DE4121396A1 - Kraftstoffeinspritzverfahren und -vorrichtung - Google Patents
Kraftstoffeinspritzverfahren und -vorrichtungInfo
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Description
Das Folgende betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Einspritzen von Kraftstoff für die Zylinder eines Otto
motors, wobei es vor allem auf die zeitliche Lage der Ein
spritzzeiträume bezogen auf den Öffnungszeitpunkt der Ein
laßventilanordnung zu einem Zylinder ankommt.
Üblicherweise wird Kraftstoff bei sequentieller Einsprit
zung, d. h. einer solchen, bei der jedem Zylinder ein indi
viduell ansteuerbares Einspritzventil zugeordnet ist, so
eingespritzt, daß die jeweils aktuell insgesamt erforderli
che Kraftstoffmenge (Kraftstoffgesamtmenge) abgespritzt ist,
bevor die Einlaßventilanordnung zu einem betreffenden Zylin
der öffnet. Dies führt jedoch zu Kondensation des Kraft
stoffs am zugehörigen Saugrohr und damit zu einem sogenann
ten Wandfilm. Bei Stationärvorgängen stört dieser Wandfilm
nicht, jedoch verfälscht er bei Instationärvorgängen die
eigentlich gewollte Kraftstoffzumessung zu einem Zylinder,
da bei solchen Vorgängen Kraftstoff im Wandfilm eingelagert
wird, der eigentlich zur Verbrennung zur Verfügung stehen
sollte, oder Kraftstoff aus dem Wandfilm freigesetzt wird
und demgemäß die angesaugte Luft stärker mit Kraftstoff an
gereichert wird als eigentlich erwünscht. Um diese Nachteile
zu vermeiden, wird bei einem Verfahren, wie es aus
DE-A-36 09 798 bekannt ist, der Kraftstoff nicht vorgela
gert, also vor dem Öffnen der Einlaßventilanordnung abge
spritzt, sondern erst nach diesem Öffnen.
Neben den bisher genannten Verfahren, bei denen die Kraft
stoffgesamtmenge entweder insgesamt vorgelagert oder insge
samt in die offene Ventilöffnung eingespritzt wird, ist es
bei einem weiteren bekannten Verfahren so, daß ein wesent
licher Teil der Kraftstoffgesamtmenge vorgelagert einge
spritzt wird, jedoch eine Restmenge kurz vor dem Schließen
der Einlaßventilanordnung abgespritzt wird, um dadurch im
oberen, zuletzt angesaugten Teil des Gemischs eine besonders
gut zündfähige Mischung zu erhalten.
Trotz dieser unterschiedlichen Varianten von Verfahren und
Vorrichtungen zum Einspritzen von Kraftstoff bestand weiter
hin das Problem, derartige Verfahren und Vorrichtungen so
auszugestalten, daß bei weitgehender Vermeidung von Wand
filmbildung der eingespritzte Kraftstoff möglichst gut ver
dampft wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Einspritzen von Kraft
stoff für die Zylinder eines Ottomotors, der an jedem Zylin
der ein Einspritzventil aufweist, das so angeordnet ist, daß
es in die geöffnete Einlaßöffnung Kraftstoff einspritzen
kann, ist so ausgebildet, daß
- - ein Wert erfaßt wird, der ein Maß für die Temperatur im Saugrohr ist,
- - und anhand des erfaßten Werts zum weitgehenden Vermeiden eines Wandfilms im Saugrohr durch zuviel vorgelagert einge spritzten Kraftstoff, jedoch andererseits zum möglichst gu ten Verdampfen solchen Kraftstoffs an einem warmen Saugrohr entschieden wird, inwieweit die insgesamt erforderliche Kraftstoffmenge vorgelagert und inwieweit diese Kraftstoff menge nach Öffnen der Einspritzventilanordnung eingespritzt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Einspritzen von Kraft
stoff weist eine Einrichtung zum Erfassen des genannten Wer
tes und eine Einspritzzeit-Bestimmungseinrichtung auf, die
so ausgebildet ist, daß sie die genannte Entscheidung
trifft.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vor
richtung nutzen die Erkenntnis, daß es an einem heißen Saug
rohr selbst bei relativ großen eingespritzten Kraftstoffmen
gen zu keiner Wandfilmbildung kommt, sondern daß der Kraft
stoff aufgrund der hohen Temperaturen bestens verdampft, so
daß es in diesem Fall erstrebenswert ist, den Kraftstoff
vorgelagert einzuspritzen. Andererseits führen bei kaltem
Saugrohr bereits sehr kleine Kraftstoffmengen zu Wandfilm
bildung, weswegen es in diesem Fall vorteilhafter ist, den
Kraftstoff in die geöffnete Einlaßöffnung einzuspritzen. Ge
mäß einer einfachen Verfahrensvariante wird die Kraftstoff
gesamtmenge entweder vorgelagert eingespritzt, wenn sie näm
lich insgesamt verdampft werden kann, oder sie wird andern
falls in die geöffnete Einlaßöffnung eingespritzt. Gemäß
einer komplizierteren, aber für die Gemischaufbereitung vor
teilhafteren Variante wird abhängig von der jeweils aktuel
len Saugrohrtemperatur soviel Kraftstoff wie möglich vorge
lagert abgespritzt, nämlich bis maximal zu der Menge, die
ohne wesentliche Wandfilmbildung verdampfen kann, und nur
der Rest, falls ein solcher verbleibt, wird in die geöffnete
Einlaßöffnung eingespritzt. Diese Variante geht davon aus,
daß Gemischaufbereitung durch Verdampfen im Saugrohr immer
besser ist als Gemischaufbereitung durch Vernebeln beim Ein
spritzen in die geöffnete Einlaßöffnung. Bei dieser Variante
mit unterteilten Kraftstoffmengen ist jedoch darauf zu ach
ten, daß keine der Einzelmengen kleiner wird als die Mini
malmenge, die ein Einspritzventil mit zuverlässiger Dosie
rung abspritzen kann. Bei einer sehr kleinen Gesamtmenge und
kaltem Saugrohr kann es vorkommen, daß eine Unterteilung
nicht mehr zulässig ist, da ansonsten die Minimalmenge für
mindestens einen der beiden Teile unterschritten werden
müßte. In diesem Fall wird die Kraftstoffgesamtmenge in die
geöffnete Einlaßöffnung eingespritzt. Dieser Vorgehensweise
liegt die Erkenntnis zugrunde, daß insbesondere bei niedri
gen Lasten und Drehzahlen der Motor in bezug auf Instatio
närvorgänge besonders kritisch ist, so daß in diesem Fall
das Vermeiden eines Wandfilms den Vorrang vor dem möglichen
besseren Verdunsten einer Teilmenge durch Vorlagern dersel
ben hat.
Wenn die beiden Kraftstoffteilmengen bestimmt sind, besteht
noch das Problem, den Einspritzbeginn und das Einspritzende
festzulegen. Hier kann auf beliebige bekannte Weise vorge
gangen werden. Üblicherweise wird das Einspritzende vorgege
ben, und mit Hilfe des vorgegebenen Endes und der Einspritz
dauer wird der Einspritzbeginn berechnet, und zwar als Win
kellage, wie sie von einem Kurbelwellenwinkelsensor gemeldet
wird. Für die vorzulagernde Kraftstoffmenge wird vorzugs
weise in bekannter Weise als Einspritzende im wesentlichen
der Zeitpunkt des Öffnens der Einspritzventilanordnung fest
gelegt. "Im wesentlichen" bedeutet hier, daß noch übliche
Gesichtspunkte zu berücksichtigen sind, die das Einspritz
ende geringfügig vor den Öffnungszeitpunkt der Einlaßventil
anordnung verlegen. Hierzu gehört insbesondere das Berück
sichtigen der Flugzeit des Kraftstoffs vom Zeitpunkt des Ab
spritzens bis zum Auftreffen an der heißen Saugrohrwand.
Als Einspritzende für die durch die geöffnete Einlaßöffnung
eingespritzte Kraftstoffmenge wird vorzugsweise im wesentli
chen der Zeitpunkt des Schließens der Einlaßanordnung ge
wählt. Ist die Einspritzzeitspanne länger als es der Diffe
renz zwischen den Zeitpunkten des Öffnens und des Schließens
der Einlaßanordnung entspricht, muß mit dem Abspritzen der
Kraftstoffmenge, die eigentlich in die geöffnete Einlaßöff
nung abgespritzt werden sollte, bereits vor dem Öffnen die
ser Anordnung begonnen werden, so daß ein Anteil des Kraft
stoffs in eigentlich unerwünschter Weise vorgelagert werden
muß. Dies ist jedoch erforderlich, um zu gewährleisten, daß
der betreffende Zylinder die gesamte ihm zugeordnete Kraft
stoffmenge erhält. In diesem Fall muß das Einspritzende für
die grundsätzlich vorzulagernde Kraftstoffmenge, falls eine
solche abgespritzt werden soll, so weit vorverlegt werden,
daß es mit dem Beginn der Einspritzzeitspanne für den Kraft
stoff zusammenfällt, der eigentlich insgesamt in die geöff
nete Einlaßöffnung hätte eingespritzt werden sollen.
Die genannten, relativ spät liegenden Endzeitpunkte werden
gewählt, um noch möglichst lange auf Änderungen in der Luft
zumessung zu einem Zylinder reagieren zu können. Diese Rück
sicht muß jedoch bei einem Fahrzeug mit sogenanntem elektro
nischen Fahrpedal nicht genommen werden. Dort kann mit dem
Vorlagern von Kraftstoff bereits begonnen werden, sobald die
Einlaßventilanordnung geschlossen hat. Ist dies eine große
Kraftstoffmenge und geht direkt nach deren Zumessen der Fah
rer vom Gaspedal, verhindert das elektronische Fahrpedal das
Schließen der Drosselklappe so lange, bis die große, bereits
abgespritzte Kraftstoffmenge die zugehörige große Luftmenge
zugemessen erhalten hat. Erst dann folgt die Drosselklappe
der Bewegung des Fahrpedals. Im Fall eines solchen elektro
nischen Fahrpedals wird man auch beim Anwenden der Erfindung
die vorzulagernde Kraftstoffmenge möglichst bald abspritzen.
Sie kann dann auch größer sein als am selben Motor ohne
elektronisches Fahrpedal, da dann mehr Zeit zum Verdampfen
zur Verfügung steht.
Was den Endezeitpunkt der Einspritzung in die geöffnete Ein
laßöffnung betrifft, besteht auch ohne elektronisches Fahr
pedal nicht die vorstehend genannte Pflicht, das Ende so
weit wie möglich auf einen späten Zeitpunkt zu legen. Es ist
vielmehr von Vorteil, das Einspritzende so zu legen, daß der
Einspritzbeginn im wesentlichen mit dem Öffnen der Einlaß
ventilanordnung zusammenfällt. Dann wird nämlich der einge
spritzte Kraftstoff am besten mit der einströmenden Luft
vermischt und hat die längstmögliche Zeit zum Verdampfen zur
Verfügung. Eine derartige Vorgehensweise ist jedoch ziemlich
rechenaufwendig.
Am vorteilhaftesten für das erfindungsgemäße Verfahren wäre
es, wenn als Maß für die Temperatur im Saugrohr unmittelbar
die Saugrohrtemperatur gemessen würde. Da es jedoch für die
Praxis in der Regel zu aufwendig ist, an jedem Saugrohr
einen Temperatursensor anzubringen, empfiehlt es sich, einen
anderen Wert zu erfassen, der ein Maß für die genannte Tem
peratur ist, insbesondere die Motortemperatur. Es kann je
doch auch die Saugrohrtemperatur mit Hilfe eines Wärmefluß
modells, insbesondere aufbauend auf der Motortemperatur,
abgeschätzt werden. Jedoch ist der rechnerische Aufwand
hierfür beträchtlich.
Hat der Fachmann z. B. die Motortemperatur als Größe festge
legt, deren Wert erfaßt wird, um ein Maß für die Temperatur
im Saugrohr zu haben, kann er auf einem Prüfstand mit je
weils einem vorgegebenen Motor eine Tabelle erstellen, die
aussagt, bei welcher Motortemperatur welche Kraftstoffmengen
vorgelagert eingespritzt werden können, ohne daß es zu einem
unerwünscht starken Wandfilm kommt. Die Stärke des Wandfilms
kann der Fachmann dabei in üblicher Weise mit Hilfe von In
stationärvorgängen bestimmen. Betreibt er nämlich den Motor
auf dem Prüfstand instationär jeweils mit einer Kraftstoff
menge, die den Lambdawert Eins ergeben sollte, stellt er
aber im Abgas Abweichungen von diesem Lambdawert fest, zeigt
dies an, daß ein Wandfilm auf- bzw. abgebaut wurde. Der
Fachmann kann festlegen, welche Schwankungen im Lambdawert
er tolerieren möchte und dann die vorgelagerte Kraftstoff
menge so bestimmen, daß die Schwankungen innerhalb der ge
forderten Grenzen bleiben. Ergibt sich dann beim aktuellen
Betrieb des Motors eine Kraftstoffgesamtmenge, die größer
ist als die so bestimmte Kraftstoffmenge, ist zumindest die
Differenzmenge in die geöffnete Einlaßöffnung abzuspritzen.
Die Lehren der unabhängigen Ansprüche lassen sich somit vom
Fachmann problemlos applizieren.
Fig. 1 schematische Darstellung eines Ottomotors mit zuge
ordneter Gesamteinspritzzeit-Berechnungseinrichtung, Schwel
lenwert-Einspritzzeittabelle und Einspritzzeit-Bestimmungs
einrichtung;
Fig. 2 Flußdiagramm zum Beschreiben eines Einspritzverfah
rens, bei dem eine Gesamtkraftstoffmenge abhängig von der
Saugrohrtemperatur in eine Vorlagerungs- und eine Offenmenge
unterteilt wird; und
Fig. 3 Flußdiagramm zum Beschreiben eines Einspritzverfah
rens, bei dem eine Gesamtkraftstoffmenge abhängig von der
Saugrohrtemperatur entweder insgesamt vorgelagert oder ins
gesamt in eine geöffnete Einlaßöffnung eingespritzt wird.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Verbrennungsmotor 10 mit zu
geordneter Gesamteinspritzzeit-Berechnungseinrichtung 11,
einer Schwellwert-Einspritzzeittabelle 12 und einer Ein
spritzzeit-Bestimmungseinrichtung 13. Ein Saugrohr 14 weist
an seinem in einen Zylinder mündenden Ende eine Einlaßöff
nung auf, die gerade offen ist, da ein Einlaßventil 16 von
seinem Sitz abgehoben hat. In das Saugrohr 14 mündet die
Einspritzdüse 17 eines Einspritzventils 18 in solcher Weise,
daß Kraftstoff in die geöffnete Einlaßöffnung gespritzt wer
den kann. Dabei wird der abgespritzte Kraftstoff von der
durch das Saugrohr strömenden Luft in die Einlaßöffnung mit
gerissen. Ist das Einlaßventil 16 geschlossen, wird der als
feiner Nebel abgespritzte Kraftstoff nicht von strömender
Luft mitgerissen, sondern er verteilt sich im Saugrohr 14.
Wenn das Saugrohr wieder kalt ist, schlagen sich Kraftstoff
tröpfchen unmittelbar an diesem nieder, und es kondensiert
sogar ein Teil des im Saugrohrvolumen vorhandenen Kraft
stoffdampfes an der kalten Wand. Dadurch wird ein Wandfilm
gebildet. Wenn andererseits das Saugrohr sehr heiß ist, ver
dunsten Kraftstofftröpfchen, die auf diese Wand treffen.
Damit beim Einspritzen möglichst kleine Tröpfchen erhalten
werden, was insbesondere bei der Einspritzung in die geöff
nete Einlaßöffnung von Vorteil ist, ist die Düse 17 des Ein
spritzventils 18 entsprechend ausgebildet.
Damit die Gesamteinspritzzeit-Berechnungseinrichtung 11 die
zum jeweils aktuellen Betriebszustand des Motors 10 gehörige
Gesamteinspritzzeit ti GES für das Einspritzventil 17 eines
jeweiligen Zylinders berechnen kann, erhält sie von einem
Drehzahlsensor 19 ein Signal zur Drehzahl n, von einem Luft
massensensor 20 ein Lastsignal L, von einem Motortemperatur
sensor 21 ein Signal zur Motortemperatur ϑ MOT und von einer
Lambdasonde 22 ein Signal zum Lambdawert λ. Die Gesamtein
spritzzeit-Berechnungseinrichtung 11 enthält in üblicher
Weise ein Vorsteuerkennfeld für Einspritzzeiten, ein Soll
wertkennfeld für Lambdawerte und einen Lambdaregler. Diese
Details sind nicht dargestellt.
Die Schwellwert-Einspritzzeittabelle 12 speichert Sollwerte
für Einspritzzeiten ti SW abhängig von der Motortemperatur
ϑ MOT. Bei den Sollwerten handelt es sich um Einspritzzeiten
für vorgelagert abgespritzten Kraftstoff, wobei die Zeiten
so auf einem Prüfstand für einen jeweiligen Motor appliziert
sind, daß bei Instationärvorgängen nur Abweichungen von ei
nem eigentlich gewünschten Lambdawert innerhalb vorgegebener
Grenzen auftreten, d. h. die Werte sind so appliziert, daß
ein Wandfilmaufbau durch vorgelagert abgespritzten Kraft
stoff weitgehend vermieden wird. Je höher die Motortempera
tur ϑ MOT und damit die Temperatur des Saugrohrs 20 ist,
desto größer ist der zugehörige Einspritzzeitschwellwert
ti SW, wie er in der Tabelle 12 abgelegt ist.
Auf Grundlage der Gesamteinspritzzeit ti GES, die die Ge
samtkraftstoffmenge festlegt, und der Schwellwerteinspritz
zeit ti SW, die die maximale Vorlagerungsmenge für Kraft
stoff anzeigt, berechnet die Einspritzzeit-Bestimmungsein
richtung 13 nach einem Verfahren, wie es im folgenden anhand
der Beispiele der Fig. 2 und 3 erläutert wird, die Ein
spritzzeit ti VL und die Offeneinspritzzeit ti OFFEN, die
die Vorlagerungsmenge an Kraftstoff bzw. die Offenmenge an
zeigt, d. h. diejenige Kraftstoffmenge, die bei geöffnetem
Einlaßventil 16 mit Hilfe des angesaugten Luftstroms direkt
in die Einlaßöffnung 15 gespritzt wird. Die Einspritzzeit-
Bestimmungseinrichtung 13 berechnet dabei nicht nur die
Zeitdauern, sondern sie legt auch den Beginn und das Ende
einer jeweiligen Einspritzung fest. Hierzu erhält sie ein
Kurbelwellenwinkelsignal KWW vom Drehzahlsensor 19.
Das Verfahren gemäß Fig. 2, wie auch das gemäß Fig. 3, läuft
für jede einzelne Einspritzung ab.
In einem Schritt s2.1 werden die Motortemperatur ϑ MOT und
die Gesamteinspritzzeit ti GES bestimmt. Mit Hilfe der Mo
tortemperatur wird aus der Schwellwert-Einspritzzeittabelle
12 die zugehörige Schwellwerteinspritzzeit ti SW ausgelesen
(Schritt s2). Durch Vergleichen der Gesamteinspritzzeit
ti GES und der Schwellwerteinspritzzeit ti SW (Schritt s2.3)
wird untersucht, ob die erstere Zeit größer ist als die
letztere. Ist dies nicht der Fall, ist klar, daß die gesamte
Kraftstoffmenge vorgelagert werden kann und demgemäß kein
Kraftstoff in die geöffnete Ventilöffnung eingespritzt wer
den muß (Schritt s2.4). Andernfalls wird zunächst davon aus
gegangen, daß die Differenz (Schritt s2.5) zwischen der Ge
samtkraftstoffmenge und der Schwellwertkraftstoffmenge in
die geöffnete Ventilöffnung eingespritzt werden muß. Bei
dieser Differenzbildung kann sich jedoch ergeben, was in
einem Schritt s2.6 untersucht wird, daß die Differenzein
spritzzeit ti DIFF kleiner ist als die kürzestmögliche Ein
spritzzeit ti MIN, die gerade noch ein zuverlässig dosiertes
Einspritzen von Kraftstoff erlaubt. Es ist hierbei zu beach
ten, daß die Einspritzventile für einen jeweiligen Motor so
ausgelegt werden, daß die Kraftstoffmenge, die bei der
kleinsten Drehzahl im Leerlauf ohne zusätzlich angetriebene
Aggregate eingespritzt werden muß, gerade noch zuverlässig
dosiert werden kann. Ist die Differenzeinspritzzeit nicht
kleiner als diese Minimalzeit, ist klar, daß die gesamte
Schwellwertmenge vorgelagert werden kann und die berechnete
Differenzmenge in die geöffnete Einlaßventilöffnung abge
spritzt werden kann (Schritt s2.7). Andernfalls wird die
Einspritzzeit ti OFFEN auf den Wert ti MIN erhöht. Dann muß
aber die Vorlagerungszeitspanne ti VL entsprechend verkürzt
werden, wie dies im Block für Schritt s2.8 in Fig. 2 einge
tragen ist. Bei diesem Verringern der Vorlagerungszeitspanne
kann der Fall eintreten, daß nun diese Zeitspanne kürzer
wird als die Minimalzeitspanne ti MIN, was in einem Schritt
s2.9 untersucht wird. Ist dies nicht der Fall, kann mit den
in Schritt s2.8 berechneten Zeitspannen eingespritzt werden.
Andernfalls hat sich durch die Schritte s2.6 und s2.9 erge
ben, daß die Gesamtkraftstoffmenge nicht unterteilt werden
darf, da ansonsten mindestens einer der beiden Teile kleiner
ist, als er zuverlässig eingespritzt werden kann. Es muß
also die gesamte Kraftstoffmenge auf einmal abgespritzt wer
den und zwar entweder vorgelagert oder in die geöffnete Ein
laßöfffnung. Es ist vorteilhafter, die zweite Möglichkeit zu
wählen (Schritt s2.10), da die genannte Problematik nur bei
kleinen Lasten und Drehzahlen vorkommt, wo der Motor beson
ders kritisch auf Instationärvorgänge reagiert. Bei solchen
Betriebszuständen kommt es also besonders stark darauf an,
Wandfilmbildung zu vermeiden, weswegen von einer vorgelager
ten Einspritzung abgesehen wird.
Wenn mit den Schritten s2.1 bis s2.10 die Einspritzzeitspan
nen festgelegt worden sind, müssen noch die Anfangs- und
Endzeitpunkte festgelegt werden, was in Schritten s2.11 bis
s2.14 erfolgt. Gemäß Schritt s2.11 wird das Einspritzende
für ti OFFEN im wesentlichen auf den Schließzeitpunkt der
Einlaßventilanordnung gelegt. Die beiden Zeitpunkte können
nicht genau zusammenfallen, da noch die Flugzeit des Kraft
stoffs von der Einspritzdüse 17 bis zu Einlaßöffnung 15 be
rücksichtigt werden muß. Mit Hilfe des Endes und der Dauer
von ti OFFEN läßt sich der zugehörige Einspritzbeginn be
rechnen. Abhängig von der Dauer von ti OFFEN und der Zeit
spanne, die zwischen dem Öffnen und dem Schließen des Ven
tils 16 liegt, kann dieser Anfangszeitpunkt vor dem Öffnen
des Einlaßventils 16 liegen oder danach. Was aktuell der
Fall ist, wird in einem Schritt s2.12 untersucht. Ergibt
sich, daß mit dem Einspritzen der Offenkraftstoffmenge erst
nach dem Öffnen des Einlaßventils begonnen wird, wird das
Einspritzende für ti VL im wesentlichen auf den Öffnungs
zeitpunkt der Einlaßventilanordnung, hier des einen Einlaß
ventils 16 pro Zylinder, gelegt (Schritt s2.13). Andernfalls
wird der Einspritzbeginn für ti VL so gelegt, daß das Ende
mit dem Beginn von ti OFFEN zusammenfällt (Schritt s2.14).
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß immer die maximal mög
liche Menge an Kraftstoff vorgelagert werden kann, die gera
de noch nicht zu einem erheblichen Wandfilm führt. Diese
vorgelagerte Kraftstoffmenge ist optimal aufbereitet, da sie
im wesentlichen dampfförmig vorliegt. Nachteilig ist aller
dings, daß das Verfahren sehr rechenaufwendig ist. Ein ein
facheres Verfahren, das nach den Schritten s2.1 bis s2.3 nur
noch zwei weitere statt der elf weiteren Schritte des Ab
laufs von Fig. 2 benötigt, wird nun mit Hilfe von Fig. 3 be
schrieben.
Beim Ablauf von Fig. 3 wird die Gesamtkraftstoffmenge nicht
unterteilt, sondern sie wird entweder insgesamt vorgelagert
oder insgesamt in die geöffnete Einlaßöffnung abgespritzt.
Ergibt sich in Schritt s2.3, daß die Gesamteinspritzzeit
ti GES nicht größer ist als die Schwellwerteinspritzzeit
ti SW, wird die Vorlagerungseinspritzzeit mit der Gesamtein
spritzzeit gleichgesetzt, und das Einspritzende wird im we
sentlichen auf den Öffnungszeitpunkt der Einlaßventilanord
nung gelegt (Schritt s3.1). Andernfalls wird die Offenein
spritzzeit auf die Gesamteinspritzzeit gesetzt, und das Ein
spritzende wird im wesentlichen auf den Schließzeitpunkt der
Einlaßventilanordnung gelegt (Schritt s3.2).
Die vorstehenden Ausführungsbeispiele gelten in bezug auf
die Wahl des Einspritzendes für ein Fahrzeug ohne elektroni
sches Gaspedal. Bei einem Fahrzeug mit einer solchen Ein
richtung gibt man besser den Einspritzbeginn vor, und zwar
jeweils als denjenigen Zeitpunkt, der im wesentlichen mit dem
Schließen einer Einlaßventilanordnung zusammenfällt, so daß
der Kraftstoff zum frühestmöglichen Zeitpunkt abgespritzt
wird und damit eine möglichst große Vorlagerungszeitspanne
zur Verfügung steht.
Claims (9)
1. Verfahren zum Einspritzen von Kraftstoff für die Zylin
der eines Ottomotors, der an jedem Zylinder ein Einspritz
ventil aufweist, das so angeordnet ist, daß es in die geöff
nete Einlaßöffnung Kraftstoff einspritzen kann, bei welchem
Verfahren Kraftstoff teilweise vorgelagert, d. h. in das
Saugrohr zum Zylinder vor Öffnen der zugehörigen Einlaßven
tilanordnung, und teilweise in die geöffnete Einlaßöffnung
eingespritzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - ein Wert erfaßt wird, der ein Maß für die Temperatur im Saugrohr ist,
- - und anhand des erfaßten Werts zum weitgehenden Vermeiden eines Wandfilms im Saugrohr durch zuviel vorgelagert einge spritzten Kraftstoff, jedoch andererseits zu möglichst gutem Verdampfen solchen Kraftstoffs an einem warmen Saugrohr ent schieden wird, inwieweit die insgesamt erforderliche Kraft stoffmenge vorgelagert und inwieweit diese Kraftstoffmenge nach Öffnen der Einspritzventilanordnung eingespritzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- - abhängig von der jeweils erfaßten Temperatur die Kraft stoffmenge festgelegt wird, die vorgelagert ins Saugrohr eingespritzt werden kann, ohne daß es zu wesentlicher Aus bildung eines Wandfilms kommt (Schwellwertmenge ti SW);
- - wenn die aktuelle insgesamt erforderliche Kraftstoffmenge (Kraftstoffgesamtmenge, ti GES) höchstens so groß ist wie die Schwellwertmenge, die Kraftstoffgesamtmenge als Vorlage rungsmenge (ti VL) abgespritzt wird, und die in die offene Ventilöffnung einzuspritzende Kraftstoffmenge (Offenmenge, ti OFFEN) auf den Wert Null gesetzt wird,
- - wenn die Kraftstoffgesamtmenge größer ist als die Schwell wertmenge, eine Differenzmenge (ti DIFF) zwischen diesen beiden Mengen berechnet wird, und
- - dann, wenn die Differenzmenge mindestens so groß ist wie eine zuverlässig einspritzbare Minimalmenge (ti MIN), die Schwellwertmenge als Vorlagerungsmenge und die Differenzmen ge als Offenmenge abgespritzt wird,
- - dagegen dann, wenn die Differenzmenge kleiner ist als die Minimalmenge, von der Schwellwertmenge zum Erhalten einer Vorlagerungsmenge so viel abgezogen und zur Differenzmenge zugeschlagen wird, daß die Differenzmenge die Minimalmenge erreicht, und
- - dann, wenn die neue Vorlagerungsmenge mindestens so groß ist wie die Minimalmenge, die Vorlagerungsmenge und die Dif ferenzmenge mit ihren neuen Werten verwendet werden,
- - dagegen dann, wenn die neue Vorlagerungsmenge kleiner ist als die Minimalmenge, die Vorlagerungsmenge auf den Wert Null gesetzt wird, und die Kraftstoffgesamtmenge als Offen menge abgespritzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
im Fall, daß die gesamte Differenzmenge in derjenigen Zeit
spanne abgespritzt werden kann, in der die Einlaßöffnung ge
öffnet ist, die Vorlagerungsmenge so abgespritzt wird, daß
ein festgelegtes Einspritzende eingehalten wird, das im we
sentlichen mit dem Öffnungszeitpunkt der Einlaßventilanord
nung übereinstimmt, andernfalls mit dem Einspritzen der Vor
lagerungsmenge so früh begonnen wird, daß es beendet ist,
wenn mit dem Einspritzen der Differenzmenge begonnen werden
muß.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß mit dem Abspritzen der Differenzmenge so
rechtzeitig begonnen wird, daß spätestens kurz vor dem
Schließen der Einlaßöffnung die gesamte Differenzmenge abge
spritzt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- - abhängig von der jeweils erfaßten Temperatur die Kraft stoffgesamtmenge festgelegt wird, die vorgelagert ins Saug rohr eingespritzt werden kann, ohne daß es zu wesentlicher Ausbildung eines Wandfilms kommt (Schwellwertmenge ti SW);
- - und untersucht wird, ob die aktuell insgesamt erforderli che Kraftstoffmenge (Kraftstoffgesamtmenge) größer ist als die Schwellwertmenge und falls dies nicht der Fall ist, die Kraftstoffgesamtmenge vorgelagert, andernfalls in die geöff nete Einlaßöffnung eingespritzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
im Fall der Vorlagerung die Kraftstoffgesamtmenge so abge
spritzt wird, daß ein festgelegtes Einspritzende eingehalten
wird, das im wesentlichen mit dem Öffnungszeitpunkt der Ein
laßventilanordnung übereinstimmt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß im Fall des Einspritzens in die geöffne
te Einlaßventilöffnung mit dem Abspritzen so rechtzeitig be
gonnen wird, daß spätestens kurz vor dem Schließen der Ein
laßöffnung die Kraftstoffgesamtmenge abgespritzt ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Wert, der als Maß für die Temperatur
des Saugrohrs erfaßt wird, die Motortemperatur verwendet
wird.
9. Vorrichtung zum Einspritzen von Kraftstoff für die
Zylinder eines Ottomotors, der an jedem Zylinder ein Ein
spritzventil (18) aufweist, das so angeordnet ist, daß es in
die geöffnete Einlaßöffnung Kraftstoff einspritzen kann, bei
welchem Verfahren Kraftstoff teilweise vorgelagert einge
spritzt wird, d. h. in das Saugrohr (14) zum Zylinder vor
Öffnen der zugehörigen Einlaßventilanordnung, und teilweise
in die geöffnete Einlaßöffnung eingespritzt wird,
gekennzeichnet durch
- - eine Einrichtung (21) zum Erfassen eines Wertes, der ein Maß für die Temperatur im Saugrohr ist,
- - und eine Einspritzzeit-Bestimmungseinrichtung (13), die so ausgebildet ist, daß sie zum weitgehenden Vermeiden eines Wandfilms im Saugrohr durch zuviel vorgelagert eingespritz ten Kraftstoff, jedoch andererseits zum möglichst guten Ver dampfen solchen Kraftstoffs an einem warmen Saugrohr anhand des erfaßten Werts entscheidet, inwieweit die insgesamt er forderliche Kraftstoffmenge vorgelagert und inwieweit diese Kraftstoffmenge nach Öffnen der Einspritzventilanordnung eingespritzt wird.
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