DE4135377A1 - Hydraulische steuereinrichtung - Google Patents
Hydraulische steuereinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen Steuereinrichtung zum
Verdrehen der Nockenwelle einer Brennkraftmaschine nach der Gattung
des Hauptanspruchs. Bei einer derartigen bekannten hydraulischen
Steuereinrichtung sind insbesondere die Pumpe und das Magnetventil
extern angeordnet, was verhältnismäßig umständlich ist, einen hohen
Raumaufwand erfordert und auch hinsichtlich der notwendigen Druck
mittelverbindungen sehr umständlich ist (DE-OS 32 47 916).
Die erfindungsgemäße hydraulische Steuereinrichtung mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vor
teil, daß sie sehr kompakt baut, sehr einfach an der Brennkraft
maschine bzw. im Motorraum zu installieren ist, sehr präzise
arbeitet und auch verhältnismäßig einfach zu montieren ist. Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung
und Zeichnung näher erläutert. Sie zeigt in Fig. 1 einen
Längsschnitt durch eine hydraulische Steuereinrichtung zum Verdrehen
der Nockenwelle einer Brennkraftmaschine, in Fig. 2 einen Schnitt
längs II-II nach Fig. 1.
In Fig. 1 ist mit 10 eine Nockenwelle bezeichnet, welche in einem
Nockenwellen-Lagerblock 11 gelagert ist. An der erweiterten Stirnseite
10A der Nockenwelle 10 ist das Kettenrad 12 für den Antrieb
der Nockenwelle 10 angebracht. Daneben befindet sich ein Hydraulik
körper 13, der eine Radialkolbenpumpe 14 aufnimmt, auf die später
noch eingegangen ist. Die zuletzt genannten Teile, nämlich
Hydraulikkörper 13, Kettenrad 12 und Endteil 10A der Nockenwelle 10
sind durch mehrere Schrauben 15 miteinander verbunden, und zwar ent
spricht die Anzahl dieser Schrauben mit einer Ausnahme der Anzahl
der Kolben der Radialkolbenmaschine. Damit sich die Nockenwelle 10
gegenüber dem Kettenrad 11 zwecks Einstellung der Ein- und Auslaß
ventile der Brennkraftmaschine verdrehen kann, sind im Kettenrad
Schlitze 16 ausgebildet, in welchen Hülsen 17 angeordnet sind, durch
welche die Schrauben 15 dringen. Die Schlitze 16 sind bogenförmig
ausgebildet, die Hülsen 17 liegen in ihnen mit einem gewissen Spiel.
Die Schrauben 15 dienen mit zur Druckmittelversorgung der Radial
kolbenpumpe, worauf aber weiter unten eingegangen ist.
Das Kettenrad 12 hat eine mittige Bohrung 20, an der eine Schrägver
zahnung 21 ausgebildet ist. Diese kämmt mit der Schrägverzahnung 22
am Außenumfang eines erweiterten Teils 24 eines Koppelglieds 23, das
zugleich einen druckbeaufschlagbaren Kolben 25 bildet. Das Koppel
glied ist eine langgestreckte Hülse, von der sich ein zylindrischer
Fortsatz 27 weit in eine mittige Längsbohrung 28 der Nockenwelle
hinein erstreckt. In Höhe des Nockenwellenlagers 11 ist am Fortsatz
27 eine Geradverzahnung 29 ausgebildet, die mit einer ebensolchen
Verzahnung 30 am Innenumfang einer Hülse 31 in Eingriff steht,
welche drehfest in der Längsbohrung 28 angeordnet ist. Am Außenum
fang der Hülse 31 befindet sich eine Ringnut 32, von deren Außenum
fang eine Längsnut 33 ausgeht, in welche eine die Nockenwelle 10
durchdringende Querbohrung 34 mündet, die wiederum mit einer Ringnut
35 am Außenumfang der Nockenwelle 10 in Verbindung steht und die
innerhalb des Nockenwellenlagers 11 liegt. In die Ringnut mündet
eine das Nockenwellenlager 11 durchdringende Bohrung 37, die zum
Schaft 38 eines Elektromagnetventils 39 führt und dort an einer
Ringnut 40 mündet. Der Schaft 38 ist in eine Bohrung 41 des Nocken
wellenlagers 11 eingesetzt. Der Schaft 38 schließt sich integral an
ein topfförmiges Gehäuse 43 des Elektromagnetventils 39 an, das im
übrigen in üblicher Weise eine Spule 44 und einen zylindrischen
Magentanker 45 aufweist, in dem ein Stößel 46 fest angeordnet ist.
Der Stößel 46 taucht ein in eine durchgehende Längsbohrung 47 im
Schaft 38 und wirkt mit einem Ventilkörper 49 zusammen, der sich
gegen einen Ventilsitz 50 legt, welcher an der Längsbohrung 47 aus
gebildet ist, und zwar durch die Kraft einer Druckfeder 51, welche
sich an einer Hülse 52 in der Längsbohrung abstützt. In die Ringnut
40 dringt eine den Schaft 38 durchdringende Querbohrung 53 ein. Der
Stößel hat an seinem dem Ventilkörper zugewandten Ende einen Vier
kant 55. An die das Elektromagnetventil 39 aufnehmende Bohrung
41 ist eine Leitung 56 angeschlossen, die zu einer Pumpe 57 führt,
welche Druckmittel aus einem Ölbehälter 58 in der Brennkraftmaschine
ansaugt. Es ist noch zu erwähnen, daß auf den Anker 45 des Elektro
magneten eine Druckfeder 60 entgegen der Kraft der Feder 51 ein
wirkt. An das Magnetventil 39 wird mit einer Frequenz von etwa
100 Hz und variierbarem Tastverhältnis Spannung angelegt. Bei
kleinem Tastverhältnis wird das Magnetventil jeweils nur kurzzeitig
geöffnet. Der zeitlich gemittelte Öffnungsquerschnitt steigt mit dem
Tastverhältnis.
Die Radialkolbenpumpe 14 weist mehrere, im Hydraulikkörper ausgebil
dete und radial verlaufende Bohrungen 62 auf, in welchen Kolben 63
gleiten, die sich mit ihren außenliegenden Kuppen an den Innenring
64 eines Kugellagers 65 anlegen, welches exzentrisch in der Bohrung
66 eines Teils des Gehäuses 67 der Brennkraftmaschine angeordnet
ist. In den mittleren Teil jeder Kolbenbohrung 62 dringt eine im
Hydraulikkörper ausgebildete Schrägbohrung 68 ein, in der eine Saug
drossel 69 angeordnet ist. Die Schrägbohrung 68 mündet an einer
Querbohrung 71 in der Schraube 15, in welche Querbohrung wiederum
eine Längsbohrung 72 mündet. Diese hat Anschluß zu einer Schräg
führung 73 im Kopfteil 10A der Nockenwelle, und mündet in die Ring
nut 32 der Hülse 31. Daraus ist zu erkennen, daß die Kolbenbohrungen
62 Verbindung haben zum Elektromagnetventil 39 und über dieses zur
Pumpe 57.
Vom Grund jeder Kolbenbohrung 62 verläuft eine Bohrung 75 zu einem
Auslaßventil 76 für die Radialkolbenpumpe. Auf diese ist nicht näher
eingegangen, da von konventioneller Bauart. Am Ausgang des Auslaß
ventils ist eine kleine Bohrung 77 angeordnet, die Verbindung hat zu
einem Druckraum 78, welcher den Endteil einer mittigen Bohrung 79 im
Hydraulikkörper 13 bildet. In den Druckraum 78 ragt der Kolben 25
hinein, auf welchen eine in seinem hohlen Inneren angeordnete Druck
feder 80 wirkt. Der Druckraum 78 ist durch eine Platte 82 ver
schlossen, welche eine mittige durchgehende Bohrung 83 aufweist,
an deren Rückseite ein ringförmiger Ventilsitz 84 für eine Ventil
membran 85 ausgebildet ist. Von einem Ringraum 86 zwischen der Mem
bran 85 und dem Ventilsitz 84 ausgehend durchdringt eine Bohrung 87
die Platte 82. Diese Bohrung hat Verbindung zu einem Kanal 88 im
Hydraulikkörper, welcher in einem Ringraum 89 mündet, der außerhalb
des Hydraulikkörpers liegt. Die Membran 85 liegt in einem die Platte
84 verschließenden Deckel 91, wobei von der Rückseite der Membran
ein im Deckel 91 ausgebildeter Kanal 92 ausgeht, welcher mit einer
Drosselbohrung 93 in der Platte 82 Verbindung hat, diese Drossel
bohrung wiederum mit einem Kanal 94 im Hydraulikkörper, welcher zu
einer Schraube 90 führt, wie sie weiter oben beschrieben ist. Diese
Schraube ist zusätzlich zu den anderen Schrauben angeordnet, welche
mit den Kolbenbohrungen in Verbindung stehen.
Die Steuereinrichtung arbeitet wie folgt: Bei Ansteuerung des
Magnetventils 39 mit kleinem Tastverhältnis fließt nur wenig Druck
mittel über das Ventil 49 in die Bohrung 37 und den Ringraum 35. Der
Ventilkörper 49 hebt nur kurz während der Periodendauer vom Sitz
ab. Von hier gelangt das Druckmittel über Kanal 34, Längsnut 33,
Ringnut 32, Schrägbohrung 73, Bohrungen 71, 72 in der Schraube 15 in
die Bohrung 68. Bei rotierendem Hydraulikkörper 13 fördern die Kol
ben 63 der Radialkolbenpumpe 14 nur geringe Mengen Druckmittel über
das Auslaßventil 76 und die Bohrung 77 in den Druckraum 78. Die
Membran 85 wird ebenfalls nur mit geringer Kraft auf den Ventilsitz
84 gedrückt. Das hierfür erforderliche Druckmittel gelangt ebenfalls
über die Bohrungen in der Schraube 90, den Kanal 94, die Drossel 93
und den Kanal 92 hinter die Membran 85. Die auf den Kolben 25
wirkende Kraft der Feder 80 ist jedoch größer als die Druckkraft des
Druckmittels im Raum 78, so daß sich die unter geringer Kraft auf
dem Ventilsitz anliegende Membran 85 abgehoben wird und das Druck
mittel über Ringraum 86, Kanal 87, 88 abfließen kann. Die Druck
feder 80 verschiebt nun das Koppelglied in Richtung zur Platte 82.
Durch die Verzahnungen 29, 30 bzw. 21, 22 am Bund 24 und der Hülse
31 erfolgt nun eine relative Verdrehung des Kettenrads 12 gegenüber
der Nockenwelle 10. Letztere nimmt nun eine erste Stellung ein.
Bei Bestromung des Elektromagnetventils 39 mit großem Tastverhältnis
und entsprechender zeitlich gemittelter Öffnung desselben gelangt
nun eine größere Druckmittelmenge in die Kolbenbohrungen 62, so daß
die Radialkolbenpumpe 14 entsprechend mehr fördert. Hierdurch wird
auch der Druck im Druckraum 78 wesentlich erhöht, und auch die Mem
bran 85 wird über die oben geschilderte Kanalverbindung mit großer
Kraft auf den Ventilsitz 84 gedrückt, so daß aus dem Druckraum 78
kein Druckmittel mehr abfließen kann. Nun wird der Kolben 25 ent
gegen der Kraft der Feder 80 bewegt, und das mit den genannten Ver
zahnungen versehene Koppelglied 23 verdreht nun die Nockenwelle 10
gegenüber dem Kettenrad 12 in entgegengesetzter Richtung wie zuvor,
so daß die Ein- und Auslaßventile der Brennkraftmaschine eine zweite
Position einnehmen. Durch entsprechende Teilbestromung des Magnet
ventils 39 kann die Druckkraft auf den Kolben 25 mit der Kraft der
Feder 80 und der Axialkraft infolge der Schrägverzahnung im Gleich
gewicht gehalten und eine bestimmte Mittelstellung erreicht werden,
oder jede beliebig andere.
Auf dem Hydraulikkörper 13 ist noch ein Sensorring 96 fest angeord
net, der mit diesem rotiert. Er hat an der Schräge eine nicht dar
gestellte Verzahnung, die mit einem geeigneten Sensor in Wirkver
bindung steht. Mittels des Sensors und einer nicht dargestellten
Elektronik wird das Magnetventil 39 angesteuert.
Claims (9)
1. Hydraulische Steuereinrichtung zum Verdrehen der Nockenwelle (10)
einer Brennkraftmaschine mittels eines durch Druckkraft längsver
schieblichen Koppelglieds (23), das an einer ersten Stelle an seinem
Außenumfang eine Verzahnung (22) aufweist, die mit einer ebensolchen
Verzahnung (20) am Innenumfang eines Kettenrads (12) in Eingriff
steht, das von der Brennkraftmaschine angetrieben ist und wobei an
einer anderen Stelle des Koppelglieds an dessen Außenumfang eine
Verzahnung (29) ausgebildet ist, die mit einer Verzahnung (30) der
Nockenwelle (10) in Eingriff steht, wobei ein Verzahnungspaar schräg
verzahnt ist, das andere geradverzahnt, und am Koppelglied ein von
Druckmittel entgegen einer mechanischen Kraft beaufschlagter, ein
fach wirkender Kolben (25) angeordnet ist und das von der Pumpe ge
förderte Druckmittel über ein Elektromagnetventil (39) zur Druckbe
aufschlagung des Kolbens (25) geleitet wird, wobei durch Verschieben
des Koppelglieds (23) eine relative Verdrehung des Kettenrads (12)
gegenüber der Nockenwelle (10) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß
an das erweiterte Endteil (10A) der Nockenwelle (10), an dem auch
das Kettenrad (12) sitzt, ein Hydraulikkörper (13) angeflanscht ist,
in dem eine Radialkolbenpumpe (14) mit mehreren, in etwa radial ver
laufenden Kolbenbohrungen (62) gleitenden Kolben (63) angeordnet
ist, deren Kuppen am Innenring (64) eines exzentrisch gegenüber der
Achse der Nockenwelle in einem feststehenden Gehäuse (67) ange
ordneten Kugellager (65) anliegen, daß an den Druckraum jeder Kol
benbohrung (62) ein Auslaßventil (76) angeschlossen ist, dessen Aus
laß (77) in den Druckraum (78) der den einfach wirkenden Kolben (25)
aufnehmenden Längsbohrung (79) mündet, die im Hydraulikkörper (14)
verläuft, daß der Druckraum (78) vom Ventilgehäuse (82, 91) eines
dieses steuernden Druckbegrenzungsventils (85) verschlossen ist und
daß die Einlaßseiten der Kolbenbohrungen von einer Pumpe (57) ge
speist werden, wobei zwischen dieser und den Kolbenbohrungen das den
Zufluß steuernde Elektromagnetventil (39) angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Druckbegrenzungsventil am Druckraum (78) eine druckbeaufschlagte
Membran (85) aufweist, die einen an der Platte (82) ausgebildeten
Ventilsitz (84) steuert.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Nockenwelle, Kettenrad (12) und Hydraulikkörper (13) mittels
Schrauben (15) verbunden sind, welche durch im Kettenrad angeordnete
Hülsen (17) dringen, welche in Längsschlitzen (16) des Kettenrads
angeordnet sind, und daß in den Schrauben Druckmittelverbindungen
(71, 72) von den Kolbenbohrungen über das Elektromagnetventil (39)
zur Pumpe (57) bestehen.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Magnetventil (39) in einem die Nockenwelle (10)
tragenden Lagerkörper (11) angeordnet ist und einen mit dem Anker
(45) verbundenen Stößel (46) aufnimmt, der ein Ventilglied (49) be
tätigt und gleichzeitig eine Verbindung von der Pumpe (57) zum Aus
laß des Magnetventils steuert.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf dem rotierenden Hydraulikkörper (13) ein Sensor
ring fest angeordnet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Ein
laßkanal (68) zu den Kolbenbohrungen eine Drossel (69) angeordnet
ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schrägverzahnung (21, 22) am Innenumfang des Kettenrads (12) und am
Außenumfang eines erweiterten Teils (24) des Koppelglieds (23) aus
gebildet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den
Kolben (25) eine Rückstellkraft in Form einer Druckfeder (80) wirkt.
9. Einrichtung nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß
auf dem Kolben (25) eine Rückstellkraft einwirkt, welche durch die
Schrägverzahnung (21, 22) aufgebracht wird, die in diesem Fall einen
Winkel von etwa 30-45° aufweist.
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