DE4130135A1 - Verfahren zur herstellung von mikroelektrodenarrays, verwendung von edelmetallhaltigen aktivierungsloesungen zur herstellung von mikroelektrodenarrays und die verwendung von chemischen metallabscheidungsbaedern zur herstellung von mikroelektrodenarrays - Google Patents
Verfahren zur herstellung von mikroelektrodenarrays, verwendung von edelmetallhaltigen aktivierungsloesungen zur herstellung von mikroelektrodenarrays und die verwendung von chemischen metallabscheidungsbaedern zur herstellung von mikroelektrodenarraysInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von Mikroelek
trodenarrays und die Verwendung von edelmetallhaltigen Aktivie
rungslösungen zur Vorbehandlung von Oberflächen von Isolatoren
zur Vorbereitung einer Metallabscheidung zur Herstellung von
Mikroelektrodenarrays und die Verwendung von chemischen Metall
abscheidungsbädern zur Herstellung von Mikroelektrodenarrays.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur Her
stellung solcher Elektroden, die mit schmalen, parallel geschal
teten und durch Isolatoren getrennten Leiterzügen ausgestattet
sind. Diese Elektroden lassen sich bevorzugt in der Elektroana
lytik und Elektrosynthese einsetzen.
Elektroden mit beispielsweise flächiger, zylindrischer oder
halbkugelförmiger Geometrie und Durchmessern im Bereich weni
ger mm (Mikroelektroden "mit Durchmessern, die erheblich klei
ner sind als die Dicke der Diffusionsschicht"), haben vor allem
wegen der interessanten Charakteristik des Stofftransportes zu
und von diesen Elektroden, sowie wegen des großen Wertes der
Verhältniszahl ein iF/iC (IF = Faraday′scher Strom/iC = kapazi
ver Strom) zahlreiche Anwendungen in der elektrolytischen Chemie
gefunden. Diese Anwendungen werden beispielsweise beschrieben in
R. H. Wightman, Anal. Chem., 53 (1981) 1125 R und
"Ultramicroelectrodes", H. Fleischmann, S. Pons, D. R. Roison,
P. Schmidt, Datech Sience, Horganton, North-Carolina, 1987.
Die bisherigen Herstellungsverfahren von Mikroelektroden und de
ren Handhabung erfordern allerdings einen erheblichen Aufwand
und großes manuelles Geschick. Ein besonderer Nachteil solcher
Mikroelektroden ist der Umstand, daß die an solchen Elektroden
fließenden Ströme meist in der Größenordnung des sub-Nanoampere-
Bereich sich befinden und mit konventionellen elektrochemischen
Instrumenten kann mehr gemessen werden können.
Für präparative Elektrolysen sind die einzelnen Mikroelektroden
wegen der geringeren Stoffumsätze gänzlich ungeeignet, obwohl
aufgrund der geringen Verweilzeiten der Produkte und Edukte
elektrochemischer Synthesen an der Elektrodenoberfläche häufig
ganz andere Produktverteilungen als an Makroelektroden erhalten
werden (M. I. Montenegro in "Microlelectrodes-Theory and Appli
cations", Kluwer Acadernic Publisher, Dordrecht 1991, S. 429).
Die Kombination der Vorzüge von Mikroelektroden mit denen von
normalen Makroelektroden ist durch ein Ensemble von Mikroelek
troden, sogenannten Mikroelektrodenarrays, möglich. Mikroelek
trodenarrays sind beispielsweise durch Bündelung von einzelnen
Mikroelektroden erhältlich, wodurch bei analytischen Anwendungen
gegenüber den Einzelelektroden der meßtechnische Aufwand
verringert wird und außerdem auch präparativ interessante Stoff
umsätze erzielt werden können.
Innerhalb des Standes der Technik wird häufig von Versuchen be
richtet, Mikroelektrodenarrays nach den verschiedensten Methoden
zu fertigen. Ziel waren dabei immer elektronenleitende Struktu
ren, deren typische Durchmesser im Bereich von 1-10µm liegen
und die ebenfalls typischerweise von Isolatorbereichen mit ei
ner Breite von 10-100µm umgeben sind. Eine weitere Anforderung
wurde an die Elektrodenoberfläche gestellt, diese darf nicht zu
porös sein, da sich sonst die gewünschten Diffusionsverhältnisse
nicht mehr einstellen können.
Da bei diffusionskontrollierten Elektrodenreaktionen die er
reichbaren Stromdichten an Mikroelektrodenarrays nicht sehr viel
niedriger liegen, als an vollflächigen Elektroden, ist die Her
stellung von Edelmetall-Mikroelektrodenarrays wirtschaftlich be
sonders interessant.
Innerhalb des Standes der Technik werden lithographische Ver
fahren bzw. Aufdampfverfahren, die zur Herstellung leitender Mi
krostrukturen auf isolierender Umgebung genutzt werden können,
beschrieben; beispielsweise durch C. E. Chidsay, B. J. Feldmann,
C. Lundgren, R. W. Murray; Anal. Chem., 58 (1986) 601. In sol
chen Elektrodenarrays ist das leitende Material nur in dünner
Schicht vorhanden. Diese sind daher sehr korrosionsempfindlich
und außerdem sehr teuer in der Herstellung, insbesondere wenn
Arrays mit großen Flächen benötigt werden.
Ein weiterer bekannter Herstellungsweg innerhalb des Standes der
Technik ist die Bündelung leitfähiger Fasern in einer Kunst
stoff-Matrix (K. Morita, Y. Shimizu; Anal. Chem., 61 (1989)
159) Relativ großflächige Arrayelektroden sind durch das Füllen
der Poren mikroporöser Membranen mit leitfähigen Materialien
hergestellt worden (R.M. Penner, C.R. Martin, Anal. Chem. 59
(1987) 2625). Bei diesem Herstellungsweg fallen die Arrayelek
troden in Form von Filmen an, deren Dicken typischerweise um 50µm
liegen. Andere Formen sind mit diesem Herstellungsweg kaum
zugänglich. Wegen der Empfindlichkeit der dünnen Filme ist eine
mechanische Reinigung der Elektroden schlecht möglich.
Es sind außerdem noch Verfahren bekannt, bei denen durch Auf
füllen der Poren schwammartiger elektronenleitender Materialien
mit Kunstharzen Mikroelektrodenarrays herstellbar sind (R. C.
Engstrom, Anal. Chem., 56 (1984) 990).
Generell bieten die bekannten Verfahren zur Herstellung von Mi
kroelektrodenarrays nur wenig Möglichkeiten bei der Auswahl der
leitenden bzw. isolierenden Materialien, sowie bei der Gestal
tung der Dimensionen der Leiterzüge bzw. Isolatorbereiche an.
Diese Beschränkungen werden durch das erfindungsgemäße Verfahren
aufgehoben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
Herstellungsverfahrens für Mikroelektrodenarrays, das sich da
durch auszeichnet, daß auf eine Vielzahl von Metallen und Isola
tormaterialien zurückgegriffen werden kann. Das leitfähige Mate
rial läßt sich in großer Vielfalt mit dem Isolatormaterial, je
nach Anwendungsgebiet der Arrays, kombinieren. Weitere Aufgaben
bestehen darin, zur Herstellung der Mikroelektrodenarrays kom
merziell erhältliche Erzeugnisse, wie Aktivatoren-Lösungen, che
misch-reduktive und/oder galvanische Metallisierungslösungen, zu
benutzen.
Die gestellten Aufgaben werden durch die Lehren der Patentan
sprüche gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch die folgenden
Schritte aus:
- 1. Kontaktierung eines thermoplastischen, pulverförmigen Isola torenmaterials oder Glas mit einem Aktivator,
- 2. gegebenenfalls Reduktion des auf dem Pulver belegten Aktiva tors,
- 3. Metallisierung mittels eines chemischen und/oder galvani schen Metallabscheidungsbades,
- 4. Formgebung des Pulvers mittels Sinter- oder Schmelzprozessen und gegebenenfalls,
- 5. Schleifens des erhaltenen Formkörpers.
Als Isolatorenmaterial eignen sich Glas oder solche Isolatoren,
die bei Raumtemperatur in Pulverform beständig sind und die
thermoplastische Eigenschaften besitzen, beispielsweise Poly
propylen oder Polystyrol. Dieses thermoplastische, pulverförmige
Isolatormaterial wird mit einem Aktivator, beispielsweise einer
Aktivatorenlösung, in Kontakt gebracht. Als Aktivatoren eignen
sich besonders die edelmetallhaltigen Derivate, beschrieben bei
spielsweise in den Schriften EP-A-3 17 092 und DE-OS 39 38 710.
Der auf der Oberfläche des Pulvers befindliche Aktivator kann
anschließend gegebenenfalls mit denen in der Galvanotechnik üb
lichen Reduktionsmitteln reduziert werden. Anschließend wird das
so vorbereitete Pulver mit einer chemischen und/oder galvani
schen Metallisierungslösung in Kontakt gebracht. Als Lösungen
eignen sich sämtliche bekannten Metallisierungslösungen. Das
partiell metallisierte Pulver wird durch geeignete Methoden ab
getrennt und einem Sinter- oder Schmelzprozeß zur Formgebung un
terzogen. Wahlweise können die erhaltenen Formkörper auch ge
schliffen werden.
Prinzipiell kann die Umhüllung der thermoplastischen Isolatorma
terialien auch auf anderen Wegen als dem der oben beschriebenen
Metallisierungen erfolgen. Insbesondere Elektronenleiter, die
sich nicht durch außenstromlose galvanische Prozesse abscheiden
lassen, können notfalls auch durch andere Beschichtungsprozesse
(z. B. Abscheidung aus der Gasphase, Adsorption aus Lösungen mit
hochgradig dispergierten Elektronenleitern oder rein mechanisch
durch intensives Verreiben) auf die thermoplastischen Isolator
materialien aufgebracht werden.
Dieser einfache und kostengünstige und allgemein gangbare Her
stellungsweg zu Mikroelektrodenarrays mit beliebig einstellbaren
Dimensionen sowohl der Leiterzüge als auch der isolierenden Be
reiche, führt also über das Beschichten thermoplastischer Isola
tormaterialien (beispielsweise auch Kunstharze mit guter chemi
scher Beständigkeit) mit elektronenleitenden Stoffen (Metalle,
Metallverbindungen, Kohlenstoff). Die so erhaltenen leitend um
hüllten Thermoplaste können anschließend bei ihrer Erweichungs
temperatur zu beliebigen Formkörpern verpreßt werden. Bei diesem
Preßvorgang werden die leitenden Umhüllungen der Thermoplaste
stellenweise beschädigt, so daß das thermoplastische Material
die Umhüllung durchdringen und mit dem aus benachbarten Umhül
lungen ebenfalls austretendem Material sich vereinigen und beim
Erkalten einen monolithischen Formkörper bilden kann.
Andererseits sind auch die leitenden Umhüllungen der Thermopla
ste in innigem Kontakt, so daß sich ein dreidimensionales elek
tronenleitendes Netzwerk bildet, das durch das thermoplastische
Material gestützt wird. Besonders gute Ergebnisse erhält man,
wenn das umhüllende leitfähige Material hochgradig duktil ist,
beispielsweise bei Verwendung von Kupfer, Silber oder Gold.
Die Oberflächen der so hergestellten Formkörper haben bereits
ohne weitere Nachbehandlung die Eigenschaften eines Mikro-elek
trodenarrays, wobei allerdings noch relativ viele flächige und
damit ungünstig große leitende Bereiche vorhanden sind. Durch
das Abschleifen dieser Oberflächen läßt sich aber dann ein Netz
werk frei legen, worin die Abmessungen der elektronenleitenden
Stege durch die Dicke der Beschichtung des thermoplastischen Ma
terials und die Abmessungen der isolierenden Bereiche durch die
Größe der thermoplastischen Partikel bestimmt sind.
Der Herstellungsvorgang ist durch die Abbildung 1 verdeutlicht,
die frei nach rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen gezeich
net wurde und am Beispiel eines Polypropylenpulvers, das mit
Kupfer beschichtet, verpreßt und angeschliffen wurde, das resul
tierende mit Polyproypylen gestützte Kupfer-Netzwerk zeigt.
Da besonders bei dünnen Leiterstegen der Widerstand des erfin
dungsgemäßen Mikroelektrodenarrays für präparative Elektrolysen
zu groß sein kann, ist es zu empfehlen, die oben genannten Form
körper mit einem Kern aus gut leitfähigem Material zu versehen.
Dieser Kern, beispielsweise ein Streckmetall, kann dabei gleich
zeitig auch Stützfunktionen übernehmen. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist nicht auf pulverförmige Thermoplaste als Grundlage
beschränkt. Durch leitendes Beschichten von Fasern oder Folien
aus thermoplastischen Materialien und anschließendes Verpressen
bei der Erweichungstemperatur können insbesondere durch die Kom
bination von gerichteten Stapeln oder Wickeln der beschichteten
Thermoplaste und später gerichtetem Anschleifen gezielt textu
rierte Mikroelektrodenarrays mit beispielsweise konzentrischer
oder laminarer Anordnung der Leiterstege geschaffen werden.
Varianten der erfindungsgemäßen Mikroelektrodenarrays können
durch weiteres Abscheiden von Elektronenleitern auf den wie oben
beschriebenen hergestellten Elektroden erhalten werden. Dieses
"Aufdicken" der Leiterzüge, das zu einer Verbreiterung aber vor
allem auch zum Hervortreten der Leiterzüge aus der Fläche des
Isolatormaterials führt, kann galvanisch oder durch außenstrom
lose Prozesse der Metallabscheidung erfolgen. Dieses "Aufdicken"
ist besonders interessant, wenn an der Elektrodenoberfläche
teure Materialien, beispielsweise Edelmetalle, eingesetzt werden
sollen. Durch anodisches oder chemisches "Rückätzen" der Leiter
züge vor dem "Aufdicken" mit anderen Materialien kann deren Ver
ankerung noch verbessert werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Elektro
den lassen sich für analytische und präparative Anwendungen ein
setzen. So sind die in Beispiel 3 beschriebenen Gold-Mikroelek
trodenarrays mit Glasmatrix für voltametrische Messungen ge
eignet. Elektroden mit einem tablettenförmigen Elektrodenkopf
aus bei erhöhter Temperatur gepreßtem vergoldetem Glaspulver
können dank ihrer Robustheit problemlos gehandhabt und durch
Schleifen bzw. Polieren immer wieder gereinigt werden. Bei einem
Kopfdurchmesser von 1 cm liegen die erreichbaren Ströme um meh
rere Größenordnungen über denen einzelner Gold-Mikroelektroden
und damit leicht meßbar.
Eine präparative Anwendung wurde für die in Beispiel 1 beschrie
benen Kupfer-Mikroelektrodenarrays mit Polypropylenmatrix gefun
den. Bei der Metallabscheidung aus ungerührten Lösungen
(beispielsweise der Abscheidung von Kupfer aus handelsüblichen
sauren Kupferbädern) entsteht aufgrund der besonderen Diffusi
onsverhältnisse hochdisperses Kupferpulver, das durch eine Art
"Scheibenwischermechanismus" kontinuierlich abgestreift werden
kann.
Die vorliegende Erfindung beinhaltet desweiteren die Verwendung
von edelmetallhaltigen Lösungen zur Aktivierung von Isolatoren
oberflächen zur Vorbereitung einer chemischen Metallabscheidung
zur Herstellung von Mikroelektrodenarrays.
Desweiteren beinhaltet die vorliegende Erfindung die Verwendung
von chemischen und/oder galvanischen Metallabscheidungsbädern
zur Herstellung von Mikroelektrodenarrays.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung:
Käuflich erhältliches Polypropylenpulver mit einem mittleren
Durchmesser von etwa 30µm wird mit einer Vortauchlösung
(Neoganth B® der Firma Schering) behandelt. Die Konzentration
des Polypropylenpulvers beträgt etwa 10 bis 20 g Pulver pro Li
ter Lösung. Nach intensivem Verrühren wird das Polypropylenpul
ver filtriert und ohne Spülung und Lagerung wie folgt weiterbe
handelt.
Das so erhaltene Pulver wird nun mit der Palladiumaktivatorlö
sung (Neoganth® der Firma Schering) behandelt. Nach intensivem
Rühren wird das Pulver erneut filtriert, das Filtrat erneut in
Wasser aufgeschlemmt und ein zweites Mal filtriert. Das so be
handelte Material wird der folgenden Reduktion unterzogen.
Zu einer Suspension des so vorbehandelten Polypropylenpulvers
werden 4 g pro Liter Natriumhydroxyd und 1 g pro Liter Natrium
borhydrid zugesetzt. Bei einer Badtemperatur von 20-25°C wird
ca. 6 Minuten reduziert. Anschließend wird das Pulver abfil
triert, mit Wasser gewaschen und gegebenenfalls im Vakuum ge
trocknet und gegebenenfalls unter Argon gelagert.
Zur Verkupferung des so erhaltenen aktivierten Polypropylenpul
vers wird ein chemisches Kupferbad (Noviganth® der Firma Sche
ring) verwendet. Die Verkupferung erfolgt mit einem Ansatz von 1
bis 15 g Pulver pro Liter Kupferbad, abhängig von der gewünsch
ten, zu erhaltenen Schichtdicke und gegebenenfalls unter Argon
als Schutzgas. Entgegen der Betriebsanleitung des Bades werden
die Badparameter bezüglich des Kupfers nicht kontrolliert, son
dern das Bad bis zur Entfärbung benutzt. Anschließend wird das
verkupferte Pulver abgesaugt, mit Wasser gewaschen und im Vakuum
getrocknet.
Das so erhaltene verkupferte Pulver wird zu Elektroden verar
beitet. Diese Formgebung geschieht mit einem Preßwerkzeug. In
dieses Werkzeug wird die entsprechende Menge Pulver eingebracht,
langsam und schrittweise innerhalb von 30 Minuten bis zum maxi
mal für das Werkzeug zulässigen Preßdruck gepreßt (mindestens 2
t/cm2). Ist der Preßdruck erreicht, wird für weitere 30 Minuten
der Druck konstant gehalten. Das sich im Preßwerkzeug befindli
che Polyproylenpulver wird in einem auf 210°C vorgeheizten Ofen
gebracht und 30 Minuten getempert. Nach Abkühlen auf Raumtempe
ratur wird der Elektrodenrohling entnommen.
Gegebenenfalls kann der Rohling auf den vorgesehenen Elektroden
flächen abgeschliffen und poliert werden. Die übrige Elektroden
fläche wird nach Aufrauhung mit einem Zweikomponenten-Epoxid-
Kleber isoliert.
Die Kontaktierung der Elektroden kann wahlweise durch das Ein
pressen und Einschmelzen eines Anschlusses, durch das Aufpressen
und Aufschmelzen auf eine leitfähige Unterlage oder durch das
Aufkleben der Elektroden mittels eines leitfähigen Klebers ge
schehen.
Analog Beispiel 1 wird das mit einem Edelmetallatom aktivierte
Polypropylenpulver mit einem chemischen Nickelbad, (beispiels
weise Nikora®) vernickelt. Es wird in einer Konzentration von
4 g/l aktiviertes Propylenpulver gearbeitet.
Glaspulver wird mittels thermisches Zersetzung einer angesäuer
ten Palladiumnitrat-Lösung aktiviert. Dazu wird das Pulver zur
Erhöhung der Benetzbarkeit mit Flußsäure angeätzt und
anschließend mit destilliertem Wasser gespült. Nach dem Trocknen
wird das Pulver gleichmäßig mit einer 0,4%igen acetatgepufferten
Palladiumnitrat-Lösung befeuchtet und bei 85°C getrocknet. Das
Pulver wird anschließend für 15 Minuten auf 450°C erwärmt. Nach
dem Abkühlen gibt man das so vorbehandelte Pulver in eine
Reduktionslösung, bestehend aus 4 g pro Liter Natriumhydroyd und
1,0 g/l Natriumborhydrid. Nach 10 Minuten Reaktion wird das
Pulver abgetrennt und mit destilliertem Wasser gespült. Das so
aktivierte Glaspulver wird mit einer Lösung, bestehend aus 0,02
mol/l Kaliumdicyanoaurat-(II), 0,1 mol/l Kaliumcyanid, 0,2 mol/l
Kaliumhydroxyd und 0,2 mol/l Kaliumborhydrid unter Argon als
Schutzgas vergoldet. Die Vergoldung erfolgt bei 70°C und unter
Rührung und Einblasen von Argon. Nach dem Vergolden wird das
Pulver abfiltriert, mit destilliertem Wasser gespült, getrocknet
und der Formgebung unterzogen.
Eine Polypropylen-Kupfer-Elektrode wird gemäß Beispiel 1 herge
stellt. Die Leiterstege werden durch galvanisches Vergolden mit
einem handelsüblichen cyanidischen Goldbad aus der Schliffebene
um ca. 2µm hervorgehoben. Diese Nachvergoldung erfolgt bei 2
mA/cm2 (bezogen auf die Gesamtoberfläche des Schliffes) inner
halb von 2 Minuten. Die so erhaltene Elektrode verhält sich bei
voltametrischen Messungen wie eine reine Goldelektrode.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Mikroelektrodenarrays aus Glas
oder thermoplastischen Werkstoffen, gekennzeichnet durch die
Verfahrensschritte,
- 1. Kontaktierung von Glaspulver oder thermoplastischem Pulver mit einem Aktivator,
- 2. gegebenenfalls Reduktion des Aktivators,
- 3. Metallisierung mittels eines chemischen Metallabschei dungsbades,
- 4. Formgebung durch Sinter- oder Schmelzprozesse.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Formkörper nach dem Preßvorgang geschliffen werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die thermoplastischen Werkstoffen in Form von Pulvern,
Folien oder Fasern vorliegen, wobei die Teilchendurchmesser
bzw. die Dicken der Fasern und Folien zwischen 5 bis 500µm
liegen.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß auf die thermoplastischen Werk
stoffe Metalle in einer Schichtdicke von 0,05 bis 50µm auf
gebracht werden.
5. Verwendung von edelmetallhaltigen Lösungen zur Aktivierung
der Oberfläche von Isolatoren zur Vorbereitung einer chemi
schen Metallabscheidung zur Herstellung von Mikroelektroden
arrays.
6. Verwendung von chemischen Metallabscheidungsbädern zur Her
stellung von Mikroelektrodenarrays.
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