DE4138179A1 - Vorrichtung zur deckschichtfreien membranfiltration - Google Patents
Vorrichtung zur deckschichtfreien membranfiltrationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Membranfiltration,
bei der durch den apparativen Aufbau die Ausbildung einer Deck
schicht auf der Membran verhindert und ein gleichmäßig hoher
Durchfluß über längere Zeiträume gewährleistet wird.
Durch Membranfiltration ist es möglich, in Abhängigkeit von der
Art der Membran kleinste suspendierte oder emulgierte Teilchen,
oder sogar Moleküle, aus Lösungen abzutrennen. Die Gewinnung ei
nes Filterkuchens, wie es bei der klassischen Filtration ange
strebt wird, ist jedoch wegen der geringen Durchlässigkeit, die
ein solcher Filterkuchen aufweisen würde, nicht möglich. Die
Bildung eines Filterkuchens, bei der Membranfiltration als Deck
schicht bezeichnet, wird durch eine angestrebte, größtenteils
turbulente Strömung nach Möglichkeit unterdrückt.
Bei der Tangential-flow-Filtration gelingt dies durch Anlegen
enger Strömungskanäle über der Membran, die mit hoher Geschwin
digkeit passiert werden (Biotech.Forum 3 (1), 1986). Dagegen be
findet sich die Membran beim sogenannten Biodruckfilter auf der
Oberfläche eines rotierenden Zylinders (Bio.-Eng. 3 (1987), 36
bis 46).
Membranfilter hoher Leistung müssen eine große Filterfläche
aufweisen. Schon aus diesem Grunde sind Tangential-flow-Filter
nur für den Laboreinsatz vorgesehen. Bei Biodruckfiltern ist die
Baugröße sehr begrenzt, da sich mit zunehmender Höhe und größe
rem Zylinderdurchmesser zwangsläufig Schwierigkeiten bei der Be
herrschung der Massenkräfte ergeben. Diese Filter werden daher
gegenwärtig ebenfalls nur im Labormaßstab verwendet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachtei
le zu vermeiden und insbesondere eine Vorrichtung für die Mem
branfiltration zur Verfügung zu stellen, die zur Gewährleistung
einer hohen Leistung eine große Filteroberfläche aufweist.
Die Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst.
Mit Bezug auf Fig. 1 besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung
aus einem vorzugsweise zylindrischen Gehäuse 1, in dessen Längs
achse sich eine drehbare Welle 3 befindet, auf der mehrere, vor
zugsweise scheibenförmige Rührer 4 angeordnet sind. Um diese
herum sind, in dem Raum zwischen den Rührern und der Gehäusewan
dung, in Längsrichtung konzentrisch Rohre 2 angebracht. Diese
Rohre sind porös ausgestaltet und tragen auf ihrer Oberfläche
die Membran. Es ist vorteilhaft, möglichst viele Rohre 2 mit
geringem Durchmesser, einreihig oder in mehreren Reihen, ver
setzt oder fluchtend, anzuordnen. Zur Vergrößerung der Oberflä
che können die Rohre noch zusätzlich aufgespaltet bzw. gefaltet
werden, wobei es jedoch zweckmäßig ist, daß die Tiefe der Spal
ten 20% des äußeren Rohrdurchmessers nicht übersteigt.
Am oberen und unteren Ende ist die Vorrichtung mit Stutzen 5; 6
für die Zu- und Ableitung des Filtriermediums ausgestattet. Das
gewonnene Permeat sammelt sich am unteren Ende 7 der Rohre 2 und
kann an dieser Stelle entnommen werden.
Wie alle Membranapparate benötigt die erfindungsgemäße Vorrich
tung als Triebkraft für ihre Funktion eine Druckdifferenz.
Wenn die Vorrichtung mit dem zu trennenden Gemisch beschickt
wird, bildet sich unter dem Einfluß der an der sich drehenden
Welle angeordneten (Scheiben-)Rührer 4 eine Wirbelströmung aus,
die die Entstehung einer Deckschicht an den Rohren 2 verhindert.
Außerdem wird mit steigender Drehzahl die Grenzschicht an der
Rohroberfläche verringert, wodurch zusätzlich eine Steigerung
des Durchflusses durch die Membran erreicht wird.
In Fig. 2 ist die Abhängigkeit des spezifischen Permeatstromes
von der Drehzahl der Rührerwelle 3 für eine halbtechnische Appa
ratur dargestellt. Man kann sehen, daß bei einer Drehzahl von
1000 min-1 eine Verdoppelung des Permeatstromes im Vergleich zu
einem Apparat ohne Rührung zu verzeichnen ist. Die Effektivität
kann noch gesteigert werden, wenn man aufgerauhte Rührerscheiben
verwendet. In der genannten halbtechnischen Apparatur erbrachte
eine Rauhigkeit von 0,5 mm gegenüber glatten Scheiben eine wei
tere Erhöhung des Durchflusses um 25% bei der gleichen Drehzahl
von 1000 min-1.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist gegenüber bekannten Mem
branapparaten bemerkenswerte Vorteile auf:
- - Die Membranoberfläche wird durch die Anzahl der Rohre und deren Geometrie bestimmt;
- - die Rohre sind bei Wartungs- oder Reparaturarbeiten leicht auswechselbar;
- - die Durchlässigkeit der Membran steigt mit der Rührer drehzahl und wird im laufenden Betrieb nicht vermindert.
Damit steht eine Vorrichtung zur Verfügung, die großtechnisch
für alle Membrantrennprozesse eingesetzt werden kann, insbeson
dere auffolgenden Gebieten:
- - Wasseraufbereitung;
- - Biotechnologie (Gewinnung von Biomasse, Enzymen, Antikörpern);
- - Trennung von Emulsionen;
- - Eindicken von Suspensionen (beispielsweise in der Lebensmittelindustrie).
Claims (5)
1. Vorrichtung zur deckschichtfreien Membranfiltration mit
Rührern, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Gehäuse (1) be
steht, in dessen Längsachse sich eine drehbare Welle (3) mit meh
reren Rührern (4) befindet, und um diese herum, in dem Raum zwi
schen den Rührern und der Gehäusewandung, in Längsrichtung kon
zentrisch poröse Rohre (2) angeordnet sind, die die Membranen tra
gen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohre (2) in einer oder in mehreren Reihen angeordnet sind, wobei
sie bei mehrreihiger Anordnung fluchten oder zueinander versetzt
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (1) eine zylindrische Form aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rührer (4) scheibenförmig sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberfläche der scheibenförmigen Rührer (4) aufgerauht ist, wobei
die Rauhigkeit höchstens 0,5% des Rührer-Durchmessers beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4138179A DE4138179C2 (de) | 1991-11-15 | 1991-11-15 | Vorrichtung zur deckschichtfreien Membranfiltration |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4138179A DE4138179C2 (de) | 1991-11-15 | 1991-11-15 | Vorrichtung zur deckschichtfreien Membranfiltration |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4138179A1 true DE4138179A1 (de) | 1993-05-19 |
DE4138179C2 DE4138179C2 (de) | 1995-04-13 |
Family
ID=6445206
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4138179A Expired - Fee Related DE4138179C2 (de) | 1991-11-15 | 1991-11-15 | Vorrichtung zur deckschichtfreien Membranfiltration |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4138179C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19811945A1 (de) * | 1998-03-13 | 1999-09-16 | Rochem Ro Wasserbehandlung Gmbh | Vorrichtung zur Trennung von mit Fremdstoffen belasteten flüssigen Medien |
-
1991
- 1991-11-15 DE DE4138179A patent/DE4138179C2/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19811945A1 (de) * | 1998-03-13 | 1999-09-16 | Rochem Ro Wasserbehandlung Gmbh | Vorrichtung zur Trennung von mit Fremdstoffen belasteten flüssigen Medien |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4138179C2 (de) | 1995-04-13 |
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Legal Events
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D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |