DE4125845C2 - Anordnung zur Empfängerauswahl in einem Funksystem - Google Patents
Anordnung zur Empfängerauswahl in einem FunksystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Empfängerauswahl nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Derartige Anordnungen sind beispielsweise aus der DE 34 18 082
C1 oder DE 38 06 604 A1 bekannt. Der prinzipielle Aufbau der
bekannten Anordnungen ist in Fig. 1 skizziert. Eine Mehrzahl
von ortsfesten Empfangsstationen S/E1 bis S/En, die im
skizzierten Fall als Sende/Empfangs-Stationen ausgeführt sind,
sind zumindest im Empfangsfall auf derselben HF-Frequenz
betrieben. Die Empfangsstationen sind dabei über eine
Zweidrahtleitung in Form einer Kettenschaltung mit der
Sprechstelle einer Zentrale verbunden (Fig. 1).
Bei der Betriebsart Gegensprechen ist für die Senderichtung
eine weitere Zweidrahtleitung nötig, bei Wechselsprechen oder
bedingtem Gegensprechen ist ein Adernpaar ausreichend. Im
Beispiel sind den ortsfesten Sende/Empfangs-Stationen außerdem
Fernwirkstationen FWS1 bis FWSn zur Fernüberwachung und -
steuerung zugeordnet, die mit einer Fernwirkzentrale verbunden
sind. Diese ist bei der Sprechstelle in der Zentrale
angeordnet.
In den ortsfesten Empfangsstationen wird jeweils nach
vorgegebenen Kriterien eine Signalbewertung und aufgrund derer
eine Empfängerauswahl (Empf.-Ausw. ) vorgenommen. Nur bei der
von der Sprechstelle entferntesten Station ist dies nicht
notwendig. Es wird jeweils die eigene, d. h. örtlich durch
Demodulation erzeugte Empfänger-NF-Spannung der Station mit der
auf der Zweidrahtleitung von einer weiter entfernt liegenden
Station kommenden NF-Spannung verglichen und die bessere NF-
Spannung in Richtung zur Sprechstelle weitergeschaltet.
Die Verzögerungszeit für Signalbewertung und NF-Durchschaltung
beträgt nur einige Millisekunden. Bis zu jeder einzelnen
Station setzt sich immer das bis dahin beste Signal durch, so
daß ständig der "beste" Empfänger zur Sprechstelle
durchgeschaltet wird.
Eine Meldung an die Sprechstelle, welche Empfangsstation
durchgeschaltet ist, erfolgt im skizzierten Beispiel über ein
vorhandenes Fernwirksystem. Eine gewisse Verzögerung (t ≦ 0, 5 s)
durch Laufzeiten im Fernwirksystem kann dabei ohne weiteres in
Kauf genommen werden.
Da die Sende/Empfangs-Stationen S/E1 bis S/En in der Regel im
Gleichkanalfunk und nicht im Gleichwellenfunk arbeiten werden,
darf immer nur ein Sender getastet werden. Die Senderauswahl
erfolgt in der Sprechstelle manuell oder automatisch aufgrund
der gemeldeten Kriterien über das Fernwirksystem. Über das
Fernwirksystem FWS werden auch Funktionen, wie die
Zwangsdurchschaltung oder das Sperren von ausgewählten
Stationen oder der Leitung (insbesondere bei Störungen), durch
die Sprechstelle gesteuert. Einzelheiten sind aus dem Stand der
Technik bekannt und hier nicht weiter erläutert.
Die vorliegende Erfindung hat eine weitere Verbesserung der
bekannten Anordnungen zum Ziel, durch die auch bei solchen
Empfangsfeldstärken eine Empfängerauswahl getroffen werden
kann, bei denen die reine Rauschbewertung nach dem Stand der
Technik keine sinnvolle Entscheidungsgrundlage mehr bietet.
Die Erfindung ist im Patentanspruch 1 beschrieben. Die
Unteransprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung.
Die Erfindung gewinnt und überträgt ein die Empfangsfeldstärke
an den jeweiligen ortsfesten Empfangsstationen
repräsentierendes Feldstärkesignal als Kriterium für die
Entscheidung über das geeignete NF-Signal. Durch die Umsetzung
der Feldstärkeinformation in einen NF-Signalanteil sind für die
Übertragung keine besonderen Vorkehrungen erforderlich.
Durch die Erfindung steht zur Entscheidung über das bessere
Signal jeweils eine nicht durch Übertragungskennlinien und
dergleichen beeinflußte Information zur Verfügung.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen noch eingehend
veranschaulicht. Dabei ist der in Fig. 1 im Prinzip skizzierten
Aufbau der bekannten Anordnungen auch auf die vorliegende
Erfindung übertragbar.
Bei der in Fig. 2 skizzierten ortsfesten Sende/Empfangs-Station
S/E2 sind nur die zur Erläuterung der Erfindung wesentlichen
Baugruppen für Funkempfang und NF-Signal-Bewertung und
Übertragung als funktionale Bestandteile der Sende/Empfangs-
Station eingetragen. Die technische Ausführung im Detail ist
dem Fachmann geläufig.
Über eine Antenne A werden HF-Funksignale von i. a. mobilen
Geräten des Funksystems in der ortsfesten Station empfangen und
in einem Empfänger E in gebräuchlicher Weise nach Verstärkung,
Filterung, Umsetzung etc. demoduliert, so daß am
Empfängerausgang ein NF-Signal N zur Verfügung steht. Dieses
enthält im Nutzsignalbereich, der beispielsweise bis 2 kHz
geht, das eigentliche Nutzsignal, beispielsweise ein
Sprachsignal. Daneben enthält das NF-Signal auch noch Stör- und
Rauschanteile. Der Empfänger E umfaßt vorteilhafterweise noch
eine übliche Rauschsperre RSP.
Im Empfänger der Sende/Empfangs-Station ist weiterhin ein an
sich bekannter Feldstärkedetektor DFS vorgesehen, der als Maß
für die Empfangsfeldstärke des Funksignals aus dem HF-Signal
oder einem daraus abgeleiteten Signal ein Feldstärkesignal UFS
erzeugt. Das Feldstärkesignal UFS ist im skizzierten
Beispielsfall als Gleichspannung angenommen, kann aber auch
nach A/D-Wandlung als Digitalwert vorliegen.
Ein Rauschsimulationsgenerator RG erzeugt ein niederfrequentes
Rauschsimulationssignal R außerhalb des Nutzsignalbereichs,
vorzugsweise als Tonsignal fester Frequenz fR, z. B. fR = 3,3
kHz. Die Amplitude AR des Rauschsimulationssignals R wird in
einem Pegelstellglied P nach Maßgabe des Feldstärkesignals UFS
eingestellt. Vorzugsweise ist der Zusammenhang zwischen
Feldstärke und Amplitude AR des Rauschsimulationssignals R so
vorgegeben, daß bei geringer Empfangsfeldstärke die Amplitude
AR hoch ist und mit zunehmender Feldstärke abnimmt. Besondere
Maßnahmen können vorgesehen sein für besonders geringe oder
besonders hohe Empfangsfeldstärken. Das Rauschsimulationssignal
R wird dem am Empfängerausgang abgegebenen NF-Signal als
zusätzlicher NF-Rauschanteil hinzugefügt (M). Für den Fall des
Generators RG als Festfrequenzoszillator wird das NF-Signal N
vor dem Hinzufügen des Rauschsimulationssignals R über ein auf
die feste Frequenz fR abgestimmtes Kerbfilter F geführt. Das
aus ggf. gefiltertem Empfängerausgangssignal N und
Rauschsimulationssignal R zusammengesetzte Signal ist mit N'
bezeichnet. Dieses Signal N' ist das erfindungsgemäß um eine
Feldstärkeinformation ergänzte NF-Signal der Sende/Empfangs-
Station S/E2 und liegt an einem ersten Eingang eines
Umschalters SCH, an dessen zweitem Eingang ein entsprechendes,
über die Leitung L von der nächsten von der Zentrale weiter
entfernt liegenden Sende/Empfangs-Station S/E3 oder von einer
noch ferneren Station über S/E3 empfangenes NF-Signal K3
anliegt. Je nach Schalterstellung von SCH wird entweder K3 oder
N' auf den Ausgang des Umschalters SCH durchgeschaltet und als
niederfrequentes Signal K2 auf der Leitung L in Richtung der
Zentrale zur nächsten ortsfesten Sende/Empfangs-Station S/E1
weitergeleitet. Zur Betätigung des Umschalters SCH vergleicht
ein Komparator V das Rauschsimulationssignal R mit dem
entsprechenden Rauschanteil im NF-Signal K3, leitet daraus eine
Entscheidung über das bessere der beiden Signale K3 oder N' ab
und erzeugt ein entsprechendes Betätigungssignal B.
Vorzugsweise wird die Signalbewertung im Komparator V
frequenzselektiv bei der festen Frequenz fR der
Rauschgeneratoren RG vorgenommen, wofür das Signal K3 über ein
nicht eingezeichnetes Bandpaßfilter im Komparator geführt wird.
Bei Fehlen eines HF-Signals am Empfängereingang oder bei sehr
geringer Empfangsfeldstärke unterbricht die Rauschsperre den
NF-Signalweg und am Empfängerausgang tritt kein NF-Signal N
auf. Ähnlich wie beim Stand der Technik gemäß der DE 34 18 082
C1 kann vorgesehen sein, daß dann die Amplitude AR des
simulierten Rauschsignals R auf einen Wert gesetzt wird, der um
einen definierten Sprung über demjenigen Wert liegt, der bei
der Ansprechschwelle des Empfängers für AR eingestellt wird.
Ausgehend von der Ansprechschwelle des Empfängers wird mit
zunehmender Empfangsfeldstärke die Amplitude AR des
Rauschsimulationssignals R verringert. Da bei großen
Empfangsfeldstärken, beispielsweise ab einem Pegel des HF-
Empfängereingangssignals < 100 µV der NF-Störabstand eine hohe
Güte aufweist und eine Bewertung des im NF-Signal noch
enthaltenen Rauschens nicht mehr sinnvoll ist, sieht eine
weitere Ausführungsform vor, eine Schwelle für die
Empfangsfeldstärke vorzugeben, beispielsweise als einen
Schwellenwert T für das Feldstärkesignal UFS in einem
Schwellenwertvergleicher W, um bei dieser Feldstärkenschwelle
übersteigenden Empfangssignalen, unabhängig vom NF-Signal K3
einer weiter entfernten Station, mittels eines aus dem
Schwellenwertvergleich abgeleiteten Betätigungssignals H das
NF-Signal N' der eigenen Station auf die weiterführende Leitung
durchzuschalten.
Für die entlang einer Kettenschaltung am weitesten von der
Zentrale entfernte Station entfallen die ankommende NF-Leitung
und damit auch der Komparator V, der Umschalter SCH und der
Schwellenwertvergleicher W.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend detailliert
beschriebenen Ausführungen beschränkt. Insbesondere können
einzelne der in der Skizze getrennt gezeichneten Funktionen
baulich vereint realisiert sein. Anstelle der NF-Drahtleitungen
können z. B. Trägerfrequenz-, PCM- oder ähnliche
Übertragungssysteme zwischengeschaltet sein. Das
Feldstärkekriterium kann mit anderen bekannten Kriterien
verknüpft werden, um eine Entscheidung über das bessere Signal
abzuleiten. Die Übertragung der Feldstärkesignale ist auch bei
sternförmig aufgebauten Funksystemen vorteilhaft.
Claims (6)
1. Anordnung zur Empfängerauswahl in einem Funksystem mit
mehreren ortsfesten Empfangsstationen, die über eine Leitung in
Kettenschaltung mit einer Zentrale verbunden sind, wobei die
Empfangsstationen außer der von der Zentrale entferntesten
Empfangsstation
- 1. einen Komparator (V), der nach vorgegebenen Kriterien einen Rauschsignalanteil des NF-Signals (N') der jeweiligen Empfangsstation mit einem entsprechenden Rauschsignalanteil eines über die Leitung von der nächsten weiter von der Zentrale entfernten Empfangsstation übertragenen und an der betreffenden Empfangsstation ankommenden NF-Signal (K3) vergleicht
- 2. von dem Komparator betätigte Schaltmittel (SCH), die eines der beiden Empfangssignale (K3, N') auf die in Richtung der Zentrale führende Leitung als abgehendes Signal (K2) durchschalten, enthalten,
- 1. jede Empfangsstation erzeugt ein Feldstärkesignal (UFS) als Maß für die Empfangsfeldstärke ihres Funkempfangssignals
- 2. ein aus dem Feldstärkesignal (UFS) abgeleitetes Rauschsimulationssignal (R) wird dem NF-Signal der eigenen Empfangsstation als zusätzlicher, außerhalb des Nutzfrequenzbandes liegender NF-Rauschanteil hinzugefügt
- 3. der Komparator (V) vergleicht den aus dem Feldstärkesignal (UFS) entwickelten NF-Rauschanteil der eigenen Empfangsstation (S/E2) mit dem im über die Leitung empfangenen NF-Signal (K3) enthaltenen Rauschanteil.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pegel (AR) des hinzugefügten NF-Rauschanteils zumindest über
einen vorgegebenen Bereich mit zunehmender Empfangsfeldstärke
abnimmt.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzeugung des NF-Rauschanteils ein auf eine feste, für alle
Empfangsstationen gleiche Frequenz (fR) eingestellter
Rauschgenerator (RG) vorhanden ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vergleich im Komparator (V) frequenzselektiv bei der festen
Frequenz (fR) erfolgt.
5. Anordnung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das NF-Empfangssignal (N) vor Hinzufügen des aus dem
Feldstärkesignal (UFS) entwickelten NF-Rauschanteils ein auf die
feste Frequenz (fR) eingestelltes Kerbfilter (F) durchläuft.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Schwelle für die Empfangsfeldstärke
vorgegeben ist und bei Vorliegen von dieser Schwelle
übersteigenden Empfangssignalen unabhängig vom
Komparatorausgangssignal das NF-Signal (N') der eigenen
Empfangsstation (S/E2) auf die Leitung in Richtung der Zentrale
durchgeschaltet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914125845 DE4125845C2 (de) | 1991-08-03 | 1991-08-03 | Anordnung zur Empfängerauswahl in einem Funksystem |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4125845A1 DE4125845A1 (de) | 1993-02-04 |
DE4125845C2 true DE4125845C2 (de) | 1998-11-12 |
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ID=6437694
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914125845 Expired - Fee Related DE4125845C2 (de) | 1991-08-03 | 1991-08-03 | Anordnung zur Empfängerauswahl in einem Funksystem |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4125845C2 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2137052A (en) * | 1983-02-14 | 1984-09-26 | Stowbell | Improvements in or Relating to the Control of Mobile Radio Communication Systems |
DE3418082C1 (de) * | 1984-05-16 | 1985-10-17 | Licentia Patent-Verwaltungs-Gmbh, 6000 Frankfurt | Anordnung zur Empfängerauswahl in einem Funksystem |
DE3327160C2 (de) * | 1983-07-28 | 1987-02-26 | Licentia Patent-Verwaltungs-Gmbh, 6000 Frankfurt, De | |
DE3806604A1 (de) * | 1988-03-02 | 1989-09-14 | Licentia Gmbh | Anordnung zur empfaengerauswahl in einem funksystem |
-
1991
- 1991-08-03 DE DE19914125845 patent/DE4125845C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE4125845A1 (de) | 1993-02-04 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
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