DE4126130A1 - Vorrichtung zum abdecken und verschliessen eines kraftstoff-einfuellstutzens - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abdecken und Verschließen eines Kraftstoff-Einfüllstutzens mittels einer an einer Kraftfahrzeugkarosserie schwenkbar gelagerten Tankklappe.

Derartige Tankklappen dienen in erster Linie dazu, den üblicherweise versenkt angeordneten Kraftstoff-Einfüllstut­ zen so abzudecken, daß die zugehörige Karosserieöffnung optisch und aerodynamisch nicht störend wirkt. Der Kraft­ stoff-Einfüllstutzen selbst ist meist noch mit einem geson­ derten, abschließbaren Deckel versehen, um den Tankinhalt gegen unberechtigte Entnahme zu sichern und ein Ausschwap­ pen des Kraftstoffs zu verhindern. Die Sicherungsfunktion kann aber auch von der Tankklappe übernommen werden, die dazu selbst abschließbar auszugestalten ist.

Bei Kraftfahrzeugen mit Zentralverriegelung wird das Tank­ klappenschloß dann zweckmäßigerweise in die Zentralverriegelung einbezogen, so daß es ebenfalls über eine zentrale Steuereinrichtung zu verschließen und ggf. zusätzlich zu sichern ist. Bei derartigen Anlagen ist die Tankklappe dann nur zu öffnen, wenn auch die übrigen, an die Zentralverriegelung angeschlossenen Schließstellen geöffnet sind. Dies wird aus sicherungstechnischen Gründen abgelehnt.

Als optimaler Schutz der Insassen eines Kraftfahrzeugs gegen Überfälle wird es angesehen, wenn eine Zentralverrie­ gelungseinrichtung nicht nur von außen sondern auch von innen aktiviert werden kann, so daß die Kraftfahrzeugtüren auch dann gegen unberechtigtes Öffnen gesichert werden kön­ nen, wenn das Kraftfahrzeug benutzt wird und beim Anhalten (Stau, Ampel) verriegelt sein soll. Der mit solchen Ein­ richtungen erreichte Sicherheitsstandard würde erheblich eingeschränkt, wenn das Tankklappenschloß wie üblich in die Zentralverriegelung einbezogen wär, zum Betanken aber die gesamte Zentralverriegelung auf "Öffnen" geschaltet werden müßte.

Es besteht somit die Aufgabe, einen Tankklappenverschluß zu schaffen, der einerseits fernbedienbar ist, sich anderer­ seits aber unabhängig von den anderen an eine Zentralver­ riegelung angeschlossenen Schließstellen öffnen läßt.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung der ein­ gangs genannten Art vorgeschlagen, die gekennzeichnet ist durch

• a) eine in Öffnungsrichtung der Tankklappe wirkende Rück­ stellfeder,
• b) einen Rasthaken an der Tankklappe,
• c) eine mittels Federkraft rückstellbare Schließfalle an der Karosserie, die zusammen mit dem Rasthaken ein Schnappschloß bildet, sowie durch
• d) ein fernbedienbares Stellglied zur Entriegelung des Schnappschlosses.

Damit ist ein Tankklappenverschluß geschaffen, der allen praktischen und sicherheitstechnischen Anforderungen genügt. Die Tankklappe wird dabei nach jedem Tankvorgang von Hand in die Schließstellung geschwenkt und mittels des Schnappschlosses gegen unbefugtes Öffnen gesichert. Ein Entriegeln ist nur mit dem fernbedienbaren Stellglied mög­ lich, das seinerseits nur von innen zu aktivieren ist, wobei die Zentralverriegelung im übrigen in Schließstellung verbleiben kann. Beim Betanken ist es also nicht mehr erforderlich, dem Tankwart einen Schlüssel zu überreichen, es genügt, die Tankklappe zu entriegeln, die dann selbsttä­ tig aufspringt und den - mit einem nicht verschließbaren Deckel - geschlossenen Einfüllstutzen freigibt. Zum Bezah­ len muß die Seitenscheibe nur soweit geöffnet werden, daß man Geld oder eine Kreditkarte hindurchreichen kann.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Varianten des Erfindungs­ gedankens sind in den Unteransprüchen 2 bis 11 beschrieben.

Weitere Einzelheiten werden anhand des in Fig. 1 darge­ stellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Dargestellt ist eine Tankklappe 1 und der benachbarte Bereich der Karosserie 5 im Schnitt. Die Tankklappe 1 ist um den Drehpunkt 17 schwenkbar gelagert. Sie schwenkt unter dem Einfluß der Feder 2 in die Öffnungsstellung, wenn die Schließfalle 4 zurückgezogen wird und den Rasthaken 3 frei­ gibt. Die Feder 2 ist an einem Widerlager 16 befestigt, das seinerseits mit der Karosserie 5 fest verbunden ist. Die Schließfalle 4 ist in einer Führung 15 transversal ver­ schieblich gelagert, wobei die Führung 15 ebenfalls mit der Karosserie 5 verbunden ist. Die Schließfalle 4 weist eine Ausnehmung 7 auf, in der eine Druckfeder 12 zwischen dem kolbenförmigen Ende 9 einer Zugstange 10 und der gegenüber­ liegenden Wand 11 der Ausnehmung 7 eingespannt ist. Wird die Tankklappe 1 aus der nicht gezeigten Öffnungsstellung in die dargestellte Schließstellung geschwenkt, dann wird die Schließfalle 4 von der abgeschrägten Rückseite des Rasthakens 3 gegen die Rückstellkraft der Druckfeder 12 transversal verschoben, bis sie an der Vorderseite des Rasthakens 3 in die dargestellte Position einschnappen kann.

Die Schließfalle 4 weist an ihrem dem Rasthaken 3 abgewand­ ten Ende einen Durchlaß 8 auf, in dem die Zugstange 10 eines Stellgliedes 6 geführt ist. Dargestellt ist ein pneu­ matisches Stellglied mit Arbeitskammer 13, Rollmembran 14 und Anschlußleitung 18. Zum Entriegeln wird - bei der gezeigten Version - die Arbeitskammer 13 über die Anschluß­ leitung 18 mit einer Unterdruckquelle verbunden, so daß die Rollmembran 14 in ihre Gegenposition umschnappt und die Zugstange 10 nach links bewegt. Dabei wird die Schließfalle 4 mitgenommen und schließlich am Rasthaken 3 ausgeklinkt. Letztlich führt die Aktivierung des Stellgliedes 6 zum selbsttätigen Aufschwenken der Tankklappe 1 infolge der Wirkung der Feder 2.

Der Erfindungsgedanke ist nicht auf das dargestellte Aus­ führungsbeispiel beschränkt. Er erstreckt sich auf alle Tankklappen, die von Hand in Schließstellung schwenk- und einrastbar sind und die sich mittels Stellglied fernbedien­ bar entriegeln lassen. Vorteilhafte Ausgestaltungen, Vari­ anten und Anwendungsmöglichkeiten des Erfindungsgedankens sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Claims (11)

1. Vorrichtung zum Abdecken und Verschließen eines Kraft­ stoff-Einfüllstutzens mittels einer an einer Kraftfahrzeug­ karosserie schwenkbar gelagerten Tankklappe, gekennzeichnet durch

• a) eine in Öffnungsrichtung der Tankklappe (1) wir­ kende Rückstellfeder (4),
• b) einen Rasthaken (3) an der Tankklappe (1),
• c) eine mittels Federkraft rückstellbare Schließ­ falle (4) an der Karosserie (5), die zusammen mit dem Rasthaken (3) ein Schnappschloß bildet, sowie durch
• d) ein fernbedienbares Stellglied (6) zur Entriege­ lung des Schnappschlosses (3, 4).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließfalle (4) in der Karosserie (5) transversal verschieblich gelagert ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließfalle (4) mit einer sich in Schieberichtung erstreckenden Ausnehmung (7) und einem endseitigen Durchlaß (8) mit gegenüber der Ausnehmung geringerem Querschnitt versehen ist, daß in der Ausnehmung (7) das kolbenförmige Ende (9) einer im Durchlaß (8) geführten Zugstange (10) des Stellgliedes angeordnet ist und daß sich zwischen dem Ende der Zugstange und der dem Durchlaß gegenüberliegenden Wand (11) der Ausnehmung (7) eine Druckfeder (12) befindet.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied aus einem reversierbaren Elektromotor mit Getriebe besteht.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor über einen Taster und eine zentrale Steuereinrichtung einschaltbar ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor unabhängig von einer zentralen Steuerein­ richtung über einen Taster einschaltbar ist und daß im Schaltkreis des Motors ein Zeitglied vorgesehen ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein pneumatisches Stellglied (6) mit Arbeitskammer (13), Rollmembran (14) und Zugstange (10) verwendet wird.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das pneumatische Stellglied (6) über ein von einem Taster schaltbares Ventil an eine vorhandene Druckversorgungsein­ richtung für die Zentralverriegelung des Kraftfahrzeugs angeschlossen ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Steuereinrichtung der Druckversorgungseinrichtung eine Vorrangschaltung zugunsten der Zentralverriegelung gegenüber der Tankklappenentriegelung vorgesehen ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß für das pneumatische Stellglied (6) eine eigene Druckversorgungseinrichtung vorgesehen ist.

11. Verwendung einer Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10 zur Abdeckung und zum Verschließen anderer von außen oder innen zugänglicher Karosserieöffnungen an einem Kraftfahrzeug.