DE4131481A1 - Lagervorrichtung fuer textilspulen, insbesondere kreuzspulen - Google Patents
Lagervorrichtung fuer textilspulen, insbesondere kreuzspulenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lagervorrichtung für Textilspulen
nach dem Oberbegriff des ersten Anspruches.
Es ist bekannt, Textilspulen, wie zum Beispiel auf
Spulmaschinen oder in Spinnspulmaschinen hergestellte
Kreuzspulen, vor der Weiterverarbeitung oder Verpackung
zwischenzulagern. Grund dafür können Schwankungen in der
Verarbeitungskapazität der aufeinanderfolgenden
Verarbeitungsstufen sein. Ein weiterer Grund kann darin liegen,
daß zum Beispiel Spulen bestimmter Partien nicht unmittelbar
nach ihrer Herstellung, sondern erst zu einem späteren
Zeitpunkt weiterverarbeitet werden sollen.
Als Puffersysteme sind zum Beispiel lange Transportbänder
bekannt, die auch nebeneinander angeordnet sein können.
Derartige Puffer haben einen hohen Platzbedarf und sind nur als
Kurzzeitspeicher verwendbar, da die Spulen den Umwelteinflüssen
ausgesetzt sind.
Es sind auch Lagergehäuse für derartige Spulen bekannt
geworden, die, wie zum Beispiel in der DE 40 15 211 A1
beschrieben, an Endlosketten angebrachte Spulenaufnahmen
besitzen, wobei zur Platzersparnis die Ketten mäanderförmig in
dem Lagergehäuse verlaufen. Diese bekannte Vorrichtung
unterscheidet sich von ihren Vorgängerlösungen dadurch, daß die
Öffnung zum Eintragen benachbart zur Öffnung zum Austragen der
Textilspulen angeordnet ist und auf diese Weise leere
Spulenaufnahmen, die die Lagerkapazität herabsetzen, vermieden
werden können. Bei einem derartigen Lagersystem ist die
Reihenfolge der Spulenabgabe an die Reihenfolge der
Spulenaufnahme gebunden. Bei Einlagerung verschiedener Partien
müßten die Endlosketten jeweils so lange durchlaufen, bis die
die angeforderte Partie tragende Spulenaufnahme an der
Austragöffnung des Lagergehäuses angekommen ist. Dieser Vorgang
wäre sehr zeitintensiv.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lagervorrichtung für
Textilspulen vorzuschlagen, die einen schnellen Zugriff auf
beliebige Textilspulen zuläßt und die Spulen weitestgehend vor
Umwelteinflüssen schützt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des ersten Anspruches gelöst.
Die regalartige Anordnung der Lagerplätze sichert eine hohe
Lagerdichte und damit Lagerkapazität für die Textilspulen.
Durch die Verwendung eines Liftes, der alle Lagerplätze
anfahren kann, ist es möglich, innerhalb kürzester Zeit
beliebige Textilspulen im Speicher aufzufinden und außerhalb
des Speichers bereitzustellen. Die Lagervorrichtung kann über
das Handlingsystem unmittelbar an Transportbänder für die Zu-
und Abführung der Textilspulen angeschlossen werden.
Die Erfindung ist durch die kennzeichnenden Merkmale der
Ansprüche 2 bis 11 vorteilhaft weitergebildet.
Die Ein- und/oder Ausschleusvorrichtung für die Textilspulen
kann in einen beliebigen Lagerplatz des Großraumspeichers
eingesetzt werden. Dadurch ist auch insofern eine Flexibilität
des Systemes gegeben, daß es ohne weiteres an zum Beispiel die
Transporthöhe von Zu- und Abführbändern im jeweiligen
Textilbetrieb anpaßbar ist. Des weiteren ist es möglich, sowohl
mehrere Ein- und/oder Ausschleusvorrichtungen vorzusehen
beziehungsweise diese zu trennen. In letzterem Fall sind
getrennte Transportbänder für die Zuführung und die Abführung
der Textilspulen anstelle durchgehender Bänder vorgesehen.
Diese Varianten mit mehreren Öffnungen im Großraumspeicher
erhöhen die mögliche Durchsatzleistung an Textilspulen.
Die Zeit der Lagerung der Textilspulen im Großraumspeicher kann
zusätzlich effektiv dazu genutzt werden, eine visuelle
Qualitätskontrolle durchzuführen. Durch die Anordnung einer
Ein- und Ausschleusvorrichtung in Tischhöhe ist diese Tätigkeit
aus ergonomischer Sicht unproblematisch. In jedem Fall ist
sowohl bei zentraler Steuerung über ein zentrales
Materialflußleitsystem oder über Terminaleingabe direkt am
jeweiligen Großraumspeicher gesichert, daß der Spulenbestand
des Großraumspeichers ständig überwacht ist. Dazu gehört auch,
daß registriert wird, welche Paletten mit Spulen bereits der
visuellen Qualitätskontrolle unterzogen worden sind. Dabei ist
die Zusammenfassung von Textilspulen in mehreren Reihen auf
roll- oder gleitfähigen Paletten besonders vorteilhaft. Vor
allem können dadurch jeweils größere Spulengruppen ein-
beziehungsweise ausgeschleust werden. Dabei ist es trotzdem
möglich, Spulenreihen auf der jeweiligen Palette nur teilweise
zu belegen und gegebenenfalls später noch aufzufüllen. So ist
das System auch nicht an eine starre Anzahl von Textilspulen je
Charge gebunden.
Die spezifische Ausbildung des Handlingsystemes gestattet eine
hohe Durchsatzleistung. So können zum Beispiel durch die eine
ganze Reihe Textilspulen erfassenden Greifer die Paletten sehr
schnell be- und entladen werden.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Lagervorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine aus mehreren Großraumspeichern
bestehende Lagervorrichtung,
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Großraumspeicher und
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung des Übernahmevorganges
einer Palette von einer Ein- und Ausschleusvorrichtung
durch den Lift.
Wie aus der schematischen Darstellung in Fig. 1 ersichtlich
ist, besitzt der Großraumspeicher 1 links und rechts je ein
Regalsystem aus Lagerplätzen 2 und 2′. Zwischen diesen beiden
Regalsystemen ist ein Lift 3 entlang einer Liftführung 4
vertikal verfahrbar. Er kann alle Regalpositionen sowie die in
Lagerplätze eingesetzten Ein- und Ausschleusvorrichtungen
bedienen. Mit 13 ist hier eine Einschleusvorrichtung
bezeichnet, während mit 17 eine Ausschleusvorrichtung
bezeichnet ist. Durch die Trennung der Ein- und
Ausschleusfunktion und der Verwendung von zwei Handlingsystemen
7 und 22 ist die Durchsatzleistung des Großraumspeichers 1
entsprechend hoch. Der Lift 3 ist dabei in der Lage, sowohl die
Einschleusvorrichtung 13 als auch die Ausschleusvorrichtung 17
ohne weiteres zu bedienen, da der Lift 3 auf Paletten
zusammengefaßt jeweils mehrere Reihen von Kreuzspulen 5
handhabt. Zusätzlich bedient der Lift 3 noch die Ein- und
Ausschleusvorrichtung 27, die für die visuelle
Qualitätskontrolle vorgesehen ist.
Im Bereich der Einschleusvorrichtung 13, der
Ausschleusvorrichtung 17 und der Ein- und Ausschleusvorrichtung
27 sind jeweils nicht näher dargestellte Öffnungen 6, 18 und 28
vorhanden, die vorteilhaft durch eine ebenfalls nicht
dargestellte leicht bewegbare Klappe verschließbar sind. Diese
Klappe kann durch die Kreuzspulen 5 selbst beziehungsweise die
jeweiligen Paletten oder mittels eines aktiven Schwenkantriebes
bewegt werden. Da es sich hierbei um bekannte Ausbildungen
handelt, wurde auf eine nähere Darstellung beziehungsweise
Beschreibung verzichtet.
Die Handlingsysteme 7 und 22 sind im wesentlichen gleich
aufgebaut. In einer Querfahrtbrücke 8 beziehungsweise 23 sind
Querfahrteinrichtungen 9 beziehungsweise 9′ installiert. Diese
Querfahrteinrichtungen tragen Hubeinrichtungen 10
beziehungsweise 24. An diesen Hubeinrichtungen sind
Greifeinrichtungen 11 beziehungsweise 25 angebracht, die
ihrerseits Greifer 12 beziehungsweise 26 zum Erfassen ganzer
Reihen von Kreuzspulen 5 geeignet sind. Der Hubweg der
Hubeinrichtungen 10 beziehungsweise 24 ist so groß zu wählen,
daß eine ergriffene Reihe von Kreuzspulen 5 über eine auf einem
Transportband 15 beziehungsweise 19 oder in der Ein-
beziehungsweise Ausschleuseinrichtung 13 beziehungsweise 17
abgelegte Kreuzspulenreihe ohne Kontakt zu derselben
hinwegbewegt werden kann. Unter den Handlingsystemen 7 und 22
sind die Zuführtransportbänder 14 und 15 beziehungsweise
Abführtransportbänder 19 und 20, jeweils an Halterungen 16
beziehungsweise 21 befestigt, angeordnet.
Im Bereich der Ein- und Ausschleusvorrichtung 27 ist eine
Bedienperson 29 dargestellt, die eine visuelle
Qualitätskontrolle der Kreuzspulen vornimmt. Sie kann über ein
benachbart angeordnetes, hier jedoch nicht dargestelltes,
Terminal die jeweils gewünschten Kreuzspulen abrufen.
Gleichzeitig wird angezeigt, welche Lagerplätze Paletten
tragen, deren Kreuzspulen bereits kontrolliert wurden. Auf
diese Weise wird sowohl eine Doppelkontrolle vermieden, als
auch gesichert, daß alle Kreuzspulen der visuellen
Qualitätskontrolle unterworfen werden.
Mit 30 ist ein zentraler Bedienplatz für das gesamte
Materialflußleitsystem angedeutet, von dem aus das Gesamtsystem
überwacht und gesteuert werden kann. Dazu ist ein Steuerkabel
30′ angedeutet, welches die Verbindung zu den entsprechenden
Aggregaten des oder der Großraumspeicher herstellt.
In Fig. 2 ist in Form einer Draufsicht die Anordnung von drei
Großraumspeichern 1, 1′ und 1′′ dargestellt. Diese drei
Großraumspeicher besitzen Querfahrtbrücken 8, 8′ und 8′′ sowie
23, 23′ und 23′′. Während von der linken Seite an den
Querfahrtbrücken 8, 8′ und 8′′ die Zufuhr von Kreuzspulen 5 auf
den Transportbändern 14 und 15 erfolgt, werden an den
Querfahrtbrücken 23, 23′ und 23′′ die Abführbänder 19 und 20
für die Kreuzspulen 5 bedient. Während die Transportbänder 14
und 15 zum Beispiel an die Kreuzspulenentsorgung von
Spulmaschinen angeschlossen sein können, führen die
Transportbänder 19 und 20 zu einer Verpackungseinrichtung. Die
Kreuzspulen 5 können zum Beispiel partieweise angeliefert und
abgerufen werden. Dabei ist es möglich, daß die jeweils auf
eine Palette von einem Zuführtransportband 14 oder 15
umzuladenden Kreuzspulen nicht die maximale Anzahl der auf
dieser Palette unterzubringenden Spulen ergeben. In dem Falle
wird zum Beispiel die letzte Reihe auf der Palette nicht
vollständig aufgefüllt. Allerdings ist ein derartiges Auffüllen
der letzten Reihe zu einem späteren Zeitpunkt noch möglich, da
die Spulen in festem Abstand zugeführt werden und somit auf der
jeweiligen Palette und auf dem zuführenden Transportband der
gleiche Spulenraster gegeben ist.
In der Schnittdarstellung von Fig. 3 sind weitere Einzelheiten
des Großraumspeichers, der hier mit 43 bezeichnet ist und nur
einseitig ein Handlingsystem 31 für das Zu- und Abführen der
Kreuzspulen 5 besitzt, dargestellt.
Das Handlingsystem 31 ist an einer Querfahrtbrücke 32
angeordnet. Ein Motor 33 treibt über ein Getriebe 33′ und eine
Umlenkrolle 34′ ein Zugseil 34 an, welches auf der
gegenüberliegenden Seite durch eine Umlenkrolle 34′′ geführt
ist. An diesem Zugseil 34 ist über einen Mitnehmer 35 ein
Schlitten 37 befestigt, der in einem Langloch 36 auf der
Unterseite der Querfahrtbrücke 32 geführt ist. Dieser Schlitten
37 trägt die Hubeinrichtung 38, die zum Beispiel aus einem
beziehungsweise mehreren hintereinander angeordneten
Fluidzylindern bestehen kann. Durch diese Hubeinrichtung 38 ist
eine Greifeinrichtung 39 vertikal lageveränderbar. Diese
Greifer 40 aufweisende Greifeinrichtung 39 erstreckt sich über
die gesamte Breite einer Palette 47, die in die einzelnen
Lagerplätze 2 beziehungsweise 2′ des Großraumspeichers 43
einfahrbar ist. Die beiden zangenartigen Greifer 40 werden
vorteilhaft, zum Beispiel über Zahnsegmente zwangsläufig
synchron, jedoch mit entgegengesetzter Drehrichtung bewegt. Da
derartige Greifsysteme an sich bekannt sind, wird hier auf eine
ausführlichere Beschreibung und Darstellung verzichtet. Die
Steuerung der Greifeinrichtung 39 kann vorteilhaft unmittelbar
in Verbindung mit der Hubeinrichtung 38 erfolgen, da die
Greifer sich nur in der jeweils untersten Stellung, die hier
der Ablageposition auf einer Palette 47 sowie auch auf einem
der Transportbänder 41 oder 42 entspricht. Verläßt die
Greifeinrichtung diese Position, was durch das Betätigen der
Hubeinrichtung 38 geschieht, müssen die Greifer für den
Transport der Kreuzspulen 5 stets geschlossen bleiben.
Die Transportbänder 41 und 42 sind in diesem Fall durchgehend
angeordnet, da sie sowohl zur Zuführung als auch zum Abführen
der Kreuzspulen 5 vorgesehen sind.
Die Ein- und Ausschleusvorrichtung 44, die über eine Halterung
50 am Großraumspeicher 43 befestigt ist, ersetzt, wie bereits
beschrieben, eine Lagerposition 2 innerhalb der regalartigen
Anordnung von Lagerpositionen. Ein Transportband 45, welches
über einen Antrieb 46, zum Beispiel einen Elektromotor in
beiden Richtungen antreibbar ist, transportiert vom Lift 3
zugeführte Paletten 47 aus dem Großraumspeicher 43 unter das
Handlingsystem 31 beziehungsweise die Querfahrtbrücke 32. Nach
dem Ent- beziehungsweise Beladen der Palette 47 wird diese
mittels des Transportbandes 45 durch Umkehr der
Antriebsrichtung desselben wieder in den Großraumspeicher 43
zur Übergabe an den Lift 3 gefahren. Dabei steht die Palette 47
auf Schienen 44′, die auf dem Transportband 45 aufliegen,
welches zwischen Antrieb 46 und Umlenkrolle 45′ durch
zusätzliche Stützrollen 49 abgestützt ist. Eine nähere
Beschreibung des Ein- und Ausführens von Paletten 47 in den/aus
dem Großraumspeicher 43 wird nachfolgend anhand von Fig. 4 am
Beispiel der Ein- und Ausschleuseinrichtung 53 beschrieben.
Die Ein- und Ausschleuseinrichtung 53 ist die etwa in Tischhöhe
angeordnete Einrichtung für die visuelle Qualitätskontrolle der
Kreuzspulen 5. An dieser Stelle ist demzufolge kein
Handlingsystem erforderlich. Auch diese Ein- und
Ausschleusvorrichtung 53 ist in einen Regalplatz des
Großraumspeichers 43 eingesetzt und durch eine Halterung 54 am
Großraumspeicher 43 befestigt. Diese Halterung 54 trägt einen
Antrieb 55, welcher auf eine Antriebsrolle 56′ eines
Transportbandes 56 wirkt. Auf der gegenüberliegenden Seite ist
das Transportband 56 durch eine weitere Umlenkrolle 56′′
umgelenkt. Aus Übersichtsgründen wurde in Fig. 4 auf die
Darstellung weiterer Teile des Großraumspeichers 43 verzichtet.
Ebenso wurde die Ein- und Ausschleusvorrichtung um im
wesentlichen den außerhalb des Großraumspeichers 43 liegenden
Teil verkürzt.
Das Transportband 56 trägt zwei Mitnehmer 74 und 75, die
beidseits einer Schiene 53′ angreifen und diese formschlüssig
transportieren. Diese Schiene ist dabei durch Stützrollen 57
entlang des gesamten Transportweges abgestützt. Obwohl hier
immer die Rede nur von einem Transportband 56 ist, sind zwei
derartige Transportbänder vorgesehen, die gegenüberliegend
angeordnet sind und den gleichen Aufbau einschließlich Antrieb
und so weiter besitzen. Auf diese Weise ist es möglich, daß die
noch zu beschreibenden Funktionselemente des Liftes 3 zum Be-
und Entladen der jeweiligen Paletten zwischen diese
Transportbänder eingreifen können. Die Paletten 47, die für die
Auflage der Kreuzspulen 5 entsprechende runde oder auch
V-förmige Rinnen 48 besitzen, weisen an allen vier Ecken des
weiteren Rollen 51 auf, die eine reibungslose Entnahme und
Zuführung aus/zu den Lagerplätzen 2 beziehungsweise 2′
gewährleisten. Um jedoch während des Transportes der Palette 47
auf dem Transportband 56 zu vermeiden, daß die Palette 47 ihre
Lage ungewollt verändert, sind auf den Schienen 53′
Anschlagstifte 73 und 73′ vorgesehen.
In der Darstellung des Liftes 3 in Fig. 3 ist zu erkennen, daß
er entlang der einzelnen Lagerpositionen 2 beziehungsweise 2′,
die auch die Ein- und Ausschleusvorrichtungen 44 und 53
einschließen, verfahrbar ist. Dazu besitzt der Lift einen Motor
58, der über ein Getriebe 59 ein Zahnrad 60 antreibt. Dieses
Zahnrad 60 greift in die Liftführung 4 ein, die als Zahnstange
mit zusätzlichen Längsführungen für den Lift ausgebildet ist.
Zusätzlich sind noch weitere, hier nicht dargestellte
Führungsschienen sowie eine gegenüberliegende aufgrund der
Schnittdarstellung nicht dargestellte analoge
Zahnstangenführung vorhanden. Verbunden mit dem Getriebe 59
oder dem Motor 58 ist ein Inkrementalzähler, durch den stets
die genaue Position des Liftes ermittelbar ist. Dazu besitzt
der Lift an der untersten oder auch obersten Position einen
Anschlag oder Sensor, durch den der Inkrementalzähler auf Null
gesetzt, das heißt also, geeicht wird. Normalerweise ist im
Programm ein Befehl enthalten, durch den in vorgebbaren
Zeitabständen der Lift diese Extremposition zur Eichung des
Inkrementalzählers anfährt.
Ein weiterer Motor 70 treibt über Ketten 68 und 69 Wellen 66
und 67 an, wodurch die Be- und Entladevorgänge gesteuert
werden. Hierfür sind Hebel 62 und 64 vorgesehen, die Rollen 63
und 65 tragen.
Wie insbesondere wieder aus Fig. 4 ersichtlich ist, werden die
Hebel 62 und 64 über Hohlwellen 62′ und 64′, die die Wellen 66
und 67 umgeben, bewegt. Für die Hohlwelle 62′ ist ein Kettenrad
84 dargestellt, um welches eine Kette 86 gelegt ist. Die Welle
66 wird über ein Kettenrad 85 und die bereits erwähnte Kette 68
angetrieben. Ein analoger Antrieb der Hohlwelle 64′ sowie der
Welle 67 ist in Fig. 4 nicht dargestellt. Die jeweiligen
Antriebe für die beiden Hohlwellen 62′ und 64′ und die beiden
Wellen 66 und 67 können jeweils gemeinsam erfolgen, da die
Bewegungen der Hebel 62 und 64 und auch der Rollen 63 und 65
immer synchron erfolgen. Die Übertragung der Drehbewegung von
den Wellen 66 und 67 erfolgt jeweils über Riementriebe. Dazu
ist auf der Welle 66 eine Riemenscheibe 77 und auf der Welle
79, die Rollen 63 beziehungsweise 63′ trägt, eine Riemenscheibe
78 angeordnet, um die ein Keilriemen 76 gelegt ist. Ein
Kielriemen 80 für den Antrieb der Rollen 65 und 65′ ist um eine
Riemenscheibe 81 der Welle 67 und eine Riemenscheibe 82 der die
Rollen 65 und 65′ tragenden Welle 83 gelegt.
In einem innerhalb des Liftes 3 angeordneten Rahmen ist eine
Brücke 71 vorgesehen, die beide Seiten verbindet. Schienen 61
und 61′ dienen der Auflage der Rollen 51 der Palette 47. Auch
hier sind Anschlagstifte vorgesehen, die einer
Positionsänderung der jeweils auf dem Lift positionierten
Palette, insbesondere während der Fahrt des Liftes,
entgegenwirken sollen.
Nachfolgend soll die Funktionsweise des Umladens einer Palette
47 näher erläutert werden. In der Stellung in Fig. 4 ist die
Palette 47 auf dem Transportband 56 in ihrer vordersten
Position angekommen, die vertikal mit der Lagerposition in den
anderen Regalebenen fluchtet. Die Rollen 63 und 63′ werden von
der Unterseite her an die Bodenplatte 47′ der Palette 47
geschwenkt und heben die Palette 47 so weit aus, daß die Rollen
51 von den Anschlagstiften 73 nicht mehr zurückgehalten werden,
während die hinteren Anschlagstifte 73′ ein Zurückrollen der
Palette 47 verhindern. Nach dem Ausheben werden die Rollen 63
und 63′ sowie auch durch den Synchronantrieb die Rollen 65 und
65′ aus der Sicht in Fig. 4 im Uhrzeigersinn angetrieben. Da
alle vier Rollen einen griffigen Reibbelag besitzen und auch
die Unterseite der Grundplatte 47′ der Palette 47 eine
entsprechende Riffelung zusätzlich aufweisen kann, erfolgt ein
Transport der Palette 47 in Richtung zum Lift 3. Dabei rollt
die Palette 47 mit den hinteren Rollen 51 auf den Schienen 53′
leicht ab. Da die Rollen 63 angehoben bleiben, werden auch die
hinteren Rollen 51 über den Anschlagstift 73 gehoben. Nach dem
Verlassen der Schienen 53′ werden die Hebel 62 und 64 entgegen
dem Uhrzeigersinn verschwenkt, wodurch die Palette 47 auf die
Schienen 61 und 61′ des Liftes 3 abgesenkt wird. Vorteilhaft
ist es dabei, wenn die Schienen 61 und 61′ sich auf dem
gleichen Höhenniveau wie die Schienen 53′ befinden.
Die Palette 47 wird dabei so in den Lift 3 abgesetzt, daß die
Rollen 51 zwischen den auf den Schienen 61 und 61′ vorhandenen
Anschlagstiften positioniert werden. Für das Entladen läuft der
gesamte Vorgang in umgekehrter Reihenfolge ab.
Die in Fig. 4 dargestellte Position der einzelnen Aggregate
ergibt sich auch, wenn gerade die Palette 47 aus dem Lift 3 auf
die Schienen 53′ entladen worden ist. In diesem Fall würde nach
dem Zurückschwenken der Hebel 62 und 64 über den Antrieb 55 das
Transportband 56 entgegen dem Uhrzeigersinn in Bewegung
gesetzt, wodurch die Mitnehmer 75 die gesamte Palette 47 aus
dem Großraumspeicher 43 für die visuelle Qualitätskontrolle
ausfahren würden.
Es ist ohne weiteres erkennbar, daß durch die spezifische
Gestaltung des Liftes und die symmetrische Anordnung der
Lagerpositionen im Großraumspeicher das Be- und Entladen auf
der gegenüberliegenden Seite des Liftes auf die gleiche Weise
erfolgen kann.
Die einzelnen Lagerpositionen besitzen für die Paletten 47
Schienen 52, die im Großraumspeicher jeweils in einem
gewünschten Raster an vertikal fest angeordneten
Befestigungsschienen 72 angebracht sein können. Die Dimensionen
des Großraumspeichers insgesamt können ebenfalls
unterschiedlich gewählt werden. Vorteilhaft ist die Anordnung
von zwei oder drei Reihen Kreuzspulen auf den jeweiligen
Paletten, wobei in einer Reihe vorteilhaft 20 bis 40
Kreuzspulen hintereinander angeordnet sind.
Über das Materialflußleitsystem kann jeweils eine
Statusinformation abgefragt werden, aus der die Besetzung der
einzelnen Großraumspeicher sowie auch der in diesen
angeordneten Paletten zu entnehmen ist. Dementsprechend kann
der Lagerraum optimal genutzt werden, wobei, wie bereits
dargelegt, auch nicht voll besetzte Paletten noch aufgefüllt
werden können. Ebenso kann eine Teilentnahme von Kreuzspulen
von einzelnen Paletten erfolgen, um zum Beispiel die
erforderliche genaue Anzahl für die Verpackung zu erreichen.
Entsprechend kann die jeweilige Greifeinrichtung mit
unterteilten Greifern, die getrennt betätigbar sind,
ausgerüstet sein. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, zum
Beispiel eine volle Kreuzspulenreihe auf ein Transportband
umzulegen, dieses Transportband um so viele
Kreuzspulenteilungen weiterzufahren, wie Kreuzspulen benötigt
werden und anschließend die verbleibenden Kreuzspulen auf die
Palette zurückzulegen. Das Auffüllen nicht voll besetzter
Kreuzspulenreihen auf den Paletten kann in umgekehrter Weise
erfolgen.
Die spezifische Gestaltung der Lagervorrichtungen gestattet
eine nahezu beliebige Anzahl von Partien, die gleichzeitig
eingelagert beziehungsweise wieder ausgelagert werden können.
Ebenso besteht auch die Möglichkeit, ein umsetzbares
Handlinggerät für mehrere Großraumspeicher zu verwenden.
Claims (11)
1. Lagervorrichtung für Textilspulen (5), insbesondere
Kreuzspulen, bestehend aus einem Großraumspeicher (1, 43)
zur geordneten Spulenablage mit mindestens einer Öffnung
(6, 18, 28) zum Ein- und/oder Austragen der Textilspulen,
die neben Zu- und Abführbändern (14, 15, 19, 20; 41, 42)
für die Textilspulen angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß regalartig angeordnete Lagerplätze (2, 2′) für die
Aufnahme von Paletten (47) vorhanden sind, die ihrerseits
Aufnahmemittel (48) für eine vorgegebene Anzahl
Textilspulen besitzen, daß im Großraumspeicher ein Lift (3)
zum Anfahren aller Lagerplätze und der mindestens einen
Ein- und/oder Austragöffnung sowie zur Übernahme und
Übergabe der Paletten vorgesehen ist, daß an der mindestens
einen Öffnung zum Ein- und/oder Austragen der Textilspulen
eine Ein- und/oder Ausschleusvorrichtung angeordnet ist,
und daß der Ein-und/oder Ausschleusvorrichtung (13, 17, 27;
44, 53) ein Handlingsystem (7, 22; 31) zum Be- und/oder
Entladen der Paletten zugeordnet ist.
2. Lagervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Ein- und/oder Ausschleusvorrichtung
in einen beliebigen Lagerplatz des Großraumspeichers
eingesetzt ist.
3. Lagervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß je mindestens eine Ein- (13)- und eine
Ausschleusvorrichtung (17) vorgesehen sind.
4. Lagervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß etwa in Tischhöhe eine Ein- und
Ausschleusvorrichtung (27; 53) vorgesehen ist, die der
visuellen Qualitätskontrolle dient.
5. Lagervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Paletten mit Roll- oder
Gleitmitteln (51) versehen sind, die den Ein- und Ausschub
in die/aus den Lagerplätzen (2, 2′) erleichtern.
6. Lagervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Lift (3), die Ein- und/oder
Ausschleusvorrichtung (13, 17, 27; 44, 53) und das
Handlingsystem (7, 22; 31) über ein Materialflußleitsystem
(30) steuerbar sind.
7. Lagervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Lift, die Ein- und/oder
Ausschleusvorrichtung und das Handlingsystem über eine
Terminaleingabe steuerbar sind.
8. Lagervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß entlang des Zu- und/oder Abführbandes
mehrere Großraumspeicher (1, 1; 1′′) angeordnet sind.
9. Lagervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Handlingsystem (7, 22; 31) aus
einem entlang einer Querfahrtbrücke (8, 23; 32)
verfahrbaren Querfahrteinrichtung (9, 9′; 34) besteht, die
eine Hubeinrichtung (10, 24; 38) mit Greifeinrichtung (11,
25; 39) trägt.
10. Lagervorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubeinrichtung für eine Hubhöhe vorgesehen ist, die
ein berührungsloses Überfahren abgelegter Textilspulen
gestattet.
11. Lagervorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Greifeinrichtung (11, 25; 39) zwei
zangenartige Greifer (12, 26; 40) besitzt, die sich über
mehrere in Reihe auf Abstand angeordnete Textilspulen
erstreckt.
Priority Applications (1)
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DE19914131481 DE4131481A1 (de) | 1991-09-21 | 1991-09-21 | Lagervorrichtung fuer textilspulen, insbesondere kreuzspulen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19914131481 DE4131481A1 (de) | 1991-09-21 | 1991-09-21 | Lagervorrichtung fuer textilspulen, insbesondere kreuzspulen |
Publications (1)
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ID=6441166
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