DE4125247A1 - Fuehrungsvorrichtung - Google Patents
FuehrungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE-A 29 01 602 ist eine stufenartig verstellbare
Gleitschiene für einen Fahrzeugsitz bekannt, die aus zwei
Schienen mit dazwischen angeordneten Wälzkörpern besteht.
Diese bekannte Gleitschiene weist ferner einen
Verriegelungsmechanismus auf, der an der oberen, mit dem
Sitz verbundenen Schiene angebracht ist und aus einer
Verriegelungsverzahung besteht, die in fensterartige
Öffnungen einer Lochreihe eingreift, die in der unteren, am
Fahrzeugboden befestigten Schiene ausgebildet ist.
An einer der beiden Schienen sind gleichbeabstandete haken
förmige Zähne ausgebildet, die bei einem Abheben der oberen
Schiene in gegenüberliegende in der anderen Schiene ausge
schnittene Öffnungen eintreten und sich an Öffnungsrändern
anlegen können. Für die bekannte Gleitschiene ist ferner
kennzeichnend, daß die Verzahnung des Verriegelungsmecha
nismus in die den Zähnen gegenüberliegenden Öffnungen oder
in zusätzliche mit diesen fluchtende Öffnungen eingreift.
Diese bekannte Gleitschiene kann im Augenblick eines Auf
fahrunfalls nur dann ein Abreißen der oberen Sitzschiene
verhindern, wenn die hakenförmigen Zähne tatsächlich unter
entsprechenden Öffnungen stehen. Dies kann aufgrund der
stufenartigen Funktionsweise dieser Gleitschiene jedoch nur
dann sicher gewährleitet sein, wenn die Verzahnung des
Verriegelungsmechanismus einwandfrei in die dafür vorge
sehenen Öffnungen eingeführt ist.
Darüber hinaus ist die bekannte Gleitschiene sehr fertigungs
aufwendig, was insbesondere die Herstellung der hakenför
migen Zähne und der fensterartigen Öffnungen betrifft.
Nachteilig ist zudem, daß die Anzahl der Öffnungen aus
Gründen der Festigkeit der Gleitschiene begrenzt bleiben
muß.
Aus der JP-PS 63-64 839 ist eine weitere Führungsschiene
bekannt, die aus einer zweiteiligen Sitzschiene und einer
U-förmigen mit dem Fahrzeugboden verbindbaren Bodenschiene
besteht, zwischen denen Wälzlager angeordnet sind. Die
Seitenstege der Bodenschiene weisen nach innen geformte
Längskanten auf, in denen gleichbeabstandete zur Boden
schiene gerichtete Zähne ausgebildet sind. Die Sitzschiene
ist mit entsprechenden Öffnungen versehen, in die die Zähne
der Bodenschiene beim Ausheben der Sitzschiene eingreifen
können.
Da die Abstände zwischen den Öffnungen aus Festigkeits
gründen relativ groß gewählt werden müssen, verhindert auch
diese bekannte Führungsschiene ein Ausheben bzw. Abreißen
der Sitzschiene nur dann, wenn sich die Zähne der Boden
schiene direkt oberhalb der Öffnungen Sitzschiene befinden.
Zudem ist dabei wiederum nur eine stufenweise Verstellung
des Fahrzeugsitzes möglich.
Weiterhin ist aus der EP 00 67 123 B1 eine Vorrichtung zur
Lagerung eines Kraftfahrzeugsitzes bekannt, die aus einer
am Fahrzeugboden festliegenden Führungsschiene und einer
darin geführten und mit dem Sitz verbundenen Gleitschiene
besteht.
Die Führungsschiene weist ein U-förmiges Profil auf, an
dessen Seitenteilen nach innen gerichtete Längsstege ausge
bildet sind, die auf ihrer Unterseite sägezahn- oder haken
förmige Ausformungen zeigen. Die mit dem Sitz verbundene
Gleitschiene weist ebenfalls ein U-förmiges Profil auf,
wobei an den Seitenteilen nach außen gerichtete Längsstege
angeordnet sind, die unter die Längsstege der Führungs
schiene greifen und auf ihrer Oberseite ebenfalls sägezahn
oder hakenförmige Ausformungen tragen.
Die Ausformungen der sich gegenüberliegenden Längsstege
bilden Profilrippen, deren vertikale Stirnflächen um einen
geringen seitlichen Abstand versetzt zueinander, parallel
und längs zur Führungs- bzw. Gleitschiene verlaufen. Bei
einem Auffahrunfall greifen die Profilrippen dieser bekann
ten Vorrichtung ineinander und verhindern ein Ausreißen der
Gleitschiene aus der Führungsschiene.
Dabei wird die Gleitschiene jedoch nicht ausreichend in
Verschieberichtung der Längsführung gesichert, da die glatt
ausgebildeten Profilrippen in Längsrichtung keinen Form
schluß bewirken. Die aus der EP 00 67 123 B1 bekannte
Vorrichtung erfordert daher zusätzliche Sicherungseinrich
tungen, die bei einem Auffahrunfall ein Verschieben der
Gleit- bzw. Sitzschiene in Verstellrichtung zuverlässig
verhindern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Führungs
vorrichtung, insbesondere für Verstellsysteme in Fahr
zeugen, bereitzustellen, die bei Erreichen einer Grenzbe
lastung durch äußere Kräfte ein Verschieben in Verstell
richtung der Führungsvorrichtung ohne zusätzliche aktive
Verriegelungsmechanismen aus sich selbst heraus in jeder
beliebigen Verstellposition wirksam verhindert sowie den
gesamten oder einen wesentlichen Teil der an ihr wirkenden
Kräfte aufnimmt und Überlastenergie abbaut.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung ergibt eine Führungsvorrich
tung, die bei Erreichen bzw. Überschreiten einer Grenzbela
stung durch äußere Krafteinwirkung, wie sie beispielsweise
bei einem Auffahrunfall auftritt, aus sich selbst heraus,
ohne den Einsatz zusätzlicher aktiver Verriegelungsmechanis
men ein Verschieben in Verstellrichtung der Führungsvorrich
tung in jeder beliebigen Verstellposition zuverlässig
verhindert. Infolge des form- und reibschlüssigen
Ineinandergreifens der profilierten Oberflächenstrukturen
der Formschlußelemente werden die gesamten oder ein wesent
licher Teil der an der Führungsvorrichtung wirkenden Kräf
te, insbesondere der Crashkräfte, aufgenommen und die damit
verbundene Überlastenergie abgebaut.
Um eine solche Führungsvorrichtung mit einer minimalen
Anzahl von Einzelteilen herzustellen und somit eine ein
fache und schnelle Montage zu ermöglichen, sind nach einer
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung
die Formschlußteile mit den führenden bzw. geführten Teilen
der Führungsvorrichtung einstückig ausgebildet.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, ein Siche
rungselement vorzusehen, welches erst bei Überschreiten
einer Grenzbelastung den Formschluß sowie den Reibschluß
der miteinander in Eingriff zu bringenden Formschlußelemen
te zuläßt, so daß in üblichen Belastungssituationen ein
unbeabsichtigter Formschluß bzw. eine Deformation der
Formschlußelemente verhindert wird.
Bei Führungsvorrichtungen mit mehreren Verhakungsbereichen
des führenden und des geführten Teils der Führungsvorrich
tung kann ein Verhakungsbereich das Sicherheitselement
bilden, das für den Normalbetrieb eine Führung mit geringen
Toleranzen der ineinandergreifenden Teile gewährleistet und
im Überlastfall soweit deformiert wird, daß die beispiels
weise in einem anderen Verhakungsbereich oder auch außer
halb der Verhakungsbereiche angeordneten Formschlußelemente
ineinandergreifen und die im Überlastfall auftretenden
Kräfte aufnehmen bzw. Energie absorbieren bzw. reduzieren
können.
Die damit verbundene definierte Einstellmöglichkeit der
Führungsvorrichtung auf eine vorzugebende Grenzbelastung,
so daß die Führungsvorrichtung erst dann eine Sicherheits
funktion ausübt, wenn das Sicherheitselement dies zuläßt,
stellt somit sicher, daß eine Verriegelung der Formschluß
elemente nicht bereits in üblichen Belastungssituationen
erfolgt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Lösung besteht darin, daß die Führungsvorrichtung, insbe
sondere für ihre Verwendung an einem Kraftfahrzeugsitz, zur
Aufnahme von Crashkräften aus einem Front- bzw. Heckauf
prall zwei Eingriffsbereiche mit unterschiedlich gestalte
ten Oberflächenstrukturen aufweist.
Diese vorteilhafte Weiterbildung bewirkt, daß die erfin
dungsgemäße Führungsvorrichtung sowohl bei einem Frontauf
prall als auch bei einem Heckaufprall gleichsam zuverlässig
ein Verschieben in Verstellrichtung der Führungsvorrichtung
bei Erreichen bzw. Überschreiten einer Grenzbelastung
verhindert.
Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sollen in der
folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der
Zeichnung erläutert werden.
Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße
Führungsvorrichtung aus Strangpreßprofilen, deren
Formschlußelemente einstückig mit den Profilen
verbunden sind;
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittdarstellung entlang der
Schnittlinie A-A gemäß der Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische perspektivische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung aus Blechpro
filen mit separaten Formschlußelementen;
Fig. 4 mehrere Ausführungsformen der Oberflächenstrukturen
der Formschlußelemente und
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Führungsvorrichtung, die zwei Eingriffsbe
reiche mit unterschiedlich gestalteten Oberflächen
strukturen aufweist.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine im wesentlichen
kastenförmigen Führungsvorrichtung 1 aus Strangpreßpro
filen.
Die Führungsvorrichtung 1 besteht aus einer Führungsschiene
11 und einer geführten Schiene 12. Die Führungsschiene 11
weist auf ihrer dem Innenraum der Führungsvorrichtung 1
zugewandten Seite einen hakenförmigen Steg 110 auf, in den
die geführte Schiene 12 mit einem ebenfalls hakenförmig
ausgebildeten Steg 120 eingreift. Der eine Gleitfläche
bildende Verhakungsbereich ist derart ausgestaltet, daß die
geführte Schiene 12 nahezu spielfrei gegenüber der Führungs
schiene 11 verschiebbar ist.
Neben diesem Eingriff weist die Führungsvorrichtung einen
zweiten Eingriff auf, an dem ein mit der geführten Schiene
12 einstückig verbundenes Formschlußelement 121 hinter ein
nach unten zeigendes Formschlußelement 111 der Führungs
schiene 11 greift.
An der geführten Schiene 12 ist ferner ein nach oben gerich
teter Steg ausgebildet, in dem Bohrungen zur Montage bei
spielsweise eines Fahrzeugsitzes vorgesehen sind.
Zwischen den beiden Schienen 11, 12 der Führungsvorrichtung
sind Wälzkörper 124 angeordnet, die in gegenüberliegenden
in den Schienen 11, 12 ausgebildeten Laufrinnen 112, 122
abrollen.
Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Schnittdarstellung durch die
den Verhakungsbereich bildenden Formschlußelemente 111, 121
entlang der in Fig. 1 eingezeichneten Schnittlinie A-A. Es
ist zu erkennen, daß die Unterseite des Formschlußelements
111 und die Innenseite des eingreifenden Formschlußelements
121 jeweils eine sehr feingliedrig profilierte Oberflä
chenstruktur 130, 140 aufweisen.
Diese Oberflächenstrukturen 130, 140 bestehen aus peri
odisch angeordneten keilförmigen Strukturelementen 131,
141, deren Längserstreckung unter einem vorgebbaren Winkel
zur Verstellrichtung der Führungsvorrichtung 1 verläuft.
Der Abstand zwischen den Oberseiten der Strukturelemente
131, 141 ist so bemessen, daß ein form- und reibschlüssiger
Eingriff der Strukturelemente erst bei einer Deformation
der Führungsvorrichtung 1 durch äußere Krafteinwirkung
bestimmter Stärke erfolgt. Um einen unbeabsichtigten Ein
griff der Formschlußelemente in üblichen Belastungssituatio
nen zu verhindern, umgreift der hakenförmige im Innenraum
der Führungsvorrichtung angeordnete Steg 110 die geführte
Schiene 12 nahezu spielfrei. Dieser Verhakungsbereich ist
so bemessen, daß im Oberlastfall eine Deformation des
Verhakungsbereichs erfolgt, die wegen des geringen
Abstandes der Strukturelemente voneinander ebenfalls nur
geringfügig sein muß.
Alternativ oder zusätzlich kann der Steg 110 mit einer
definierten Schwächezone versehen werden, die als Siche
rungselement fungiert, das erst bei Oberschreiten einer
bestimmten Grenzbelastung ein form- und reibschlüssiges
Ineinandergreifen der Formschlußelemente 111, 121 zuläßt.
Da die Formschlußelemente 111, 121 jeweils über die gesamte
Verstellänge der Führungsvorrichtung 1 eine feingliedrige
Oberflächenstruktur 130, 140 aufweisen, ist der Gesamtwider
stand der ineinandergreifenden Strukturelemente 131, 141
stets groß genug, um ein durch äußere Krafteinwirkung
bedingtes Verschieben der geführten Schiene 12 in Verstell
richtung sicher zu verhindern. Die Feingliedrigkeit der
Oberflächenstrukturen 130, 140 gewährleistet zudem in jeder
beliebigen Verstellposition einen Form- und Reibschluß der
Formschlußelemente 111, 121, so daß die erfindungsgemäße
Führungsvorrichtung auch für stufenlos verstellbare Ver
stellsysteme geeignet ist.
In Fig. 3 ist eine erfindungsgemäße Führungsvorrichtung in
einer Stahlblechausführung dargestellt.
Die in Fig. 3 wiedergegebene Führungsvorrichtung 1′ be
steht aus einer Führungsschiene 11′ mit einem U-förmigen
Querschnittsprofil, deren seitliche Längsabschnitte haken
förmig nach innen weisen. In der Führungsschiene 11′ ist
eine Gleitschiene 12′ angeordnet, die ebenfalls ein
U-förmiges Querschnittsprofil mit hakenförmigen Längsab
schnitten aufweist, die jedoch nach außen weisen und in die
entsprechend ausgebildeten Längsseiten der Führungsschiene
11′ greifen.
Entlang der Unterseite der Führungsschiene 11′ ist ein
winkelförmiges Formschlußelement 13 angeordnet, das eine
nach unten zeigende feingezahnte Oberflächenstruktur 130
aufweist und beispielsweise durch Schweißverbindungen mit
der Führungsschiene 11′ verbunden ist. Die Gleitschiene 12′
ist in gleicher oder ähnlicher Weise entlang ihrer Ober
seite mit einem zweiten Formschlußelement 14 verbunden, das
einen unter die Führungsschiene 11′ greifenden Steg mit
einer feingezahnten Oberflächenstruktur 140 besitzt, die
der des anderen Formschlußelements 13 in geringem Abstand
gegenübersteht.
In Fig. 4 sind verschiedene Ausführungsformen feingliedri
ger Oberflächenstrukturen gegenüberliegender Formschlußele
mente dargestellt.
Fig. 4a zeigt zwei Oberflächenstrukturen 130, 140, die
jeweils eine Keilverzahnung aufweisen. Die Form der ein
zelnen Strukturelemente 131, 141 kann dabei so bemessen
sein, daß die Oberflächenstrukturen lückenlos ineinander
greifen. Anstelle keilverzahnter Oberflächenstrukturen
können in der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung auch
solche mit sägezahn-, wellen-, oder trapezförmigen Ober
flächenstrukturen 130, 140 verwendet werden, wie sie in den
Fig. 4b, 4c und 4d dargestellt sind. Auch sind Kombina
tionen dieser Oberflächenstrukturen möglich.
Fig. 4e zeigt eine Kombination einer wellenförmigen mit
einer keilverzahnten Oberflächenstruktur; und in der Fig.
4f ist eine Kombination einer keilverzahnten mit einer
rechteckförmigen Oberflächenstruktur dargestellt.
Die Strukturelemente 131, 141 weisen vorzugsweise eine
Teilung von 0,5 mm bis 5 mm auf, wobei die sehr feingliedri
gen Oberflächenstrukturen bis zu einer Teilung von 3 mm
vorzugsweise gerändelt oder geprägt, und die weniger fein
gliedrigen Oberflächenstrukturen von mehr als 2 mm vorzugs
weise gefräst, gestanzt oder durch Druckguß hergestellt
sind.
Fig. 5 verdeutlicht ein weiteres Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung.
In Fig. 5a ist ein Fahrzeugsitz 40 dargestellt, der mit
einer Oberschiene 12 verbunden ist, die wiederum in einer
mit dem Fahrzeugboden verbundenen Führungsschiene 11 stufen
los in Längsrichtung der Führungsvorrichtung 1 verstellbar
ist.
Da die Belastung, die auf die Führungsvorrichtung eines
Fahrzeugsitzes bei einem Auffahrunfall einwirkt, sehr komp
lex ist, ist es auch nicht ohne weiteres möglich, für jeden
Belastungsfall die Resultierende der verschiedenen angrei
fenden Kräfte genau zu ermitteln. Es kann jedoch näherungs
weise angenommen werden, daß bei einem Frontcrash an der
Oberschiene 12 der Führungsvorrichtung eine Kraft FF wirkt,
die weitgehend durch die Zugkräfte am Sicherheitsgurt
bestimmt ist. Dagegen greift bei einem Heckcrash eine Kraft
FH an der Oberschiene 12 an, die hauptsächlich durch die
vom jeweiligen Fahrzeuginsassen auf die Rücklehne des Fahr
zeugsitzes ausgeübten Massenträgheitskräfte bestimmt ist.
Die Kräfte FF und FH weisen dabei im allgemeinen eine
Wirkrichtung auf, die grob betrachtet jeweils schräg nach
oben in Richtung zur Crashstelle zeigt.
Erfindungsgemäß weist die in den Fig. 5b und 5c aufge
schnitten dargestellte Führungsvorrichtung zwei Eingriffs
bereiche 10, 20 mit unterschiedlich gestalteten Oberflächen
strukturen auf.
Der eine Eingriffsbereich 10 befindet sich im vorderen
Bereich der Führungsvorrichtung 1. Dort weist die Ober
schiene 12 eine sägezahnförmige Oberflächenstruktur 140
auf, wobei die schräggeneigte Seite der Strukturelemente
der Fahrtrichtung zugewandt und die vertikal verlaufende
Seite der Fahrtrichtung abgewandt ist.
Der andere Eingriffsbereich 20 befindet sich demgegenüber
im hinteren Bereich der Führungsvorrichtung 1, wo die Ober
schiene 12 eine sägezahnförmige Oberflächenstruktur 140′
mit umgekehrter Ausrichtung aufweist.
In der Führungsschiene 11 ist eine Oberflächenstruktur 130
ausgebildet, die aus periodisch angeordneten Ausnehmungen
131 besteht, unterhalb derer die sägezahnförmigen Struktur
elemente 141, 141′ der Oberschiene 12 hervorragen.
Im Falle eines Auffahrunfalls greifen die sägezahnförmigen
Strukturelemente 141, 141′ infolge der äußeren Kraftein
wirkung an der Oberschiene 12 in die Ausnehmungen 131 der
Führungsschiene 11 ein. Aufgrund der unterschiedlichen
Ausgestaltung der Strukturelemente 141, 141′ liegen diese
sowohl bei einem Heck- als auch bei einem Frontcrash je
weils mit ihrer vertikal verlaufenden Seite an den Innen
flächen der Ausnehmungen 131 an. Durch diese Ausgestaltung
wird trotz feingliedriger Oberflächenstrukturen ein äußerst
widerstandsfähiger Formschluß zwischen der Oberschiene 12
und der Führungsschiene 11 erreicht.
Die Form der sägezahnförmigen Strukturelemente 141, 141′
ist vorzugsweise so bemessen, daß bei einem crashbedingten
Eingriff in die Ausnehmungen 131 neben dem erforderlichen
Formschluß zusätzlich ein Reibschluß eintritt. Durch diese
Ausgestaltung wird eine Selbsthemmung der erfindungsgemäßen
Führungsvorrichtung erreicht, die eine sichere und feste
Verbindung von Ober- und Führungsschiene 12, 11 gewähr
leistet.
Alternativ zu einer periodischen Teilung der Strukturelemen
te ist auch eine aperiodische Teilung möglich. Die periodi
sche Teilung wird jedoch bevorzugt, da sie auf gleicher
Verstellänge zu einem widerstandsfähigeren Form- und Reib
schluß der Strukturelemente führt.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf
die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbei
spiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen Gebrauch machen.
Claims (9)
1. Führungsvorrichtung, insbesondere für Verstellsysteme in
Fahrzeugen, bestehend aus wenigstens einem führenden Teil
und wenigstens einem geführten Teil, wobei die beiden Teile
mit Formschlußelementen in Verbindung stehen, die bei
Erreichen einer Grenzbelastung der Führungsvorrichtung
durch äußere Krafteinwirkung in Form- und Reibschluß bring
bar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eine Formschlußelement (14) eine profilierte Ober
flächenstruktur (140) mit geringer Profiltiefe aufweist,
die bei Überschreiten der Grenzbelastung form- und reib
schlüssig in eine adäquate Oberflächen-Gegenstruktur (130)
des anderen Formschlußelements (13) eingreift, und daß die
Längserstreckung von Strukturelementen (131, 141) der
profilierten Oberflächenstrukturen (130, 140) winklig zur
Verstellrichtung der Führungsvorrichtung (1) verläuft.
2. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Formschlußelemente (13, 14) und die
führenden bzw. geführten Teile (11, 12) der Führungsvor
richtung (1) einstückig ausgebildet sind.
3. Führungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die profilierten Oberflächenstrukturen
(130, 140) periodisch angeordnete Strukturelemente (131,
141) aufweisen.
4. Führungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die periodisch angeordneten Strukturelemente
(131, 141) eine Teilung von 0,5 mm bis 5 mm besitzen.
5. Führungsvorrichtung nach einem der vorstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenstruk
turen (130, 140) bis zu einer Teilung von 3 mm vorzugsweise
gerändelt oder geprägt sind.
6. Führungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprü
che 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen
strukturen (130, 140) mit einer Teilung von mehr als 2 mm
vorzugsweise gefräst, gestanzt oder durch Druckguß herge
stellt sind.
7. Führungsvorrichtung nach einem der vorstehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch ein Sicherungselement (110),
welches bei Überschreiten einer Grenzbelastung ein form-
und reibschlüssiges Ineinandergreifen der Formschlußelemen
te (13, 14) bewirkt.
8. Führungsvorrichtung nach einem der vorstehenden An
sprüche, für einen Kraftfahrzeugsitz zur Aufnahme von
Crashkräften aus einem Front- bzw. Heckaufprall, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Eingriffsbereiche (10, 20) mit
unterschiedlich gestalteten Oberflächenstrukturen (130,
140) vorgesehen sind.
9. Führungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß der eine Eingriffsbereich (10) im vorderen Bereich
der Führungsvorrichtung (1) angeordnet ist und eine säge
zahnförmige Oberflächenstruktur (140) besitzt, deren Struk
turelemente (141) eine schräggeneigte, der Fahrtrichtung
zugewandte Seite und eine der Fahrtrichtung abgewandte, im
wesentlichen vertikal verlaufende Seite aufweisen, und daß
der zweite Eingriffsbereich (20) im hinteren Bereich der
Führungsvorrichtung (1) angeordnet ist und ebenfalls eine
sägezahnförmige Oberflächenstruktur (140′) besitzt, deren
Strukturelemente (141′) jedoch eine im wesentlichen verti
kal verlaufende, der Fahrtrichtung zugewandte Seite und
eine der Fahrtrichtung abgewandte, schräggeneigte Seite au
fweisen, wobei die Oberflächenstruktur (130) des beiden
Eingriffsbereichen gegenüberliegenden Formschlußelements
(13) aus periodisch angeordneten Ausnehmungen (131) be
steht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914125247 DE4125247A1 (de) | 1991-07-26 | 1991-07-26 | Fuehrungsvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914125247 DE4125247A1 (de) | 1991-07-26 | 1991-07-26 | Fuehrungsvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4125247A1 true DE4125247A1 (de) | 1993-01-28 |
Family
ID=6437333
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914125247 Withdrawn DE4125247A1 (de) | 1991-07-26 | 1991-07-26 | Fuehrungsvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
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