DE4140055C2 - Vorrichtung zur Funktionsdiagnose des Kontinenzorgans - Google Patents
Vorrichtung zur Funktionsdiagnose des KontinenzorgansInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Funk
tionsdiagnose des Kontinenzorgans gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Zur Funktionsdiagnose des Schließmuskelapparates inkonti
nenter Patienten stehen verschiedene Vorrichtungen zur
Verfügung.
Aus der DE-OS 36 19 695 ist ein Untersuchungselement für
die Funktionsdiagnostik im analen Sphinkter-Bereich be
kannt, das aus einer in den Analkanal eines Patienten
einführbaren stabförmigen Sonde besteht, die einen als
bipolare oder multipolare Elektrode ausgebildeten Kopf,
einen Druckmeßfühler und eine Markierungseinrichtung auf
weist.
Die bipolare oder multipolare Elektrode am Kopf der stab
förmigen Sonde dient zur Messung der Nervenleitgeschwindig
keit mittels Elektromyographie, wobei jeder Pol der Elek
trode die Form eines kugelförmigen Segments aufweist. Der
stabförmige Teil der Sonde besteht aus mehreren miteinander
verbundenen Hohlzylindern, die über einen Zuganker zusammen
gehalten sind, wobei der Druckmeßfühler mit einem oder
mehreren der Hohlzylinder verbunden ist und aus einem
Piezokristallsensor besteht. Mit Hilfe des Druckmeßfühlers
werden die von dem Patienten aufgebrachten Muskelkräfte
gemessen.
Aus der Literaturstelle M. Stelzner, F.G. Hutterer und
D. Fornacon; "Eine Methode zur Funktionsmessung des Konti
nenzorgans" in "Chirurg" (1988) 59: Seiten 155 bis 158, ist
ein Gerät zur kombinierten Funktionsmessung von Rectumampul
le und Analsphincter bekannt, das aus zwei einen Luftkanal
bildenden Glasrohren mit Öffnungen besteht, von denen eine
Öffnung mit einem Gummiüberzug versehen und in den Analka
nal eines Patienten eingeführt wird, während die andere
Öffnung mit einem Gummiballon überzogen wird, der als
Rectumballon dient. Über die Glasrohre sind die beiden als
Drucksensoren dienenden Gummiüberzüge mit einer Meßeinrich
tung verbunden, mit der sowohl die Ruhedruck- und Aktiv
druckmessung des Analsphincter als auch des Rectumdrucks
zur Erfassung der Leistung des Kontinenzorganes angezeigt
wird.
Aus der Literaturstelle U. Ulmsten et al.; "Ein neuer Mul
titransducer-Katheter zur In-vivo-Druckmessung in Körperhöh
len und Gefäßen" in "Electromedica" 1/80, Seiten 9 bis 12,
ist ein Multitransducer-Katheter zur Druckmessung in Körper
höhlen und Gefäßen bekannt, mit dem durch Druckmessung an
mehreren Einzelabschnitten in Organsystemen Vorgänge mit
komplexeren Merkmalen wie Richtung, Geschwindigkeit und
Stärke von Muskelkontraktionen in tubulären Organen, wie
beispielsweise Blase und Urethra, erfaßt werden. Der stab
förmige Katheterträger weist mehrere hintereinander angeord
nete Druckmeßelemente auf, von denen ein Druckrezeptor bei
der Untersuchung von Blase und Urethra in der Blase pla
ziert wird, während fünf weitere Meßelemente in der Urethra
angeordnet sind, damit ohne Verschiebung des Katheters
Simultanurethrazystometrie und Messungen des Urethradruck
profiles durchgeführt werden können.
Den bekannten Meßgeräten ist gemeinsam, daß sie eine genaue
Funktionsdiagnose grundsätzlich nur dann ermöglichen, wenn
der Patient bei seinen Kontraktionsübungen die richtigen
Muskeln benutzt. Spannt der zu untersuchende Patient wäh
rend der Meßwertaufnahme beispielsweise die Bauchmuskeln an
oder hustet bzw. niest er während der Untersuchung, so wird
dies fälschlicherweise als ein Anstieg des Sphincter-Drucks
erfaßt, so daß unterschiedliche bzw. fehlerhafte Meßergeb
nisse resultieren können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung
zur Funktionsdiagnose des Kontinenzorgans zu schaffen, die
eine exakte Ermittlung des analen Sphinkter-Drucks eines
Patienten auch dann gewährleistet, wenn die Kontraktion der
Sphinkter-Muskeln durch eine Kontraktion anderer Muskeln
oder Muskelgruppen überlagert wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung geht von der Erkenntnis aus,
daß der Körper-Innendruck eines Patienten bei ausschließli
cher Kontraktion beispielsweise der Sphincter-Muskeln
unverändert bleibt. Umgekehrt führt eine Erhöhung des
Körper-Innendrucks im Sphincter-Bereich beispielsweise durch
eine Kontraktion der Bauchmuskulatur zu einer scheinbaren
Erhöhung des Sphincter-Druckes. Um eine vom Körper-Innen
druck unabhängige Messung des analen Sphincter-Druckes zu
erhalten, muß dieser demzufolge um einen Betrag reduziert
werden, der jeweils der Änderung des Körper-Innendrucks
entspricht.
Die erfindungsgemäße Lösung schafft eine exakte, von der
Kontraktion anderer Muskelgruppen unabhängige Messung des
analen Sphincter-Drucks, so daß eine genaue Funktionsdiagno
se des Schließmuskelapparates erleichtert und auch eine
effektivere therapeutische Behandlung inkontinenter Patien
ten ermöglicht wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein den Körper-Innen
druck des Patienten erfassender zweiter Drucksensor in
Einführrichtung der Meßsonde vor einem den Sphincter-Druck
erfassenden ersten Drucksensor angeordnet ist, derart, daß
bei in den Analkanal eines Patienten eingeführter Meßsonde
der zweite Drucksensor im Enddarmbereich und der erste
Drucksensor im Analkanal plazierbar ist.
Damit wird sichergestellt, daß der zweite Drucksensor weit
genug vom Analkanal entfernt plaziert werden kann, so daß
mit ihm ausschließlich der Körper-Innendruck meßbar ist und
somit eine Beeinträchtigung der Meßwertaufnahme des Kör
per-Innendrucks durch Sphincter-Kontraktionsübungen vermie
den wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch ge
kennzeichnet, daß der erste Drucksensor auf einer Einrich
tung zur linearen und/oder radialen Lageverstellung der
Meßsonde in Bezug auf ein außerhalb des Analkanals des
Patienten positionierbares Gehäuses angeordnet ist, wobei
die Positionen der Drucksensoren vorzugsweise in bezug auf
ein die Einführtiefe der Meßsonde begrenzendes Element
veränderbar sind.
Da die Analkanallänge inkontinenter Patienten recht unter
schiedlich ausgebildet sein kann, gestattet die längenver
änderliche Ausbildung der Meßsonde deren optimale Anpassung
an die Anatomie eines Patienten. Die variable Positionie
rung der Drucksensoren ermöglicht, daß jeder der Druck
sensoren individuell im Analbereich des Patienten plaziert
werden kann, so daß eine optimale Meßwerterfassung gewähr
leistet ist.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemä
ßen Lösung besteht darin, daß mehrere erste Drucksensoren
auf der Meßsonde radial in vorgegebenen Winkelgeraden zu
einander beabstandet sind.
Diese Ausgestaltung verbessert die Genauigkeit der Funk
tionsdiagnose des Sphincterapparats, indem aus den an
verschiedenen Stellen des Analkanals aufgenommen Druckmeß
werten vorzugsweise mit Hilfe der Auswerteinrichtung ein
Mittelwert errechnet wird, so daß einzelne Stellen des
Analkanals, die der Patient kaum oder gar nicht kontrahie
ren kann, das Gesamtmeßergebnis nicht einseitig verfälschen
können.
Weiterhin kann/können die Auswerteinrichtung und/oder die
Drucksensoren mit einer Anzeigeeinrichtung zur Anzeige des
Sphincter-Drucks und/oder des Körper-Innendrucks verbunden
werden.
Die unmittelbare Anzeige des jeweiligen Sphincterdrucks ist
nicht nur für eine sofortige Diagnose der Funktionsfähig
keit des Sphincterapparates von Vorteil, sie ermöglicht
auch die optische Rückmeldung von Kontraktionsübungen an
den Patienten nach Art des Biofeedback-Trainings, so daß
die Eigeninitiative des Patienten im Rahmen einer therapeu
tischen Inkontinenzbehandlung genutzt bzw. gefördert werden
kann.
Die zusätzliche Anzeige des Körper-Innendrucks gibt unmit
telbar darüber Auskunft, ob der Patient die richtigen
Muskeln oder beispielsweise die Bauchmuskulatur beim Sphinc
ter-Training benutzt. Bei einer therapeutischen Inkontinenz
behandlung kann ein Patient auf diese Weise auch von Beginn
an zum Training der richtigen bzw. beeinträchtigten Muskeln
angeleitet werden, so daß die Effektivität der Therapie
optimiert wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet. Die Erfindung wird nach
stehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch den Analbereich eines
Patienten mit einer schematisch dargestellten
Meßsonde einer Funktionsdiagnosevorrichtung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Meßsonde
einer Funktionsdiagnosevorrichtung;
Fig. 3 ein Blockschaltbild der Auswerteinrichtung der
Funktionsdiagnosevorrichtung;
Fig. 4 eine teilweise geschnittene, perspektivische
Darstellung einer Funktionsdiagnosevorrichtung
mit einer Einrichtung zur Erfassung der Ein
dringtiefe der Drucksensoren und
Fig. 5 eine Draufsicht auf ein Display zur Darstel
lung der Einführtiefe sowie der erfaßten
Druckwerte der Drucksensoren.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung des Mastdarmbe
reichs eines Patienten mit einer in den Analkanal 19 des
Patienten eingeführten Meßsonde 2 einer Funktionsdiagnose
vorrichtung.
Die Meßsonde 2 weist einen ersten Drucksensor 4 in Form
eines Ballonaufnehmers auf, der im Bereich des Analkanals
19 plazierbar ist und der Erfassung des Sphinkterdrucks
dient. Weiter weist die Meßsonde 2 einen den Körper-Innen
druck des Patienten erfassenden zweiten Drucksensor 5 auf,
der oberhalb des Drucksensors 4 angeordnet ist und beim Ein
führen der Meßsonde 2 im Enddarmbereich 18 zur Anlage
kommt.
Der zweite Drucksensor 5 besteht ebenfalls aus einem Ballon
aufnehmer und ist mit einer im folgenden näher beschriebe
nen Auswerteinrichtung verbunden, die den mit dem ersten
Drucksensor 4 erfaßten Sphinkter-Druckmeßwert um einen
Betrag reduziert, der eine Funktion des Körper-Innendrucks
des Patienten im Augenblick der Meßwertaufnahme ist.
Um eine genaue und jederzeit reproduzierbare Plazierung der
Meßsonde im Analkanal eines Patienten zu ermöglichen, weist
die Meßsonde gemäß Fig. 1a eine flügelmutterförmige Anlage
fläche 14 auf, die während des Meßvorgangs zwischen den Ge
säßmuskeln mit unmittelbarer Anlage am Afterausgang angeord
net werden kann, so daß Meßungenauigkeiten infolge ungenau
er Plazierung eines Anlagetellers an den Gesäßmuskeln ver
mieden werden. Insbesondere in Verbindung mit einer Tiefen
messung kann somit der Sphinkterdruck abhängig von der Ein
führtiefe und ggf. der Winkelstellung des Sondenstabes sehr
genau erfaßt werden.
Die Fig. 2a und 2b zeigen in schematischer Darstellung
ein anderes Ausführungsbeispiel einer Meßsonde 2 der Funk
tionsdiagnosevorrichtung. Die Meßsonde 2 besteht aus einem
rohrförmigen Sondenstab 12, der in Einführrichtung ein ver
schlossenes, halbkugelförmig ausgebildetes Ende 120 auf
weist. Im oberen Abschnitt des Sondenstabes 12 ist ein aus
einem elastischen Ballon bestehender Drucksensor 4 befe
stigt, dessen Inneres über in der Sondenstabwandung angeord
nete Öffnungen 16 mit dem Innenraum des Sondenstabes 12 in
Verbindung steht.
Unterhalb des Ballons ist der Sondenstab 12 von einer Gleit
führung 13 umgeben, auf der ein die Einführtiefe der
Meßsonde 2 begrenzender Sondenteller bzw. eine Sonden-Flü
gelmutter 14 und ein daran anschließender Sondenschaft 15
in Längsrichtung der Meßsonde 2 verschiebbar gelagert sind.
Die Gleitführung 13 weist im unteren Abschnitt einen die
Längsverschiebung des Sondenschaftes begrenzenden flansch
förmigen Absatz 131 auf, in dem der Sondenstab 12 mit einem
Schlauchanschluß 121 endet.
Oberhalb des ersten Ballonaufnehmers 4 ist ein weiterer
Ballonaufnehmer 5 angeordnet, der mit einer flexiblen aber
kaum aufweitbaren Leitung 52 verbunden ist, die durch den
im Sphinkterbereich plazierbaren Ballonaufnehmer 4 bis in
den unteren Abschnitt der Gleitführung 13 geführt ist und
dort ebenfalls mit einem Schlauchanschluß 53 endet.
Alternativ zu einer Leitung 52 mit fest vorgegebener Länge
kann der zweite Ballonaufnehmer 5 vorzugsweise auch mit
einer in Längsrichtung des Sondenstabes 12 verschiebbaren
und damit längenveränderlichen Leitung verbunden werden,
die in diesem Fall aus dem unteren Abschnitt der
Gleitführung 13 herausgeführt ist und an anderer Stelle in
einem Schlauchanschluß endet.
Das Einführen der Meßsonde 2 erfolgt derart, daß insbesonde
re der zweite Ballonaufnehmer 5 vorab weitgehend von dem zu
komprimierenden Medium entleert und nach Erreichen einer
geeigneten Position innerhalb des Enddarmbereichs durch
Auffüllen mit dem zu komprimierenden Medium, wie in den
Fig. 1 und 2b gezeigt, zur Anlage gebracht wird.
Spannt der zu untersuchende Patient während der Druckaufnah
me beispielsweise die Bauchmuskeln an, so wird dies bei den
bisher bekannten Funktionsdiagnosevorrichtungen fälschli
cherweise als ein Anstieg des Sphinkter-Drucks erfaßt. Die
Folge sind nicht reproduzierbare bzw. fehlerhafte Meßergeb
nisse, die eine genaue Funktionsdiagnose erschweren oder
sogar ausschließen können.
Erfaßt man hingegen den Körper-Innendruck des Patienten, so
wird ein entsprechender Druckanstieg der Kontinenzorgan-
Druckmessung, der durch andere Faktoren bewirkt wird,
eliminiert, indem der über den Drucksensor 5 erfaßte Kör
per-Innendruck berücksichtigt wird.
Die Meßsonde 2 kann vorzugsweise an der Gleitführung 13
eine nicht näher dargestellten Längenmeßskala aufweisen,
die eine einfache und schnelle Ermittlung der Einführtiefe
der Drucksensoren 4, 5 ermöglicht, wobei dann beispiels
weise innerhalb des verschiebbaren Sondenschaftes 15 eine
Ablesemarke ausgebildet ist.
Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild der Auswerteinrichtung
der Funktionsdiagnosevorrichtung und deren Verbindung mit
einer externen Datenverarbeitungseinrichtung 106.
Die Auswerteinrichtung 10 enthält einen Mikroprozessor 100
mit einem Speicher, der über einen Steuer- und Datenport in
Form einer seriellen oder parallelen Schnittstelle 101 bzw.
einer Centronics-Schnittstelle 102 mit der externen Daten
verarbeitungseinrichtung 106 oder einem externen Drucker
verbindbar ist.
Der Mikroprozessor 100 ist ferner mit einer Tastatur 104
verbunden, die wahlweise unmittelbar am Gehäuse der Funk
tionsdiagnosevorrichtung oder bei Bedarf extern angeordnet
werden kann. Bei einer externen Anordnung kann die Datenein
gabe auch über die Datenverarbeitungseinrichtung 106 und
die serielle oder parallele Schnittstelle 101 bzw. 102
erfolgen.
Die Tastatur 104 dient dabei nicht nur dem Auslösen der Meß
wertaufnahme und -anzeige, sondern auch der Eingabe patien
tenspezifischer Daten, wie z. B. Name, Geburtsdatum, etc.,
die zur Dokumentation der erfaßten Meßwerte zusammen mit
diesen in Form von Tabellen und/oder grafischen Darstellun
gen auf einem angeschlossenen Drucker ausgedruckt werden
können.
Über einen weiteren Steuer- und Datenport ist der Mikropro
zessor 100 mit einem LCD-Display 11 und über einen Ana
log-Digital-Wandler 105 mit den Drucksensoren 4 und 5 sowie
mit einer Leitung 13 zur Erfassung der Batterie- oder Akku
mulatorspannung verbunden.
In einem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel
weist die Meßsonde 2 ferner eine Einrichtung zur Erfassung
der Einführtiefe der Drucksensoren 4, 5 auf, so daß der Mi
kroprozessor 100 in diesem Fall über den Analog-Digital-
Wandler 105 auch mit mindestens einem Längenmeßsensor 6 ver
bunden ist.
Die Übertragung der Druckmeßwerte sowie der Einführtiefen
meßwerte kann mit unterschiedlicher Genauigkeit und damit
mit unterschiedlicher Bitstellenzahl durchgeführt werden.
Schließlich ist der Mikroprozessor 100 mit einem Akustikge
ber 103 verbunden, der beispielsweise bei Auslösen der Meß
wertaufnahme und -anzeige tätig wird und dem behandelnden
Arzt die Meßwertaufnahme signalisiert.
Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Funk
tionsdiagnosevorrichtung.
Die Funktionsdiagnosevorrichtung weist in diesem Beispiel
ein pistolenformiges Gehäuse 7 auf, wobei eine stabförmige
Sonde 20 sowie eine weitere, gegenüber der stabförmigen
Sonde 20 beweglich gelagerte Sonde 30 den Pistolenlauf bil
den.
Innerhalb des Pistolengriffs 70 ist die in Fig. 3 darge
stellte Auswerteinrichtung 10 installiert, die mit einem
Display 11 sowie einem Steuer- und Eingabetaster 104′
verbunden ist. Letztere ist nach Art eines Pistolenabzugs
angeordnet, so daß der behandelnden Arzt die Funktionsdia
gnosevorrichtung mit einer Hand bedienen kann.
Anstelle von Ballonaufnehmern dienen in diesem Ausführungs
beispiel piezoresistive Miniaturdruckaufnehmer 4, 5 zur Er
fassung des Sphinkterdrucks bzw. des Körper-Innendrucks.
Zur Aufnahme des Körper-Innendrucks wird der an der Spitze
der Sonde 30 angeordnete piezoresistive Miniaturdruckaufneh
mer 5 in den Enddarmbereich des zu untersuchenden Patienten
bewegt, indem die Innensonde 30 über die Grenzen des Analka
nals hinaus in den inneren Körperbereich des Patienten aus
gefahren wird.
Das Ausfahren der Innensonde 30 erfolgt mittels eines Stell
motors 8 und eines nicht näher dargestellten translatori
schen Getriebes. Die Steuerung des Stellmotors 8 ist über
den Steuer- und Eingabetaster 104′ vorzunehmen. Bei
Bedarf kann ferner auch die Außensonde 20 beweglich im
Gehäuse 7 gelagert werden und durch einen eigenen Stell
motor und ein entsprechendes Getriebe in Richtung der
eingezeichneten Pfeile verfahren werden.
Zudem ist die Funktionsdiagnosevorrichtung mit einer Ein
richtung zur Erfassung der Einführtiefe der Drucksensoren
4, 5 ausgerüstet, die mit mindestens einem induktiven,
kapazitiven oder ohmschen Längenmeßsensor 6 versehen ist.
Der Längenmeßsensor 6 und die Drucksensoren 4, 5 sind über
einen Steuer- und Datenport mit der Auswerteinrichtung 10
verbunden, die die erfaßten Druckwerte sowie weitere,
daraus errechnete Daten an das Display 11 über ein Datenka
bel 25 abgibt.
Darüber hinaus weist die Auswerteinrichtung 10 einen weite
ren Steuer- und Datenport in Form einer Steckbuchse 72 auf,
über die die Funktionsdiagnosevorrichtung beispielsweise
mit einem Drucker verbindbar ist.
Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf das in Fig. 4 nur
angedeutete Display 11. Das Display 11 weist folgende
Anzeigen auf:
- a) eine die Einführtiefe des den Körper-Innendruck erfassen den Drucksensors angebende Anzeige 111,
- b) eine die Einführtiefe des den Sphinkterdruck erfassenden Drucksensors angebende Anzeige 112,
- c) eine den Körper-Innendruck angebende Anzeige 113,
- d) eine den Sphinkterdruck angebende Anzeige 114 und
- e) eine den zwischen Körper-Innendruck und Sphinkterdruck herrschenden Differenzdruck anzeigende Anzeige 115.
Insbesondere anhand der den Körper-Innendruck angebenden
Anzeige 113 läßt sich unmittelbar feststellen, ob der
Patient die richtigen Muskeln während der Kontraktions
übungen im Sphinkterbereich benutzt, so daß gegebenenfalls
eine entsprechende, korrigierende Anleitung des Patienten
vorgenommen werden kann.
Vorzugsweise ist das Display 11 mit einer Hintergrundbe
leuchtung versehen, so daß auch bei schlechten Lichtverhält
nissen ein einwandfreies Ablesen der auf dem Display 11
angezeigten Daten gewährleistet ist.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf
die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispie
le. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders
gearteten Ausführungen Gebrauch machen.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Funktionsdiagnose des Kontinenzorgans
mit einer einen Drucksensor aufweisenden im Sphincter-Be
reich eines Patienten anzuordnenden Meßsonde und einem
den Körper-Innendruck des Patienten erfassenden zweiten
Drucksensor,
dadurch gekennzeichnet,
daß der den Körper-Innendruck des Patienten erfassende
zweite Drucksensor (5) mit einer Auswerteinrichtung (10)
verbunden ist, die den erfaßten Sphincter-Druckmeßwert
um einen Betrag reduziert, der eine Funktion des Kör
per-Innendrucks des Patienten im Augenblick der Meß
wertaufnahme ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Drucksensor (5) in Einführrichtung der Meßson
de (2) vor dem ersten Drucksensor (4) angeordnet ist,
derart, daß bei in den Analkanal eines Patienten einge
führter Meßsonde (2) der zweite Drucksensor (5) im
Enddarmbereich und der erste Drucksensor (4) im Analka
nal plazierbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der erste Drucksensor (4) auf einer Einrichtung
zur linearen und/oder radialen Lageverstellung der
Meßsonde (2) in Bezug auf ein außerhalb des Analkanals
des Patienten positionierbares Gehäuses (7) angeordnet
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere erste Drucksensoren
auf der Meßsonde (2) radial in vorgegebenen Winkelgera
den zueinander beabstandet sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der den Körper-Innendruck
erfassende Drucksensor (5) und der den Sphincter-Druck
erfassende Drucksensor (4) aus einem piezoresistiven
Druckaufnehmer oder einem Ballonaufnehmer bestehen.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch eine Anzeigeeinrichtung (11), die mit
der Auswerteinrichtung (10) und/oder den Drucksensoren
(4, 5) verbunden ist und eine die Sphincterdruckwerte
anzeigende Sphincterdruck-Anzeige (113) sowie eine die
Körper-Innendruckwerte anzeigende Körper-Innendruck-An
zeige (114) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteinrichtung (10)
die Differenz zwischen dem Körper-Innendruck und dem
Sphincter-Druck berechnet und den Differenzdruck auf
einer Anzeigeeinrichtung (11) anzeigt.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Positionen der Drucksen
soren (4; 5) in Bezug auf ein die Einführtiefe der Meß
sonde (2) begrenzendes Element (3) veränderbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das die Einführtiefe der Meßsonde (2) begrenzende Ele
ment (3) aus einer in Längsrichtung der Meßsonde (3) ver
schiebbaren und arretierbaren Flügelmuttereinrichtung
(14) besteht.
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der den Körper-Innendruck
erfassende Drucksensor (5) mit einer Leitung (52) ver
bunden ist, die durch den im Sphincter-Bereich plazier
baren Drucksensor (4) geführt ist.
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DE4140055A DE4140055C2 (de) | 1990-11-30 | 1991-12-02 | Vorrichtung zur Funktionsdiagnose des Kontinenzorgans |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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