DE4130078A1 - Protein-modifizierter zementhaltiger verbundwerkstoff - Google Patents

Protein-modifizierter zementhaltiger verbundwerkstoff

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DE4130078A1
DE4130078A1 DE19914130078 DE4130078A DE4130078A1 DE 4130078 A1 DE4130078 A1 DE 4130078A1 DE 19914130078 DE19914130078 DE 19914130078 DE 4130078 A DE4130078 A DE 4130078A DE 4130078 A1 DE4130078 A1 DE 4130078A1
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cement
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polymer
casein
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DE19914130078
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Dieter Dr Vollhardt
Klaus Dr Forkel
Georg Prof Dr Tomaschewski
Horst Dr Hermel
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ZENTRALINSTITUT fur ORGANISCH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/02Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing hydraulic cements other than calcium sulfates

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  • Structural Engineering (AREA)
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  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft einen Protein-modifizierten zementhaltigen Verbundwerkstoff auf der Basis von Zement-Polymer oder Zement- Polymer-Glasfaser-Kompositionen, wie er in der Baustoffindustrie für verschiedene Anwendungen benötigt wird.
Das Eigenschaftsbild zementhaltiger Verbundstoffe läßt sich durch verschiedenartige Beimischungen den Anwenderbedingungen anpassen. Verbundwerkstoffe mit hohen Elastizitätsmodulen bestehen üblicher­ weise aus Zement-Polymer-Glasfaser-Kompositionen, wobei bevorzugt hydraulischer Zement verwendet wird. Auch mit Kompositionen, die allein aus Zement und Polymeren bestehen, sind Verbundwerkstoffe herstellbar, die für bestimmte Anwendungsgebiete eine hinreichende mechanische und chemische Widerstandsfähigkeit aufweisen. Üblicherweise werden zur Herstellung dieser Verbundwerkstoffe Polymerdispersionen verwendet, die die Polymere als unlösliche Partikel enthalten. Die erzielbaren Produkteigenschaften werden hierbei entscheidend von der Partikelgröße bestimmt. Neben den überwiegend verwendeten synthetischen Polymeren werden auch natürliche Polymerstoffe für die Herstellung von zementhal­ tigen Verbundwerkstoffen vorgeschlagen. Beispielsweise ist aus der US-PS 42 03 674 bekannt, getrocknetes Blut in kolloidaler Form in hydraulischen Bindemitteln anzuwenden. Nachteil aller Polymerdis­ persionen verwendenden Verfahren ist jedoch, daß durch die unge­ lösten Polymerpartikel keine gute Wechselwirkung zwischen dem Zement und der Polymermatrix möglich ist, die die Voraussetzung für eine hohe Produktqualität darstellt.
Weiterhin beschreibt die US-PS 48 36 855 ein Verfahren, bei dem die Verarbeitbarkeit und die mechanischen Eigenschaften von hy­ draulischem Zement, Mörtel oder Beton durch die Behandlung mit natürlichen wasserlöslichen Proteinen, Polypeptiden bzw. Amino­ säuren oder deren Mischungen mit milchsäureproduzierenden Bak­ terienstämmen in Gegenwart von Kohlehydraten verbessert werden sollen.
Da die durch die milchsäureproduzierenden Bakterienstämme bewirk­ ten Modifizierungen der wasserlöslichen Proteine unkontrolliert verlaufen ist hierbei keine hinreichende Reproduzierbarkeit der Endproduktqualität gewährleistet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin einen Verbundwerkstoff auf der Basis von Zement-Polymer- oder Zement-Polymer-Glasfaser-Kompo­ sitionen mit verbesserten mechanischen und chemischen Eigenschaf­ ten, insbesondere mit einer hohen chemischen Stabilität, zur Ver­ fügung zu stellen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Gemisch der Ausgangskomponenten des Verbundwerkstoffs eine wäßrige Pro­ teinlösung enthält, die einen Proteingehalt von 2 bis 25 Ma.-% aufweist und 1 bis 80 Ma.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt des Proteins, eines Härtungsmittels enthält.
Als Härtungsmittel eignen sich aliphatische Aldehyde (zum Beispiel Form-, Acetat-, Propion-, Butyraldehyd) und aromatische Aldehyde wie Benz-, o- und p-Hydroxyanisaldehyd. Als weitere Härtungsmittel sind Cyanursäurechlorid und Chromationen liefernde Verbindungen wie Ammoniumdichromat einsetzbar.
Die erfindungsgemäßen Protein-modifizierten Verbundwerkstoffe zeichnen sich dadurch aus, daß die kontrolliert modifizierten Pro­ teine in der Bindemittelmatrix fest verankert sind. Auch sind bei den Zement-Polymer-Glasfaser-Kompositionen keine durch das Auftre­ ten basischer Porenflüssigkeit bedingten negativen Eigenschafts­ veränderungen im Verbundwerkstoff zu beobachten. Die erfindungsge­ mäßen Protein-modifizierten Verbundwerkstoffe weisen sehr gute me­ chanische Verbundeigenschaften und eine hohe chemische Stabilität auf.
Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Beispiele noch näher erläutert.
Beispiel 1 Herstellung der Caseingrundlösung
3000 g Casein, 760 g Borax und 2 g E 30 (Natrium-Alkansulfonat mittlerer C-Kettenlänge, Hersteller: Leuna-Werke) werden mit 21 l Wasser gemischt und 4,5 Stunden bei 50 bis 60°C gerührt. Nach dem Abkühlen ist die Lösung verwendbar und durch die Zugabe von 60 g Phenol über Wochen lagerfähig.
  • a) Dieser Caseingrundlösung werden unter Rühren 5 Ma.-% Acet­ aldehyd zugefügt. Anschließend werden 1000 g Portlandzement mit 500 g dieser wäßrigen Acetaldehyd-Caseinlösung intensiv ge­ mischt. Die erhaltene homogene Mischung bindet nach kurzer Zeit ab.
  • b) Zu 10 Teilen der Caseingrundlösung wird 1 Teil einer 3%igen Ammoniumdichromatlösung zugegeben. Anschließend werden 1000 g Portlandzement mit 500 g dieser wäßrigen mit Chromationen modi­ fizierten Caseinlösung intensiv gemischt. Die erhaltene homo­ gene Mischung bindet nach kurzer Zeit ab.
  • c) Dieser Caseingrundlösung werden unter Rühren 3 Ma.-% Propion­ aldehyd zugefügt. Anschließend werden 1000 g Portlandzement, 30 g gekürzte E-Glasseidenfasern und 425 g der Propionaldehyd­ Caseinlösung gemischt und zu 160×40×10 mm großen Formkör­ pern verarbeitet.
Zum Vergleich werden aus 1000 g Portlandzement, 400 g Wasser und 30 g gekürzten E-Glasseidenfasern Formkörper der gleichen Dimen­ sion hergestellt.
Nach 70tägiger Lagerung der Probekörper bei Zimmertemperatur in feuchter Atmosphäre ist die Biegezugfestigkeit der caseinmodifi­ zierten Glasfaser-Zement-Proben um den Faktor 4,5 höher als bei den nichtmodifizierten Glasfaser-Zement-Proben.
Beispiel 2 Herstellung der Gelatinegrundlösung
200 g Gelatine werden in 1500 g Wasser bei Raumtemperatur minde­ stens drei Stunden unter gelegentlichem Umrühren gequollen. An­ schließend wird die Gelatine bei 40 bis 60°C ebenfalls unter ge­ legentlichem Umrühren zu einer klaren kolloidalen Lösung aufge­ schmolzen.
  • a) Der Gelatinegrundlösung werden ebenfalls bei 40 bis 60°C 160 g Cyanursäurechlorid, gelöst in 500 g Wasser zugesetzt. An­ schließend werden 500 g Portlandzement mit 250 g dieser Gela­ tinelösung intensiv gemischt. Die erhaltene homogene Mischung bindet nach kurzer Zeit ab.
  • b) Der Gelatinegrundlösung werden ebenfalls bei 40 bis 60°C 160 g Cyanursäurechlorid, gelöst in 500 g Wasser zugesetzt. An­ schließend werden aus 500 g Portlandzement, 15 g gekürzter Glasseide und 200 g dieser Gelatinelösung 160×40×10 mm große Formkörper hergestellt.
Zum Vergleich werden aus 500 g Portlandzement, 200 g Wasser und 15 g gekürzten E-Glasseidenfasern Formkörper der gleichen Dimen­ sion hergestellt.
Nach 70tägiger Lagerung der Probekörper bei Zimmertemperatur in feuchter Atmosphäre ist die Biegezugfestigkeit der gelatinemodifi­ zierten Glasfaser-Zement-Proben um den Faktor 3,8 höher als bei den nichtmodifizierten Glasfaser-Zement-Proben.

Claims (3)

1. Protein-modifizierter zementhaltiger Verbundwerkstoff auf der Basis von Zement-Polymer- oder Zement-Polymer-Glasfaserkomposi­ tionen, dadurch gekennzeichnet, daß seine Ausgangskomponenten eine wäßrige Proteinlösung enthalten, die einen Proteingehalt von 2 bis 25 Ma.-% aufweist und 1 bis 80 Ma.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt des Proteins, eines Härtungsmittels ent­ hält.
2. Protein-modifizierter zementhaltiger Verbundwerkstoff nach An­ spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Protein Casein oder Gelatine eingesetzt werden.
3. Protein-modifizierter zementhaltiger Verbundwerkstoff nach An­ spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Härtungsmittel ali­ phatische oder aromatische Aldehyde, Cyanursäure oder Chromat­ ionen darstellen.
DE19914130078 1991-09-06 1991-09-06 Protein-modifizierter zementhaltiger verbundwerkstoff Withdrawn DE4130078A1 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4421722A1 (de) * 1994-06-21 1996-01-04 Sueddeutsche Kalkstickstoff Fließmittel für zementhaltige Bindemittelsuspensionen
WO1999022083A1 (de) * 1997-10-23 1999-05-06 Betomax Kunststoff- Und Metallwarenfabrik Gmbh & Co. Kg. Dichtungsmaterial

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