DE4140251A1 - Einrichtung zur begrenzung des systolischen blutdruckes bei hochdruckkranken personen - Google Patents
Einrichtung zur begrenzung des systolischen blutdruckes bei hochdruckkranken personenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zur Begrenzung des systolischen
Blutdruckes bei hochdruckkranken Personen.
Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation beträgt, unabhängig
vom Lebensalter des Menschen, die obere Normgrenze des systolischen Blutdruckes,
in körperlicher Ruhe, 160 mm Hg.
In nahezu 80% aller Fälle, bei denen diese Normgrenze überschritten wird,
handelt es sich um Personen mit einer sogenannten primären Hypertonie, deren
Ursache noch weitgehend unbekannt ist.
Während bei einem großen Teil dieser hochdruckkranken Personen der Bluthochdruck
therapeutisch kompensiert werden kann, ist der übrige Teil dieser
Personen der ständigen Gefahr eine Herzinsuffizienz, einen Herzinfarkt
oder einen Schlaganfall zu erleiden, ausgesetzt.
Hier greift nun die Erfindung ein und es wird eine Einrichtung zur Begrenzung
des systolischen Blutdruckes bei hochdruckkranken Personen vorgeschlagen,
im wesentlichen bestehend aus einem Volumenspeicher kombiniert mit
einem nachgeschalteten Druckbegrenzungsventil und den verbindenden Gefäßanschlüssen,
wobei das kombinierte Gerät, im folgenden als Speicherventil
bezeichnet, vorzugsweise:
- a) in den menschlichen Körper implantiert wird, der hochdruckseitige Gefäßanschluß des Speicherventiles mit einer blutdruckführenden Arterie und der niederdruckseitige Gefäßanschluß des Speicherventiles mit einer Vene für den Blutabfluß fest verbunden ist,
- b) das Speicherventil komplett aus gewebeverträglichen Materialien hergestellt ist,
- c) das Speicherventil einen Membranantrieb, zur direkten Betätigung des Absteuerventiles, aufweist,
- d) die Membrane eine starke Wellung besitzt, die bei wechselnder Überdruckbeaufschlagung als Volumenspeicher fungiert,
- e) die Membranoberseite mit dem Gehäusedeckel einen geschlossenen Dom bildet, der mit Gasdruck gefüllt ist und daß auf die obere Membranfläche zusätzlich eine Druckfeder zur Einwirkung gebracht wird, die sich einseitig gegen den Gehäusedeckel abstützt,
- f) die blutdruckbeaufschlagte Unterseite der Membrane mit einem zentrisch angeordneten Membranteller mit Ventilkegel fest verbunden ist und der Ventilkegel eine Ventilöffnung vom Blut-Druckraum zum niederdruckseitigen Gefäßanschluß absperrt,
- g) im Gehäusedeckel ein, als Federteller ausgebildeter, Elastomerestopfen zentrisch und abdichtend, gehaltert ist und daß mittels einer Injektionsnadel, durch den Elastomerestopfen, der Gasdruck im Domraum verändert werden kann,
- h) der Blut-Druckraum mit dem niederdruckseitigen Gefäßanschluß, durch eine Konstantbohrung, für einen ständigen Mindestdurchfluß verbunden ist.
Weitere Erfindungsmerkmale gehen aus der nachstehenden Beschreibung hervor.
Die Abbildung zeigt einen Schnitt durch ds Speicherventil, das in seiner
nicht dargestellten Draufsicht vorzugsweise eine kreisrunde Form einnimmt.
Im wesentlichen besteht das Speicherventil aus einem Gehäuseteil 1, einem
Gehäusedeckel 2, einer Membrane 3, einem Membranteller 4 mit Ventilkegel 5,
einer Druckfeder 7 und dem Elastomerestopfen 6. Am Gehäuseteil 1 sind die
Gefäßanschlüsse 11 und 13 fest angebracht.
Zwischen Gehäuseteil 1 und Gehäusedeckel 2 ist, durch nichtgezeigte Schraubverbindungen,
die Membrane 3 an ihrem äußeren Durchmesserrand mit eingespannt
und dichtet so den Blut-Druckraum 9 gegen den eingeschlossenen Dom 10
ab. Der zentrisch mit der Membrane 3 fest verbundene Federteller 4 mit Ventilkegel
5 bilden, im Zusammenwirken mit der Ventilbohrung 8, ein Ventilelement,
das den Blutdurchfluß durch die Ventilbohrung 8 steuert oder absperrt.
Ein Elastomerestopfen 6 dichtet den Dom 10 im Gehäusedeckel 2 zentrisch
nach außen ab und dient zugleich als Federteller und Gegenlager für
die Druckfeder 7. Durch entsprechende Vorspannung drückt die Druckfeder 7
den zentrischen Teil der Membrane 3 mit Federteller 4 in Ventilrichtung
und hält dadurch den Ventilkegel 5 in Schließstellung.
Der Dom 10 ist mit einem gasförmigen Druckmedium gefüllt, dessen Druck zusätzlich
die Membrane 3 in Ventilschließrichtung beaufschlagt, mit der Wirkung,
daß die Membrane 3 mit einer starken, positiven Wellung zum Blut-
Druckraum hin durchhängt.
Das komplette Speicherventil wird in den Körper des Patienten implantiert
dergestalt, daß der Elastomerestopfen 6 mittels einer Injektionsnadel von
außerhalb des Körpers, erreichbar ist. Der hochdruckseitige Gefäßanschluß
11 wird direkt mit einer blutführenden Arterie, der niederdruckseitige Gefäßanschluß
13 direkt oder indirekt mit einer Vene für den Blutabfluß fest
verbunden.
Strömt Blut unter Druck, von der Arterie, über den hochdruckseitigen Gefäßanschluß
11 in den Blut-Druckraum 9, wird letzterer unterhalb der Membrane
3 voll mit Blut gefüllt. Damit kein Totraum entsteht bzw. das Blut
in einen Totraum eingeschlossen wird, strömt durch eine kleine Konstantbohrung
14, ständig etwas Blut über in den niederdruckseitigen Gehäusekanal 12
und damit über den Gefäßanschluß 13 in eine blutrückführende Vene.
Steigt der Blutdruck während der Systole auf einen Wert an der einer größeren
Druckhöhe entspricht, als der im Dom 10 eingeschlossene Gasdruck (z. B.
120 mm Hg), wird die positive Wellung der Membrane 3, durch den arteriellen
Blutdruck und gegen den Gasdruck im Dom 10 durchgedrückt in eine negative
Wellung 3.1.
Dadurch wird dem Kreislauf, bei jeder Systole, arterielles Blut entnommen,
gespeichert, und während der Diastole, durch wechselnden Überdruck im Dom 10,
wieder in den arteriellen Kreislauf zurückgepumpt.
Durch diese, mit der Pulsfrequenz periodische Blutvolumen-Aufnahme bzw.
Blutvolumen-Abgabe, wird die Druckhöhe des systolischen Blutdruckes gesenkt
und damit die Linksherz-Überbelastung reduziert.
Für Patienten, die einer schweren chronischen Hypertonie ausgesetzt sind,
reicht die beschriebene Volumenspeicherung nicht immer aus, um die systolische
Druckspitze zu kompensieren. In solchen Fällen tritt das Druckbegrenzungsventil
in Funktion mit folgendem Ablauf:
Ist während der Systole der Blutdruck derart erhöht, daß dieser trotz
voller negativer Wellung der Membrane 3.1 noch weiter ansteigt (z. B. über
170 mm Hg), werden Federteller 4 und Ventilkegel 5, gegen die Vorspannkraft
der Druckfeder 7 und dem Gasdruck im Dom 10, angehoben, mit der Folge,
daß die Öffnung der Ventilbohrung 8 freigegeben wird. Damit wird ein
großer Volumenstrom von arteriellem Blut aus dem Blut-Druckraum 9 in den
Gehäusekanal 12 und damit durch den Gefäßanschluß 13 in eine blutrückführende
Vene eingeleitet. Diese, in der Wirkungsfolge dem Volumenspeicher
nachgeschaltete, Ventil-Druckbegrenzung läßt keinen weiteren arteriellen
Blut-Druckanstieg zu.
Der Istwert der systolischen Druckspitze läßt sich auch im implantierten
Zustand des Speicherventiles verstellen, indem mit einer Injektionsnadel,
z. B., durch die Bauchdecke des Patienten, der Elastomerestopfen 6 durchstochen
und so, durch Gaszufuhr oder durch einen Gasdruckablaß, der Gasdruck
im Dom 10, als Sollwert, angehoben oder abgesenkt wird.
Claims (8)
1. Einrichtung zur Begrenzung des systolischen Blutdruckes bei hochdruckkranken
Personen dadurch gekennzeichnet, daß ein Speicherventil gemäß
der Abbildung, bestehend aus einem Volumenspeicher 9, 3, 3.1, kombiniert
mit einem in der Wirkungsfolge nachgeschalteten Druckbegrenzungsventil
4, 5, 8, in den menschlichen Körper implantiert wird und der hochdruckseitige
Gefäßanschluß 11 mit einer blutdruckführenden Arterie und der
niederdruckseitige Gefäßanschluß 13 mit einer Vene für den Blutabfluß
fest verbunden wird.
2. Einrichtung zur Begrenzung des systolischen Blutdruckes . . . nach Anspruch
1 dadurch gekennzeichnet, daß das Speicherventil komplett aus
gewebeverträglichen Materialien hergestellt ist.
3. Einrichtung zur Begrenzung des systolischen Blutdruckes . . . nach Anspruch
1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß das Speicherventil einen
Membranantrieb 3, 4, zur direkten Betätigung eines Druckbegrenzungsventiles
5, 8, aufweist.
4. Einrichtung zur Begrenzung des systolischen Blutdruckes . . . nach den
Ansprüchen 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Membran 3 eine starre
Wellung besitzt, die bei wechselnder Überdruckbeaufschlagung als Volumenspeicher
9, 3.1, fungiert.
5. Einrichtung zur Begrenzung des systolischen Blutdruckes . . . nach den
Ansprüchen 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Membranoberseite mit
dem Gehäusedeckel 2 einen eingeschlossenen Dom 10 bildet, der Dom 10
mit Gasdruck gefüllt ist und daß auf die obere Membranfläche zusätzlich
eine Druckfeder 7 zur Einwirkung gebracht wird, die sich einseitig gegen
einen Elastomerestopfen 6 und damit gegen den Gehäusedeckel 2 abstützt.
6. Einrichtung zur Begrenzung des systolischen Blutdruckes . . . nach den
Ansprüchen 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß die blutdruckbeaufschlagte
Unterseite der Membrane 3 mit einem zentrisch angeordneten Membranteller
4 mit Ventilkegel 5 fest verbunden ist und der Ventilkegel 5 eine Ventilöffnung
8 vom Blut-Druckraum 9 zum niederdruckseitigen Gefäßanschluß
12, 13 absperrt.
7. Einrichtung zur Begrenzung des systolischen Blutdruckes . . . nach den
Ansprüchen 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäusedeckel 2 ein,
zugleich als Federteller ausgebildeter, Elastomerestopfen 6 zentrisch
und nach außen abdichtend gehaltert ist und daß mittels einer Injektionsnadel,
durch den Elastomerestopfen 6, der Gasdruck im Dom 10 verändert
werden kann.
8. Einrichtung zur Begrenzung des systolischen Blutdruckes . . . nach den
Ansprüchen 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß der Blut-Druckraum 9
über eine Konstantbohrung 14, mit dem niederdruckseitigen Gefäßanschluß
12, 13 für einen Mindestdurchfluß verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4140251A DE4140251A1 (de) | 1991-12-06 | 1991-12-06 | Einrichtung zur begrenzung des systolischen blutdruckes bei hochdruckkranken personen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4140251A DE4140251A1 (de) | 1991-12-06 | 1991-12-06 | Einrichtung zur begrenzung des systolischen blutdruckes bei hochdruckkranken personen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4140251A1 true DE4140251A1 (de) | 1993-06-09 |
Family
ID=6446431
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4140251A Withdrawn DE4140251A1 (de) | 1991-12-06 | 1991-12-06 | Einrichtung zur begrenzung des systolischen blutdruckes bei hochdruckkranken personen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4140251A1 (de) |
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