DE4139137A1 - Verfahren und vorrichtung zum einstellen der messer eines formatschneiders - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum einstellen der messer eines formatschneidersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Quereinstellen der
Messer eines Formatschneiders zum Schneiden eines Blattstapels
aus Papier oder dergleichen flächigen Produkten, bei dem
Schneid- und Gegenmesser zur Einstellung einer Schnittbreite
quer zur Messerausrichtung verfahren werden.
Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zum Schneiden
von Blattstapeln aus Papierblättern oder dergleichen flächigen
Produkten mit einer Schneidgutaufnahme zum schnittgerechten
Positionieren wenigstens eines Blattstapels und wenigstens
einem in der Schneidstation gegen ein Gegenmesser bewegbaren
Schneidmesser.
Schneidvorrichtungen dieser Art dienen zum Zerteilen mehrnutzi
ger flächiger Produkte in eine Reihe nebeneinanderliegender
Einzelnutzen. Sie werden z. B. in Herstellungsanlagen für
Schreibblöcke, Schulhefte und andere aus mehreren aufeinander
geschichteten Blättern bestehende Produkte eingesetzt. Je nach
der Anzahl der Nutzen des Produkts sind in der Vorrichtung in
einem der Nutzenbreite entsprechenden Abstand nebeneinander
mehrere Messeranordnungen aus Schneid- und Gegenmessern posi
tioniert, wobei die Gegenmesser gewöhnlich feststehen und die
Schneidmesser zum Schnitt gleichzeitig auf die Gegenmesser zu
und zurück bewegt werden, um das mehrnutzige Produkt mit einem
ziehenden, einem sogenannten Scherschnitt zu zerteilen. Auch
für den Randbeschnitt von einnutzigen Produkten können derar
tige Schneidvorrichtungen eingesetzt werden.
Bei den heute üblichen Schneidvorrichtungen dieser Art gestal
ten sich sowohl der Messerwechsel als auch die bei Formatände
rungen erforderlichen seitlichen Messerverstellungen schwierig
und aufwendig. Sie erfordern in der Regel Montagearbeiten in
der Maschine, die zu diesem Zweck in dieser Zeit stillgesetzt
sein muß. Die Rüstzeiten fallen daher stark als Produktions
ausfallzeiten ins Gewicht. Insbesondere die Neuausrichtung der
Messer zueinander nach einer Querverstellung oder Auswechse
lung der Messer ist sehr montage- und zeitaufwendig.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, Verfahren und
Vorrichtung der eingangs angegebenen Art weiter zu verbessern,
insbesondere den für den Messerwechsel und die Messerverstel
lung bei Formatänderungen zu treibenden Aufwand zu reduzieren.
Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß dadurch, daß die relative Aus
richtung beim Schnitt jeweils zusammenwirkender Schneid- und
Gegenmesser zueinander zunächst fixiert wird, daß Schneid- und
Gegenmesser unter Beibehaltung ihrer relativen Ausrichtung ge
meinsam in ihre gewünschte neue Position verschoben werden und
daß die gegenseitige Fixierung von Schneid- und Gegenmessern
nach Erreichen der neuen Position gelöst wird. Dieses Vorgehen
erspart bei Formatveränderungen das nach der separaten seitli
chen Verstellung der Messer üblicherweise notwendige neue Aus
richten der Messer zueinander. Die Messer behalten ihre rela
tive Ausrichtung während der Querverstellung bei und können
nach der Verstellung und nach dem Auflösen der Fixierung sofort
wieder in Betrieb genommen werden. Der für die Messerverstel
lung zu betreibende Aufwand ist also stark reduziert. Ein ma
nuelles Eingreifen in die Maschine kann je nach Ausstattung
ganz oder jedenfalls weitgehend vermieden werden. Maschinell
genügt ein seitlicher Messerantrieb für beide Messer, weil das
zweite Messer durch die Fixierung beim Verstellen mitgenommen
wird.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung werden
beim Schneiden zusammenwirkende Schneid- und Gegenmesser zur
Fixierung ihrer relativen Ausrichtung kraftschlüssig miteinan
der verspannt. Dazu kann in Fortsetzung der Erfindung zwischen
den Haltern zusammengehöriger Schneid- und Gegenmesser ein
Stützkörper eingesetzt werden, mit dem die Messerhalter von
beiden Seiten verspannt werden. Zur Neueinstellung werden die
Messer dann zusammen mit dem Stützkörper seitlich verschoben.
Zur Querverstellung der Messer wird gemäß der Erfindung eines
der Messer angetrieben, während das zugehörige andere Messer
ohne Veränderung der Ausrichtung der Messer zueinander mitge
führt wird. Die Messer bzw. die Messerhalter könnten auch form
schlüssig miteinander verbunden werden. Durch die erfindungs
gemäß bevorzugte kraftschlüssige Verspannung wird der Ferti
gungsaufwand aber in Grenzen gehalten, weil an die Fertigungs
toleranzen nicht so hohe Anforderungen zu stellen sind. Der
bei Bedarf einsetzbare Stützkörper kommt der Maschinenkonstruk
tion zugute, weil in der Maschine keine platzaufwendigen Stütz
organe zum Verspannen der Messer vorgesehen werden müssen.
Bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art wird die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß den Messern Verstellmittel zum Querverschieben der
Messer bei Formatänderungen zugeordnet sind. Damit ist es mög
lich, bei Formatänderungen die Messer seitlich zu verstellen,
ohne von Hand in die Maschine eingreifen zu müssen.
Weiterbildungen der Erfindung mit eigenständig patentfähiger
Bedeutung und vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unter
ansprüchen enthalten.
Konstruktionseinzelheiten der Schneid- und Gegenmesser sind in
den Ansprüchen 6 und 7 angegeben. Dabei ist von besonderer
Bedeutung, daß die Messer nicht direkt am jeweiligen Messer
träger, sondern an Messerhaltern befestigt sind, die am Messer
träger seitlich verfahrbar sind. Damit wird einmal die automa
tische seitliche Verfahrbarkeit ermöglicht und zum anderen
gemäß Anspruch 8 die einfache Unterbringung weiterer formatab
hängig zu verstellender Aggregate.
Mit den Merkmalen des Anspruchs 9 ergibt sich eine besonders
vorteilhafte Möglichkeit der Querverstellung der Messer. Das
Verspannen zusammengehöriger Schneid- und Gegenmesser zum
Zwecke der Querverschiebung bewirkt, daß die Ausrichtung der
Messer zueinander erhalten bleibt und zusätzliche Maßnahmen
zum Ausrichten der Messer nach ihrer Querverstellung nicht
erforderlich sind.
Mit den Maßnahmen nach Anspruch 10 wird der maschinelle Auf
wand für den Antrieb der Querverstellung entsprechend den durch
die Verspannung der Messer gegebenen Möglichkeiten optimiert.
Die Ansprüche 11 und 15 enthalten Merkmale eines vorteilhaften
Hilfsmittels für das Verspannen der Messer. Die Ansprüche 12
bis 14 geben bevorzugte und besonders vorteilhafte Mittel zum
Verspannen der Schneid- und Gegenmesser an, die einerseits
eine zuverlässige Fixierung der relativen Ausrichtung von
Schneid- und Gegenmessern, andererseits aber eine einfache
Querverstellung der Messer entlang den Messerträgern gewährlei
sten. Die Ansprüche 16 und 17 enthalten Merkmale der Schneid
messerhalter und der Aufnahmen der Schneidmesserhalter am
Schneidmesserträger, die ein einfaches und schnelles Abnehmen
der Schneidmesser samt den Schneidmesserhaltern erlauben, ohne
daß die Funktion der Querverstellung der Messer beeinträch
tigt wird. Die Ansprüche 18 und 19 betreffen vorteilhafte Aus
gestaltungen der Gegenmesser.
Die Erfindung bietet den Vorteil einer einfachen und schnellen
Messerhandhabung in Formatschneidern der papierverarbeitenden
Industrie. Sie erhöht wegen der erheblichen Verkürzung der Ne
benzeiten die Produktivität und Wirtschaftlichkeit der Schnei
der. Dabei wird gleichzeitig die Schnittgenauigkeit erhöht,
weil das separate Ausrichten aller Schneid- und Gegenmesser
entfällt und so die Messereinstellung und -ausrichtung von der
Geschicklichkeit des Bedienungspersonals unabhängig wird. Auf
diese Weise werden die Produktqualität beeinträchtigende Feh
lereinflüsse vermieden. Die gemäß der Erfindung vorgesehene
Möglichkeit, die Messerhalter mit den Messern mit wenigen ein
fachen Handgriffen aus ihren Aufnahmen in der Maschine zu ent
nehmen, bietet den Vorteil, daß der Messeraustausch an den
Messerhaltern extern durchgeführt werden kann. Die Messerhal
ter können außerhalb der Maschine optimal vorbereitet werden,
während die Maschine mit einem zweiten Messer oder Messersatz
ohne größere Unterbrechung weiterarbeitet. Ein weiterer Vorteil
der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Gegenmesser wirksam
gegen Verformungen geschützt sind, die unter den Belastungen
mit der Schnittkraft auftreten könnten. Das hat positive Ein
flüsse auf die Produktqualität.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Formatschneiders ohne Sei
tenwand,
Fig. 2 eine Vorderansicht eines Formatschneiders in schema
tischer Darstellung, die sich auf die für das Ver
ständnis der Erfindung wesentlichen Teile beschränkt,
Fig. 3 eine Seitenansicht wie Fig. 1 in vereinfachter Form
in einer anderen Arbeitsposition,
Fig. 4 bis 6 verschiedene Positionen der Messerträger beim Ver
spannen der Messer und
Fig. 7 Einzelheiten der Schneid- und Gegenmessereinspannung.
In den Figuren sind gleiche Teile mit denselben Bezugszeichen
versehen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen in einer Seiten- und Vorderansicht
den prinzipiellen Aufbau eines Formatschneiders der papierver
arbeitenden Industrie. Dieser Formatschneider weist eine
Schneid- oder Obermesseranordnung 1 und eine Gegen- oder Unter
messeranordnung 2 auf, die in einer Schneidstation 3 zum For
matschneiden flächiger Produkte der papierverarbeitenden Indu
strie zusammenwirken. Mit derartigen Schneidern werden Blöcke
oder Lagen aus Papierblättern, Schreib- oder Schulhefte oder
ähnliche flächige Produkte aus ähnlichen Materialien in vor
gegebene Formate zerschnitten. Dabei können mehrnutzig vorlie
gende Ausgangsprodukte in Einzelprodukte zerteilt werden oder
es können auch Einzelprodukte an ihren Rändern beschnitten
werden. Die zu bearbeitenden Produkte werden in Pfeilrichtung 7
angefördert, von einer von Oberbändern 4 und Unterbändern 6
gebildeten Fördereinrichtung aufgenommen und zunächst an einem
Anschlag 8 positioniert und ausgerichtet, bevor sie von den
Rändern 4 und 6 in die Schneidposition gefördert werden. Der
bzw. die Anschläge 8 sind mittels eines Antriebes 8a in die
Förderstrecke der Produkte hinein und zurück bewegbar.
Die Schneid- bzw. Obermesseranordnung 1 weist einen quer zur
Förderrichtung 7 der zu schneidenden Produkte oberhalb der
Förderbahn der Produkte angeordneten Schneidmesserträger 9
auf, der mittels eines Schwenkantriebs 11, beispielsweise
eines Kurbelwellenantriebs, und einer Antriebs- bzw. Pleuel
stange 12 um eine Welle 9a schwenkbar ist. An der Unterseite
des Messerträgers 9 sind nebeneinander mehrere Schneidmesser
halter 13 mit jeweils einem Schneidmesser 14 angeordnet. Die
Schneidmesserhalter 13 weisen in ihrer oberen Anlagefläche zum
Messerträger 9 hin eine in Messerrichtung verlaufende T-Nut 16
auf, mit welcher sie auf komplementäre T-Führungen 17 in Längs
richtung der Messer aufgeschoben sind. Die T-Führungen 17 sind
mit Hilfe von Befestigungsorganen z. B. in Gestalt von Schrau
ben 18 mit Klauen 19 verbunden, welche in längs am Schneidmes
serträger 9 verlaufende Haltenuten 21 eingreifen. Durch Anzie
hen der Befestigungsorgane (Schrauben 18) werden die Führungen
17 und mit ihnen die Messerhalter 13 am Messerträger 9 arre
tiert. Nach dem Lösen der Befestigungsorgane können die Messer
halter mit samt den Führungen 17 seitlich am Schneidmesserträ
ger verschoben werden.
Die Gegen- bzw. Untermesseranordnung 2 weist einen quer zur
Förderrichtung 7 der zu schneidenden Produkte und parallel zum
Schneidmesserträger verlaufenden Gegenmesserträger 22 auf, an
dessen dem Schneidmesserträger 1 zugewandter Oberseite Gegen
messerhalter 23 mit den Schneidmessern 14 zugeordneten Gegen
messern 24 angeordnet sind. Die Gegenmesserhalter 23 sind mit
Klauen 26, die in eine komplementäre Nut 27 des Gegenmesserträ
gers 22 eingreifen oder einen entsprechend geformten Abschnitt
28 des Gegenmesserträgers hintergreifen, am Gegenträgermesser
befestigt. Die Klauen 26 sind mit Befestigungsorganen, z. B.
in Form von Befestigungsschrauben 29, verbunden, mit denen sie
zusammen mit den Gegenmesserhaltern 23 am Gegenmesserträger 22
arretiert werden können.
Die Gegenmesserhalter 23 sind in Form von Schlitten ausgebil
det, die nach Lösen der Befestigungsorgane 29 auf dem Gegenmes
serträger seitlich verschiebbar sind und die die Anschläge 8
und ihre Antriebe 8a sowie die Unterbänder 6 samt ihren Umlenk-
und Antriebsrollen tragen. Zum seitlichen Verschieben der
Schlitten 31 sind Spindeltriebe 32 und 33 vorgesehen, die über
Antriebsspindeln 32a bzw. 33a synchron betrieben sind. Betäti
gungsorgane 34, beispielsweise in Gestalt von Pneumatik- bzw.
Hydraulikzylindern, bringen die Spindelmuttern der Spindeltrie
be 32 und 33 zum Querverstellen der Schlitten 31 mit der rotie
renden Antriebsspindel 32a bzw. 33a in Eingriff und lösen den
Eingriff, sobald der Schlitten seine gewünschte neue Position
erreicht hat. Derartige Antriebe sind bekannt und bedürfen
hier keiner näheren Beschreibung.
Zum Festhalten des Schneidgutes während des Schnittes ist jedem
Messerpaar aus Schneid- und Gegenmesser ein Niederhalter 37
zugeordnet, der über Parallellenker 38 an einem Stützschlitten
36 auf und ab bewegbar gelagert ist. Bei angehobenem Schneid
messerträger 9 befindet sich der Niederhalter 37 wie in Fig.
1 gezeigt, auf Grund der Wirkung einer nicht eingezeichneten
Feder in einer angehobenen Position. Wird der Schneidmesserträ
ger 9 zum Schnitt herunterbewegt, so wird der Niederhalter
vermittels eines am Schneidmesserträger angebrachten Mitneh
mers 39 abwärts bewegt, so daß er mit der vorgesehenen Kraft
das Schneidgut während des Schnittes zusammendrückt und fest
hält. Der Stützschlitten 36 trägt außer dem Niederhalter 37
Umlenk- und Antriebsrollen des Oberbandes 4. Der Stützschlit
ten 36 ist an einer parallel zu den Messerträgern 9 und 22
verlaufenden Welle 41 seitlich verschiebbar geführt. Angetrie
ben wird der Stützschlitten 36 mittels eines Spindeltriebes
42, der ebenso aufgebaut ist wie die Spindeltriebe 32 und 33
und mit ihnen synchron läuft. Ein weiterer Schlitten 43, der
aus konstruktiven Gründen vom Stützschlitten 36 getrennt an
einer Welle 44 seitlich verfahrbar angeordnet ist, trägt die
vordere Umlenkrolle des Oberbandes 4. Dieser Schlitten 43 ist
mittels eines Spindeltriebes 46 seitwärts verfahrbar, der eben
falls wie die Spindeltriebe 32 und 33 aufgebaut ist und mit
ihnen synchron läuft.
Die eingangsseitige Umlenkrolle 47 des Oberbandes 4 ist an
einem Schwenkarm 48 gelagert, welcher einstellbar um die Welle
41 drehbar ist. Damit kann die Eintrittsweite zwischen dem
Oberband 4 und dem Unterband 6 auf die Dicke der zu bearbeiten
den Stapel bzw. Lagen 52 eingestellt werden.
Um einen absoluten synchronen Lauf der Spindeltriebe 32, 33,
42, 46 zu gewährleisten, sind alle Antriebsspindeln über ein
entsprechend ausgelegtes Getriebe 49 von einem gemeinsamen
Motor 51 angetrieben, wie es in Fig. 2 andeutungsweise darge
stellt ist.
Im Betrieb wird ein an den Anschlägen 8 zeitlich und räumlich
orientiertes und ausgerichtetes Produkt 52 durch Absenken der
Anschläge 8 freigegeben und in die Schneidposition 3 gefördert.
Sobald das Produkt die Schneidposition 3 erreicht hat, wird der
Schneidmesserträger 9 mittels des Antriebs 11 zum Gegenmesser
hin abgesenkt und zertrennt so durch scherendes Zusammenwir
ken des Schneidmessers 14 mit dem Gegenmesser 24 das Ausgangs
produkt in einzelne Endprodukte. Dabei liegt der Niederhalter
37, der mittels des Mitnehmers 39 beim Absenken des Schneidmes
serträgers 9 gegen das Produkt gedrückt wird, auf dem Produkt
auf und hält es fest, so daß die Stapelkonfiguration des Pro
dukts beim Schnitt erhalten bleibt. Nach dem Schnitt wird der
Schneidmesserträger 9 wieder angehoben, wobei sich auch der
Niederhalter wieder vom Produkt abhebt. Die durch den Schnitt
erzeugten Einzelprodukte werden abgefördert, während die An
schläge 8 ein neues Ausgangsprodukt für den nächsten Schnitt
freigeben.
Wesentlich für die Schnittqualität und damit für die Qualität
der bearbeiteten Produkte ist die Ausrichtung der jeweils zu
sammenarbeitenden Schneid- und Gegenmesser zueinander. Das
Ausrichten der Messer zueinander in der Maschine erfordert
sehr viel Geschicklichkeit des Personals und führt daher nicht
immer zu reproduzierbaren Ergebnissen. Da die Messer bei jedem
Messerwechsel wie auch bei jeder Formatverstellung neu zueinan
der ausgerichtet werden müssen, ist der Aufwand für die Aus
richtung entsprechend hoch. Auch bei noch so exakter Ferti
gung der Teile und sorgfältiger Arbeit der Monteure können
sich daher die Schnittqualität beeinträchtigende Ausrichtungs
fehler ergeben. Gemäß der Erfindung wird hier Abhilfe geschaf
fen.
Die Erfindung sieht vor, vor einer Formatverstellung die Aus
richtung der zusammenwirkenden Schneid- und Obermesser zu fi
xieren und die miteinander fixierten Messerpaare gemeinsam in
ihre neuen Positionen zu bewegen.
Zum Fixieren der Ausrichtung der Schneid- und Gegenmesser zu
einander sind, wie in den Fig. 3 bis 6 dargestellt, Stütz
körper 53 vorgesehen, die im gezeigten Ausführungsbeispiel aus
zwei Stützplatten 54 und 54a sowie einer die beiden Stützplat
ten verbindenden Stirnplatte 56 bestehen. Die Stützkörper 53
werden vor dem Querverstellen der Messer so zwischen den
Schneidmesserhaltern und den Gegenmesserhaltern eingesetzt,
daß die Stützplatten 54 und 54a beim Absenken des Schneidmes
serträgers 9 mit entsprechenden Stützflächen 61 und 62 der
Gegenmesserhalter 23 und der Schneidmesserhalter 13 kraftschlüs
sig zur Anlage kommen. Der Antrieb 11 des Schneidmesserträgers
9 drückt den Schneidmesserhalter 13 von oben auf die Stützplat
ten 54 und 54a des Stützkörpers 53, so daß vermittels des
Stützkörpers 53 das Schneidmesser 14 und das Gegenmesser 24
kraftschlüssig miteinander verspannt und in ihrer Ausrichtung
zueinander fixiert werden. Um nun eine Verschiebung der mitein
ander verspannten Messer entlang dem Schneidmesserträger 9 zu
ermöglichen, sind in der am Schneidmesserträger 9 anliegenden
Oberfläche der Schneidmesserhalter 13 federbelastete Rollorga
ne 57 in Gestalt von Kugellagern 59 vorgesehen. Beim seitlichen
Verschieben der miteinander verspannten Messer rollen die Ku
geln 58 an der Unterseite des Schneidmesserträgers 9 ab, wobei
gleichzeitig von den die Kugellager 58 belastenden Federn 59
der für die gegenseitige Verspannung der Messer erforderliche
Spanndruck aufgebracht wird.
Zum Querverschieben der Messer des Formatschneiders beim Neu
einstellen des Formats wird folgendermaßen vorgegangen: Während
sich der Schneidmesserträger 9 mit den Schneidmesserhaltern 13
und den Schneidmessern 14 in einer angehobenen Position, z. B.
wie in Fig. 1 gezeigt, befindet, wird zwischen die jeweils
zusammengehörigen Schneid- und Gegenmesserhalter der Stützkör
per 53 eingesetzt, indem die Stützplatten 54 und 54a auf ent
sprechenden Stützflächen 61 (vgl. Fig. 3) der Gegenmesserhal
ter 23 aufgesetzt werden. Jetzt wird der Schneid- bzw. Obermes
serträger 9 mit den Messerhaltern 13 und den Schneidmessern 14
herabgeschwenkt, so daß sich entsprechende Anlageflächen 62
(vgl. Fig. 3) der Schneidmesserhalter 13 von oben an die Stütz
platten 54 und 54a des Stützkörpers 53 anlegen und auf ihnen
abstützen. Mit dem Antrieb 11 wird dabei mit dem Schneidmesser
träger 9 ein solcher Druck auf die Messerhalter und den Stütz
körper 53 ausgeübt, daß die Ausrichtung der Messer zueinander
fixiert ist. Dabei liegen die dem Schneidmesserträger 9 zuge
wandten Oberflächen der Schneidmesserhalter noch fest am
Schneidmesserträger 9 an (Fig. 5). Jetzt werden die Schrau
ben 18, mit denen die Führungen 17 an dem Schneidmesserträger
9 arretiert sind, gelöst, so daß die Arretierung der Schneid
messerhalter am Schneidmesserträger aufgehoben wird. Würde der
Schneidmesserträger 9 jetzt entlastet, so würde sich etwa die
Position einstellen, die in Fig. 4 gezeigt ist, in der die
Kugellager 58 infolge des Drucks der Federn 59 aus der Oberflä
che der Schneidmesserhalter 13 herausgedrückt werden. Um aber
die Fixierung der Messer zueinander aufrechtzuerhalten, wird
der Schneidmesserträger 9 mittels des Antriebes 11 nur soweit
angehoben, daß die einander zugewandten Oberflächen des
Schneidmesserträgers 9 und der Schneidmesserhalter zwar vonein
ander getrennt sind, die Kugeln der Kugellager 58 aber noch
unter dem erforderlichen Spanndruck an dem Schneidmesserträger
9 anliegen (Fig. 6). Auf diese Weise wird die unter dem hohen
Spanndruck entstehende Haftreibung zwischen den einander zuge
wandten Oberflächen des Schneidmesserträgers und der Schneid
messerhalter aufgehoben und durch die Rollreibung der Kugeln
der Kugellager 58 ersetzt. Schneidmesserhalter 13 und Gegenmes
serhalter 23 bleiben über den Stützkörper 53 miteinander ver
spannt und die Ausrichtung der Messer 14 und 24 bleibt erhal
ten. Inzwischen sind auch die Befestigungsschrauben 29 gelöst
worden, welche die Gegenmesserhalter am Gegenmesserträger 22
arretieren. Mit den Spindeltrieben 32 und 33 können nun die
Gegenmesserhalter 23 seitwärts verschoben werden, wobei sie
über die Stützkörper 53 die Schneidmesserhalter 13 ohne Verän
derung der Ausrichtung der Messer mitnehmen. Nach der Verstel
lung in die neuen Messerpositionen werden die Befestigungs
schrauben 29 und 18 wieder angezogen, so daß die Messerhalter
wieder an den Messerträgern arretiert werden. Sodann wird der
Schneidmesserträger 9 weggeschwenkt, und die Stützkörper 53
können entfernt werden. Ohne weiteren Aufwand für eine Neuaus
richtung der Messer zueinander kann die Arbeit mit dem Format
schneider fortgesetzt werden. Es ist klar, daß anstelle der
Befestigungsschrauben 18 und 29 auch mittels Antriebsmitteln
automatisch betätigbare Befestigungs- oder Spannorgane vorge
sehen sein können.
Fig. 7 zeigt die Anordnung eines Schneidmessers 14 in einem
Schneidmesserhalter 13 und eines Gegenmessers 24 in einem Ge
genmesserhalter 23. Das Gegenmesser 24 ist mittels einer paral
lel zum Messer verlaufenden Stützleiste 63 gegen Verformungs
kräfte, die vom Schneidmesser 14 beim Schnitt auf das Gegenmes
ser 24 wirken können, abgestützt. Damit ergibt sich eine Quali
tätsverbesserung des Schnitts. Das Schneidmesser 14 ist so in
den Schneidmesserhalter 13 eingesetzt, daß seine die Schneid
linie bestimmende Rückenfläche 64 an einer Referenzebene 66
des Schneidmesserhalters anliegt. In dieser Position wird das
Schneidmesser 14 mittels mehrerer Klemmschrauben 67 gehalten,
die seine Rückenfläche 64 gegen die Referenzfläche 66 drücken.
Mit Anstellschrauben 68 kann der Verlauf der Schnittlinie des
Schneidmessers 14 eingestellt werden. Ausrichtschrauben 69,
die an einer der Messerschneide 71 gegenüberliegenden Fläche
des Messers angreifen, richten das Messer in seiner Höhe zum
Gegenmesser hin aus. Über die Länge des Messers hin sind je
weils mehrere Klemm-, Anstell- und Ausrichtschrauben vorgesehen,
um das Messer sicher in seiner Position im Messerhalter 13 zu
halten.
Zum Messerwechsel wird der gesamte Schneidmesserhalter 13 mit
dem Messer 14 ausgetauscht. Dazu werden in einer entspannten
Position des Schneidmesserträgers 9 die Befestigungsschrauben
18 gelöst, so daß die T-Führungen 17 vom Messerträger 9 frei
sind. Jetzt kann der Messerhalter 13 nach vorne abgenommen und
gegen einen außerhalb der Maschine bereits vorbereiteten an
deren Messerhalter ausgetauscht werden. Mit entsprechenden
Anschlagmitteln, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind,
ist dafür gesorgt, daß der neue Messerhalter 13 beim Wechsel
in die richtige Längsposition gelangt. Da das Schneidmesser 14
im ausgewechselten Messerhalter 13 bereits ordnungsgemäß ein
gesetzt und ausgerichtet ist, ist nur noch eine Ausrichtung
zum Gegenmesser hin erforderlich. Diese kann durch seitliches
Verschieben des Messerhalters 13 mit der T-Führung 17 am
Schneidmesserträger 9 erfolgen, so daß auch der Schneidmesser
wechsel ohne großen Aufwand möglich ist.
Claims (19)
1. Verfahren zum Quereinstellen der Messer eines Formatschnei
ders zum Schneiden eines Blattstapels aus Papier oder derglei
chen flächigen Produkten, bei dem Schneid- und Gegenmesser zur
Einstellung einer Schnittbreite quer zur Messerausrichtung
verschoben werden, dadurch gekennzeichnet, daß die relative
Ausrichtung beim Schnitt jeweils zusammenwirkender Schneid- und
Gegenmesser zueinander zunächst fixiert wird, daß Schneid- und
Gegenmesser unter Beibehaltung ihrer relativen Ausrichtung
gemeinsam in ihre gewünschte neue Position verschoben werden
und daß die gegenseitige Fixierung von Schneid- und Gegenmes
sern nach Erreichen der neuen Position gelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Schneiden zusammenwirkende Schneid- und Gegenmesser zur
Fixierung ihrer relativen Ausrichtung kraftschlüssig miteinan
der verspannt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Haltern zusammengehöriger Schneid- und Gegen
messer ein Stützkörper eingesetzt wird, daß die Messerhalter
auf dem eingesetzten Stützkörper verspannt werden und daß die
Messerhalter mit den Messern zusammen mit dem Stützkörper seit
lich verschoben werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß zum seitlichen Verschieben eines der Messer
angetrieben wird und daß das zugehörige andere Messer ohne
Veränderung der Ausrichtung der Messer zueinander mitgeführt
wird.
5. Vorrichtung zum Schneiden von Blattstapeln aus Papierblät
tern oder dergleichen flächigen Produkten mit einer Schneidgut
aufnahme zum schnittgerechten Positionieren wenigstens eines
Blattstapels und wenigstens einem in der Schneidstation gegen
ein Gegenmesser bewegbaren Schneidmesser, dadurch gekennzeich
net, daß den Messern (14, 24) Verstellmittel (32, 33) zum Quer
verschieben der Messer bei Formatänderungen zugeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneidmesser (14) an Schneidmesserhaltern (13) angebracht
sind, daß die Schneidmesserhalter an einem quer zur Messeraus
richtung verlaufenden Schneidmesserträger (9) verschiebbar
geführt sind, daß Mittel (17, 18, 19) zum lösbaren Arretieren
der Schneidmesserhalter (13) am Messerträger (9) vorgesehen
sind und daß Antriebsmittel (11) zum Bewegen des Schneidmesser
trägers (9) auf das Gegenmesser (24) zu und zurück vorgesehen
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Gegenmesser (24) an Gegenmesserhaltern (23) ange
bracht sind und daß die Gegenmesserhalter an einem quer zur
Messerausrichtung im wesentlichen parallel zum Schneidmesser
träger (9) verlaufenden Gegenmesserträger (22) verschiebbar
geführt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Gegenmesserhaltern (23) weitere formatabhängig zu ver
stellende Aggregate (8, 8a, 6) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß Spannmittel (9, 11, 53, 58, 59) zum Fixieren
der relativen Ausrichtung zusammenwirkender Schneid- und Ge
genmesser (14, 24) zueinander vorgesehen sind und daß Verstell
mittel (32, 33) zum gemeinsamen Verschieben miteinander ver
spannter Schneid- und Gegenmesser unter Erhaltung ihrer relati
ven Ausrichtung vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verstellmittel einen Verstellantrieb (32, 33, 49, 51) aufweist,
welcher eines der miteinander verspannten Messer (24) seitlich
verschiebt und daß andere (14) über die Spannmittel (53, 58, 59)
ohne Änderung der relativen Ausrichtung der Messer zueinander
in seine neue Position mitführt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein zwischen den Schneidmesser
halter (13) und den Gegenmesserhalter (23) zusammenwirkender
Messer (14, 24) einbringbarer Stützkörper (53) vorgesehen ist
und daß die Spannmittel (9, 11, 58, 59) zum Verspannen der Messer
und/oder der Messerhalter mit dem Stützkörper ausgebildet und
angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannmittel Spannelemente (58, 59) zum
kraftschlüssigen Verspannen der Messer (14, 24) oder Messerhal
ter (13, 23) miteinander oder mit dem Stützkörper (53) aufwei
sen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß als Spannelemente Druckorgane (58, 59) vor
gesehen sind, die die Messer (14, 24) und/oder Messerhalter
(13, 23) und den Stützkörper (53) zwischen den zueinander in
eine Spannposition gebrachten Messerträgern (9, 22) zu einer
gemeinsam seitlich verschiebbaren Messereinheit kraftschlüssig
verspannen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß als Spannelemente zwischen dem Schneidmes
serträger (9) und dem Schneidmesserhalter (13) druckbelastete
Rollorgane (57) angeordnet sind, welche sich mit einer wenig
stens der vorgesehenen Spannkraft zwischen den Messern (14, 24)
entsprechenden Kraft einerseits an dem in eine Spannposition
gebrachten Schneidmesserträger (9) und andererseits am Schneid
messerhalter (13) abstützen und daß der Gegenmesserträger (22)
an der entgegengesetzten Seite als Widerlager vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stützkörper (53) als separates Bauele
ment ausgebildet ist und nur zum Verspannen und Querverstellen
zwischen dem Schneidmesserhalter (13) und dem Gegenmesserhal
ter (23) in die Maschine eingesetzt wird.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß am Schneidmesserträger (9) querverfahrbare
und arretierbare Aufnahmen (17) für die Schneidmesserhalter
(13) angeordnet sind, daß die Schneidmesserhalter abnehmbar
in die Aufnahmen eingesetzt sind und daß Befestigungsmittel
(17, 18, 19) zum lösbaren Arretieren der Aufnahmen am Schneidmes
serträger (9) und der Schneidmesserhalter (13) in den Aufnah
men vorgesehen sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmen als in Richtung der Messer (14) verlaufende
Längsführungen (17) ausgebildet sind, die zum Austauschen der
Messerhalter (13) mit komplementären Längsführungen (16) der
Messerhalter (13) zusammenwirken.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gegenmesser (24) an seiner der Schneid
kante gegenüberliegenden Rückseite zur Vermeidung von schnitt
kraftbedingten Verformungen an einer sich im wesentlichen ent
lang der ganzen Messerrückenlänge erstreckenden Stützanordnung
(63) anliegt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß als Stützanordnung eine an der Messerrückseite anliegende,
mehrfach am Gegenmesserhalter (23) befestigte Stützleiste (63)
vorgesehen ist.
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