DE4131811A1 - Verfahren, einrichtung und filter zum abscheiden von hg-dampf aus gasen - Google Patents
Verfahren, einrichtung und filter zum abscheiden von hg-dampf aus gasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Abscheiden von
Hg-Dampf aus Gasen, insbesondere aus Luft, vorzugsweise für Zahnarzt
praxen, wobei das mit Hg-Dampf beladene Gas mit zumindest einem Filter
aus amalgamierbaren Metallen und/oder amalgamierbaren Legierungen, vor
zugsweise Edelmetallen bzw. Edelmetallegierungen, insbesondere Gold bzw.
goldhältigen Legierungen, in Kontakt gebracht wird und gegebenenfalls
ein Gebläse zum Transport des Hg-beladenen Gases über bzw. durch den
(die) Filter vorgesehen ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Abscheiden von Hg-Dampf aus Gasen, insbesondere aus Luft, z. B. in
Praxen von Zahnärzten, wobei das mit Hg-Dampf beladene Gas mit Filtern
in Kontakt gebracht wird, die amalgamierbare Metalle und/oder amalga
mierbare Legierungen, vorzugsweise Edelmetalle bzw. Edelmetallegierun
gen, insbesondere Gold bzw. goldhältige Legierungen, umfassen, wobei die
Gase mittels eines Gebläses auf bzw. durch die Filter geleitet werden
und zur Rückgewinnung des Quecksilbers bzw. zur Wiederverwendung des
Filters bzw. des Filtermaterials das amalgamierte Filtermaterial erhitzt
wird sowie ein Filter zur Abscheidung von Hg-Dampf aus Gasen, vorzugs
weise aus Luft, welcher Filter amalgamierbare Metalle und/oder amalga
mierbare Legierungen, vorzugsweise Edelmetalle und/oder Edelmetallegie
rungen, insbesondere Gold und/oder Goldlegierungen enthält.
Quecksilberdämpfe sind für den menschlichen Organismus schädlich;
dieses Problem ist z. B. in zahnärztlichen Praxen hinlänglich bekannt.
Auf Grund der dort betriebenen Einrichtungen zur Herstellung von
Amalgamen, der Bearbeitung von Amalgamfüllungen und durch unsachgemäßes
Hantieren mit Quecksilber entsteht in derartigen Praxen auf Grund des
hohen Dampfdrucks des Quecksilbers eine hohe Quecksilberdampfkonzentra
tion, die z. B. die maximal zulässigen Arbeitskonzentrationen oftmals bis
zum hundertfachen übersteigt, auch in quecksilberverarbeitenden Indu
strien bzw. in Industrien, bei denen Quecksilber als Hilfswerkstoff
eingesetzt wird, bestehen diese Probleme.
Aus der US-PS 44 19 107 ist ein Gerät zur Abscheidung von Queck
silber aus der Luft z. B. für Zahnarztpraxen bekannt. Dabei wird die
quecksilberdampfhältige Luft über eine Kollektorfläche aus amalgamier
baren Metallen, unter anderem Kupfer, Silber, Gold, Platin und Zink,
mittels eines Gebläses geleitet.
Erfindungsgemäß soll eine Einrichtung geschaffen werden, mit
welcher die Reinigung von Luft bzw. die Abscheidung von Quecksilber
dämpfen effizient gestaltet werden kann und die Wirkung der bekannten
Geräte verbessert wird.
Des weiteren soll die Belastung durch Quecksilberdampf in den ab
gegrenzten Räumlichkeiten wesentlich vermindert bzw. die Luft auf ein
fache Art rasch gereinigt werden. Diese Ziele werden bei dem eingangs
genannten Verfahren dadurch erreicht, daß die mit Hg-Dampf beladenen
Gase über Filter geleitet werden, die mit amalgamierbaren Metallen bzw.
amalgamierbaren Legierungen überzogene bzw. beschichtete, poröse bzw.
gasdurchlässige Körper, Schwämme, Gelege, Matten, Agglomerate, Fäden od.
dgl. umfassen, wobei die Schichtdicke des amalgamierbaren Metalls bzw.
der Legierung zwischen 0,01 bis 100 µm, vorzugsweise 0,05 bis 10 µm,
insbesondere 0,1 bis 5 µm, beträgt und die Poren der Filter einen durch
schnittlichen Durchmesser von 0,05 bis 1 mm, vorzugsweise von 0,1 bis
0,5 mm, besitzen und das aus den Filtern ausgetriebene Hg in einer Kühl
falle abgeschieden und gesammelt wird. Beim Kontakt des quecksilberbe
ladenen Gases mit einem amalgamierbaren Metall und/oder einer amalga
mierbaren Legierung wird das dampfförmige bzw. atomar im Dampf vorlie
gende Quecksilber zu einem Amalgam abgebunden und damit der Quecksilber
gehalt des Gases verringert und es zeigte sich, daß durch den Einsatz
der von der quecksilberdampfbeladenen Luft durchströmten bzw. angeström
ten porösen Materialien ein weit besserer Kontakt des Quecksilberdampfes
mit den amalgamierbaren Legierungen erfolgt, so daß bei einem Durchsatz
der Luft durch die erfindungsgemäße Einrichtung eine beträchtlich
größere Reduktion des Quecksilberdampfes erfolgt als bei den herkömm
lichen Geräten. Auf diese Weise ist es auch möglich, den Filter wieder
zu einem neuen Einsatz zu verwenden, da das Quecksilber trotz der großen
spezifischen Oberfläche leicht ausgetrieben werden kann. Wenn der Filter
einen anderen Aufbau besitzt, z. B. als Basis Kunststoffäden besitzt, die
mit amalgamierbarem Metall überzogen sind, so könnte z. B. auch der Fil
ter erhitzt bzw. verbrannt werden und das dabei frei werdende Quecksil
ber in einer Kühlfalle gefangen und abgeschieden werden.
Besonders geeignet als amalgamierbare Metalle bzw. Legierungen sind
Edelmetalle, insbesondere Gold, bzw. Legierungen von Edelmetallen.
Eine erfindungsgemäße Einrichtung zum Abscheiden von Quecksilber
dampf aus Gasen der eingangs genannten Art ist dadurch gekennzeichnet,
daß der (die) Filter mit amalgamierbaren Metallen bzw. amalgamierbaren
Legierungen überzogene bzw. beschichtete, poröse bzw. gasdurchlässige
Körper, Schwämme, Gewebe, Gelege, Matten, Agglomerate, Fäden od. dgl.
umfaßt (umfassen), wobei die Schichtdicke des amalgamierbaren Metalls
oder der Legierung zwischen 0,01 bis 100 µm, vorzugsweise 0,05 bis 10 µm,
insbesondere 0,1 bis 5 µm, beträgt und die Poren des (der) Filter(s)
einen durchschnittlichen Durchmesser von 0,05 bis 1 mm, vorzugsweise von
0,1 bis 0,5 mm, besitzen. Sofern es sich um ein unter Druck stehendes
Gas handelt, ist ein Gebläse nicht notwendig. Ferner kann der Filter an
irgendeiner Stelle einer Druckgasleitung vorgesehen werden. Das Gebläse
kann das Gas, vorzugsweise Luft, über das Filter blasen oder durch das
Filter durchsaugen, wodurch der Quecksilberdampf mit den Filteroberflä
chen in Berührung kommt. Ein derartiges Gerät kann sehr einfach aufge
baut sein und die Filter können im Gehäuse austauschbar angeordnet wer
den, so daß ein Auswechseln von verbrauchten Filtern einfach möglich
wird. Ferner kann es vorteilhaft sein, wenn dem Filter in der Einrich
tung ein Staubfilter und/oder ein biologisches (Bakterien-) Filter vor
geschaltet ist. Dadurch wird nicht nur eine Reinigung des Gases im
Hinblick auf den schädlichen Quecksilberdampf erreicht, sondern auch
vorhandene Bakterien getötet, so daß die Luftqualität verbessert wird.
Der Staubfilter erfüllt doppelten Zweck; der Staubfilter reinigt die
Luft von Staubteilchen und verhindert gleichzeitig eine Ablage der
Staubteilchen auf dem Filter, so daß die Filterflächen frei zum Kontakt
für den Quecksilberdampf bleiben.
Ein erfindungsgemäßer Filter zum Einsatz in erfindungsgemäßen Ein
richtungen bzw. Gasleitungen ist dadurch gekennzeichnet, daß der Filter
als stabiler handhabbarer Bauteil ausgebildet ist, mit amalgamierbaren
Metallen bzw. amalgamierbaren Legierungen überzogene bzw. beschichtete,
poröse bzw. gasdurchlässige Körper, Schwämme, Gewebe, Gelege, Matten,
Agglomerate, Fäden od. dgl. umfaßt, wobei die Schichtdicke des amalga
mierbaren Metalles und/oder der Legierung zwischen 0,01 bis 100 µm, vor
zugsweise 0,05 bis 10 µm, insbesondere 0,1 bis 5 µm, beträgt und die
Poren des Filters einen durchschnittlichen Durchmesser von 0,05 bis 1 mm,
vorzugsweise von 0,1 bis 0,5 mm, besitzen. Prinzipiell ist es mög
lich, daß der Filter einen Filterträger, z. B. einen Filterrahmen, um
faßt, welcher die Filtermaterialien hält bzw. umgrenzt. Der Filterträger
kann auch ein Maschengitter sein, welches das Filtermaterial trägt. Der
Filter kann jedoch auch selbsttragend ausgebildet sein, z. B. wenn er aus
einem gasdurchlässigen porösen Körper aus amalgamierbarem Metall be
steht.
Zweckmäßige Filter sind dadurch gekennzeichnet, daß der Filter aus
aus amalgamierbaren Metallen und/oder Legierungen bestehenden oder aus
mit amalgierbaren Metallen bzw. Legierungen überzogen bzw.
beschichteten porösen bzw. gasdurchlässigen Körpern, Schwämmen, Geweben,
Gelegen, Matten, Agglomeraten, Fäden od. dgl. aufgebaut ist oder daß der
Filter Basisfäden bzw. -fasern bzw. einen insbesondere offenporigen bzw.
porösen bzw. gasdurchlässigen Basiskörper aus Kunststoff, Keramik,
Kohle, Metall, Textilmaterial od. dgl. umfaßt, wobei dieser Basiskörper,
vorzugsweise galvanisch, mit zumindest einer metallischen Trägerschicht
überzogen ist, die entweder selbst amalgamierbar ist oder, vorzugsweise
galvanisch, mit einer Schicht aus amalgamierbarem Metall und/oder
Legierungen überzogen ist. Wesentlich ist die Porösität des Filters,
so daß dem Gasdurchsatz kein allzu großer Strömungswiderstand geboten
wird, wobei jedoch gleichzeitig Vorkehrung getroffen wird, daß eine
ausreichende Kontaktfläche aus amalgamierbaren Metall und/oder
Legierungen dem Gasstrom zur Verfügung steht. Filter, die aus einem
Basiskörper bzw. Basisfäden oder Basisgelegen aufgebaut sind, besitzen
den Vorteil, daß man anhand der Basisfädenanordnung bzw. anhand des
Basiskörpers die Porosität des Filters bestimmen kann und daraufhin das
Basismaterial direkt oder unter Zwischenschaltung einer Trägerschicht
mit dem amalgamierbaren Metall bzw. der Legierung beschichten kann.
Diese Beschichtung erfolgt vorteilhafterweise galvanisch, wodurch die
Poren eines porösen Körpers bzw. die Zwischenräume in einem Gelege nicht
bzw. nahezu nicht verkleinert bzw. verstopft werden. Bei galvanischer
Beschichtung werden vorteilhafterweise elektrisch leitende Materialien
für den Basiskörper oder die Trägerschicht eingesetzt.
Als amalgamierbare Metalle sind vorteilhafterweise im Filter Gold,
Silber, Kupfer, Zink oder Zinn oder deren Legierungen vorgesehen. Wäh
rend die üblichen amalgamierbaren Metalle durch eine Oxydschicht in ei
nem gewissen Ausmaß gegenüber Quecksilberdampf passiviert werden können,
ist dies bei Gold nicht der Fall, so daß sich als Filtermaterial primär
Gold anbietet. Gold könnte auch in Form von Goldfäden oder Goldwatte
eingesetzt werden. Metallische Filter können z. B. auch in Form von Me
tallwolle bzw. Metallwatte vorliegen.
Es zeigte sich, daß es in der Praxis ausreicht, wenn die Schicht
dicke des amalgamierbaren Metalls oder der Legierung zwischen 0,01 bis
100 µm, vorzugsweise 0,05 bis 10 µm, insbesondere 0,1 bis 5 µm, liegt.
Da die Fläche des Gitters groß ist und die abzuscheidenden Mengen an
Quecksilber relativ klein sind, genügen diese Schichtdicken, um eine
ausreichende Reinigung des durchgesetzten Gases zu erreichen. Derartige
Schichtdicken lassen auch eine einfache Austreibung des Quecksilbers bei
Erhitzen des Filters zu.
Das Gebläse der Filter und die allenfalls vorhandenen Staubfilter
bzw. die biologischen Filter sind in dem Gehäuse bzw. einer Gasleitung
vorteilhafterweise hintereinander angeordnet und werden z. B. mit dem Ge
bläse durchblasen oder durchsaugt.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung im folgenden näher erläu
tert. Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Ein
richtung und
Fig. 2 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Einrichtung.
Fig. 3 und Fig. 4 zeigen schematisch weitere Ausführungsformen der Erfindung.
In Fig. 1 ist schematisch ein Längsschnitt durch eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Abscheidung von Quecksilberdampf
aus Gasen, insbesondere aus Luft, dargestellt. Mittels eines Gebläses 5
wird Luft durch das Gehäuse 6 der erfindungsgemäßen Einrichtung 1 durchge
saugt. Anstelle des stationären Gehäuses kann auch eine Rohrleitung tre
ten. Die Luft wird dabei durch ein Staubfilter 2 durch ein biologisches
Filter 3 und durch eine Filtereinheit 4 gesaugt, welche Filtereinheit 4
aus einer Anzahl von Einzelfiltern 4 besteht, die mittels eines
Filterrahmens 7 im Gehäuse 6 herausnehmbar gehalten sind. Der Filterrahmen
7 kann z. B. in Führungen im Gehäuse 6 austauschbar gelagert sein und wird
bei Bedarf bzw. nach Beladung mit Quecksilber ausgetauscht. Fig. 2 zeigt
eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung, wobei das Gebläse 5
bzw. das Filtermaterial 4 und der Filterrahmen 7 ersichtlich sind.
Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Einrichtung, bei der das Gebläse 5 die Luft durch ein Staubfilter 2, ein
biologisches Filter 3 und durch das den Quecksilberdampf aufnehmende
Filtermaterial 4 aus dem Gehäuse 6 drückt.
Die Leistung des Gebläses 5 wird je nach dem gewünschten
Luftdurchsatz und der Durchlässigkeit des Filtermaterials 4 gewählt.
Vorteilhafterweise verwendet man Ventilatoren mit niedrigem Schallpegel,
um Lärmbelästigungen z. B. in Arztpraxen zu vermeiden.
Der Staubfilter 2 verhindert eine Verschmutzung des Filtermaterials
4 und des Innenbereiches des Gerätes 1 und gewährleistet überdies eine
gewisse Staubfreiheit der Räumlichkeiten, in denen die erfindungsgemäße
Einrichtung aufgestellt ist. Auch der Staubfilter 2 ist ebenso wie der
biologisch Filter 3 im Gehäuse auswechselbar gehalten.
Der biologische Filter kann spezielle Miktroporenfilter auf chemi
scher Basis umfassen oder ein Filter basierend auf UV-Strahlung sein.
Auch anders aufgebaute biologische Filter können eingesetzt sein.
Der Aufbau der Staubfilter und der biologischen Filter ist somit
variabel; der Staubfilter dient vor allem für das Abscheiden von
größeren Staubteilchen, welche nachhaltig die Filterzwischenräume ver
stopfen würden.
Prinzipiell ist es auch möglich, die erfindungsgemäße Einrichtung
bzw. den erfindungsgemäßen Filter in Gasleitungen einzusetzen, wobei das
Gebläse sich an irgendeiner Stelle der Leitung befindet, sofern es sich
nicht um eine gebläselose Gasdruckleitung handelt. In diesem Fall werden
die Filter für sich in die Gasleitung, z. B. durch eine Klappe,
eingesetzt bzw. ausgetauscht.
Durch den Einsatz amalgamierbarer Metalle bzw. Legierungen in
der speziellen Form und Ausführung als Filtermaterial
erfolgt eine signifikante und rasche Entfernung von Quecksilberdampf aus
den zu reinigenden Gasen, da die Quecksilberatome des Quecksilberdampfes
bei Berührung der Metalloberfläche sofort mit dieser reagieren und stabile
Amalgane bilden. Die Form des Filters ist prinzipiell nicht von
sonderlicher Bedeutung; es soll jedoch eine möglichst große
Filteroberfläche vorliegen, die von entsprechenden Gasdurchlässen
durchbrochen wird, so daß das Gas mit einer möglichst großen Filterfläche
in Kontakt gebracht werden kann, um so die Abscheidewirkung des Filters zu
erhöhen. Vorteilhafterweise werden Kunststoffmatten, z. B. aus Polyäthylen
oder Polypropylen, verwendet, die einerseits einen geringen Luftwiderstand
aufweisen und anderseits eine große Oberfläche beim Luftdurchgang zur
Verfügung stellen. In gleicher Weise könnte allerdings auch eine
Kohlefasermatte verwendet werden, die elektrisch leitend ist, so daß sie
leichter galvanisch vernickelt werden kann. Die Vernickelung von
Kunststoff bzw. Kohlefasermatten erfolgt deshalb, weil z. B. Gold
galvanisch nicht leicht auf nicht leitende Flächen derartiger Matten
abgeschieden werden kann, sondern besser auf metallische Oberflächen
abgeschieden werden kann. Neben einer sehr großen Oberfläche bieten
derartige vernickelte Matten die Möglichkeit einer galvanischen Vergoldung
auf Grund ihrer elektrischen Leitfähigkeit, wobei die Schichtdicke des
Goldes bzw. die Massenbelegung der aufgebrachten Goldmenge gering gehalten
werden kann. Die Sättigung bei 20oC (Raumtemperatur) für Quecksilber in
Gold liegt bei 16,7 Gew.-%, d. h. ein Gramm Gold kann bei Raumtemperatur
rund 0,2 Gramm Quecksilber aufnehmen. Wenn man nunmehr eine Quecksilber
belastung wie folgt zugrundelegt:
abgelegene Gebiete 0,0005 °/m3,
städtische Gebiete 0,05 µg/m3,
Haushalte zwischen 0,01-0,8 µg/m3,
Zahnpraxen Mittelwert 10 µg/m3,
so erkennt man, daß einerseits die angegebenen Goldschichten für längere Standzeiten der erfindungsgemäßen Einrichtung geeignet sind und daß dringender Bedarf insbesondere für Zahnpraxen besteht, den Quecksilberdampf in der Luft zu reduzieren.
abgelegene Gebiete 0,0005 °/m3,
städtische Gebiete 0,05 µg/m3,
Haushalte zwischen 0,01-0,8 µg/m3,
Zahnpraxen Mittelwert 10 µg/m3,
so erkennt man, daß einerseits die angegebenen Goldschichten für längere Standzeiten der erfindungsgemäßen Einrichtung geeignet sind und daß dringender Bedarf insbesondere für Zahnpraxen besteht, den Quecksilberdampf in der Luft zu reduzieren.
Bei erfindungsgemäßer Ausbildung des Filters liegt der Wirkungsgrad
des Gerätes etwa bei 20 bis 50%, wobei die Lebensdauer eines Filters je
nach Schichtdicke etwa ein halbes Jahr bis ein Jahr beträgt, wonach er
entsorgt bzw. das Quecksilber abgeschieden und der Filter wieder verwendet
werden kann.
Die im erfindungsgemäßen Gerät vorgesehene Zeituhr gibt die Laufzeit
des Gebläses bzw. die Zeitdauer der Durchströmung des Filters an, wenn man
ein entsprechendes Strömungsmeßgerät mit der Uhr verbindet, so daß auf
Grund der Durchströmungszeit die Aufnahme bzw. Sättigung des Filters
bestimmt und sein Austausch vorgenommen werden kann.
Insbesondere Filter auf Kohle oder Keramik- bzw. Metallbasis können
leicht ausgeheizt werden, um das Quecksilber auszutreiben; werden
Kunststoffbasismaterialien verwendet, so sollten Kunststoffe verwendet
werden, die einer Temperatur von 400oC standhalten.
Werden (Textil) Gewebe- bzw. Kunststoffbasismaterialien eingesetzt,
so können die Filter verbrannt werden, wobei das freiwerdende Quecksilber
über eine Kühlfalle abgeschieden wird und das verbleibende aus der
Beschichtung des Basiswerkstoffes herrührende Gold bzw. Nickel bzw. die
amalgamierbaren Metalle bzw. die allfällig vorgesehenen Metalle der
Trägerschichten zurückbleiben und wieder verwendet werden können.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels näher
erläutert.
In einer Arztpraxis mit einem gemessenen Quecksilberdampfwert von
6 µg/m3 wurde ein erfindungsgemäßes Gerät aufgestellt, das Goldfilter ent
hielt, bei dem die Schichtdicke des Goldes 2 µm betrug. Die Goldschicht
war auf einer Nickelschicht aufgebracht; die Filterbasis bildete eine
Kunststoffmatte.
Durch entsprechende Messungen wurde ermittelt, daß in der durch das
Gerät durchgesetzten Luft der Gehalt an Quecksilberdampf gegenüber dem
Hg-Gehalt in der Raumluft um etwa 20 bis 40% herabgesetzt war. Bei
tagsüber ständigem Betrieb des Gerätes konnte der Quecksilberdampfgehalt
der Luft im Behandlungsraum auf einen im wesentlichen konstanten Wert
von 1 µg/m3 eingeregelt werden. Ein Austausch des Filters erfolgte nach
sechs Monaten.
Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, daß galvanisch aufgebrachte
Metalle bzw. Legierungen, insbesondere Gold bzw. Goldlegierungen, ohne
Glanzzusätze auf das Basis- bzw. Trägermaterial aufgebracht bzw.
glanzzusatzfrei eingesetzt werden. Die eingesetzten Metalle und/oder
Legierungen sollen eine mikroskopisch rauhe Oberfläche besitzen, welche
Eigenschaft Glanzzusätze verhindern.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der ein
Gebläse das Hg-Dampf-belastete Gas durch einen Staubfilter 2 und einen
biologischen Filter 3 saugt und durch einen erfindungsgemäßen Filter 4
drückt. Das Gebläse wird von zwei oder mehreren Ventilatoren 5′, 5′′ bzw.
Flügelmotoren gebildet, die bei gleicher Förderrichtung gegenläufige
Drehrichtung besitzen, wodurch eine beträchtliche Verwirbelung des Gases
erfolgt, so daß es auf die Oberfläche des Filters 4 aufprallte und die
Abscheidewirkung des Filters 4 erhöht wird.
Bei derartiger Gebläseausführung ist es ferner zweckmäßig, in
Förderrichtung gesehen zumindest den zweiten und die folgenden Rotor(en)
mit Schaufeln auszubilden, die mit amalgamierbarem Metall und/oder
Legierungen beschichtet sind oder aus diesen bestehen. Durch den
Aufprall des Gases auf die Flügel ergibt sich eine relativ gute
Abscheidung von Quecksilber, das durch Erhitzen der Flügel (so wie beim
Filtermaterial) abgeschieden und gesammelt werden kann.
Claims (15)
1. Einrichtung zum Abscheiden von Hg-Dampf aus Gasen, insbesondere
aus Luft, vorzugsweise für Zahnarztpraxen, wobei das mit Hg-Dampf
beladene Gas mit zumindest einem Filter aus amalgamierbaren Metallen
und/oder amalgamierbaren Legierungen, vorzugsweise Edelmetallen bzw.
Edelmetallegierungen, insbesondere Gold bzw. goldhältigen Legierungen,
in Kontakt gebracht wird und gegebenenfalls ein Gebläse zum Transport
des Hg-beladenen Gases über bzw. durch den (die) Filter vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der (die) Filter (4) mit amal
gamierbaren Metallen bzw. amalgamierbaren Legierungen überzogene bzw.
beschichtete, poröse bzw. gasdurchlässige Körper, Schwämme, Gewebe, Ge
lege, Matten, Agglomerate, Fäden od. dgl. umfaßt (umfassen), wobei die
Schichtdicke des amalgamierbaren Metalls oder der Legierung zwischen
0,01 bis 100 µm, vorzugsweise 0,05 bis 10 µm, insbesondere 0,1 bis 5 µm,
beträgt und die Poren des (der) Filter(s) (4) einen durchschnittlichen
Durchmesser von 0,05 bis 1 mm, vorzugsweise von 0,1 bis 0,5 mm, besitzen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Filter (4) Basisfäden bzw. -fasern bzw. einen, insbe
sondere offenporigen, bzw. porösen bzw. gasdurchlässigen Basiskörper aus
Kunststoff, Keramik, Kohle, textilem Material od. dgl. umfaßt, wobei die
ser Basiskörper vorzugsweise galvanisch mit zumindest einer metallischen
(Träger-) Schicht überzogen ist, die entweder selbst amalgamierbar ist
oder vorzugsweise galvanisch mit einer Schicht aus amalgamierbarem Me
tall und/oder Legierungen überzogen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Filter (4) eine galvanisch beschichtete, insbe
sondere vernickelte Kunststoffmatte umfaßt, wobei auf die Nickelschicht
eine Goldschicht, insbesondere galvanisch, aufgebracht ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gebläse gleiche Förderrichtung, jedoch
gegenläufige Drehrichtung besitzende Rotoren bzw. Ventilatoren (5′, 5′′)
umfaßt, die gegebenenfalls mit amalgamierbarem Metall und/oder amalga
mierbaren Legierungen beschichtet sind bzw. daraus hergestellt sind.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Filter (4) ein Staubfilter (2)
und/oder ein biologisches (Bakterien-) Filter (3) vorgeschaltet ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Filter (4) austauschbar, z. B. in Füh
rungen einsteckbar, im Gasweg bzw. im Gehäuse (6) der Einrichtung ange
ordnet ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung (1) eine Zeitmeßeinrich
tung zur Messung der Laufzeit des Gebläses (5) bzw. der Zeit des Gas
durchsatzes aufweist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Massebelegung im Filter (4) 5 bis
10 cm2 Oberfläche je 1 cm3 Volumeneinheit trägt.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß galvanisch aufgebrachte Metall- und/oder
Legierungsschichten frei von Glanzzusätzen sind.
10. Filter zur Abscheidung von Hg-Dampf aus Gasen, vorzugsweise aus
Luft, insbesondere für eine Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
9, welcher Filter amalgamierbare Metalle und/oder amalgamierbare Legie
rungen, vorzugsweise Edelmetalle und/oder Edelmetallegierungen, insbe
sondere Gold und/oder Goldlegierungen, enthält, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Filter (4) als stabiler handhabbarer Bauteil
ausgebildet ist, mit amalgamierbaren Metallen bzw. amalgamierbaren Le
gierungen überzogene bzw. beschichtete, poröse bzw. gasdurchlässige Kör
per, Schwämme, Gewebe, Gelege, Matten, Agglomerate, Fäden od. dgl. um
faßt, wobei die Schichtdicke des amalgamierbaren Metalles und/oder der
Legierung zwischen 0,01 bis 100 µm, vorzugsweise 0,05 bis 10 µm, insbe
sondere 0,1 bis 5 µm, beträgt und die Poren des Filters (4) einen durch
schnittlichen Durchmesser von 0,05 bis 1 mm, vorzugsweise von 0,1 bis
0,5 mm, besitzen.
11. Filter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Filter (4) einen Filterträger, z. B. einen Filterrahmen (7), um
faßt, welcher die Filtermaterialien hält bzw. umgrenzt.
12. Filter nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Filter (4) Basisfäden bzw. -fasern bzw. einen,
insbesondere offenporigen bzw. porösen bzw. gasdurchlässigen Basiskörper
aus Kunststoff, Keramik, Kohle, textilem Material, Metall od. dgl.
umfaßt, wobei dieser Basiskörper, vorzugsweise galvanisch, mit zumindest
einer metallischen (Träger-)Schicht überzogen ist, die entweder selbst
amalgamierbar ist oder, vorzugsweise galvanisch, mit einer Schicht aus
amalgamierbarem Metall und/oder amalgamierbaren Legierungen überzogen ist.
13. Filter nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Massebelegung im Filter (4) 5 bis 10 cm2
Oberfläche je 1 cm3 Volumeneinheit beträgt.
14. Filter nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß galvanisch aufgebrachte Metall- und/oder
Legierungsschichten frei von Glanzzusätzen sind.
15. Verfahren zum Abscheiden von Hg-Dampf aus Gasen, insbesondere
aus Luft, z. B. in Praxen von Zahnärzten, wobei das mit Hg-Dampf beladene
Gas mit Filtern in Kontakt gebracht wird, die amalgamierbare Metalle
und/oder amalgamierbare Legierungen, vorzugsweise Edelmetalle bzw. Edel
metallegierungen, insbesondere Gold bzw. goldhältige Legierungen, umfas
sen, wobei die Gase mittels eines Gebläses auf bzw. durch die Filter ge
leitet werden und zur Rückgewinnung des Quecksilbers bzw. zur Wiederver
wendung des Filters bzw. des Filtermaterials das amalgamierte Filter
material erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
mit Hg-Dampf beladenen Gase über Filter geleitet werden, die mit amalga
mierbaren Metallen bzw. amalgamierbaren Legierungen überzogene bzw. be
schichtete, poröse bzw. gasdurchlässige Körper, Schwämme, Gelege,
Matten, Agglomerate, Fäden od. dgl. umfassen, wobei die Schichtdicke des
amalgamierbaren Metalls bzw. der Legierung zwischen 0,01 bis 100 µm,
vorzugsweise 0,05 bis 10 µm, insbesondere 0,1 bis 5 µm, beträgt und die
Poren der Filter einen durchschnittlichen Durchmesser von 0,05 bis 1 mm,
vorzugsweise von 0,1 bis 0,5 mm, besitzen und das aus den Filtern ausge
triebene Hg in einer Kühlfalle abgeschieden und gesammelt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT192590A AT395381B (de) | 1990-09-24 | 1990-09-24 | Verfahren, einrichtung und filter zum abscheiden von hg-dampf aus gasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4131811A1 true DE4131811A1 (de) | 1992-03-26 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914131811 Withdrawn DE4131811A1 (de) | 1990-09-24 | 1991-09-24 | Verfahren, einrichtung und filter zum abscheiden von hg-dampf aus gasen |
Country Status (2)
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---|---|
AT (1) | AT395381B (de) |
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