DE4139527C2 - Skischuh - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Weiterentwicklung des Gegenstandes des Hauptpatentes 4 104 243.

Nach diesem Patent ist eine Aufnahme für einen zellig-elasti­ schen Federkörper, senkrecht zur Sohle, dorsalseitig am Schaft­ oberteilbereich angeordnet. Durch diese Anordnung wird die Abwinkelbewegung des Schaftoberteiles bzw. des Unterschenkels (durch elastisch und progressiv zunehmenden Widerstand) ventral und dorsal gebremst und beschränkt.

Eine möglichst freizügige Modifizierung dieses Abwinkelwider­ standes und -weges zu schaffen, ist das Ziel der Erfindung.

Dies wird durch in den Ansprüchen gekennzeichnete Maßnahmen in vielfältiger Weise ermöglicht bzw. erreicht.

Durch die Wahl einer oder mehrerer in den Ansprüchen gekenn­ zeichneten Maßnahmen ist fast jeder dem Skifahrer nütz­ liche und stufenlose Widerstandsverlauf, gekennzeichnet durch z. B. eine bestimmte Hysteresekurve, darzustellen. Beispiels­ weise bestehen zumindest der Hauptteil der Federkörper aus Vulkollan, das in Blöcken hergestellt und zu Teilen geschnit­ ten wurde. Diese sind wesentlich preisgünstiger als Teile, die in Formen hergestellt wurden.

Eine Rekonstruktion der einmal festgestellten Widerstands­ verlaufs-Werte ist sowohl im Labor wie auf der Piste möglich, da dieses System in sich geschlossen ist und sonstige Ski­ schuhkonstruktionsbereiche keinen störenden Einfluß auf die­ se Widerstands-Werte haben.

Zur Vermeidung von Kniekreuzbandrupturen oder -verletzungen bei dorsalseitigem Sturz des Skifahrers ist der die Aufnahme unten verschließende Deckel durch eine Feder gehalten, deren Federkraft gemäß ihrer Dimensionierung infolge dorsaler Abwinklung des Unterschenkels überschritten und dadurch der Deckel geöffnet werden kann, um damit den Unterschenkel dor­ salseitig freizugeben. Alternativ kann der dorsale Abwinkel­ weg auf einfache Weise durch einen Anschlag für die Kraftüber­ tragsvorrichtung in der Aufnahme begrenzt werden.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbei­ spielen mit Zeichnungen erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1a einen Längsschnitt durch den erfindungsgemäßen Skischuh,

Fig. 1b einen Teilschnitt durch eine spezifische Ausführung der Aufnahme für die Federkörper,

Fig. 2a + 2b weitere Teilschnitte der Aufnahme.

Die Fig. 1a zeigt schematisch die Anordnung von Schaftun­ terteil/harter Schale 7 zum Schaftoberteil/Manschette 8 und einem Federkörper 4 in einer Aufnahme 5. Die Manschette 8 ist über Federbänder 1 in einem Drehpunkt 9 mit dem Schaft­ unterteil 7 seitensteif und dorsal-ventral abwinkelbar ver­ bunden. Um das Schaftunterteil 7 leichter zu gestalten, ohne daß es an Seitensteifigkeit verliert, kann es z. B. durch ge­ sickte Federstahlbänder 7a in einer Dimension von 1 × 30 mm in seinen Knöchelbereichen verstärkt sein. Diese Verstärkung umfaßt U-förmig die beiden Seiten des Schaftunterteils 7 und seine Sohle. Die Manschette 8 wird bei Vorabwinklung federnd gebremst durch ein Zusammenwirken mit dem Federkörper 4. Er erfährt die Winkelbewegung der Federbänder 1 als Druckbela­ stung über den Bügel 2, der lateral mit den Federbändern 1 verbunden ist. Am dorsalen Scheitelpunkt von Bügel 2 ist eine schieber- oder kolbenförmige Vorrichtung 3 zur Über­ tragung dieser Druckbelastung auf den Federkörper 4 winkel­ steif befestigt und in der Aufnahme verschieblich geführt. Die Aufnahme 5 ist oben mit einem Deckel 6 verstellbar ver­ schlossen und unten durch eine abwinkelbare Verbindung 10 mit dem Schaftunterteil 7 verbunden. Diese Verbindung 10 sorgt für die dorsal-ventrale Abwinkelmöglichkeit der Aufnahme 5.

Zusätzlich ist die Aufnahme 5 im oberen Bereich mit einem Ab­ standshalter 12 mit den Federn 1 verbunden. Damit wird die Funk­ tionseinheit Bügel 2 Aufnahme 5 Manschette 8 Federbänder 1 noch mehr stabilisiert. Mit der Deckelverstellung kann man den Federkörper 4 unterschiedlich vorspannen.

Unterhalb der Druckübertragungsvorrichtung 3 ist in der durch einen Deckel 5a nach unten verschlossenen Aufnahme 5 ein Fe­ derdruckkörper 4a angeordnet. Dieser sorgt für eine federn­ de, bei ca. 5° begrenzte dorsale Abwinklung der Manschette 5.

Gemäß Fig. 1b können erfindungsgemäß in der Aufnahme 5 drei verschiedene Federkörper 4b, 4c, 4d aus zellig-elastischem Material austauschbar angeordnet sein. In ihrer Mitte liegt eine Spiralfeder 11 aus Metall. Diese Federkörper können z. B. ein Raumgewicht von 400 bzw. von 550 bzw. von 700 kp/m³ aufweisen. Sie besitzen außerdem unterschiedliche Querschnittabmessungen. Diese sorgen unter zunehmender Druckbelastung je nach Abstand von der Innenwand der Aufnahme 5 für unterschiedliche Kompressi­ onsverhältnisse und damit für einen entsprechend progressiven Widerstandsverlauf. Durch Austausch von Federkörpern mit unter­ schiedlichen Raumgewichten und unterschiedlichen Außendimensio­ nen ist genannte Modifikation des Abwinkelwiderstandes jeder­ zeit möglich.

Ein den dorsalen Abwinkelweg begrenzendes Mittel in Form eines Bolzens 14 ist austauschbar in der Aufnahme 5 angeordnet. Die schieber- oder kolbenförmige Kraftübertragungsvorrichtung 3 besitzt eine Ausfräsung 13 für den Bolzen 14. Die Länge der Aus­ fräsung 13 für den Bolzen 12 bestimmt genannten Abwinkelweg. Die Ausfräsung 13 kann mit elastischem Material ausgekleidet sein.

Bei der Ausführung nach Fig. 2a ist die Aufnahme 5 bereichs­ weise mit unterschiedlichen Innenquerschnitten versehen. Der Effekt ist ähnlich der in Fig. 1b dargestellten Ausführung.

Bei der Ausführung nach Fig. 2b wird der Deckel 5a mit einer Feder 15 in Verschlußstellung gehalten. Die Feder 15 ist so di­ mensioniert, daß sich bei Überschreitung dieser Federkraft in­ folge einer dorsalen Abwinklung des Unterschenkels der Deckel 5a öffnet und den Unterschenkel mehr oder weniger freigibt, was für den Skiläufer eine gewisse zusätzliche Sicherheit bietet.

Claims (5)

1. Skischuh mit einem Schaftunterteil als einer den Fuß aufnehmenden harten Schale (7) in deren Knöchelbereichen eine das Schaftoberteil im wesentlichen bildende Manschet­ te (8) über Federbänder (1) angelenkt ist, welche mit einem Federkörper (4) insbesondere mit einem zellig-elastischen Federdruckkörper (4), der in einer mit der harten Schale (7) verbundenen Aufnahme (5) angeordnet ist, derart zusam­ menwirkt, daß die Vorabwinklung des Unterschenkels in der Manschette (8) bei zunehmendem Widerstand bei 40° be­ grenzt wird, daß die mindestens eine Aufnahme (5) für Fe­ derkörper (4) etwa mittig im Fersenbereich über eine ab­ winkelbare Verbindung (10) mit der harten Schale (7) ver­ bunden ist und sich in Richtung Schuhabschlußrand nach oben erstreckt, und daß mit den Federbändern (1) dorsal minde­ stens ein Bügel (2) winkelsteif verbunden ist, der eine Vor­ richtung (3) zur Kraftübertragung auf den Federkörper (4) bei Vorabwinklung des Unterschenkels mit der Manschette (8) und den Federbändern (1) aufweist nach Patent 4104243, dadurch gekennzeichnet, daß in der Aufnahme (5) mehrere zel­ lig-elastische Federkörper (4, 4a, 4b, 4c, 4d) austausch­ bar angeordnet sind.

2. Skischuh insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innen­ querschnitt der Aufnahme (5) bereichsweise unterschied­ lich ausgebildet ist (5b).

3. Skischuh nach einem oder beiden der vorangegangenen An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den Federkörpern (4, 4a, 4b, 4c, 4d) mindestens eine Me­ tallfeder 11 angeordnet ist.

4. Skischuh nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüchen und nach Anspruch 3 des Hauptpatentes, dadurch gekennzeichnet, daß der die Aufnahme (5) unten verschlie­ ßende Deckel (5a) mit einer Feder (16) in Verschlußstel­ lung gehalten ist, welcher so dimensioniert ist, daß sich bei Überschreitung dieser Federkraft infolge einer dor­ salen Abwinklung des Unterschenkels der Deckel (5a) öffnet.

5. Skischuh nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Aufnahme (5) ein aus­ tauschbarer Anschlag (14) angeordnet ist, der die dorsale Abwinklungsbewegung begrenzt.