DE4130078A1 - Protein-modifizierter zementhaltiger verbundwerkstoff - Google Patents
Protein-modifizierter zementhaltiger verbundwerkstoffInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B28/00—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
- C04B28/02—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing hydraulic cements other than calcium sulfates
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Description
Die Erfindung betrifft einen Protein-modifizierten zementhaltigen
Verbundwerkstoff auf der Basis von Zement-Polymer oder Zement-
Polymer-Glasfaser-Kompositionen, wie er in der Baustoffindustrie
für verschiedene Anwendungen benötigt wird.
Das Eigenschaftsbild zementhaltiger Verbundstoffe läßt sich durch
verschiedenartige Beimischungen den Anwenderbedingungen anpassen.
Verbundwerkstoffe mit hohen Elastizitätsmodulen bestehen üblicher
weise aus Zement-Polymer-Glasfaser-Kompositionen, wobei bevorzugt
hydraulischer Zement verwendet wird. Auch mit Kompositionen, die
allein aus Zement und Polymeren bestehen, sind Verbundwerkstoffe
herstellbar, die für bestimmte Anwendungsgebiete eine hinreichende
mechanische und chemische Widerstandsfähigkeit aufweisen.
Üblicherweise werden zur Herstellung dieser Verbundwerkstoffe
Polymerdispersionen verwendet, die die Polymere als unlösliche
Partikel enthalten. Die erzielbaren Produkteigenschaften werden
hierbei entscheidend von der Partikelgröße bestimmt.
Neben den überwiegend verwendeten synthetischen Polymeren werden
auch natürliche Polymerstoffe für die Herstellung von zementhal
tigen Verbundwerkstoffen vorgeschlagen. Beispielsweise ist aus der
US-PS 42 03 674 bekannt, getrocknetes Blut in kolloidaler Form in
hydraulischen Bindemitteln anzuwenden. Nachteil aller Polymerdis
persionen verwendenden Verfahren ist jedoch, daß durch die unge
lösten Polymerpartikel keine gute Wechselwirkung zwischen dem
Zement und der Polymermatrix möglich ist, die die Voraussetzung
für eine hohe Produktqualität darstellt.
Weiterhin beschreibt die US-PS 48 36 855 ein Verfahren, bei dem
die Verarbeitbarkeit und die mechanischen Eigenschaften von hy
draulischem Zement, Mörtel oder Beton durch die Behandlung mit
natürlichen wasserlöslichen Proteinen, Polypeptiden bzw. Amino
säuren oder deren Mischungen mit milchsäureproduzierenden Bak
terienstämmen in Gegenwart von Kohlehydraten verbessert werden
sollen.
Da die durch die milchsäureproduzierenden Bakterienstämme bewirk
ten Modifizierungen der wasserlöslichen Proteine unkontrolliert
verlaufen ist hierbei keine hinreichende Reproduzierbarkeit der
Endproduktqualität gewährleistet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin einen Verbundwerkstoff auf
der Basis von Zement-Polymer- oder Zement-Polymer-Glasfaser-Kompo
sitionen mit verbesserten mechanischen und chemischen Eigenschaf
ten, insbesondere mit einer hohen chemischen Stabilität, zur Ver
fügung zu stellen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Gemisch
der Ausgangskomponenten des Verbundwerkstoffs eine wäßrige Pro
teinlösung enthält, die einen Proteingehalt von 2 bis 25 Ma.-%
aufweist und 1 bis 80 Ma.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt des
Proteins, eines Härtungsmittels enthält.
Als Härtungsmittel eignen sich aliphatische Aldehyde (zum Beispiel
Form-, Acetat-, Propion-, Butyraldehyd) und aromatische Aldehyde
wie Benz-, o- und p-Hydroxyanisaldehyd. Als weitere Härtungsmittel
sind Cyanursäurechlorid und Chromationen liefernde Verbindungen
wie Ammoniumdichromat einsetzbar.
Die erfindungsgemäßen Protein-modifizierten Verbundwerkstoffe
zeichnen sich dadurch aus, daß die kontrolliert modifizierten Pro
teine in der Bindemittelmatrix fest verankert sind. Auch sind bei
den Zement-Polymer-Glasfaser-Kompositionen keine durch das Auftre
ten basischer Porenflüssigkeit bedingten negativen Eigenschafts
veränderungen im Verbundwerkstoff zu beobachten. Die erfindungsge
mäßen Protein-modifizierten Verbundwerkstoffe weisen sehr gute me
chanische Verbundeigenschaften und eine hohe chemische Stabilität
auf.
Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Beispiele noch näher
erläutert.
3000 g Casein, 760 g Borax und 2 g E 30 (Natrium-Alkansulfonat
mittlerer C-Kettenlänge, Hersteller: Leuna-Werke) werden mit 21 l
Wasser gemischt und 4,5 Stunden bei 50 bis 60°C gerührt. Nach dem
Abkühlen ist die Lösung verwendbar und durch die Zugabe von 60 g
Phenol über Wochen lagerfähig.
- a) Dieser Caseingrundlösung werden unter Rühren 5 Ma.-% Acet aldehyd zugefügt. Anschließend werden 1000 g Portlandzement mit 500 g dieser wäßrigen Acetaldehyd-Caseinlösung intensiv ge mischt. Die erhaltene homogene Mischung bindet nach kurzer Zeit ab.
- b) Zu 10 Teilen der Caseingrundlösung wird 1 Teil einer 3%igen Ammoniumdichromatlösung zugegeben. Anschließend werden 1000 g Portlandzement mit 500 g dieser wäßrigen mit Chromationen modi fizierten Caseinlösung intensiv gemischt. Die erhaltene homo gene Mischung bindet nach kurzer Zeit ab.
- c) Dieser Caseingrundlösung werden unter Rühren 3 Ma.-% Propion aldehyd zugefügt. Anschließend werden 1000 g Portlandzement, 30 g gekürzte E-Glasseidenfasern und 425 g der Propionaldehyd Caseinlösung gemischt und zu 160×40×10 mm großen Formkör pern verarbeitet.
Zum Vergleich werden aus 1000 g Portlandzement, 400 g Wasser und
30 g gekürzten E-Glasseidenfasern Formkörper der gleichen Dimen
sion hergestellt.
Nach 70tägiger Lagerung der Probekörper bei Zimmertemperatur in
feuchter Atmosphäre ist die Biegezugfestigkeit der caseinmodifi
zierten Glasfaser-Zement-Proben um den Faktor 4,5 höher als bei
den nichtmodifizierten Glasfaser-Zement-Proben.
200 g Gelatine werden in 1500 g Wasser bei Raumtemperatur minde
stens drei Stunden unter gelegentlichem Umrühren gequollen. An
schließend wird die Gelatine bei 40 bis 60°C ebenfalls unter ge
legentlichem Umrühren zu einer klaren kolloidalen Lösung aufge
schmolzen.
- a) Der Gelatinegrundlösung werden ebenfalls bei 40 bis 60°C 160 g Cyanursäurechlorid, gelöst in 500 g Wasser zugesetzt. An schließend werden 500 g Portlandzement mit 250 g dieser Gela tinelösung intensiv gemischt. Die erhaltene homogene Mischung bindet nach kurzer Zeit ab.
- b) Der Gelatinegrundlösung werden ebenfalls bei 40 bis 60°C 160 g Cyanursäurechlorid, gelöst in 500 g Wasser zugesetzt. An schließend werden aus 500 g Portlandzement, 15 g gekürzter Glasseide und 200 g dieser Gelatinelösung 160×40×10 mm große Formkörper hergestellt.
Zum Vergleich werden aus 500 g Portlandzement, 200 g Wasser und
15 g gekürzten E-Glasseidenfasern Formkörper der gleichen Dimen
sion hergestellt.
Nach 70tägiger Lagerung der Probekörper bei Zimmertemperatur in
feuchter Atmosphäre ist die Biegezugfestigkeit der gelatinemodifi
zierten Glasfaser-Zement-Proben um den Faktor 3,8 höher als bei
den nichtmodifizierten Glasfaser-Zement-Proben.
Claims (3)
1. Protein-modifizierter zementhaltiger Verbundwerkstoff auf der
Basis von Zement-Polymer- oder Zement-Polymer-Glasfaserkomposi
tionen, dadurch gekennzeichnet, daß seine Ausgangskomponenten
eine wäßrige Proteinlösung enthalten, die einen Proteingehalt
von 2 bis 25 Ma.-% aufweist und 1 bis 80 Ma.-%, bezogen auf
den Feststoffgehalt des Proteins, eines Härtungsmittels ent
hält.
2. Protein-modifizierter zementhaltiger Verbundwerkstoff nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Protein Casein oder
Gelatine eingesetzt werden.
3. Protein-modifizierter zementhaltiger Verbundwerkstoff nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Härtungsmittel ali
phatische oder aromatische Aldehyde, Cyanursäure oder Chromat
ionen darstellen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914130078 DE4130078A1 (de) | 1991-09-06 | 1991-09-06 | Protein-modifizierter zementhaltiger verbundwerkstoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914130078 DE4130078A1 (de) | 1991-09-06 | 1991-09-06 | Protein-modifizierter zementhaltiger verbundwerkstoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4130078A1 true DE4130078A1 (de) | 1993-03-11 |
Family
ID=6440281
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914130078 Withdrawn DE4130078A1 (de) | 1991-09-06 | 1991-09-06 | Protein-modifizierter zementhaltiger verbundwerkstoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4130078A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4421722A1 (de) * | 1994-06-21 | 1996-01-04 | Sueddeutsche Kalkstickstoff | Fließmittel für zementhaltige Bindemittelsuspensionen |
WO1999022083A1 (de) * | 1997-10-23 | 1999-05-06 | Betomax Kunststoff- Und Metallwarenfabrik Gmbh & Co. Kg. | Dichtungsmaterial |
-
1991
- 1991-09-06 DE DE19914130078 patent/DE4130078A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4421722A1 (de) * | 1994-06-21 | 1996-01-04 | Sueddeutsche Kalkstickstoff | Fließmittel für zementhaltige Bindemittelsuspensionen |
WO1999022083A1 (de) * | 1997-10-23 | 1999-05-06 | Betomax Kunststoff- Und Metallwarenfabrik Gmbh & Co. Kg. | Dichtungsmaterial |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |