DE4130919A1 - Verfahren zur herstellung von 2-aminoethylestern der methacrylsaeure - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 2-aminoethylestern der methacrylsaeureInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 2-
Aminoethylestern der Methacrylsäure (nachfolgend als 2-AEMA bezeich
net) durch Umsetzung von Methacrylsäure mit einer Aziridinverbindung.
Die gemäß der Erfindung hergestellten 2-AEMA sind nützliche Verbindun
gen als Rohmaterialien für Dispersionsmittel, Flockungsmittel, Koagula
tionsmittel, Papieradditive, die verwendeten werden als Retentionshilfs
mittel, Entwässerungshilfsmittel, Festigkeitshilfsmittel, Verdickungs
mittel, Klebstoff, Chelatharz, Ionenaustauschharz, Harz für gesteigerte
Ölgewinnung, Photoresistmaterial, Enzymträger, antibakterielles Harz
sowie Modifizier- und Verarbeitungshilfsmittel, die bei der Herstellung
von Fasern, Kunststoffen, Farben, Tuschen, Papieren und anderen Pro
dukten verwendet werden.
Zur Herstellung von 2-AEMA ist beispielsweise ein in der US-PS 33 36 358
beschriebenes Verfahren bekannt. Gemäß diesem Verfahren wird zuerst
Methacrylsäure (nachfolgend als MA bezeichnet) in einem gesättigten
(oder ungesättigten) aliphatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel mit
einer Aziridinverbindung (nachfolgend als Az bezeichnet) zur Umsetzung
gebracht. Danach wird eine anorganische Säure zum hergestellten 2-AE-
MA gegeben und danach das anorganische Salz von 2-AEMA abgetrennt.
Das in der US-PS 45 00 728 beschriebene Verfahren ist bekannt als ein
Verfahren, das im Vergleich zu dem obengenannten Verfahren verbesserte
Ausbeuten an erwünschtem Produkt erzielt. Bei diesem Verfahren wird 2-
Isopropenyl-2-oxazolin (nachfolgend als IPO bezeichnet) einer wäßrigen
Lösung, die eine näher beschriebene Säure enthält, zugegeben, um so 2-
AEMA hoher Reinheit zu erhalten.
Das Verfahren der US-PS 33 36 358 weist jedoch die nachfolgenden Nach
teile auf: geringe Selektivität bezüglich dem gewünschten Produkt, das
heißt 2-AEMA, und die Bildung großer Mengen an Nebenprodukten. Da 2-
AEMA eine Doppelbindung besitzen, werden weiterhin einige Anteile an 2-
AEMA in Polymer umgewandelt, wenn die anorganische Säure zugegeben
wird.
Das Verfahren der US-PS 45 00 728 erfordert unterdessen eine Anzahl von
Arbeitsgängen zur Herstellung von IPO, das heißt dem Ausgangsmaterial.
Wenn man daher die Ausbeute an 2-AEMA hinsichtlich der für die Herstel
lung von IPO verwendeten Ausgangsmaterialien betrachtet, ist die Aus
beute extrem gering aufgrund der großen Anzahl von Arbeitsgängen, wo
durch hohe Herstellungskosten resultieren.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
von 2-Aminoethylestern der Methacrylsäure in hoher Reinheit anzugeben.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Her
stellung von 2-Aminoethylestern der Methacrylsäure anzugeben, bei dem
die Herstellungskosten reduziert sind.
Um diese Ziele zu erreichen, haben die Erfinder die Reaktionsbedingungen
bezüglich MA und Az zur Herstellung von 2-AEMA ausführlich untersucht,
wobei ein Verfahren hervorgebracht werden konnte, das hohe Ausbeuten
an 2-AEMA bei geringen Herstellungskosten erzielt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von 2-AEMA ist insbe
sondere dadurch gekennzeichnet, daß für die Umsetzung von MA und Az
ein Reaktionslösungsmittel verwendet wird, das aus Wasser oder einem
wäßrigen Lösungsmittel besteht.
Gemäß der Erfindung umfassen 2-AEMA zusätzlich zum 2-Aminoethyle
ster, der durch die Umsetzung von einem Molekül MA und einem Molekül
Az gebildet wird, Ester, die durch die weitere Umsetzung von Az mit der
Aminogruppe von 2-Aminoethylestern gebildet werden, das heißt, durch
Umsetzung von 1 Molekül MA und einer Vielzahl von Molekülen an Az. Die
se Ester sind ebenfalls nützliche Verbindungen zur Herstellung der oben
genannten industriellen Produkte.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird Wasser oder ein wäßriges Lö
sungsmittel mit einer hohen dielektrischen Konstante als Reaktionslö
sungsmittel verwendet. Demgemäß wird die Umsetzung unter Bedingun
gen, bei denen Ionisation glatt vonstatten geht, gefördert, wodurch die
Ausbeute an 2-AEMA bezüglich der eingesetzten Menge der Aziridinver
bindung verbessert wird. Da weiterhin die gebildeten 2-AEMA als Salz der
Methacrylsäure oder anorganischen Säure stabilisiert werden, wird die
Ausbeute verbessert.
Wasser oder ein wäßriges Lösungsmittel, das beim erfindungsgemäßen
Verfahren als Reaktionslösungsmittel verwendet wird, ist weniger teuer
als ein gesättigtes oder ungesättigtes aliphatisches Kohlenwasserstoff-
Lösungsmittel, beispielsweise n-Hexan, das beim herkömmlichen Verfah
ren als Reaktionslösungsmittel eingesetzt wird. Folglich können die Her
stellungskosten reduziert werden. Das Verfahren ermöglicht ebenso die
Herstellung von 2-AEMA mit verbesserten Ausbeuten, verglichen mit dem
herkömmlichen Verfahren. Weiterhin besteht ein Vorteil darin, daß 2-AE-
MA hoher Reinheit aus der Reaktionslösung mittels einer sehr einfachen
Arbeitsweise erhalten werden kann.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von 2-
Aminoethylestern der Methacrylsäure näher beschrieben.
Die hierin erwähnte Selektivität ist das Verhältnis von Az (Aziridinverbin
dung), wie zur Herstellung eines gewünschten Produkts verwendet, gegen
über eingesetztem Az und wird als PA/FA × 100 angegeben, worin FA die
Anzahl der Mole an eingesetztem Az und PA die Anzahl der Mole von Az in
den hergestellten 2-AEMA angibt.
Für Az sind, obwohl diesbezüglich keine besondere Beschränkung be
steht, Ethylenimin, Propylenimin, Hydroxyethylethylenimin, Cyanoethy
lethylenimin und Aminoethylethylenimin bevorzugt.
Bezüglich dem Reaktionslösungsmittel ist Wasser bevorzugt, es kann je
doch auch ein wäßriges Lösungsmittel verwendet werden. Das wäßrige
Lösungsmittel ist eine Mischung aus Wasser und einem Lösungsmittel,
das in Wasser in jedem Verhältnis gelöst werden kann. Beispielsweise wer
den Methanol, Ethanol, Isopropylalkohol, Acetonitril, Aceton, Dimethyl
sulfoxid, Dimethylformamid, Dioxan und Tetrahydrofuran verwendet.
Der Anteil des Wassers zur gesamten Reaktionsmischung liegt vorzugs
weise im Bereich von 5 bis 90 Gew.-%. DerAnteil des Wassers bedeutet der
Anteil des Gewichts an Wasser zum Gesamtgewicht der eingesetzten Aus
gangsmaterialien, das heißt MA und Az und Lösungsmittel, das heißt Was
ser oder wäßriges Lösungsmittel.
Wenn der Wasseranteil weniger als 5 Gew.-% beträgt, ist MA oder ein Lö
sungsmittel, das in jedem Verhältnis in Wasser gelöst werden kann, der
Hauptprozentanteil des Lösungsmittels in der Reaktionsmischung. Dies
unterdrückt die Ionisation, so daß daher die Bildung eines stabilen Salzes
von 2-AEMA und MA unterdrückt wird. Daraus ergibt sich eine verringerte
Selektivität an 2-AEMA. Wenn dahingegen der Anteil an Wasser 80 Gew.-%
überschreitet, nimmt die Verdünnung des Ausgangsmaterials zu, wo
durch die Reaktionsgeschwindigkeit verringert wird, so daß eine Herab
setzung der Produktivität resultiert. Somit bewirkt die Verwendung von
Wasser in überschüssigen oder verringerten Mengen bezüglich der oben
genannten Bereiche ungünstige Ergebnisse.
Wenn man die Anzahl der Mole der eingesetzten MA in der Reaktionsmi
schung mit FM und die Anzahl der Mole an eingesetzter Az als FA bezeich
net, liegt das Molverhältnis von FM zu FA im Bereich von 1/2 bis 20/1,
vorzugsweise von 2/1 bis 10/1. Wenn das Molverhältnis von eingesetztem
FM zu FA kleiner als 1/2 ist, verringert sich freie MA als Ausgangsmaterial
in der Reaktionsmischung signifikant, da die Aminogruppe der hergestell
ten 2-AEMA und MA ein Salz bilden. Dadurch wird die Herstellung von 2-
AEMA in verringerten Mengen und eine Herabsetzung der Selektivität be
wirkt. Wenn andererseits das Verhältnis von FM zu FA größer als 20/1 ist,
sind zum Zeitpunkt der Vervollständigung der Reaktion große Mengen an
MA unreagiert geblieben. Daher wird ein großer zeitlicher Aufwand erfor
derlich, um MA bei der Reinigung zu entfernen, wodurch eine Verringe
rung der Produktivität verursacht wird.
Als konkrete Methode bezüglich der Umsetzung von MA mit Az ist es, ob
wohl diesbezüglich keine besondere Beschränkung besteht, erwünscht,
das Molverhältnis von Säure zu Amin in der Reaktionsmischung so zu re
gulieren, daß dieses nicht unterhalb 1,5 liegt. Der Grund hierfür liegt dar
in, daß freie MA während dem gesamten Verfahren vorliegen muß, um die
Umsetzung zu fördern. Wenn jedoch eine basische Substanz, beispielswei
se Amin, in der Reaktionsmischung vorliegt, werden MA und die basische
Substanz ionisch gebunden unter Bildung eines Salzes von MA. Dieses
Salz nimmt an der Umsetzung zur Bildung des erwünschten Produkts
nicht teil, wodurch die Reaktionsgeschwindigkeit verlangsamt wird.
Um die Umsetzung schnell durchzuführen, werden die folgenden zwei Me
thoden aufgeführt.
Bei der ersten Methode werden größere Mengen an MA bezüglich Amin vor
gesehen, so daß freie MA in der Reaktionsmischung vorliegt, selbst wenn
MA mit dem gesamten Amin in der Reaktionsmischung reagiert und ein
Salz bildet. Das heißt, mit dieser Methode schreitet die Umsetzung voran
durch Aufrechterhalten des Molverhältnisses von MA zu Amin in der Reak
tionsmischung von wenigstens 1,5.
Bei der zweiten Methode wird eine anorganische Säure, beispielsweise Sal
petersäure, der Reaktionsmischung zugegeben, um die MA in dem aus MA
und Amin gebildeten Salz zu ersetzen, wodurch Nitrat gebildet wird. Dies
erlaubt die Erzeugung freier MA und die Weiterführung der Umsetzung.
Das heißt, mit dieser Methode wird die Umsetzung durchgeführt durch
Aufrechterhalten des Verhältnisses von einem Aquivalent A an freier MA
zu einem Basenäquivalent B von Az, das heißt von A/B, von mindestens
1,5 (diese Methode ist besonders wirksam, wenn das Molverhältnis von
eingesetzter MA zu Amin 1,5 nicht überschreitet) .
Beispielsweise wird eine bevorzugte Umsetzung durchgeführt durch trop
fenweises Einführen von Az in ein MA enthaltendes wäßriges Lösungsmit
tel in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors, beispielsweise Hydro
chinon, oder durch Einführen von MA zusammen mit Az in ein wäßriges
Lösungsmittel.
Die Konzentration an MA und Az in der Reaktionsmischung liegt vorzugs
weise innerhalb des Bereiches von 10 bis 95 Gew.-%. Eine niedrige Kon
zentration von weniger als 10 Gew.-% resultiert in einer Verringerung der
Produktivität. Dahingegen wird bei einer hohen Konzentration von mehr
als 95 Gew.-% Az, welche die Reaktion fördert, im wesentlichen in MA ge
löst. Dies unterdrückt die Ionisation, so daß daher die Bildung eines stabi
len Salzes von 2-AEMA und MA gehemmt wird. Folglich wird die Selektivi
tät herabgesetzt.
Die Temperatur liegt vorzugsweise im Bereich von 10°C bis 100°C, weiter
bevorzugt zwischen 20°C bis 80°C. Eine Temperatur von weniger als 10°C
resultiert in einer Verringerung der Reaktionsgeschwindigkeit und da
durch in einer Herabsetzung der Produktivität. Andererseits fördert eine
Temperatur von mehr als 100°C die Bildung von Nebenprodukten. Bei
spielsweise wird, wie in nachstehender Formel (1) gezeigt, 2-AEMA zu
Amid isomerisiert, wodurch die Selektivität verringert wird.
Formel (1)
Bezüglich dem Reaktionssystem braucht der Druck nicht besonders regu
liert zu werden. Wenn jedoch ein wäßriges Lösungsmittel ein Lösungsmit
tel enthält, dessen Siedepunkt niedrig ist, kann die Umsetzung unter
Druck durchgeführt werden.
Wenn unreagierte MA entfernt wird, kann ebenso eine Lösung des anorga
nischen Säuresalzes der hergestellten 2-AEMA verwendet werden. Um
nach der Umsetzung von MA mit Az in einem wäßrigen Lösungsmittel die
Lösung des anorganischen Salzes von 2-AEMA zu erhalten, wird eine anor
ganische Säure, beispielsweise Chlorwasserstoffsäure zugegeben und
dann unreagierte MA mittels eines Lösungsmittels, das in Wasser unlös
lich ist, wie etwa Benzol, Toluol und Chloroform, extrahiert und abge
trennt.
Die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele dienen alleine dem Zweck
der Veranschaulichung und sind in keiner Weise gedacht, den Umfang der
Erfindung einzuschränken.
344 g MA, 387 g entionisiertes Wasser und 3,44 g Hydrochinon als Polyme
risationsinhibitor wurden in ein Reaktionsbehältnis gegeben, vermischt
und auf 50°C erhitzt. Dann wurden, während die Mischung bei 50°C gehal
ten wurde, 43 g Ethylenimin (nachfolgend als EI bezeichnet) als Az der Mi
schung tropfenweise in etwa einer Stunde zugegeben, um die Umsetzung
durchzuführen. Dann wurde die Temperatur der Reaktionsmischung zur
Vervollständigung 4 Stunden bei 50°C gehalten, um 2-AEMA zu erhalten.
Die Reaktionslösung wurde durch Flüssigchromatographie analysiert.
Die Selektivität des als Az zugegebenen EI betrug 94,8%. Die Reaktionsbe
dingungen und -Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Weiterhin wurden 103 g 35%-iger wäßriger Chlorwasserstoffsäurelösung
der Reaktionslösung zugegeben und nicht reagierte MA durch Flüssig-
Flüssig-Extraktion mit Toluol entfernt. Dann wurde die resultierende Lö
sung konzentriert, um 253 g einer wässrigen Lösung, enthaltend
60 Gew.-% 2-AEMA Hydrochlorid, zu erzielen.
Es wurden das gleiche Herstellungsverfahren und Analyse wie in Beispiel
1 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß Aminoethylethylenimin anstelle
von dem in Beispiel 1 verwendeten EI eingesetzt wurde. Die Reaktionsbe
dingungen und Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. Gemäß den Ergeb
nissen wurde eine Selektivität erhalten, die so hoch war, wie die in Beispiel
1.
Es wurden die gleichen Herstellungsverfahren und Analyse wie in Beispiel
1 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß eine gemischte Lösung aus Was
ser und Isopropylalkohol (50/50 bezogen auf Gewicht) anstelle des in Bei
spiel 1 verwendeten Wassers als Reaktionslösungsmittel verwendet wur
de. Die Reaktionsbedingungen und -Ergebnisse sind in Tabelle 1 darge
stellt. Dieses Beispiel erzielte ebenso eine hohe Selektivität, ähnlich der in
Beispiel 1.
Es wurden die gleichen Herstellungsverfahren und Analyse wie in Beispiel
1 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß das Molverhältnis von MA zu EI
vom Molverhältnis (4/1) in Beispiel 1 geändert wurde in (1,6/1). Die Reak
tionsbedingungen und -Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Wie durch die Ergebnisse demonstriert, erzielte dieses Beispiel eine hohe
Selektivität, ähnlich Beispiel 1.
Es wurden die gleichen Herstellungsverfahren und Analyse wie in Beispiel
1 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß das Molverhältnis von MA zu EI
vom Molverhältnis (4/1) in Beispiel 1 geändert wurde in (1/1). Die Reak
tionsbedingungen und -Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Gemäß den Ergebnissen wurde eine verbesserte Selektivität erzielt, ob
wohl sie geringer war, als die in Beispiel 1. Bei diesem Beispiel wurde aus
unreagierter MA und der Aminogruppe des hergestellten 2-AEMA ein Salz
gebildet und stabilisiert, wodurch die Abwesenheit an freier MA bewirkt
wurde. Die Abwesenheit an freier MA schien zu einer Verringerung in der
Selektivität beizutragen.
Es wurden die gleichen Herstellungsverfahren und Analyse wie in Beispiel
1 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß das Molverhältnis von MA zu EI
vom Molverhältnis (4/1) in Beispiel 1 in (2/1) geändert wurde. Die Reak
tionsbedingungen und -Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Dieses Beispiel erzielte ebenso eine hohe Selektivität, ähnlich Beispiel 1.
Es wurden die gleichen Herstellungsverfahren und Analyse wie in Beispiel
1 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß das Molverhältnis von MA zu EI
vom Molverhältnis (4/1) in Beispiel 1 auf (8/1) geändert wurde und derAn
teil an zugegebener MA und Az zum Gesamtgewicht der Reaktionsmi
schung durch Regulieren der Wassermenge als Reaktionslösungsmittel
auf 89 Gew.-% eingestellt wurde. Die Reaktionsbedingungen und Ergeb
nisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Gemäß diesen Ergebnissen wurde trotz Einstellung des Gesamtgewichts
an eingesetzter MA und Az auf 89 Gew. -%, das heißt, der Anteil des Wassers
in der Reaktionsmischung betrug 11 Gew.-%, eine hohe Selektivität er
zielt, ähnlich Beispiel 1.
Die Reaktionstemperatur wurde auf 30°C eingestellt. In diesem Fall wurde
die Reaktionsmischung, da die Reaktionsgeschwindigkeit abnimmt, 24
Stunden bei 30°C zur Vervollständigung gehalten. Weiterhin wurde die
Wassermenge als Reaktionslösungsmittel so einreguliert, daß der Anteil
an zugegebener MA und Az 50 Gew.-% des Gesamtgewichts der Reaktions
mischung betrug. Mit Ausnahme dieser zwei Unterschiede in den Bedin
gungen wurden die Herstellungsverfahren und Analyse in gleicher Weise
wie in Beispiel 7 durchgeführt. Die Reaktionsbedingungen und Ergebnisse
sind in Tabelle 1 dargestellt.
Gemäß diesen Ergebnissen war die für die Umsetzung erforderliche Zeit
länger im Vergleich zu der in Beispiel 1. Jedoch wurde eine hohe Selektivi
tät, ähnlich der in Beispiel 1 erhalten mit einer Reaktionstemperatur von
30°C, die nahezu gleich der Raumtemperatur war, das heißt, ohne die Mi
schung besonders zu erhitzen.
Es wurden die gleichen Herstellungsverfahren und Analyse wie in Beispiel
8 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß die Reaktionstemperatur auf 60°C
eingestellt wurde. Die Reaktionsbedingungen und -Ergebnisse sind in Ta
belle 1 dargestellt. Gemäß diesen Ergebnissen wurde eine hohe Selektivi
tät, ähnlich der in Beispiel 8, erhalten.
Hydroxyethylethylenimin wurde als Az verwendet und das Molverhältnis
von MA zu Hydroxyethylethylenamin wurde auf 2,5/1 festgesetzt. Weiter
hin betrug das als Reaktionslösungsmittel verwendete Wasser 30 Gew.-%.
Mit Ausnahme dieser Unterschiede in den Bedingungen wurden die glei
chen Herstellungsverfahren und Analyse wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Die Reaktionsbedingungen und Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Wie diese Ergebnisse verdeutlichen, wurde eine hohe Selektivität, ähnlich
der in Beispiel 1, erhalten.
Es wurden die gleichen Herstellungsverfahren und Analyse wie in Beispiel
1 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß eine Mischung aus Aminoethyle
thylenimin und EI (9/1 bezogen auf Gewicht) als Az verwendet wurde. Die
Reaktionsbedingungen und Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. Wie
durch die Ergebnisse veranschaulicht, wurde eine hohe Selektivität, ähn
lich der in Beispiel 1, erzielt.
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von 2-AEMA mit hoher Selektivität
untersucht. Bei diesem Verfahren wurde das Molverhältnis von MA zu Az
auf 2/1 festgesetzt und nach der Umsetzung wurde eine anorganische
Säure, deren Molanzahl die gleiche war, wie die der theoretisch gebildeten
2-AEMA, zugegeben, und danach Az zugegeben, so daß diese sich mit
nicht-reagierter MA umsetzte.
Im einzelnen wurden 86 g (etwa 1 Mol) MA, 108 g entionisiertes Wasser und
86 mg Methochinon als Polymerisationsinhibitor in ein Reaktionsbehält
nis gegeben und vermischt und dann auf 50°C erhitzt. 21,5 g (0,5 Mol) EI
wurden in die Reaktionsmischung tropfenweise in etwa einer Stunde ein
geführt, während die Temperatur der Mischung bei 50°C gehalten wurde,
so daß eine Umsetzung durchgeführt wurde. Dann wurde die Reaktionsmi
schung bei einer Temperatur von 50°C 4 Stunden zur Vervollständigung
gehalten. Weiterhin wurden 52,5 g (etwa 0,5 Mol) 60%-iger Salpetersäure
zugegeben und dann 10,8 g (etwa 0,25 Mol) EI tropfenweise in etwa 40 Mi
nuten eingeführt, um eine Umsetzung durchzuführen. Die Reaktionsmi
schung wurde bei einer Temperatur von 50°C über 4 Stunden zur Vervoll
ständigung gehalten, um 2-AEMA zu erhalten.
Die Reaktionslösung wurde durch Flüssigchromatographie analysiert, die
Selektivität betrug hierbei 92,7%. Es hat sich durch Prüfung des erhalte
nen Chromatogramms gezeigt, daß der Anteil an 2-AEMA mit einer Vielzahl
von Molen an Az bezüglich einem Mol MA, zunahm. Die Reaktionsbedin
gungen und -Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Gemäß den Ergebnissen erzielte dieses Beispiel, obwohl das letztendliche
Molverhältnis von MA zu Az von 4/3 dem Molverhältnis in Beispiel 5 nahe
zu gleich war, eine höhere Selektivität als in Beispiel 5. Dies kann auf die
Tatsache zurückzuführen sein, daß, wenn Salpetersäure zugegeben wur
de, diese MA im Salz, das aus dem hergestellten 2-AEMA und nicht-rea
gierter MA gebildet wurde, ersetzte. Somit nahm die freie MA zu und die
Umsetzung schritt voran.
Es wurde das gleiche Verfahren wie in Beispiel 12 untersucht durch weite
res Zugeben einer anorganischen Säure und Az, so daß der 2-AEMA bei ho
her Selektivität erzeugt wurde, selbst wenn das Verhältnis von MA zu Az
kleiner als 1/1 war.
Im einzelnen wurden 86 g (etwa 1 Mol) MA, 113 g entionisiertes Wasser und
86 mg Methochinon als Polymerisationsinhibitor in ein Reaktionsbehält
nis gegeben und vermischt und dann auf 50°C erhitzt. 26,9 g (0,625 Mol) EI
wurden tropfenweise in etwa einer Stunde in die Reaktionsmischung ein
geführt, während die Temperatur bei 50°C gehalten wurde, so daß eine
Umsetzung durchgeführt wurde. Dann wurde die Reaktionsmischung bei
einer Temperatur von 50°C über 4 Stunden zur Vervollständigung gehal
ten. Es resultierten 0,56 Mol an nicht-reagierter MA. Weiterhin wurden
65,6 g (etwa 0,625 Mol) 60%-iger Salpetersäure zugegeben und danach
15,0 g (etwa 0,35 Mol) EI tropfenweise in etwa 40 Minuten eingeführt. Die
Reaktionsmischung wurde bei einer Temperatur von 50°C 4 Stunden zur
Vervollständigung gehalten. Das Verfahren der Zugabe von Salpetersäure
und Einführung von EI wurde viermal wiederholt. Die Gesamtmenge an
eingeführtem EI betrug 70,39 g (1,64 Mol) und das Molverhältnis von MA
zu EI betrug 1/ 1,64.
Die Reaktionslösung wurde durch Flüssigchromatographie analysiert, die
Selektivität betrug 60,5%. Bezüglich diesem Verfahren hat sich durch
Überprüfung des erhaltenen Chromatogramms gezeigt, daß der Anteil an
2-AEMA mit einer Vielzahl von Molen an Az bezüglich einem Mol MA, zu
nahm. Die Reaktionsbedingungen und -Ergebnisse sind in Tabelle 1 dar
gestellt. Wie durch diese Ergebnisse verdeutlicht, wurde eine verbesserte
Selektivität erzielt.
Die Herstellung von 2-AEMA wurde unter Anwendung eines Reaktionslö
sungsmittels, das kein Wasser enthält, untersucht.
Zuerst wurden 86 g MA, 108 g Isopropylalkohol als Reaktionslösungsmittel
und 172 mg Methochinon als Polymerisationsinhibitor in ein Reaktionsbe
hältnis gegeben und vermischt und dann auf 50°C erhitzt. 21,5 g EI wur
den in die Mischung tropfenweise in etwa einer Stunde eingeführt, wäh
rend die Temperatur bei 50°C gehalten wurde. Dann wurde die Reaktions
mischung bei einer Temperatur von 50°C über 3 Stunden zur Vervollstän
digung gehalten, wodurch 2-AEMA erhalten wurden. Die Reaktionslösung
wurde durch Flüssigchromatographie analysiert, und die Selektivität von
EI betrug 30,4%. Die Reaktionsbedingungen und Ergebnisse sind in Ta
belle 2 dargestellt.
Es wurden die gleichen Herstellungsverfahren und Analyse wie in Ver
gleichsbeispiel 1 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß n-Hexan anstelle
von Isopropylalkohol als Reaktionslösungsmittel verwendet wurde und
daß die Reaktionstemperatur auf 60°C eingestellt wurde. Die Reaktionsbe
dingungen und Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
Die Ergebnisse der Beispiel 1 bis 13 und Vergleichsbeispiele 1 und 2 zei
gen, daß die Reaktionsmischung Wasser enthalten muß.
Es ist offensichtlich, daß die vorangehend beschriebene Erfindung in viel
facher Hinsicht variiert werden kann. Solche Variationen können nicht als
Abweichung vom Wesen und Umfang der Erfindung angesehen werden
und sämtliche dieser Modifikationen, wie sie für den Fachmann offen
sichtlich sind, werden vom Umfang der Ansprüche erfaßt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von 2-Aminoethylestern der Methacryl
säure, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Umsetzung von Metha
crylsäure und einer Aziridinverbindung in einem Reaktionslösungsmittel
medium, das aus der das Wasser und einem wäßrigen Lösungsmittel be
stehenden Gruppe gewählt ist, durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der An
teil des Wassers, bezogen auf das Gesamtgewicht der Reaktionsmischung,
im Bereich von 5 bis 90 Gew.-% liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis von FM/FA im Bereich von 1/2 bis 20/1 liegt, wobei FM
die Gesamtmolzahl der verwendeten Methacrylsäure und FA die Gesamt
molzahl der verwendeten Aziridinverbindung bedeuten.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Umsetzung unter Aufrechterhaltung des
Verhältnisses von CM/CA bei mindestens 1,5 durchführt, worin CM die
molare Konzentration der Methacrylsäure und CA die molare Konzentra
tion der Aziridinverbindung bedeuten.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß es
die weitere Stufe umfaßt:
Zugeben einer anorganischen Säure zu der Reaktionsmischung und Durchführen der Umsetzung unter Halten des Verhältnisses von A/B bei mindestens 1,5,
worin A das Äquivalent der freien Methacrylsäure und B das Basenä quivalent der Aziridinverbindung in der Reaktionsmischung bedeuten.
Zugeben einer anorganischen Säure zu der Reaktionsmischung und Durchführen der Umsetzung unter Halten des Verhältnisses von A/B bei mindestens 1,5,
worin A das Äquivalent der freien Methacrylsäure und B das Basenä quivalent der Aziridinverbindung in der Reaktionsmischung bedeuten.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aziridinverbindung eine Verbindung ist, die aus
der aus Ethylenimin, Propylenimin, Hydroxyethylethylenimin, Cyanoe
thylethylenimin, Aminoethylethylenimin und Mischungen hiervon beste
henden Gruppe gewählt ist.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei einer Temperatur im Bereich von
10°C bis 100°C durchgeführt wird.
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