vermittels der Stiftenreihe
54 die Flügeltüren vollständig einwärts geöffnet hat, fällt ein gefederter Sperrstift
56 finit seinem oberen Ende in eine in der Zahnradscheibe 53 vorgesehene Bohrung
55 ein, wodurch die Türflügel in ihrer Offenstellung festgehalten werden. Der Sperrstift
56 trägt vermittels eines Bundes 57 einen mit einem Auge 59 den Sperrstift umgreifenden
chwinghebel 58, dessen aufgebog lies, unter S S e (las Steuerband
23 reichendes Ende 6o zwecks Aushebung der Sperre und Freigabe der Türe von auf
dem Steuerband angeordneten N ocker 81 (Abb.6) abwärts gedrückt wird, sobald die
Roste die Türen passiert haben.
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An Stelle von Flügeltüren können auch Pendeltüren, l@lapptüren oder
auf Seilen o. dgl. aufgehängte Zugtüren zur Anwendung gelangen. Bei hydraulischer
oder elektrischer Betätigung der Türen kann der Kraftmittelzutluß (furch Nocken
o. dgl. des Steuerbandes -a3 gesteuert "-erden.