DE4126807A1 - Verfahren zur erhoehung der kornfestigkeit von granulaten des ammoniumsulfates - Google Patents
Verfahren zur erhoehung der kornfestigkeit von granulaten des ammoniumsulfatesInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/24—Sulfates of ammonium
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05C—NITROGENOUS FERTILISERS
- C05C3/00—Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor
- C05C3/005—Post-treatment
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- Inorganic Chemistry (AREA)
- Fertilizers (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft die Erhöhung der Kornfestigkeit von
Granulaten des Ammoniumsulfates durch Verwendung eines Zu
satzes.
Ammoniumsulfat wird in großen Mengen bei organisch-chemischen
Umsetzungen sowie bei der Gasreinigung erhalten. Es findet
hauptsächlich als Düngemittel in der Landwirtschaft Verwen
dung, hat aber aufgrund seiner Feinkörnigkeit Nachteile, die
die Lagerung, den Transport und die Ausbringung betreffen
und insbesondere durch hohe Staubbelästigung und geringe
Streubreiten charakterisiert sind. Aus diesem Grunde wird
Ammoniumsulfat granuliert. Dazu ist eine Vielzahl von Stof
fen als Binde- oder Gleitmittel bekannt (Pietsch: Roll pres
sing, London 1976), wie z. B. amphotere Oxide oder Hydroxide
des Fe(III), Cr(III), Al, Zr und Cu(II) (DE 12 47 352), am
monisiertes Superphosphat mit Gips (SU 3 58 303), Bentonit
mit Gips (EP 13 108) und Kaliumverbindungen mit Gips (DE
26 03 917). Der Behandlung von Ammoniumsulfat und anderen
Düngemitteln mit den verschiedensten Zusätzen schließt sich
üblicherweise eine Trocknungsstufe an (SU 1 92 766, DE 26 03 917,
FR 21 59 587, Kcim. Prom. 49 (1973) 6, 430-431). Nach
teilig an diesen Verfahren ist, daß der Stickstoffgehalt
des Düngemittels durch die zugesetzten Stoffe verringert
wird und im allgemeinen zusätzlicher Aufwand für die Trock
nung entsteht.
Unter den Verfahren zur Granulierung stellt das Kompaktie
ren eine prinzipiell geeignete Variante dar, deren Anwend
barkeit jedoch dadurch eingeschränkt wird, daß Ammonium
sulfat eine geringe Kristallplastizität besitzt. Daher wer
den bei üblichem Preßdruck Granulate mit für Ausstreuzwecke
nicht ausreichender Kornfestigkeit erhalten.
Es ist bekannt, die Hornfestigkeit preßgranulierten Ammonium
sulfates durch Zusatz wasserlöslicher Salze der Huminsäuren
in Mengen von 1 bis 3% (SU 3 04 233) bzw. huminsäurehaltiger
Gras- und Waldtorfe (US 36 17 237) zu erhöhen. Nachteilig an
dieser Verfahrensweise sind die schwankenden Eigenschaften
der Rohstoffe und die dadurch bedingte schlechte Reproduzier
barkeit der Ergebnisse.
Es ist weiterhin bekannt, daß die Kornfestigkeit von Preß
granulaten des Ammoniumsulfates durch Trocknung des kristal
linen Ammoniumsulfates bei 60 bis 80°C auf einen Wasserge
halt von 0,3 bis 0,8% und Zusatz von 5 bis 10% Harnstoff
vor dem Verpressen gesteigert wird (SU 1 67 766, SU 2 47 324,
SU 5 60 825). Nachteil dieser Verfahren ist die durch den
Harnstoffzusatz erhöhte Hygroskopizität des Ammoniumsulfates,
wodurch sich dessen Transport-, Lager- und Streueigenschaften
verschlechtern.
Das der Erfindung Zugrundeliegende Problem bestand darin,
ein Verfahren zu entwickeln, das die Erhöhung der Kornfe
stigkeit von Granulaten des Ammoniumsulfates in technisch
einfacher und reproduzierbarer Weise ohne nachteilige Be
einflussung des Stickstoffgehaltes und der Transport-, Lager-
und Streueigenschaften gestattet.
Erfindungsgemäß wird der Wassergehalt des für die Granulie
rung vorgesehenen Ammoniumsulfates auf einen Gehalt von klei
ner/gleich 1,3% eingestellt, und dem Ammoniumsulfat werden
vor dem Granulierprozeß 0,05 bis 5,00% eines Harnstoff-
Formaldehyd-Präkondensates, das pro Mol Harnstoff mindestens
ein Mol Formaldehyd enthält, zugesetzt, wobei der Wasserge
halt des Harnstoff-Formaldehyd-Präkondensates bei der Ein
stellung des Wassergehaltes des Ammoniumsulfates berücksich
tigt wird.
Die Feuchtigkeit des aus der Eindampfung von Ammoniumsulfat
lauge kommenden Ammoniumsulfatkristallisates wird, falls
erforderlich, in einem Trommeltrockner bei 60 bis 80°C ein
gestellt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann Salz mit
einer Feuchtigkeit bis zu 1,3% eingesetzt werden, jedoch
ist eine möglichst niedrige Salzfeuchte für die Festigkeit
der Granalien vorteilhaft.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Harnstoff-Formaldehyd-
Präkondensate stellen handelsübliche Produkte dar, wie sie
z. B. für die Holzverleimung oder die Tränkung von Dekor
papieren Verwendung finden. Der Kondensationsgrad sollte
den bei handelsüblichen Spanplattenleimen eingestellten
Bereich von 500 bis 1000 mPa·s (20°C, 65% Feststoffgehalt)
nicht wesentlich übersteigen. Die Präkondensate können so
wohl in wäßriger Lösung bzw. Dispersion als auch in sprüh
getrockneter Form eingesetzt werden. Als besonders vorteil
haft haben sich sprühgetrocknete Produkte vom Harnstoff-
Formaldehyd-Molverhältnis 1 : 1,4 bis 1 : 1,8 erwiesen.
Die Harnstoff-Formaldehyd-Präkondensate werden vorteilhaf
terweise in Mengen von 0,5 bis 1%, bezogen auf das zu be
handelnde Ammoniumsulfat, eingesetzt. Auch geringere Zu
satzmengen bewirken, speziell bei niedrigen Feuchtigkeiten
des eingesetzten Salzes, eine Verfestigung, doch steigt die
Festigkeit der Granalien mit der Menge an zugesetztem Harn
stoff-Formaldehyd-Präkondensat. Zusatzmengen größer als
1% sind möglich, aber ökonomisch unzweckmäßig.
Bei der erfindungsgemäßen Herstellung der Granulate wird
das Harnstoff-Formaldehyd-Präkondensat dem gegebenenfalls
vorgetrockneten Ammoniumsulfat zugesetzt und gut vermischt.
Die anschließende Verpressung zu Schülpen erfolgt bei 50
bis 100 kN/cm vorzugsweise auf einer Walzenpresse. Mit
Hilfe eines Siebes wird der unverpreßt gebliebene Salzan
teil abgetrennt und in die Verpressungsstufe zurückgeführt.
Die Zerkleinerung der Schülpen kann beispielsweise in einer
Hammermühle durchgeführt werden. Das im Anschluß an diesen
Prozeß mittels Sieben abgetrennte Unter- und Überkorn wird
in die Verpressungs- bzw. Zerkleinerungsstufe zurückgeführt.
Die erfindungsgemäß hergestellten Granalien erfordern keine
thermische Nachbehandlung. Sie weisen hohe mechanische Fe
stigkeiten und verbesserte Granulateigenschaften auf. Der
Stickstoffgehalt des Düngemittels bleibt praktisch unver
ändert.
In 2 Ausführungsbeispielen soll nachfolgend die Erfindung
erläutert werden.
1000 kg feinkristallines, auf eine Feuchtigkeit von 0,8%
eingestelltes Ammoniumsulfat aus der Caprolactamproduktion
wurden bei 80 kN/cm auf einer Walzenpresse zu Schülpen ver
preßt. Der Anteil der Schülpen an der Einsatzmenge betrug
69%. 31% des eingesetzten Salzes blieben unverdichtet und
wurden mit Hilfe einer Siebfege abgetrennt und in die Ver
pressungsstufe zurückgeführt. Die Zerkleinerung der Schülpe
erfolgte in einer Hammermühle. Anschließend wurden Über-
und Unterkorn mittels Sieb abgetrennt und in die Zerklei
nerungs- bzw. Verpressungsstufe zurückgeführt. Der Anteil
des Granulates der Korngröße 2 bis 3,5 mm betrug 25% des
in die Verpressung eingesetzten Ammoniumsulfates. Die Be
stimmung der Einzelkornfestigkeit erfolgte an Steckkörnern
von 2,5 mm Größe und betrug durchschnittlich 9,5 N pro Korn.
Die Abriebfestigkeit der Granalien wurde nach dem Siebpfan
nentest zu 76% bestimmt.
1000 kg Ammoniumsulfat gemäß Beispiel 1 wurden vor dem Ver
pressen mit 8 kg eines handelsüblichen, durch Sprühtrocknung
einer wäßrigen Lösung erhaltenen, pulverförmigen Harnstoff-
Formaldehyd-Präkondensates mit einem Molverhältnis von Harn
stoff-Formaldehyd von 1 : 1,5 gut vermischt. Nach dem Ver
pressen bei 80 kN/cm auf einer Walzenpresse wurden 92%
des Salzes als Schülpe erhalten und 8% unverdichtetes Salz
mittels Siebfege abgetrennt und in die Verpressung zurück
geführt. Nach Zerkleinerung der Schülpe in einer Hammer
mühle wurde das Granulat der Korngröße 2 bis 3,5 mm abge
siebt. Der Anteil dieses Granulates betrug 35% des zur
Verpressung eingesetzten Salzes. Die Einzelkornfestigkeit
von Steckkörnern der Größe 2,5 mm wurde zu 23,5 N bestimmt.
Nach dem Siebpfannentest ergab sich eine Abriebfestigkeit
von 92,4%.
Claims (3)
1. Verfahren zur Erhöhung der Kornfestigkeit von Granulaten
des Ammoniumsulfates, die durch Preßgranulierung erhal
ten werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Wassergehalt
des für die Granulierung vorgesehenen Ammoniumsulfates
auf einen Gehalt von kleiner/gleich 1,3% eingestellt
wird und dem Ammoniumsulfat vor dem Granulierprozeß 0,05
bis 5,00% eines Harnstoff-Formaldehyd-Präkondensates,
das pro Mol Harnstoff mindestens 1 Mol Formaldehyd ent
hält, zugesetzt werden, wobei der Wassergehalt des Harn
stoff-Formaldehyd-Präkondensates bei der Einstellung des
Wassergehaltes des Ammoniumsulfates berücksichtigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein pulverförmiges, durch Sprühtrocknung wäßriger Lö
sungen erhaltenes Harnstoff-Formaldehyd-Präkondensat zu
gesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Harnstoff-Formaldehyd-Präkondensate in Mengen von
0,5 bis 1,0% zugesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914126807 DE4126807A1 (de) | 1991-08-09 | 1991-08-09 | Verfahren zur erhoehung der kornfestigkeit von granulaten des ammoniumsulfates |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914126807 DE4126807A1 (de) | 1991-08-09 | 1991-08-09 | Verfahren zur erhoehung der kornfestigkeit von granulaten des ammoniumsulfates |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4126807A1 true DE4126807A1 (de) | 1993-02-11 |
Family
ID=6438243
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914126807 Withdrawn DE4126807A1 (de) | 1991-08-09 | 1991-08-09 | Verfahren zur erhoehung der kornfestigkeit von granulaten des ammoniumsulfates |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4126807A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6361720B1 (en) | 1999-02-12 | 2002-03-26 | Honeywell International Inc. | Process for granule production |
JP2013177287A (ja) * | 2012-02-02 | 2013-09-09 | Toray Ind Inc | 窒素肥料の造粒方法、粒状品の窒素肥料の製造方法および粒状品の窒素肥料 |
-
1991
- 1991-08-09 DE DE19914126807 patent/DE4126807A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6361720B1 (en) | 1999-02-12 | 2002-03-26 | Honeywell International Inc. | Process for granule production |
JP2013177287A (ja) * | 2012-02-02 | 2013-09-09 | Toray Ind Inc | 窒素肥料の造粒方法、粒状品の窒素肥料の製造方法および粒状品の窒素肥料 |
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