DE4123073C2 - Auf einem schwingenden Bauteil schwingungsübertragend befestigter Rohrstutzen - Google Patents
Auf einem schwingenden Bauteil schwingungsübertragend befestigter RohrstutzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen auf einem schwingenden Bauteil schwin
gungsübertragend befestigten Rohrstutzen.
Beispielsweise im Fahrzeugbau sind solche Rohrstutzen weit ver
breitet. Je nach Einbaulage der das Fahrzeug antreibenden Brenn
kraftmaschine sind an dieser mehr oder weniger Lange Rohrstutzen
angeordnet, um Betriebsflüssigkeiten wie Schmieröl einfüllen bzw.
nachfüllen zu können. Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß ins
besondere dann Festigkeitprobleme an dem den Rohrstutzen aufnehmen
den Bauteil auftreten, wenn das Verhältnis von Rohrstutzenlänge
zu Bauteildicke einen jeweils materialabhängigen Höchstwert über
schreitet. In einem solche Falle treten Bauteilrisse in der Umgebung
des Rohrstutzensockels auf. Deren Ursache liegt darin, daß während
des Betriebes der Brennkraftmaschine der Rohrstutzen in Schwingungen
versetzt wird, die das Bauteil in starkem Maße dynamisch beanspru
chen, und zwar insbesondere im Falle starker Resonanzüberhöhungen.
Zur Lösung dieser Probleme ist eine Erhöhung der Bauteildicke
nicht in Betracht zu ziehen, weil je nach Fahrzeugtyp nicht jede
Brennkraftmaschine gleicher Bauart mit einem die kritische Länge
überschreitenden Rohrstutzen ausgerüstet werden muß. Gerade im
Hinblick auf die Großserienfertigung werden kostenträchtige Über
dimensionierungen des Bauteils vermieden, wenn dieses unverändert
bleibt.
Die DE-OS 26 30 006 offenbart einen materialeinheitlichen Einfüll
stutzen für eine Kraftstoffülleinrichtung, der einen deformierbaren
Bereich aufweist.
Zur Ausbildung des deformierbaren Bereiches ist das Rohr zwischen
den formbeständigen Rohrteilen wellenförmig ausgebildet, um so
Relativbewegungen des der Karosserie zugewandten Rohrendes zum
tankseitigen Rohrende zu ermöglichen. Derartig eingebrachte Elasti
zitäten schwächen aber im Hinblick auf hohe dynamische Belastungen
den Rohrstutzen selbst.
Aus der DE-29 22 611-C2 ist es bekannt, Kraftstoffeinfüllstutzen
durch eine elastische Muffe mit einem zusätzlichen Anbauteil reib
schlüssig zu verbinden. Im Falle starker Schwingungsbeanspruchungen
wäre bei einer solchen Verbindung allerdings damit zu rechnen,
daß sich nach relativ kurzen Betriebsdauern das zusätzliche Anbau
teil lösen würde, wenn es frei auf dem Kraftstoffeinfüllstutzen
angeordnet wäre. Die Schrift DE-GM 78 32 484 zeigt eine Kraft
stoffleitung, die über ihre gesamte Länge hinweg aus einem thermo
plastischen Kunststoffverbundsystem gehalten ist. Die Leitung
besteht im wesentlichen aus einem Innenrohr, das vollständig von
einem Außenrohr formschlüssig umschlossen wird. Eine derartig
flexibel ausgeführte Leitung ist als Rohrstutzen auf einem dynamisch
hochbeanspruchten Blechteil nicht vorstellbar, weil aufgrund allzu
großer Schwingungsamplituden unter beengten Raumverhältnissen
während des Betriebes der Brennkraftmaschine benachbarte Bauteile
berührt würden.
Aus den Schriften DE-Gbm. 19 91 825 und DE-PS 9 25 743 sind Verbindungsrohrstutzen
bekannt, die lediglich schlauchstutzenartig über zwei einander zugewandte freie Rohrenden
geschoben sind. Dabei umschließt der dort gezeigte Rohrstutzen jeweils nur die radialen
Außenwandflächen der Rohrenden, während die Innenwandflächen der Rohrteile frei bleiben.
Diese einseitige radiale Beaufschlagung der freien Rohrenden hat dabei jedoch den Nachteil,
daß sie ungenügend im elastischen Rohrstutzen geführt sind. Zudem beschränkt sich bei
derartig schlauchstutzenartig aufgeschobenen Rohrstutzen die Abdichtwirkung auf die
Anlageflächen zwischen der Rohraußenwand und der Innenwand des Rohrstutzens, so daß
insbesondere bei starken Schwingungen die Gefahr von Undichtheiten und in weiterer Folge
einem Leckageaustritt gegeben ist.
Die Schrift CH 654 092 zeigt in ihrer Fig. 8c einen weiteren Rohrstutzen, bei dem die Rohrteile
mit ihren einander zugewandten Endbereichen in jeweils eine Nut des Rohrstutzens hineinra
gen. Diese Rohrverbindung weist jedoch den wesentlichen Nachteil auf, daß der dort gezeigte
Rohrstutzen den Durchflußquerschnitt des Rohres stark einschnürt, was neben einer Behinde
rung des Durchströmens des Fluids auch den erheblichen Nachteil zur Folge hat, daß sich an
der gebildeten Übergangskante Schmutzablagerungen absetzen können, die allmählich ein
Zusetzen des gesamten Durchflußquerschnittes verursachen.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, auf schwingenden
Bauteilen angeordnete Rohrstutzen so weiterzubilden, daß sie bei starker Schwingungs
anregung selbst eine ausreichende Festigkeit aufweisen und die sie aufnehmenden Bau
teile in möglichst geringem Umfang dynamisch beanspruchen. Dabei soll zudem eine Be
einträchtigung des Durchströmquerschnittes innerhalb des Rohrstutzens vermieden wer
den.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Die Unteransprü
che 2 bis 7 enthalten zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Rohrstutzens erlaubt insbesondere bei der
Verwendung von Kunststoffen eine kostengünstige Großserienherstellung, weil auf be
währte Spritzgußtechniken zurückgegriffen werden kann. Im übrigen wird durch die Ver
wendung von Kunststoffen das Gewicht des Rohrstutzens minimiert, so daß auch
von daher die auf das Bauteil einwirkende Schwingungsbeanspruchung
so gering wie möglich ist. Die form- und/oder materialschlüssige,
selbsthaftende Kopplung ist zudem thermisch hoch beanspruchbar.
Ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung
zeigt die Zeichnung. Man erkennt dort einen als Öleinfüllrohr
ausgebildeten Rohrstutzen 1, der im wesentlichen ein Rohrstutzenober
teil 2 und ein Rohrstutzenunterteil 3 aufweist. Letzteres ist hier
mit einem Formsitz 3a über nicht weiter dargestellte Schraubver
bindungen auf einem Blechteil 4 angeordnet. Dieses kann beispiels
weise eine Zylinderkopfhaube einer Brennkraftmaschine sein. Das
Rohrstutzenoberteil 2 ist über ein Kupplungsglied 5 an das Rohr
stutzenunterteil 3 gekoppelt. Der Werkstoff dieses Kupplungsglie
des 5 ist wesentlich elastischer als der Werkstoff der Rohrstutzen
teile 2 und 3. An dem in der Zeichnung oberen Endbereich 6 des
Rohrstutzenunterteils 3 ist eine Nut 7 angeordnet, so daß das
Kupplungsglied 5 das Rohrstutzenunterteil 3 zur Herstellung einer
formschlüssigen Verbindung an dieser Stelle hintergreifen kann.
An seinem in der Zeichnung unteren Endbereich 8 ist das Rohrstutzen
oberteil 2 materialschlüssig mit dem Kupplungsglied 5 verbunden.
Durch die mit 9 bezeichnete Schlangenlinie soll dieser Materialschluß
symbolisch angedeutet werden.
Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt also
zwei Möglichkeiten für die Realisierung einer selbsthaftenden
Kopplung. Verständlicherweise kann die Verbindung zwischen Rohr
stutzenoberteil 2 und -unterteil 3 jedoch auch so ausgeführt sein,
daß beide Rohrstutzenteile entweder nur formschlüssig oder aber
nur materialschlüssig mit dem Kupplungsglied 5 verbunden sind.
Eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Kupplungsglied 5 und
den Rohrstutzenteilen 2, 3 bedarf nicht unbedingt besonderer form
gebender Maßnahmen an diesen Teilen selbst. Es ist zum Beispiel
auch vorstellbar, die mit dem Kupplungsglied 5 zu koppelnden End
bereiche 6, 8 einer gezielten Oberflächenbehandlung zu unterziehen,
um so durch bestimmte Oberflächenprofile den Formschluß herbeiführen
zu können. Gezielte Rauhigkeiten können beispielsweise durch Sand
strahlen erreicht werden. Zur Erzeugung eines Materialschlusses
können die miteinander zu verbindenden Endbereiche 6, 8 beispiels
weise mit einem Haftvermittler oder sogenannten "Primern" benetzt
werden, bevor sie zur Erzeugung des Kupplungsgliedes 5 umspritzt
werden.
Als besonders vorteilhaft hat sich in der Praxis eine Werkstoff
kombination herausgestellt, die für die Rohrstutzenteile 2, 3
einen glasfaserverstärkten Polyamid-Werkstoff (beispielsweise
PA6.6 30GF) und für das Kupplungsglied 5 einen elastomeren Werkstoff
der Härte 60-70 Shore A vorsieht. Letzterer kann ein Werkstoff
auf der Basis von Gummi oder Kunststoff sein.
Eine sichere Kopplung der Rohrstutzenteile 2, 3 bei ausreichender
Schwingungstilgung durch das Kupplungsglied 5 wird dann erreicht,
wenn die axiale Länge des ringförmig ausgebildeten deformierbaren
Elementes 5 zwischen 50% und 75% des Rohrstutzenaußendurchmessers
beträgt. Zwischen den stumpf voreinanderliegenden Endbereichen
6 und 8 sollte ein Spalt verbleiben, dessen Breite in etwa der
mittleren Wandstärke des Rohrstutzens 1 entspricht. Ein zu klein
gewählter Spalt würde die schwingungsmäßige Entkopplung der beiden
Rohrstutzenteile 2 und 3 negativ beeinflussen, während ein zu
groß gewählter Spalt unzulässig hohe Schwingungsamplituden des
Rohrstutzenoberteils 2 ermöglichen würde. Das Kupplungsglied 5
weist hier umlaufende Vertiefungen auf, die die Endbereiche 6, 8
aufnehmen. Dabei fluchtet die Innenwand des Rohrstutzenoberteils 2
mit der Innenwand des Kupplungsgliedes 5, so daß sich in dem Rohr
stutzen 1 keine Ölreste am Kupplungsglied ablagern können. Aus
dem gleichen Grund ist der Innendurchmesser des Rohrstutzenunter
teils 3 kleiner als derjenige des Kupplungsgliedes 5.
Die Erfindung ist nicht auf das in der Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiel beschränkt. So ist es beispielsweise denkbar,
anstelle des Formsitzes 3a am Außendurchmesser des Rohrstutzen
unterteils 3 ein Außengewinde anzuformen, das dann in eine ent
sprechend ausgebildete Gewindebohrung des Blechteils 4 hineinge
schraubt werden kann. Darüber hinaus können erfindungsgemäße Rohr
stutzen nicht nur als Öleinfüllrohre verwendet werden, sondern
auch in Kühlmittelkreisläufen, deren Leitungen einer hohen Schwin
gungsbeanspruchung ausgesetzt sind. Hervorzuheben ist noch, daß
insbesondere im Falle einer materialschlüssigen Kupplung der Rohr
stutzenteile 2, 3 keine Flüssigkeitsverluste durch Leckagen zu
befürchten sind.
Claims (7)
1. Auf einem schwingenden Bauteil (4), insbesondere einer Brennkraftmaschine,
schwingungsübertragend befestigter Rohrstutzen (1), dadurch
gekennzeichnet, daß der Rohrstutzen (1) in zumindest zwei materialgleiche
Rohrstutzenteile (Rohrstutzenoberteil 2, Rohrstutzenunterteil 3) unterteilt ist,
die berührungsfrei mittels eines Kupplungsgliedes (5) verbunden sind, das aus
einem wesentlich elastischeren Werkstoff als der Rohrstutzen (1) gehalten und
an beiden Rohrstutzenteilen (Rohrstutzenoberteil 2,
Rohrstutzenunterteil 3) form- und/oder materialschlüssig festgelegt ist, wobei
das Kupplungsglied (5) auf seinen Stirnseiten umlaufende Vertiefungen zur
Aufnahme der zueinander zugekehrten Endbereiche (6, 8) der
Rohrstutzenteile (Rohrstutzenoberteil 2, Rohrstutzenunterteil 3) aufweist und
wobei die Innenwände des zumindest strömungsaufwärtigen der beiden
Rohrstutzenteile (Rohrstutzenoberteil 2, Rohrstutzenunterteil 3) und des
Kupplungsgliedes (5) fluchten.
2. Rohrstutzen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kupplungsglied (5) ein die zu verbin
denden Endbereiche (7, 8) der Rohrstutzenteile (Rohrstutzen
oberteil 2, Rohrstutzenunterteil 3) umgreifendes Spritzgußteil
ist.
3. Rohrstutzen nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Endbereiche (6, 8) ein vorgegebenes
Rauhigkeitsprofil aufweisen.
4. Rohrstutzen nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rohrstutzenteile (Rohrstutzenoberteil
2, Rohrstutzenunterteil 3) aus einem Hartkunststoff und das
Kupplungsglied (5) aus einem elastomeren Werkstoff gehalten
sind.
5. Rohrstutzen nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das den Rohrstutzen (1) haltende Blechteil
(4) ein zu der Brennkraftmaschine gehörender Deckel ist.
6. Rohrstutzen nach Anspruch 5, dadurch, gekennzeichnet, daß an
dem Rohrstutzen (1) ein Formsitz (3a) zur Verschraubung des
Rohrstutzens mit dem Deckel angeformt ist.
7. Rohrstutzen nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß dieser ein Öleinfüllrohr ist, das in eine Öffnung einer
Zylinderkopfhaube hineinschraubbar ist.
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