DE4126296A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer plattenprothese - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer plattenprothese

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    • A61CDENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
    • A61C13/00Dental prostheses; Making same
    • A61C13/01Palates or other bases or supports for the artificial teeth; Making same
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Description

Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach dem Oberbeg­ riff des Anspruchs 1 und umfaßt eine Vorrichtung zum Durch­ führen des Verfahrens nach Anspruch 10.
Plattenprothese werden verwendet zum Verschließen von Ober­ kieferdefekten, vorwiegend jedoch zum Wiederherstellen der Kaufunktion nach Zahnverlust, der speziell bei älteren Menschen vorliegt.
Es ist bereits bekannt, Plattenprothese in einem Arbeitsgang herzustellen. Dies erfolgt dadurch, daß die vorgefertigte Hohlform (Küvette) mit Kunststoff gefüllt wird. Ein derarti­ ges Verfahren ist in ZWR, 1991. Nr. 6, S. 377 bis 384 be­ schrieben. Das gebräuchlichste Material ist Kunststoff auf der Basis von PMMA (Polymethylmetacrylat). Der Kunststoff werden durch Zusammenfügen der beiden PMMA-Komponenten angeteigt und in die Hohlform eingebracht. In Kapseln vordosiertes Material ist ebenfalls in Verwendung. Die einfachste Technik hierfür ist die Stopf-Preß-Technik. Eine weitere Möglichkeit besteht im Injizieren von angeteigtem Material unter Druck in die Hohlform. Auch kalt aushärtende Materialien können in die Hohlform eingebracht werden. Ferner sind Einkomponenten-Materialien bekannt. Nach Erwär­ men auf ca. 265 Grad wird die verflüssigte Schmelze in die Hohlform eingespritzt.
Eine Plattenprothese kann dann nicht einwandfrei funktionie­ ren, wenn die Plattenform von der Kieferform über die Gewebetoleranz hinaus abweicht. Die unangenehmen Folgen einer derartigen Abweichung von den Kiefermaßen bestehen in wiederholten Versuchen, die Druckstellen zu beseitigen und in der Unzufriedenheit beim Patienten.
Nachdem in jüngster Zeit das Festlegen und die Kontrolle von Qualitätsnormen auch für den Zahnersatz gefordert werden, wird es in dem genannten Artikel als naheliegend bezeichnet, eine technische Genauigkeitsnorm für Plattenprothese zu definieren. Unabhängig von dieser Absicht sollte es jedoch grundsätzlich angestrebt werden, im Interesse des Patienten die Paßgenauigkeit der Plattenprothese zu erhöhen.
Das Problem der Paßungenauigkeit besteht seit Einführung des Kunststoff zum Herstellen von Plattenprothesen. Jeder Kunst­ stoff verkleinert während der Polymerisation sein Volumen. In dem gen. Artikel hat Körber das sog. SR-Ivocap-Verfahren untersucht und festgestellt, daß mehrere Faktoren für die Formverkleinerung der Plattenprothese maßgebend sind. Haupt­ ursache hierfür ist jedoch der Polymerisationschwund, und zwar von durchschnittlich 5%. Bspw. wird eine obere Platte mit dem Transversalabmaß von 50 mm auf 48,5 mm verkleinert. Eine Übereinstimmung mit den Kieferverhältnissen ist daher nicht mehr gegeben. Verschiedene Untersuchungen des Polyme­ risationschwundes kommen nicht alle zum selben Meßergebnis. Z. Zt. ist jedoch kein Verfahren bekannt, mit dem eine so große Paßgenauigkeit von Plattenprothesen erzielbar ist, daß sie praktisch vernachlässigt werden kann. Man kann sogar behaupten, daß sich mit den gängigen Plattenprothese-Mate­ rialien auf Kunststoffbasis niemals eine der Gaumenschleim­ haut anliegende und damit maximale Saugwirkung erzielende Plattenprothese anfertigen läßt, weil insb. der äußere Kammwinkel dem Schwund entgegensteht und Spannungen latent eingebaut werden, welche nach Entformung freigesetzt werden und zum Verziehen der Platte führen.
Aufgabe
Dementsprechend ist die Aufgabe der im Anspruch 1 angegebe­ nen Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit dem es möglich ist, eine Plattenprothese herzustellen, die an der Gaumenschleimhaut und an den angrenzenden Kiefer­ partien spaltfrei anliegt, bei der sich also nach Eingliede­ rung im Mund kein dorsaler Randspalt ergibt.
Vorteile der Erfindung
Mit der Wahl von zwei unabhängigen Verfahrensschritten wird gemäß der Erfindung erreicht, daß man beim zweiten Verfah­ rensschritt den beim Erhärten nach dem ersten Schritt auf­ tretenden Schwund des Kunststoff ausgleichen kann. Der Vorteil des angegebenen Verfahrens somit liegt darin, daß sich die nach wie vor eintretende Abkühlungskontraktion des Kunststoff im Gesamtergebnis, d. h. bei der fertigen Platten­ prothese nicht mehr negativ auswirkt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
In Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 wählt man den ersten Verfahrensschritt so, daß der Schwund in Richtung Massezentrum verläuft.
Nach Anspruch 3 wird im zweiten Verfahrensschritt der die Kieferkämme bedeckende Teil der Plattenprothese mit Kunst­ stoff ausgefüllt.
Mit der Weiterbildung nach Anspruch 4 wird erreicht, daß die Plattenprothese trotz zweier Verfahrensschritte am Ende des gesamten Verfahrens eine Einheit bildet.
Das Verfahren nach Anspruch 5 sorgt dafür, daß der Verfah­ rensaufwand gering bleibt.
Die Weiterbildung des Verfahrens nach Anspruch 6 gewährlei­ stet den problemlosen Übergang vom ersten zum zweiten Ver­ fahrensschritt.
Die Weiterbildung des Verfahren nach den Ansprüchen 7 und 8 ermöglicht auf einfache Weise, die Teile des Hohlkörpers zu definieren, die beim jeweiligen Verfahrensschritt mit Kunst­ stoff ausgefüllt werden sollen.
Zum Durchführen des Verfahrens dient die Vorrichtung gemäß Anspruch 10. Sie besteht im Prinzip aus an sich bekannten Elementen.
Erläuterung der Erfindung
Das erfindungsgemäße Verfahren läuft folgendermaßen ab:
Zuerst wird die Hohlform, die nach den üblichen Methoden nach dem Maßen des Patentien hergestellt worden ist, vom Wachs befreit und mit einem schnell aushärtenden Silikon gefüllt. Um im ersten Verfahrensschritt die Gaumenpartie zu fertigen, wird nach dem Auspolymerisieren des Silikons die Hohlform geöffnet und der Teil, der die Gaumenpartie bildet, herausgeschnitten und durch Kunststoff ersetzt. Nach dem Aushärten dieses Teils der Plattenprothese wird im zweiten Verfahrensschritt das verbliebene Silikon entfernt und der nun entstandene Hohlraum ebenfalls mit Kunststoff gefüllt, der sich nun mit dem bereits eingefüllten Kunststoff aus dem ersten Verfahrensschritt verbindet.
Silikon eignet sich deshalb als Zwischenfüllung für den Hohlkörper, weil es sich weder mit Gips noch mit dem verwen­ deten Kunststoff verbindet. Da die ausgehärtete Gaumenpartie keinen negativen Einfluß auf die Kammpartie ausübt, erreicht man mit dem beschriebenen Verfahren eine exakt passende Plattenprothese, bei der auch eine gute Saugwirkung am Gaumen vorhanden ist.

Claims (10)

1. Verfahren zum Herstellen einer Plattenprothese aus einem hierfür gebräuchlichen Kunststoff für den Oberkiefer eines Menschen, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenprothese in zwei derart aufeinanderfolgenden Fertigungsabschnitten hergestellt wird, daß zwei von einander unabhängige Polyme­ risationsprozesse ablaufen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als erster Abschnitt die jeweils bis zum Kieferkamm reichende Gaumenpartie der Plattenprothese angefertigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als zweiter Abschnitt die die Kieferkämme bedeckende Partie der Plattenprothese angefertigt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein solcher Kunststoff verwendet wird, der die beiden Fertigungsteile miteinander chemisch verbindet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für beide Fertigungsabschnitte ein und dieselbe Hohlform verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlform vor Beginn des ersten Ferti­ gungsabschnittes vollständig mit Silikon ausgefüllt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Fertigungsabschnitt darin besteht, daß der Teil des Silikons, der die zwischen den Kieferkämmen liegende Gaumen­ partie bildet, aus der Hohlform entfernt und durch Kunst­ stoff ersetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Fertigungsabschnitt darin besteht, daß der übrige Teil des Silikons aus der Hohlform entfernt und ebenfalls durch Kunststoff ersetzt wird.
9. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoff Kalt- oder Heißpolymerisat oder ein thermoplastisches Copolymer verwendet wird.
10. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine auf die übliche Weise hergestellte Hohlform (Küvette), in die je­ weils Silikon und Kunststoff eingefüllt oder gepreßt wird.
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3639067A1 (de) * 1985-11-15 1987-05-21 G C Dental Ind Corp Verfahren zur herstellung von plattengebissen

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Title
GROSSE, Günther: Lexikon der Zahntechnik Ver- lag Neuer Merkur GmbH, München, 4.Aufl., 1978, S.398-400 *
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MARX, H.: Kritik der verschiedenen Prothesen- Herstellungsverfahren. In: ZWR, 90, 1981, H.8, S.36-39 *

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