DE4139587A1 - Verfahren zum umspulen eines kabels oder anderen wickelgutes - Google Patents
Verfahren zum umspulen eines kabels oder anderen wickelgutesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umspulen eines
Kabels oder anderen Wickelgutes von einer durch einen
ersten Motor angetriebenen Abwickeltrommel auf eine durch
einen zweiten Motor angetriebene Aufwickeltrommel unter
Aufrechterhaltung einer konstanten Zugkraft im Kabel oder
in dem anderen Wickelgut im Bereich zwischen den Trommeln,
wobei das Kabel oder das andere Wickelgut mit bestimmter
Abzugsgeschwindigkeit von der Abwickeltrommel abgezogen
wird.
Bei bekannten Umspulverfahren wird ein von einer Abwickel
trommel abgewickeltes Kabel um einen an sich bekannten
Tänzer herumgeführt und von diesem zu einer Aufwickeltrom
mel geleitet, um dort aufgewickelt zu werden. Der Tänzer
dient in erster Linie der Abtastung der Zugkraft im Kabel.
Mit seiner Hilfe kann eine konstante Zugkraft im Kabel
innerhalb gewisser Fehlergrenzen eingestellt werden. Nach
teilig an diesem Umspulverfahren ist, daß beim Herumführen
des Kabels um den Tänzer ständig mehrere Biegewechsel im
Kabel nötig sind, die unter Umständen zu einer Beschädi
gung des Kabels führen können. Die Gefahr einer solchen
Beschädigung besteht insbesondere beim Umspulen von Glas
faserkabeln.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Umspulen
eines Kabels oder anderen Wickelgutes anzugeben, bei dem
ein Kabel unter Aufrechterhaltung einer konstanten Zug
kraft von einer Abwickeltrommel abgewickelt und direkt auf
eine Aufwickeltrommel aufgewickelt werden kann - unter
Verzicht auf jegliche zwischen der Abwickeltrommel und der
Aufwickeltrommel angeordnete Vorrichtungen zum direkten
Bestimmen der Zugkraft im Kabel im anderen Wickelgut.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Drehzahl des ersten Motors so gesteuert wird, daß die
Abzugsgeschwindigkeit des Kabels konstant ist; daß zur
Aufrechterhaltung der konstanten Zugkraft im Kabel das
Drehmoment des zweiten Motors gesteuert wird; wobei zur
Aufrechterhaltung der konstanten Abzugsgeschwindigkeit der
jeweilige Radius des auf der Kabelwickeltrommel befind
lichen Kabelwickels bestimmt und in Abhängigkeit von die
sem Radius die erforderliche Drehzahl des ersten Motors
ermittelt wird, und wobei zur Aufrechterhaltung der kon
stanten Zugkraft der jeweilige Radius des auf der Aufwic
keltrommel befindlichen Kabelwickels bestimmt und in
Abhängigkeit von diesem Radius das erforderliche Drehmo
ment des zweiten Motors ermittelt wird.
Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dient im Zusam
menhang mit beiliegender Zeichnung, die eine Vorrichtung
zum Umspulen eines Kabels zeigt, der weiteren Erläuterung.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Umspulen eines
Kabels 2 umfaßt im wesentlichen eine Abwickeltrommel 3,
die von einem ersten Motor 4 mittels einer Riemenvorrich
tung 5 angetrieben wird, eine Aufwickeltrommel 6, welche
von einem zweiten Motor 7 mittels einer Riemenvorrichtung
8 angetrieben wird, einen ersten, mit einem ersten, fes
ten, vorgegebenen Abstand von der Drehachse 9 der Abwic
keltrommel 3 angeordneten Sensor 11, einen zweiten, mit
einem zweiten, festen, vorgegebenen Abstand von der Dreh
achse 12 der Aufwickeltrommel 6 angeordneten Sensor 13 und
eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) 14, wobei der
erste Sensor 11 über eine elektrische Leitung 11a, der
zweite Sensor 13 über eine elektrische Leitung 13a, der
erste Motor 4 über eine elektrische Leitung 4a und der
zweite Motor über eine elektrische Leitung 7a mit der
speicherprogrammierbaren Steuerung 14 verbunden sind. Das
Kabel 2 wird von der Abwickeltrommel 3 auf die Aufwickel
trommel 6 umgespult, vgl. die Pfeile bei diesen Trommeln.
Der erste Sensor 11 bestimmt die Entfernung zwischen dem
Punkt, an dem er angeordnet ist und der äußersten Lage des
Kabelwickels 15 auf der Abwickeltrommel 3 berührungslos,
z. B. mittels Ultraschall- oder Lichtwellen. Der zweite
Sensor 13 fühlt die Entfernung zwischen dem Punkt, an dem
er angeordnet ist und der äußersten Lage des Kabelwickels
16 auf der Abwickeltrommel 6 berührungslos ab, z. B. eben
falls mittels Ultraschall- oder Lichtwellen.
Zum Umspulen des Kabels 2 von der Abwickeltrommel 3 auf
die Aufwickeltrommel 6 wird die Drehzahl des ersten Motors
4, welcher die Abwickeltrommel 3 über die Riemenvorrich
tung 5 antreibt, so von der SPS 14 über die elektrische
Leitung 4a geregelt, daß die Abzugsgeschwindigkeit des
Kabels 2 konstant ist. Das Drehmoment des zweiten Motors
7, welcher die Aufwickeltrommel 6 mittels der Riemenvor
richtung 8 antreibt, wird von der SPS 14 mittels der elek
trischen Leitung 7a zur Aufrechterhaltung der konstanten
Zugkraft im Kabel 2 geregelt.
Für diese Regelungsprozesse werden fortwährend die Entfer
nung des ersten Sensors 11 von der äußersten Lage des
Kabelwickels 15 auf der Abwickeltrommel 3 sowie die Ent
fernung des zweiten Sensors 13 von der äußersten Lage des
Kabelwickels 16 auf der Aufwickeltrommel 6 beispielsweise
durch Laufzeitmessung der Ultraschall- oder Lichtwellen
bestimmt. Die jeweiligen Entfernungen werden mittels der
elektrischen Leitungen 11a und 13a der SPS 14 übermittelt.
Die SPS 14 errechnet zur Bestimmung der jeweiligen Radien
der Kabelwickel 15, 16 die Differenzen zwischen den fes
ten, vorgegebenen Abständen der Sensoren 11, 13 von den
jeweiligen Drehachsen 9, 12 und den abgefühlten Entfernun
gen der Sensoren 11, 13 von den jeweiligen äußersten Lagen
der Kabelwickel 15, 16. Sodann wird zur Aufrechterhaltung
der konstanten Abzugsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von
dem Radius des Kabelwickels 15 auf der Abwickeltrommel 3
von der SPS 14 die erforderliche Drehzahl des ersten
Motors 4 festgelegt und dem ersten Motor 4 mittels der
elektrischen Leitung 4a übermittelt.
Zur Aufrechterhaltung der konstanten Zugkraft im Kabel 2
wird in Abhängigkeit vom Radius des Kabelwickels 16 auf
der Aufwickeltrommel 6 von der SPS 14 das erforderliche
Drehmoment des zweiten Motors 7 ermittelt. Dieses Drehmo
ment wird am zweiten Motor 7 durch die elektrische Leitung
7a von der SPS 14 eingestellt. Die Einstellung kann bei
spielsweise durch den dem zweiten Motor 7 zugeführten
elektrischen Strom vorgenommen werden.
Durch dieses Verfahren zum Umspulen des Kabels 2 von der
Abwickeltrommel 3 auf die Aufwickeltrommel 6 kann sehr
präzise eine konstante Zugkraft im Kabel 2 eingestellt
werden. Diese Zugkraft kann im Falle von Glasfaserkabeln
auch praktisch gleich Null sein.
Es ist besonders vorteilhaft, daß zum Umspulen des Kabels
2 von der Abwickeltrommel 3 auf die Aufwickeltrommel 6
zwischen der Abwickeltrommel 3 und der Aufwickeltrommel 6
keine weiteren Vorrichtungen zur Messung der Zugkraft im
Kabel 2, wie z. B. bekannte Tänzervorrichtungen, angeord
net sein müssen.
Bei einem Kabelriß oder bei vorzeitiger Entleerung bzw.
bei einer Not-Aus-Schaltung der Abwickeltrommel 3, was
beispielsweise durch an sich bekannte Kabelführungs- und
-abtastvorrichtungen, welche direkt hinter bzw. vor der
Kabelabwickel- bzw. Kabelaufwickeltrommel angeordnet sein
können, oder durch Veränderungen der Stromaufnahme der
Motoren 4, 7 festgestellt wird, können mit Hilfe der SPS
14 die Drehrichtungen des ersten Motors 4 und des zweiten
Motors 7 unter Aufrechterhaltung des maximalen Drehmoments
der beiden Motoren 4, 7 augenblicklich umgekehrt und die
Motoren sodann abgeschaltet werden. Das verhindert eine
Schlingenbildung im Kabel 2 oder bei einem Kabelriß den
sogenannten "Peitschenschlag" des Kabels 2, der dadurch
entsteht, daß sich die Abwickeltrommel 3 bzw. die Aufwic
keltrommel 6 nach dem Kabelriß weiter drehen.
Mittels der erfindungsgemäßen Verfahrens wird auch verhin
dert, daß sich die Abwickeltrommel 3 schneller dreht als
die Aufwickeltrommel 6, was zu losen Kabelschlingen ("Ka
belsalat") führen kann.
Claims (4)
1. Verfahren zum Umspulen eines Kabels oder anderen Wic
kelgutes von einer durch einen ersten Motor angetrie
benen Abwickeltrommel auf eine durch einen zweiten
Motor angetriebene Aufwickeltrommel unter Aufrechter
haltung einer konstanten Zugkraft im Kabel oder in
dem anderen Wickelgut im Bereich zwischen den Trom
meln, wobei das Kabel oder das andere Wickelgut mit
bestimmter Abzugsgeschwindigkeit von der Abwickel
trommel abgezogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahl des ersten Motors (4) so gesteuert wird, daß die Abzugsgeschwindigkeit des Kabels (2) konstant ist;
daß zur Aufrechterhaltung der konstanten Zugkraft im Kabel (2) das Drehmoment des zweiten Motors (7) gesteuert wird;
wobei zur Aufrechterhaltung der konstanten Abzugsge schwindigkeit der jeweilige Radius des auf der Abwic keltrommel (3) befindlichen Kabelwickels (15) bestimmt und in Abhängigkeit von diesem Radius die erforderliche Drehzahl des ersten Motors (4) ermit telt wird, und
wobei zur Aufrechterhaltung der konstanten Zugkraft der jeweilige Radius des auf der Aufwickeltrommel (6) befindlichen Kabelwickels (16) bestimmt und in Abhän gigkeit von diesem Radius das erforderliche Drehmo ment des zweiten Motors (7) ermittelt wird.
daß die Drehzahl des ersten Motors (4) so gesteuert wird, daß die Abzugsgeschwindigkeit des Kabels (2) konstant ist;
daß zur Aufrechterhaltung der konstanten Zugkraft im Kabel (2) das Drehmoment des zweiten Motors (7) gesteuert wird;
wobei zur Aufrechterhaltung der konstanten Abzugsge schwindigkeit der jeweilige Radius des auf der Abwic keltrommel (3) befindlichen Kabelwickels (15) bestimmt und in Abhängigkeit von diesem Radius die erforderliche Drehzahl des ersten Motors (4) ermit telt wird, und
wobei zur Aufrechterhaltung der konstanten Zugkraft der jeweilige Radius des auf der Aufwickeltrommel (6) befindlichen Kabelwickels (16) bestimmt und in Abhän gigkeit von diesem Radius das erforderliche Drehmo ment des zweiten Motors (7) ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bestimmung der Radien der Kabelwickel (15,
16) die Entfernung der jeweils äußersten Lage des
Wickels (15, 16) von einem Punkt aus berührungslos
bestimmt wird, der von der Drehachse (9, 12) des
Wickels (15, 16) einen festen Abstand hat, und der
Radius durch die Ermittlung der Differenz zwischen
diesem festen Abstand und der bestimmten Entfernung
berechnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die berührungslose Bestimmung der Entfernung zwi
schen dem Punkt und der äußersten Lage des Wickels
(15, 16) mittels Ultraschall- oder Lichtwellen vorge
nommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Kabelabriß oder vorzeitiger Entleerung der
Abwickeltrommel (3) die Drehrichtungen des ersten (4)
und des zweiten Motors (7) unter Aufrechterhaltung
des maximalen Drehmoments der Motoren (4, 7) umge
kehrt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4139587A DE4139587C2 (de) | 1991-11-30 | 1991-11-30 | Verfahren zum Umspulen eines Kabels oder anderen Wickelgutes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4139587A DE4139587C2 (de) | 1991-11-30 | 1991-11-30 | Verfahren zum Umspulen eines Kabels oder anderen Wickelgutes |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4139587A1 true DE4139587A1 (de) | 1993-06-03 |
DE4139587C2 DE4139587C2 (de) | 1993-10-07 |
Family
ID=6446014
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4139587A Expired - Fee Related DE4139587C2 (de) | 1991-11-30 | 1991-11-30 | Verfahren zum Umspulen eines Kabels oder anderen Wickelgutes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4139587C2 (de) |
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-
1991
- 1991-11-30 DE DE4139587A patent/DE4139587C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4139587C2 (de) | 1993-10-07 |
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