DE4139894A1 - Gleitbahn-fuehrungseinheit - Google Patents
Gleitbahn-fuehrungseinheitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gleitbahn-Führungseinheit für
Säulen- oder Flachführungen im Werkzeug- oder Maschinen
bau, bestehend aus einer Führungseinheit und einem an
dieser befestigten und an einer Führungsbahn anliegenden
Gleitelement sowie einer Schmiervorrichtung zur Schmie
rung der Führungsbahn.
Bekannte Führungseinheiten für Längsführungen sind mit
einem Gleitelement als Verschleißteil versehen, welches
aus Bronze, Stahl oder Grauguß bestehen kann und auf der
Führungsbahn gleitet. Bei Säulenführungen ist das Gleit
element als Büchse ausgeführt und innerhalb der Führungs
einheit zur Aufnahme und Führung der Säule befestigt. Zur
Verringerung der Reibung zwischen der Führungsbahn bzw.
der Säule und dem Gleitelement ist es üblich, flüssige
Schmierstoffe oder Fette über ein Schmiernippel durch
eine Pumpe oder eine Fettpresse zuzuführen. Dabei ist die
genaue Dosierung der Schmiermittel schwierig und bei Mon
tage- und Demontagevorgängen mit Schmiermittelverlusten
zu rechnen.
Eine andere Möglichkeit der Schmierung besteht in der
Verwendung von Festschmierstoffen, wie Graphit oder
Molybdändisulfit, die entweder in Poren des Gleitele
mentes oder in zusätzliche, an dessen Innenfläche ver
teilt angeordnete Bohrungen eingebracht werden. Das ist
allerdings nur vor dem Einbau der Gleitelemente möglich.
Bei der Bewegung der Elemente gegeneinander werden Gra
phitpartikel aus den Poren oder den Bohrungen herausge
rissen und auf der Führungsbahn verteilt. Die auf Dauer
erreichbare Schmierwirkung ist damit begrenzt, da die Po
ren durch Abrieb leicht verschlossen werden, so daß keine
weiteren Graphitteilchen abgelöst werden können.
Eine Erneuerung der Festschmierstoffe ist nur durch Her
auslösen und/oder Auswechseln der Gleitelemente möglich
und damit aufwendig und teuer. Darüber hinaus entstehen
bei der Verwendung von Bohrungen zur Aufnahme der Fest
schmierstoffe durch die Vielzahl der erforderlichen Boh
rungen hohe Herstellungskosten. Des weiteren ergibt sich
dadurch bei Säulenführungen eine verminderte Widerstands
kraft der Führungseinheit gegen seitliche Stöße.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine
Gleitbahn-Führungseinheit für Säulen- oder Flachführungen
im Werkzeug- oder Maschinenbau zu schaffen, mit der eine
verbesserte Schmierung von Führungsbahnen mittels einer
einfach zu fertigenden und zu wartenden Schmiervorrich
tung erreicht wird und bei der Schmiermittelverluste bei
Montage- und Demontagevorgängen sicher verhindert werden.
Die Gleitbahn-Führungseinheit für Säulen- oder Flachfüh
rungen im Werkzeug- oder Maschinenbau besteht aus einer
Führungseinheit und einem an dieser befestigten und an
einer Führungsbahn anliegenden Gleitelement sowie einer
Schmiervorrichtung zur Schmierung der Führungsbahn.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Schmiervorrichtung im Bereich der Außenwand des Gleitele
mentes in Form einer Schmiermittelkammer eingeformt ist,
die mit einem Einlaß und mindestens einem verschließbaren
Auslaß für ein Schmiermittel versehen ist und daß der
Auslaß, das Gleitelement durchdringend, auf der Führungs
bahn mündet.
Diese Schmiervorrichtung ist besonders einfach zu ferti
gen bzw. zu warten und gewährleistet eine gute Schmierung
der Führungsbahnen. Darüber hinaus werden Schmiermittel
verluste bei Montage- und Demontagevorgängen sicher ver
hindert. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht
darin, daß diese eine hohe mechanische Belastbarkeit auf
weist.
In einer Fortbildung der Erfindung weist der Auslaß einen
Verschluß auf, der bei Druckbeaufschlagung den Auslaß
freigibt.
Es ist zweckmäßig, daß der Auslaß einen zylindrischen
Querschnitt aufweist, der sich in Richtung zur Führungs
bahn konisch verjüngt, wobei in dem sich konisch verjün
genden Bereich des Auslasses ein verschiebbares Ver
schlußelement angeordnet ist, welches im unbelasteten Zu
stand teilweise aus dem Gleitelement hervorsteht.
Es ist vorteilhaft, das Verschlußelement als federbela
stete Kugel auszuführen und diese mittels einer Druckfe
der gegen den sich verjüngenden Bereich des Auslasses zu
drücken.
Dadurch steht ein Teil der Kugel aus dem Gleitelement
hervor und wird zurückgedrückt, wenn sich die Führungs
bahn an das Gleitelement anlegt. Dabei wird der Auslaß
geöffnet und die Zuführung für das Schmiermittel freige
geben.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist der Aus
laß mit einem Magnetventil versehen. Diese Variante er
laubt ein ferngesteuertes Öffnen und Schließen des Ausl
asses.
In einer Fortführung der Erfindung ist die Führungsbahn
als Säule ausgeführt, die durch die Führungseinheit und
das in dieser befestigte Gleitelement umschlossen wird.
Das Gleitelement weist dabei vorteilhafterweise die Form
einer Büchse auf, die durch die Schmiermittelkammer kon
zentrisch umschlossen wird.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die
Schmiermittelkammer in die Innenwand der Führungseinheit
oder in die Außenwand der Büchse eingearbeitet.
Die Erfindung ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß
der Verschluß des Auslasses beim Einführen der Säule auf
einen radialen Druck hin das Schmiermittel freigibt.
Durch die Erfindung ist es möglich, die Schmiermittelkam
mer sowohl im montierten, als auch im demontierten Zu
stand der Führungseinheit mit einem Schmiermittel zu fül
len, ohne daß Verluste auftreten. Das wird durch den
selbsttätigen Verschluß des Auslasses erreicht, der un
mittelbar dann in Funktion tritt, wenn die Führungsein
heit von der Führungsbahn getrennt, bzw. wenn die Säule
aus der Büchse gezogen wird.
Zur Erhöhung der Schmierwirkung können mehrere Auslässe
nebeneinander auf der Innenfläche der Büchse verteilt an
geordnet werden. Es ist dabei zweckmäßig, die Auslässe
symmetrisch in einer Ebene anzuordnen.
Zur Vermeidung eines Verschleppens des Schmiermittels ist
es weiterhin vorteilhaft, zumindest unterhalb der Büchse
in der Führungseinheit ein die Säule konzentrisch um
schließenden Simmerring zu befestigen.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbei
spiel erläutert werden. In dazugehörigen Zeichnungen zei
gen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Gleitbahn-Führungs
einheit,
Fig. 2 einen Querschnitt nach Fig. 1 im geschlossenen
Zustand der Auslässe, und
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt nach Fig. 1 im
geöffneten Zustand der Auslässe.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, besteht die Gleitbahn-Füh
rungseinheit aus einer symmetrischen Führungseinheit 1
mit einer zentrisch liegenden durchgehenden Längsbohrung
2, die mit einer sich über den größten Teil der Längsboh
rung 2 erstreckenden zylindrischen Erweiterung 3 zur Auf
nahme einer Büchse 4 versehen ist. Die Innenfläche 5 der
Büchse 4 dient zur Führung einer in die Büchse 4 ein
schiebbaren Säule 6. Die Büchse 4 ist weiterhin mit einer
konzentrisch in deren Außenmantelfläche eingearbeiteten
Schmiermittelkammer 7 versehen, die durch einen sich von
dieser durch die Führungseinheit 1 nach außen erstrecken
den Einlaß 8 mit einem Schmiermittel, vorzugsweise einer
Schmierflüssigkeit, befüllt werden kann.
Der Einlaß 8 kann dabei mit einem üblichen Schmiermittel,
einer Verschraubung oder einem Ventil versehen sein, um
ein Herauslaufen der Schmierflüssigkeit nach dem Befüllen
der Schmiermittelkammer 8 zu verhindern.
Die Zuführung der Schmierflüssigkeit zwischen die Innen
fläche 5 der Büchse 4 und die Außenfläche der Säule 6 er
folgt durch mindestens einen Auslaß 9, der die Büchse 4
durchdringt.
Gleichfalls kann die Schmiermittelkammer 7 in die Innen
fläche der Führungseinheit 1 eingearbeitet werden, wobei
die Anordnung des Einlasses 8 und des Auslasses 9 auf
analoge Weise erfolgt.
Der Auslaß 9 weist einen zylindrischen Querschnitt auf
und verjüngt sich konisch in Richtung zur Führungsbahn
10, die durch die Mantelfläche der Säule 6 gebildet wird.
Innerhalb des Auslasses 9 befindet sich ein Verschlußele
ment, vorzugsweise eine Kugel 11, die durch eine Druckfe
der 12 gegen das sich konisch verjüngende Ende des Aus
lasses 9 gedrückt wird, an dem sich eine Öffnung 13 be
findet, deren Durchmesser kleiner ist als der Durchmesser
der Kugel 10. Die Kugel 10 überragt dadurch die Innenflä
che 5 der Büchse 4 im demontierten Zustand der Führungs
einheit 1 geringfügig, so daß der Auslaß 9 sicher ver
schlossen ist.
Beim Einführen der Säule 6 in die Büchse 4 wird die Kugel
11 zurückgedrückt und die Zuführung des Schmiermittels
über den Auslaß 9 freigegeben. Andererseits erfolgt ein
sofortiger Verschluß des Auslasses 9, wenn die Säule 6
herausgezogen wird. Damit kann ein Verlust an Schmiermit
tel sicher verhindert werden.
Um eine schnelle und gleichmäßige Verteilung der Schmier
flüssigkeit zu erreichen, ist es vorteilhaft, wie in Fig.
2 dargestellt, vier Auslässe 9 in einer Ebene gleich
mäßig verteilt anzuordnen.
Unterhalb der Büchse 4 befindet sich ein in der Führungs
einheit 1 befestigter Simmerring 14, der die Säule 6 kon
zentrisch umschließt. Dadurch wird ein Verschleppen der
Schmierflüssigkeit bei der Längsbewegung der Säule 6 in
nerhalb der Führungseinheit 1 vermieden. Ein weiterer
Simmerring 14 kann oberhalb der Büchse 4 in der Führungs
einheit angeordnet werden, so daß die Führungseinheit 1
beidseitig geschlossen ist.
Die Erfindung ist in entsprechender Weise auch für belie
big gestaltete Flachführungen verwendbar, indem die Füh
rungseinheit 1 als Flachführungseinheit ausgeführt wird,
an der ein Gleitelement befestigt ist. Die Schmiermittel
kammer 7 ist in diesem Fall zwischen dem Gleitelement und
der Flachführungseinheit anzuordnen.
Damit ist die Erfindung unter Beibehaltung ihrer Vorteile
für beliebige Säulen- oder Flachführungen im Werkzeug-
oder Maschinenbau verwendbar.
Bezugszeichenliste
1 Führungseinheit
2 Längsbohrung
3 Erweiterung
4 Büchse
5 Innenfläche
6 Säule
7 Schmiermittelkammer
8 Einlaß
9 Auslaß
10 Führungsbahn
11 Kugel
12 Druckfeder
13 Öffnung
14 Simmerring
2 Längsbohrung
3 Erweiterung
4 Büchse
5 Innenfläche
6 Säule
7 Schmiermittelkammer
8 Einlaß
9 Auslaß
10 Führungsbahn
11 Kugel
12 Druckfeder
13 Öffnung
14 Simmerring
Claims (16)
1. Gleitbahn-Führungseinheit für Säulen- oder Flachfüh
rungen im Werkzeug- oder Maschinenbau, bestehend aus
einer Führungseinheit und einem an dieser befestigten
und an einer Führungsbahn anliegenden Gleitelement
sowie einer Schmiervorrichtung zur Schmierung der
Führungsbahn, dadurch gekennzeich
net, daß die Schmiervorrichtung im Bereich der
Außenwand des Gleitelementes in Form einer Schmier
mittelkammer (7) eingeformt ist, die mit einem Einlaß
(8) und mindestens einem verschließbaren Auslaß (9)
für ein Schmiermittel versehen ist und daß der Auslaß
(9), das Gleitelement durchdringend, auf der Füh
rungsbahn (10) mündet.
2. Gleitbahn-Führungseinheit nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der
Auslaß (9) einen Verschluß aufweist, der bei Druckbe
aufschlagung den Auslaß (9) freigibt.
3. Gleitbahn-Führungseinheit nach den Ansprüchen 1 und
2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Auslaß (9) einen zylindrischen Querschnitt
aufweist, der sich in Richtung zur Führungsbahn (10)
konisch verjüngt.
4. Gleitbahn-Führungseinheit nach Anspruch 3, da
durch gekennzeichnet, daß in dem
sich konisch verjüngenden Bereich des Auslasses (9)
ein verschiebbares Verschlußelement angeordnet ist,
welches im unbelasteten Zustand teilweise aus dem
Gleitelement hervorsteht.
5. Gleitbahn-Führungseinheit nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß das
Verschlußelement als federbelastete Kugel (11) ausge
führt ist.
6. Gleitbahn-Führungseinheit nach den Ansprüchen 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Kugel (11) mittels einer Druckfeder (12) gegen den
sich verjüngenden Bereich des Auslasses (9) gedrückt
wird.
7. Gleitbahn-Führungseinheit nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der
Auslaß (9) mit einem Magnetventil versehen ist.
8. Gleitbahn-Führungseinheit nach den Ansprüchen 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsbahn 10 als Säule (6) ausgeführt ist, die
durch die Führungseinheit (1) und das in dieser befe
stigte Gleitelement umschlossen wird.
9. Gleitbahn-Führungseinheit nach Anspruch 8, da
durch gekennzeichnet, daß das
Gleitelement die Form einer Büchse (4) aufweist.
10. Gleitbahn-Führungseinheit nach den Ansprüchen 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmiermittelkammer (7) die Büchse (4) konzen
trisch umschließt.
11. Gleitbahn-Führungseinheit nach den Ansprüchen 8 bis
10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schmiermittelkammer (7) in die Innenwand der
Führungseinheit (1) eingearbeitet ist.
12. Gleitbahn-Führungseinheit nach den Ansprüchen 8 bis
10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schmiermittelkammer (7) in die Außenwand der
Büchse (4) eingearbeitet ist.
13. Gleitbahn-Führungseinheit nach den Ansprüchen 8 bis
12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschluß des Auslasses (9) beim Einführen
der Säule (6) auf einen radialen Druck hin das
Schmiermittel freigibt.
14. Gleitbahn-Führungseinheit nach den Ansprüchen 8 bis
13, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Auslässe (9) nebeneinander auf der Innen
fläche der Büchse (4) verteilt münden.
15. Gleitbahn-Führungseinheit nach Anspruch 14, da
durch gekennzeichnet, daß die
Auslässe (9) symmetrisch in einer Ebene angeordnet
sind.
16. Gleitbahn-Führungseinheit nach den Ansprüchen 8 bis
15, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest unterhalb der Büchse (4) in der
Führungseinheit (1) ein die Säule (6) konzentrisch
umschließender Simmerring (14) befestigt ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4139894A DE4139894C2 (de) | 1991-12-04 | 1991-12-04 | Schmiereinrichtung für eine Gleitbahn-Führungseinheit |
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Applications Claiming Priority (2)
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DE4139894A1 true DE4139894A1 (de) | 1993-06-09 |
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- 1991-12-04 DE DE4139894A patent/DE4139894C2/de not_active Expired - Fee Related
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