DE4132038A1 - Polyphenylensulfidmassen mit silbernitrat - Google Patents
Polyphenylensulfidmassen mit silbernitratInfo
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- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/28—Nitrogen-containing compounds
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Description
Die Erfindung betrifft schnellkristallisierende, thermo
plastische Massen aus Polyphenylensulfiden und Silber
nitrat.
Polyphenylensulfide können als Rohstoffe für die Her
stellung von Fasern, Folien und Formkörpern verwendet
werden. Aufgrund ihrer teilkristallinen Struktur be
sitzen sie hervorragende Eigenschaften, z. B. hohe Ver
schleißfestigkeit, günstiges Zeitstandverhalten und
hohe Maßgenauigkeit. Sie sind daher für die Herstellung
mechanisch und thermisch stark beanspruchter Teile gut
geeignet.
Eine zusätzliche Verbesserung der mechanischen Eigen
schaften läßt sich z. B. durch Einarbeitung von Ver
stärkungsmaterialien, wie Glasfasern, erzielen.
Die Herstellung von Formkörpern aus Polyphenylensulfid
durch Spritzgießen ist jedoch erschwert, da hohe Form
temperaturen (<130°C) und relativ lange Preßzeiten not
wendig sind. Werkzeugtemperaturen <130°C und mehr können
bei den meisten Spritzgießverarbeitern nicht prakti
ziert werden, da die Werkzeuge im Normalfall für eine
Temperatur um 100°C (Heizmittel Wasser) ausgelegt sind.
Werkzeugeinrichtungen, die mit anderen Heizmitteln, z. B.
Öl, betrieben werden und Temperaturen <110°C erzielen,
sind im allgemeinen selten und ihr Gebrauch ist unbe
quem. Sehr häufig werden auch damit in der Praxis die
gewünschten Temperaturen nicht erzielt, und die Tempera
turverteilung ist ungleichmäßig. Wegen dieser Nachteile
kann es wirtschaftlich unattraktiv sein, solche hohen
Werkzeugtemperaturen im Spritzgießbereich anzuwenden.
Weiterhin ist es wünschenswert, hohe Kristallinität mög
lichst rasch zu erreichen, um ein optimales Eigen
schaftsniveau zu erhalten. Hohe Kristallinität gewähr
leistet auch bei höheren Temperaturen Härte, Dimensions
stabilität und Formstabilität. Außerdem hängt von der
Formstandzeit die Dauer des Spritzzyklus ab, welche die
Wirtschaftlichkeit mitbestimmt.
Diese Zyklen sind selbst bei den hohen Werkzeugtempera
turen für die Verarbeitung des Polyphenylensulfids rela
tiv lang und erschweren das Vordringen von Polyphenylen
sulfid bei der Herstellung von Spritzgießformkörpern.
Es wurde nun gefunden, daß Polyphenylensulfide schneller
kristallisieren, wenn sie 0,01 bis 2 Gew.-%, bezogen auf
Polyphenylensulfid, Silbernitrat enthalten. Dies ermög
licht es, den für die hohe Formstabilität erforderlichen
Kristallinitätsgrad schneller zu erreichen und damit die
Polyphenylensulfidmassen mit verkürzten Spritzgießzyklen
zu verarbeiten.
Gegenstand der Erfindung sind schnellkristallisierende,
thermoplastische Massen, bestehend aus:
- a) 98 bis 99,99, vorzugsweise 99,5 bis 99,98, Gew.-% eines Polyphenylensulfids mit einer Schmelzviskosi tät von mindestens 5 Pas, vorzugsweise von minde stens 50 Pas bis 1200 Pas, (gemessen bei 306°C und einer Schubspannung von 103 Pa) und
- b) 2 bis 0,01, vorzugsweise 0,5 bis 0,02, Gew.-%, be zogen auf a) und b), Silbernitrat.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist
ein Verfahren zur Herstellung schnellkristallisierender,
thermoplastischer Massen, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man 98 bis 99,99, vorzugsweise 99,5 bis 99,98,
Gew.-% eines Polyphenylensulfids mit einer Schmelzvis
kosität von mindestens 5 Pas, vorzugsweise von minde
stens 50 Pas bis 1200 Pas (306°C, 103 Pa) und 2 bis
0,01, vorzugsweise 0,5 bis 0,02, Gew.-% Silbernitrat
mischt, indem man das Silbernitrat der Polyphenylen
sulfidschmelze hinzufügt und in der Schmelze homogeni
siert.
Die erfindungsgemäßen Polyphenylensulfidmassen sind
thermoplastisch verarbeitbar und können zum Spritzgießen
verwendet werden.
Polyarylensulfide lassen sich auf bekannte Weise aus Di
halogenaromaten und Alkalisulfiden in Lösung herstellen
(z. B. US-PS 25 13 188).
Silbernitrat (AgNO3) und Verfahren zu seiner Herstellung
sind z. B. aus Römpps Chemie-Lexikon bekannt.
Die Herstellung der Mischung von Polyphenylensulfiden
und Silbernitrat kann auf handelsüblichen Mischgeräten
durchgeführt werden. Als solche eignen sich Kneter, Ein
wellen- und Zweiwellenextruder. Für die weitere Verar
beitung kann die erhaltene Mischung nach dem Erstarren
der Schmelze granuliert werden.
Die Polyphenylensulfid-Zusammensetzungen können zusätz
lich Füll- und/oder Verstärkungsstoffe in Form von Pul
vern, Fasern oder Matten enthalten. Beispiele dafür sind
Metalle, wie Stahl, Kupfer, Aluminium, oder Kohlenstoff.
Bevorzugte Füllstoffe sind Ouarz, Talk oder Kaolin, be
vorzugte Verstärkungsstoffe sind Glasfasern.
Weiterhin können die Massen gegebenenfalls anorganische
Pigmente, wie z. B. TiO2, ZnS, Phthalocyanine, Ruß, Cd-
Pigmente, Spinelle, oder organische Farbstoffe, Fließ
hilfsmittel, Entformungsmittel, UV-Absorber und/oder
Stabilisatoren enthalten.
Um die Flammfestigkeit der Produkte weiter zu erhöhen,
können sie zusätzlich übliche flammhindernde Additive
enthalten, wie z. B. solche, die Halogen, Phosphor, Phos
phor-Stickstoff, gegebenenfalls in Kombination mit Oxi
den der Elemente der V. Nebengruppe, wie z. B. Antimon
oxid, enthalten.
Die Kristallisationsgeschwindigkeit der Polyphenylen
sulfidmassen kann durch Zusatz von anorganischen oder
organischen Keimbildungsmitteln weiter erhöht werden.
Dies wird bei den Spritzgießmassen standardmäßig durch
geführt.
Die Mengen betragen 0,05 bis 5, vorzugsweise 0,1 bis
1, Gew.-%. Bevorzugtes Keimbildungsmittel ist Mikrotalk.
Die erfindungsgemäßen Polyphenylensulfidmassen wurden
beispielhaft durch Mischen und Homogenisieren von PPS-
Granulat und Silbernitrat in einem Meßkneter herge
stellt. Dazu wurde das Material auf 290°C erhitzt und
10 Minuten durchgemischt.
Die Kristallisationsgeschwindigkeit der solchermaßen
gewonnenen Massen wurde nach bekannten kalorimetrischen
Verfahren (DSC-Messung) bestimmt, indem die Proben auf
380°C geheizt, 10 Minuten auf dieser Temperatur gehalten
und anschließend schnell auf die Kristallisationstem
peratur von 240°C abgekühlt wurden. Als Maß für die
Kristallisationsgeschwindigkeit diente die isotherme
Halbwertzeit der Kristallisation. Diese Halbwertzeit
betrug bei einer der erfindungsgemäßen Phenylensulfid
massen mit einem Anteil von 0,2 Gew.-% AgNO3 0,9 Minuten
und bei einer entsprechenden Masse mit einem Anteil von
0,02% AgNO3 ebenfalls 0,9 Minuten. Eine bis auf die
Silbernitratzusätze identische Probe, die den gleichen
Verfahrensschritten unterworfen wurde, wies eine Halb
wertzeit der isothermen Kristallisation bei 240°C von
4 Minuten auf.
Weiter zeigte eine erfindungsgemäße Polyphenylensulfid
masse mit einem Anteil von 0,2% AgNO3, gemischt mit
Glasfasern und einer geringen Menge eines Wachszusatzes,
sowohl gegenüber einer ansonsten identischen Vergleichs
probe ohne Silbernitratzusatz und einer Vergleichsprobe,
in der der Silbernitratanteil durch 3 Gew.-% Mikrotalk
ersetzt wurde, eine erhöhte Erweichungstemperatur.
Claims (2)
1. Schnellkristallisierende, thermoplastische Massen
bestehend aus
- a) 98 bis 99,99 Gew.-% eines Polyphenylensulfids mit einer Schmelzviskosität von mindestens 5 Pas (gemessen bei 306°C und bei einer Schub spannung von 103 Pa) und
- b) 0,01 bis 2 Gew.-%, bezogen auf a) und b), Sil bernitrat.
2. Verfahren zur Herstellung von Massen nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß man 98 bis 99,99
Gew.-% eines Polyphenylensulfids mit einer Schmelz
viskosität von mindestens 5 Pas (gemessen bei 306°C
und einer Schubspannung von 103 Pa) und 0,01 bis
2 Gew.-% Silbernitrat mischt, indem man das Silber
nitrat der Polyphenylensulfidschmelze hinzufügt und
in der Schmelze homogenisiert.
Priority Applications (3)
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4132038A Withdrawn DE4132038A1 (de) | 1991-09-26 | 1991-09-26 | Polyphenylensulfidmassen mit silbernitrat |
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EP0326888A1 (de) * | 1988-02-05 | 1989-08-09 | Bayer Ag | Polyarylensulfide mit verringerter Radikalbildung und ihre Verwendung zur Herstellung geformter Körper |
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-
1992
- 1992-09-16 US US07/945,380 patent/US5247002A/en not_active Expired - Fee Related
- 1992-09-24 JP JP4277720A patent/JPH05202293A/ja active Pending
Patent Citations (1)
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---|---|---|---|---|
EP0326888A1 (de) * | 1988-02-05 | 1989-08-09 | Bayer Ag | Polyarylensulfide mit verringerter Radikalbildung und ihre Verwendung zur Herstellung geformter Körper |
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