DE4129528A1 - Verwendung der fettsaeureester von alkadienylethern von polyolen als reaktivverduenner - Google Patents
Verwendung der fettsaeureester von alkadienylethern von polyolen als reaktivverduennerInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der Fett
säureester von Alkadienylethern von Polyolen, von deren Hydroxyl
gruppen mindestens eine mit einer Alkadienylgruppe verethert ist
und die restlichen freien Hydroxylgruppen mit ungesättigten Fett
säuren mit 6 bis 22 C-Atomen verestert sind, als Reaktivverdünner
in oxidativ trocknenden Lacken sowie ein Verfahren zur Herstellung
der Fettsäureester sowie Reaktivverdünner, die zusätzlich unge
sättigte Ester von ungesättigten Fettsäuren und Polyolen enthalten.
Oxidativ trocknende Lacke, vor allem auf Basis von Alkydharzen, ha
ben aufgrund ihrer gegenüber den Öllacken überlegenen Trocknungs
geschwindigkeit und Filmeigenschaften wie Beständigkeit, Glanzge
bung, Glanzhaltung und Härte einen bedeutenden Platz in der Lack
technologie. Alkydharze sind Kondensationsprodukte von Fettsäuren,
Dicarbonsäuren und Polyalkoholen, die bei Einbau von vernetzungs
fähigen Fettsäuren autoxidativ trocknen können. Um die Verarbei
tungsviskosität der Alkydharze einstellen zu können, sind Verdünner
notwendig. Lange Zeit wurden dazu beträchtliche Mengen an organi
schen Lösungsmitteln eingesetzt, die aus heutiger Sicht jedoch ver
mieden werden sollen. Einen Lösungsweg, organische Lösungsmittel zu
reduzieren, bieten Reaktivverdünner, die im Idealfall ein mit üb
lichen Lacklösemitteln vergleichbares Lösungsvermögen und Viskosi
tätsverhalten besitzen, jedoch nicht oder kaum flüchtig sind und
unter chemischem Einbau im Vernetzungssystem des Lackfilms verblei
ben. Bekannte Reaktivverdünner sind beispielsweise ungesättigte
Polyolester, die durch Veresterung von ungesättigten Fettsäuren mit
Polyolen wie Trimethylolpropan oder Pentaerythrit erhalten werden.
Diese sogenannten synthetischen halbtrocknenden Öle zeigen einen
Reaktivverdünner-Effekt, sind nicht flüchtig und werden auch
wunschgemäß in den trocknenden Film eingebaut, aber die lacktech
nischen Eigenschaften sind nicht zufriedenstellend. So ist die
Trocknungsgeschwindigkeit, Durchtrocknung und Filmhärte nicht
besser als bei reinen Öllacken. Zudem wird mit steigender Menge an
Reaktivverdünner eine unerwünschte Vergilbung und Runzelneigung der
Lackoberfläche beobachtet.
Aus dem BMFT-Forschungsbericht T 85-005 "Neue oxidativ vernetzende
Lacksysteme mit hohem Festkörpergehalt" von R. Dhein, E. Eimers, K.
Euter und G. Ruf, Bayer AG, Krefeld, Jan. 1985 ist es bekannt, daß
Butadienhomopolymere wie das trimere Dodecatetraen-1,3,6,10 und
deren Isomere einen meßbaren Reaktivverdünnereffekt zeigen. Jedoch
neigt bei deren Verwendung der Lackfilm zu Vergilbungen und zu ei
ner gerunzelten Lackoberfläche. In dem gleichen Forschungsbericht
werden Reaktionsprodukte von Butadien mit ungesättigten Carbonsäu
reestern beschrieben, die jedoch nur geringe Wirkung als Reaktiv
verdünner haben. So treten immer wieder bei zudem schlechten
Trocknungszeiten Runzelbildungen der Lackoberfläche auf. Abgesehen
davon sind die Verbindungen nur in geringen Mengen zugänglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Reaktivverdünner zur
Verfügung zu stellen, die ein gutes Lösungsvermögen und Viskosi
tätsverhalten aufweisen. Zudem sollten sie die Trocknungseigen
schaften der Harze nicht wesentlich verschlechtern und Glanz, die
Härte und Glätte des Lackfilms nicht beeinträchtigen. Letztendlich
sollten die Reaktivverdünner eine geringe Flüchtigkeit und mög
lichst geringen Eigengeruch zeigen sowie toxikologisch unbedenk
licher sein als die organischen Lacklösemittel.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß Fettsäureester von Alka
dienylethern von Polyolen, von deren Hydroxylgruppen mindestens
eine mit einer Alkadienylgruppe verethert ist, den Anforderungen
gerecht werden.
Ein Gegenstand der Erfindung ist demgemäß die Verwendung von Fett
säureestern von Alkadienylethern von Polyolen, von deren Hydroxyl
gruppen mindestens eine mit einer Alkadienylgruppe verethert und
deren restliche freie Hydroxylgruppen mit ungesättigten Fettsäuren
mit 6 bis 22 C-Atomen verestert sind, als Reaktivverdünner in oxi
dativ trocknenden Lacken.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfah
ren zur Herstellung von Fettsäureestern von Alkadienylethern von
Polyolen, von deren Hydroxylgruppen mindestens eine mit einer Octa
dienylgruppe verethert ist, indem man zunächst
- a) Polyole mit konjugierten Dienen in Gegenwart von Palladiumka talysatoren, Phosphinen und gegebenenfalls aliphatischen Mono alkoholen umsetzt, wobei man pro zu verethernde Hydroxylgruppe 1,0 bis 10 Mol konjugierte Diene einsetzt und anschließend
- b) die restlichen freien Hydroxylgruppen mit ungesättigten Fett säuren mit 6 bis 22 C-Atomen in einem Äquivalentverhältnis von Carboxylgruppen Hydroxylgruppen von 0,5 : 1 bis 1 : 1 ver estert.
Polyole im Sinne der Erfindung sind Verbindungen mit 2 bis 6 Hy
droxylgruppen und 2 bis 25 C-Atomen. Von den Diolen sind bevorzugt
Diole mit 2 bis 25 C-Atomen, vorzugsweise gesättigte aliphatische
Diole und insbesondere die alpha-omega-Diole davon. Beispiele für
geeignete Diole sind Ethylenglykol, Neopentylglykol, 1,6-Hexandiol,
1,8-Octandiol, 1,10-Decandiol, 1,12-Dodecandiol, 1,15-Pentadecan
diol, 1,16-Hexadecandiol und/oder 1,18-Octadecandiol. Von den Poly
olen werden bevorzugt aliphatische Polyole mit 3 bis 6 Hydroxyl
gruppen und insbesondere solche ausgewählt aus der Gruppe Trimethy
lolpropan, Glycerin, Pentaerythrit, Diglycerin, Ditrimethylolpropan
und Dipentaerythrit. Ganz besonders bevorzugt werden aliphatische
Polyole mit 3 und/oder 4 Hydroxylgruppen und insbesondere Trimethy
lolpropan, Glycerin und/oder Pentaerythrit eingesetzt.
Unter den konjugierten Dienen sind aliphatische und/oder cycloali
phatische Kohlenwasserstoffverbindungen zu verstehen, die 4 bis 20
C-Atome und zwei Doppelbindungen aufweisen, die zueinander konju
giert sind. Geeignete Diene sind 1,3-Butadien, Dimethylbutadien,
1,3-Pentadien, 1,3- oder 2,4-Hexadien, 1,3-Cyclooctadien und Iso
pren. Insbesondere geeignete konjugierte Diene sind 1,3-Butadien,
Dimethylbutadien, Isopren und/oder 1,3-Pentadien und von diesen
wird 1,3-Butadien bevorzugt.
Die Alkadienylether von Polyolen werden durch die an sich bekannte
Telomerisation von konjugierten Dienen in Gegenwart der bereits
beschriebenen Polyole hergestellt. So ist beispielsweise aus der
amerikanischen Patentschrift US 40 06 192 die Herstellung von Di-
und Tri-1-(2,7-octadienylether) von Trimethylolpropan bekannt und
aus der Zeitschrift Zh. Org. Khem 16(6), 1157 bis 61 (1980) die
Herstellung von Mono- und Di-1-(2,7octadienylether) von 1,4-Butan
diol, 1,2-Propylenglykol, Glycerin und 2-Hydroxyethoxyethanol be
kannt. Bevorzugt werden die Telomere gemäß dem in der internationa
len Patentanmeldung WO 90/13 531 beschriebenen Herstellungsverfahren
in Gegenwart von geringen Mengen an Palladiumkatalysatoren herge
stellt. Demnach werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren zunächst
in der Verfahrensstufe a) die bereits beschriebenen Polyole mit den
konjugierten Dienen in Gegenwart von Palladiumkatalysatoren, Phos
phinen und gegebenenfalls aliphatischen Monoalkoholen umgesetzt,
wobei zu beachten ist, daß pro Hydroxylgruppe, die mit der Alka
dienylgruppe verethert werden soll, 1,0 bis 10 Mol konjugierte
Diene, vorzugsweise 2 bis 4 Mol und insbesondere 2 bis 3 Mol kon
jugierte Diene eingesetzt werden. Bevorzugt findet die Telomeri
sation im Verfahrensschritt a) in Gegenwart von 0,001 bis 1 Gew.% -
bezogen auf Polyol - Palladiumkatalysatoren statt, wobei Palladium
vorzugsweise in der Oxidationsstufe 0 und/oder 2 in Form einer Ver
bindung vorliegt. Geeignete Palladiumkatalysatoren sind Palla
dium(II)acetylacetonat, Bis(allyl)palladium(II), Bis(cycloocta
dien)palladium(II), Palladium(II)chlorid, Palladium(II)acetat
und/oder Allylpalladium(II)chlorid. Zweckmäßigerweise wird die
Telomerisation in Gegenwart von 0,001 bis 1 Gew.% - bezogen auf
Polyol - Palladium(II)acetylacetonat durchgeführt. Als Cokatalysa
toren sind alkylierte und/oder arylierte Phosphine in Kombination
mit den Palladiumkatalysatoren bei der Telomerisation zugegen. Vor
teilhafterweise wird die Umsetzung in Gegenwart von Phosphinen in
Mengen 0,001 bis 1 Gew.% - bezogen auf Polyol - durchgeführt und
insbesondere in Gegenwart von 0,001 bis 1 Gew.% Triphenylphosphin.
Gewünschtenfalls kann die Umsetzung auch Gegenwart von aliphati
schen Monoalkoholen erfolgen. Als Monoalkohole werden bevorzugt
sekundäre und/oder tertiäre Alkohole und insbesondere Isopropanol
eingesetzt. Die Mengen an Monoalkoholen kann zwischen 10 bis 50
Gew.-% - bezogen auf Reaktionsmischung - betragen. Zweckmäßi
gerweise erfolgt die Umsetzung bei Temperaturen im Bereich von 40
bis 100°C, vorzugsweise 60 bis 80°C.
Im Sinne der Erfindung werden ganz besonders bevorzugt Fettsäure
ester von Octadienylethern von Rolyolen verwendet. Bei den Octa
dienylgruppen handelt es sich um Struktureinheiten der Summenformel
C8H13, die den Strukturformeln
entsprechen, wobei die 2,7-Octadien-1-ylgruppe bevorzugt bei der
Umsetzung von Butadien mit Polyolen gemäß Verfahrensschritt a) ent
steht.
Bei der Umsetzung gemäß Verfahrensschritt a) muß selbstverständlich
durch geeignete Wahl der Mengenverhältnisse der Reaktionspartner
darauf geachtet werden, daß Alkadienylether entstehen, die min
destens noch über eine freie Hydroxylgruppe verfügen, die mit den
ungesättigten Fettsäuren in dem Verfahrensschritt b) verestert wer
den. Da es sich bei der Telomerisation gemäß Verfahrensschritt a)
um Gleichgewichtsreaktionen handelt, kann es vorkommen, daß auch
vollständig mit Alkadienylgruppen veretherte Polyole anfallen. So
lange es sich um untergeordnete Mengen handelt, vorzugsweise unter
25 Gew.-% - bezogen auf anfallende Reaktionsmischung nach Verfah
rensschritt a), ist dies im Sinne der Verwendung als Reaktivver
dünner vertretbar. Bei höheren Mengen an vollständig veretherten
Polyolen empfiehlt sich eine Abtrennung, vorzugsweise auf destilla
tivem Wege. Ein Maß zur Kontrolle ausreichender freier Hydroxyl
gruppen im statistischem Mittel ist die Hydroxylzahl, bestimmbar
nach DIN 53240. Nach der Gleichung Hydroxylzahl = 56 110 : Moleku
largewicht kann der Fachmann leicht bestimmen, welche Hydroxylzahl
er mindestens haben muß, damit er im statistischen Mittel mit einer
freien Hydroxylgruppe rechnen kann. Ein Vergleich mit der nach DIN
53 240 bestimmten Hydroxylzahl weist dem Fachmann den Weg, ob eine
Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erhalten nach Verfahrensschritt
a) notwendig ist. Beispielsweise eignen sich die Telomerisations
produkte von 1,6-Hexandiol und Butadien mit Hydroxylzahlen im Be
reich von 230 bis 250 und/oder die Telomerisationsprodukte von Gly
cerin und Butadien mit Hydroxylzahlen im Bereich von 172 bis 560.
Bevorzugt im Sinne der Erfindung werden Alkadienylether von Poly
olen, die lediglich eine freie Hydroxylgruppe aufweisen. Bei Alka
dienylethern von Polyolen mit 3 bis 6 Hydroxylgruppen werden dem
entsprechend solche bevorzugt, die auch nur eine freie Hydroxyl
gruppe aufweisen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden im Reaktionsschritt b)
die freien Hydroxylgruppen verestert mit ungesättigten Fettsäuren
mit 6 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise mit 12 bis 22 C-Atomen. Die
ungesättigten Fettsäuren sind vorzugsweise mehrfach ungesättigt wie
Linol- und/oder Linolensäure. Insbesondere geeignet sind natürliche
Mischungen von ungesättigten Fettsäuren, wie sie aus den natür
lichen Triglycerinen erhältlich sind, beispielsweise aus Sonnen
blumenöl, Sojabohnenöl, Leinöl und/oder Tallöl. Ebenso geeignet
sind die Konjuenfettsäuren wie die vom Typ Pflanzen-Fettsäure
und/oder Rizinen-Fettsäure.
Die ungesättigten Fettsäuren werden erfindungsgemäß in solchen Men
gen eingesetzt, die einem Äquivalentverhältnis von Carboxylgruppen
: Hydroxylgruppen von 0,5 : 1 bis 1 : 1, vorzugsweise von 0,8 : 1
bis 0,95 : 1 entsprechen. Die Veresterung selber wird nach bekann
ten Methoden, beispielsweise gemäß Ullmann′s Encyclopädie der tech
nischen Chemie, Band 11, 4. neubearbeitete Auflage, Verlag Chemie,
Weinheim, 1976, Seite 91 bis 93 durchgeführt. Vorzugsweise erfolgt
die Veresterung in Gegenwart von Veresterungskatalysatoren wie
p-Toluolsulfonsäure oder organischen Zinnverbindungen, und bevor
zugt unter Inertgasatmosphäre bei Temperaturen zwischen 140 bis 240°C.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden die Fettsäuren im
leichten Unterschuß, vorzugsweise im molaren Verhältnis von Fett
säuren: freien Hydroxylgruppen von 0,8 : 1 bis 0,95 : 1 eingesetzt.
Zweckmäßigerweise wird die Veresterung solange geführt, bis die
Reaktionsmischung eine Säurezahl unter 25, vorzugsweise unter 20
aufweist. Die nicht veresterte, restliche ungesättigte Fettsäure
wird dann mit Alkoholen, vorzugsweise mit einem oder mehreren der
aufgeführten Polyole und insbesondere mit Polyolen mit 3 bis 6 Hy
droxylgruppen auf übliche Weise nachverestert, vorzugsweise bis zu
einer Säurezahl unter 3, insbesondere unter 2.
Die bereits beschriebenen Fettsäureester von Alkadienylethern wer
den als Reaktivverdünner in oxidativ trocknenden Lacken, vorzugs
weise auf Basis von Alkydharzen und/oder Polybutadienharzen und
insbesondere auf Basis von Polybutadienharzen verwendet.
Die erfindungsgemäß verwendeten Esterverbindungen können alleine
oder in Mischung mit Estern von ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis
22 C-Atomen und Polyolen der beschriebenen Art verwendet werden.
Derartige Mischungen können, wie bereits bei der Beschreibung der
Veresterung erwähnt, in situ hergestellt werden, oder indem man
beide ungesättigte Esterverbindungen miteinander vermischt. Dement
sprechend sind ein weiterer Gegenstand der Erfindung Reaktivver
dünner, die aus
a) 50 bis 95 Gew.-% Fettsäureester von Alkadienylethern von Poly olen, von deren Hydroxylgruppen mindestens eine mit einer Alka dienylgruppe verethert ist und deren restliche freie Hydroxyl gruppen verestert sind mit ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen sind, und aus
b) 5 bis 50 Gew. -96 Esterverbindungen von ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen und Polyolen mit 2 bis 6 Hydroxylgruppen und mit 2 bis 25 C-Atomen
bestehen.
a) 50 bis 95 Gew.-% Fettsäureester von Alkadienylethern von Poly olen, von deren Hydroxylgruppen mindestens eine mit einer Alka dienylgruppe verethert ist und deren restliche freie Hydroxyl gruppen verestert sind mit ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen sind, und aus
b) 5 bis 50 Gew. -96 Esterverbindungen von ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen und Polyolen mit 2 bis 6 Hydroxylgruppen und mit 2 bis 25 C-Atomen
bestehen.
Prinzipiell werden die Fettsäureester der Alkadienylether alleine
oder in Mischung mit anderen ungesättigten Estern als Reaktivver
dünner in üblichen Mengen, vorzugsweise in Mengen von 5 bis 50
Gew.-% - bezogen auf Festkörpergehalt des Lackes - verwendet.
Sie zeigen ein gutes Lösevermögen, insbesondere für Polybutadien
harze. Zudem sind die erhaltenen Lackoberflächen glatt, glänzend
und hart.
In einem Stahlautoklaven wurden 28,8 g (313 mMol) Glycerin, 0,003 g
(0,0125 mMol) Palladium(II)acetylacetonat, 0,0066 g (0,025 mMol)
Triphenylphosphin und 35 mMol Isopropylalkohol vorgelegt. Der Auto
klav wurde insgesamt 3 mal evakuiert und mit Argon gespült. Im An
schluß wurde mit Hilfe eines Hebers 37,8 g (700 mMol) Butadien-1,3
in den Reaktor überführt. Der Autoklav wurde verschlossen und 12
Stunden bei 70°C gehalten. Nach Abkühlen und Entspannen wurde eine
farblose bis blaß-gelbe Flüssigkeit erhalten, von der Isopropylal
kohol sowie das als Nebenprodukt gebildete Octatrien bei 50°C und
0,5 bar mit Hilfe eines Rotationsverdampfers befreit wurde. Nach
der GLC-Methode wurde folgende Produktverteilung (Flächenprozent)
gefunden: 41% Monooctadienylether, 57% Dioctanylether und 2%
Trioctadienylether. Die GLC-Ergebnisse basieren auf mit Trimethyl
silan derivatisierte Produkte unter den folgenden Bedingungen: Su
pelko SPB-5 Column, Temperatur von 200 bis 300°C, wobei pro Minute
10°C erhöht wurde. Weitere Kenndaten der Reaktionsmischung sind
die Hydroxylzahl von 360 und die Jodzahl (bestimmt nach DGF CV,
11b) von 289.
In einer Veresterungsapparatur mit Wasserabscheider und unter
Stickstoffleitung wurden 150 g der nach Beispiel I hergestellten
Reaktionsmischung zusammen mit 256 g Sonnenblumenfettsäure (Kenn
daten: Säurezahl = 200, Jodzahl = 140) in Gegenwart von 1,2 g eines
Veresterungskatalysators auf Zinnbasis (SwedcatR 3, der Firma Swed
stab) und 100 ml Xylol bei 190 bis 200°C verestert. Azeotrop wurde
laufend Wasser abgeschieden (13 ml), bis die Säurezahl nach 8
Stunden bei ca. 18 (DIN 53 402) lag. Nach Abkühlung der Reaktions
mischung wurden 9 g Glycerin zugegeben und wieder auf die Vereste
rungstemperatur zwischen 190 bis 200°C gebracht und solange azeo
trop nachverestert, bis die Säurezahl 1,6 war. Hierfür wurde noch
mals eine Stunde benötigt. Anschließend wurde das Xylol im Vakuum
abdestilliert.
Analog Beispiel 1 wurde der Alkadienylether des Glycerins ver
estert. In gleichen Mengenverhältnissen und unter gleichen Ver
esterungsbedingungen wurde jedoch nun anstelle der Sonnenblumen
fettsäure die Konjuenfettsäure mit den Kenndaten Säurezahl 200,
Jodzahl 150 verestert. Nach Erreichen einer Säurezahl von 15 wurden
5,7 g Glycerin zugefügt und azeotrop nachverestert bis eine Säure
zahl unter 1 erreicht war.
Es wurde ein Weißlack hergestellt. Als Bindemittel wurde das in der
deutschen Offenlegungsschrift DE 34 42 20 in Beispiel 2 beschrie
bene Harz aus epoxidiertem Polybutadien und ungesättigter Fettsäure
eingesetzt. Man erhält das Bindemittel, indem man miteinander um
setzt
300 g epoxidiertes Polybutadien (Lithene® PM epox, der Chemetall;
Gew.-% Epoxidsauerstoff 3,2; Isomerenverteilung (%): cis 1,4
:15-25; trans 1,4:30-40; 1,2 Vinyl: 50; Molgewicht 1500)
285 g modifizierte Sonnenblumenöl-Fettsäure (Zusammensetzung: 2% Stearinsäure, 27% Ölsäure, 63% Linolsäure, 1% Linolensäu re, 1% Arachinsäure)
1 g Katalysator Swedcat 3 (Swedstab AB) (saure zinnorganische Verbindung)
100 ml Xylol/Stickstoff als Inertgas.
285 g modifizierte Sonnenblumenöl-Fettsäure (Zusammensetzung: 2% Stearinsäure, 27% Ölsäure, 63% Linolsäure, 1% Linolensäu re, 1% Arachinsäure)
1 g Katalysator Swedcat 3 (Swedstab AB) (saure zinnorganische Verbindung)
100 ml Xylol/Stickstoff als Inertgas.
Der Ansatz wurde aufgeheizt, dabei wurde soviel Xylol ab
destilliert, bis sich die Temperatur auf 230-240°C einstellte.
Es wurden azeotrop 9,5 ml Kondensat (Reaktionswasser) abgeschieden.
Das Lösungsmittel wurde dann durch Vakuum-Destillation entfernt.
Die Gesamtreaktionszeit betrug 6 bis 8 Stunden, die Säurezahl des
Harzes war 6,6 ml KOH pro Gramm, die Cone und Plate-Viskosität bei
25°C betrug ca. 3500 mPa · s.
Aus 123,0 g Bindemittel, 30,0 g aromatenfreiem Benzin (Shellsol
TDR und 367,0 g Titandioxidpigmenten) (Kronus RN 56R) wurde im
Dissolver bei 10000 Upm nach 10 Minuten eine Mahlpaste erhalten.
520 g der Mahlpaste wurden versetzt mit 317,0 g Bindemittel, 10,0 g
Methylethylketonoxim, 24,0 g Propylenglykolmonomethylether
(Arcosolv PMR), 4,8 g Zirkoniumoctoat mit 6 Gew.-% Zirkonium, 4,8 g
Bleioctoat mit 24 Gew.-% Blei, 2,4 g Kobaltoctoat mit 6 Gew.-% ko
balt, 69,0 g aromatenfreiem Benzin (Shellsol TDR) und 110,0 g Reak
tivverdünner nach Beispiel 1 oder 2. Man erhielt einen Weißlack mit
einem Festkörpergehalt von 86,8 Gew.-%.
In Tabelle 1 sind die Eigenschaften des Lacks aufgeführt.
Claims (10)
1. Verwendung der Fettsäureester von Alkadienylethern von Poly
olen, von deren Hydroxylgruppen mindestens eine mit einer Alka
dienylgruppe verethert ist und deren restliche freie Hydroxyl
gruppen mit ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen ver
estert sind, als Reaktivverdünner in oxidativ trocknenden
Lacken.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polyole 2 bis 25 C-Atome und 2 bis 6 Hydroxylgruppen tragen.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polyole aliphatische Polyole mit 3 bis 6 Hydroxylgruppen, vor
zugsweise ausgewählt aus der Gruppe Trimethylolpropan, Penta
erythrit, Glycerin, Diglycerin, Ditrimethylolpropan und Dipen
taerythrit sind.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ungesättigten Fettsäuren 12 bis 22 C-Atome
haben und einfach und/oder mehrfach ungesättigt sind.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß Fettsäureester von Octadienylethern von Polyolen
verwendet werden.
6. Verfahren zur Herstellung von Fettsäureestern von Alkadienyl
ethern von Polyolen, von deren Hydroxylgruppen mindestens eine
mit einer Alkadienylgruppe verethert ist, indem man zunächst
- a) Polyole mit konjugierten Dienen in Gegenwart von Palladium katalysatoren, Phosphinen und gegebenenfalls aliphatischen Monoalkoholen umsetzt, wobei man pro zu verethernde Hy droxylgruppe 1,0 bis 10 Mol konjugierte Diene einsetzt, und anschließend
- b) die restlichen freien Hydroxylgruppen mit ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen in einem Äquivalentverhält nis von Carboxylgruppen: Hydroxylgruppen von 0,5:1 bis 1:1 verestert.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Polyole in Gegenwart von 0,001 bis 1 Gew.% - bezogen auf Polyol
- Palladium(II)acetylacetonat umsetzt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzei
chnet, daß man die Polyole in Gegenwart von 0,001 bis 1 Gew.% -
bezogen auf Polyol - Triphenylphosphin umsetzt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzei
chnet, daß man die freien Hydroxylgruppen mit einem Unterschuß
an Fettsäuren verestert, vorzugsweise im molaren Verhältnis von
Fettsäure: freie Hydroxylgruppe von 0,8:1 bis 0,95:1.
10. Reaktivverdünner für oxidativ trocknende Lacke bestehend aus
- a) 50 bis 95 Gew.% Polyolen, von deren Hydroxylgruppen min destens eine mit einer Alkadienylgruppe verethert ist und deren restliche freie Hydroxylgruppen verestert sind mit ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen, und
- b) 5 bis 50 Gew.% Esterverbindungen von ungesättigten Fettsäu ren mit 6 bis 22 C-Atomen und Polyolen mit 3 bis 6 Hydroxyl gruppen und mit 2 bis 25 C-Atomen.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914129528 DE4129528A1 (de) | 1991-09-05 | 1991-09-05 | Verwendung der fettsaeureester von alkadienylethern von polyolen als reaktivverduenner |
PCT/EP1992/001963 WO1993005119A1 (de) | 1991-09-05 | 1992-08-26 | Verwendung der fettsäureester von alkadienylethern von polyolen als reaktivverdünner |
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DE19914129528 Withdrawn DE4129528A1 (de) | 1991-09-05 | 1991-09-05 | Verwendung der fettsaeureester von alkadienylethern von polyolen als reaktivverduenner |
Country Status (2)
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DE (1) | DE4129528A1 (de) |
WO (1) | WO1993005119A1 (de) |
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WO2004069969A2 (de) * | 2003-02-10 | 2004-08-19 | Basf Coatings Ag | Ester konjugiert ungesättigter carbonsäuren (konjugensäurester) verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung |
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