DE4121351A1 - Gasbetriebene foerdervorrichtung mit kolbenstop, insbesondere infusionsspritze - Google Patents
Gasbetriebene foerdervorrichtung mit kolbenstop, insbesondere infusionsspritzeInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine gasbetriebene För
dervorrichtung für fließfähige Medien, insbesondere eine Infusi
onsspritze zur Infusion von pharmazeutischen Lösungen in mensch
liche und tierische Körper mit einer Vorrichtung zum Stop des
Förderkolbens in oder kurz vor der Endstellung im Förderzylinder.
Es ist bekannt, daß man gasentwickelnde Zellen zum Transport von
flüssigen und pastenförmigen Medien benutzen kann. Eine derartige
Vorrichtung ist in den Abbildungen dargestellt; sie besteht im
allgemeinen aus einem zylinderförmigen Körper, der durch einen
beweglichen Kolben in zwei Räume unterteilt ist. In dem einen
Teilraum (1) befindet sich die zu transportierende Lösung, im
zweiten Raum (2) befindet sich das Treibgas aus der gasent
wickelnden Zelle (GZ). Durch das entstehende Gas wird ein Druck
erzeugt, der den Kolben (3) vorwärts schiebt. Dadurch wird die
Flüssigkeit oder die Paste im Raum (1) unter Druck gesetzt, so
daß sie aus der diesen Raum begrenzenden Spritzdüse oder Spritz
nadel (4) herausgedrückt wird. Besonders einfach gestalten sich
derartige Vorrichtungen, wenn man als gasentwickelnde Zelle eine
Wasserstoff-Generatorzelle benutzt, die im deutschen Patent DE-PS
35 32 335 beschrieben ist. Im Falle der auf Zink als Anodenmetall
basierenden Wasserstoff-Generatorzelle genügt ein fester Außenwi
derstand, um bei konstanter Entwicklungsrate eine pharmazeutische
Flüssigkeit mit konstanter Förderrate in den menschlichen Körper
zu Spritzen. Dieses kann auch vorteilhaft nach der deutschen Of
fenlegungsschrift DE-OS 36 21 846.4 über eine Druckschleuse ge
schehen, die den Flüssigkeitsstrom in einen Tropfenstrom auflöst
und auf diese Weise mit einem konstanten Förderdruck arbeitet.
Es ist die Regel, daß die Gaszelle eine größere Wasserstoffent
wicklungskapazität hat als für den Spritzvorgang notwendig ist.
Das führt dazu, daß in der Endstellung des Förderkolbens der
Druck im Gasraum ansteigt und die Gefahr besteht, daß Gas am Kol
ben vorbei durch die Spritzkanüle in den Körper gedrückt wird. Um
dieses zu verhindern, kann man mit einem Überdruckventil im Gas
raum (2) arbeiten, das nach außen hin öffnet, um einen zu hohen
Gasdruck in die freie Atmosphäre abzubauen. Durch ein derartiges
Ventil wird jedoch die Angst geschürt, dieses Ventil könne auch
während des Fördervorganges kurz öffnen und nicht wieder schlie
ßen. Es entsteht also dadurch eine zusätzliche Unsicherheit, die
weniger realistisch als vielmehr psychologisch bestimmt ist.
Im Gegensatz dazu bewirkt die Erfindung einen absoluten Kolben
stop und erhöht die Sicherheit beim Einsatz des Gerätes. Das ge
schieht dann, wenn oder kurz bevor der Kolben (3) seine Endstel
lung im Zylinder erreicht. Wesentlich ist dabei, daß die Stellung
des Kolbens selbst den Stop bewirkt. Zwei Methoden sind dafür
entwickelt worden:
Im ersten Fall wird der Kolbenstop durch eine plötzliche Kraft
übertragung des Förderkolbens (3) auf ein Ablaßventil (5) mittels
eines linearen Kraftübertragungselementes bewirkt, das das aus
der Gasentwicklungszelle (GZ) entwickelte Gas aus Raum (2) in die
umgebende Atmosphäre entweichen läßt. Die Kraft des vortreibenden
Kolbens kann aber auch benutzt werden, einen elektrischen Schal
ter (50) zu öffnen, mit dem der Stromfluß in der Gasentwicklungs
zelle unterbrochen wird.
Die Erfindung wird an der Abb. 1 erläutert. Wesentliches Kennzei
chen ist, daß die Kraftwirkung des Kolbens (3) in einer vorgege
benen Stopstellung zur Unterbrechung des Injektionsvorganges aus
genutzt wird. Diese Stopstellung liegt kurz vor der Endstellung
des Kolbens (3) im Zylinderraum (1). In Abb. 1 bzw. 2 geschieht
dieses mit Hilfe eines zwischen dem Kolben (3) und dem Unterbre
cherventil (5) bzw. dem Kolben und dem Unterbrecherschalter (50)
gespannten Fadens (6), der in der Stopstellung des Kolbens ge
spannt ist und die volle Schubkraft über den Zug des Fadens (6)
auf das Unterbrecherventil (5) oder den Unterbrecherschalter (50)
wirken läßt. In allen Stellungen vorher ist der Faden ungespannt,
so daß die Kolbenbewegung ungehemmt verläuft. Dann kann überhaupt
keine Kraft übertragen werden; der Faden kann sich während dieser
Zeit von einer Aufwicklung abwickeln.
In Abb. 3 erfolgt die Kraftübertragung durch ein ausfahrbares Te
leskop 7, dessen eines Ende im Gaszellenbereich der Spritzvor
richtung an dem zu öffnenden Schalter (50) oder Ventil (5) befe
stigt ist, während das andere Ende im sich vorwärts bewegenden
Kolben verankert ist. Die Kolbenbewegung fährt das Teleskop (7)
aus, das dann in seiner Endstellung die volle Kraft des sich vor
wärts bewegenden Kolbens auf den Öffnungsvorgang des Ventils oder
Schalters übertragen kann. Dabei stehen die Begriffe "Faden" und
"Teleskop" stellvertretend für alle linearen Zugkraftübertra
gungsvorrichtungen, die nach Durchfahren eines gewissen Weges
plötzlich wie ein starres Element ohne Federwirkung die Zugkraft
des Kolbens übertragen.
Die zweite Gruppe von Vorrichtungen wirkt genau so präzise. Das
Ventil wird in diesem Fall aus einem Faden, Draht oder einer zy
lindrischen, biegsamen oder starren Stange (26) gebildet, die
sich in einer Bohrung eines elastischen Materials (27) bewegt.
Stange und Kolben sind auf Zug fest miteinander verbunden, wo
durch die Stange (26) sich in der Bohrung (25) gleitend mitbe
wegt. Eine entsprechende Fassung oder auch eine Dichtlippe ver
hindern den Gasaustritt aus dem Raum (2) durch die Bohrung (25)
hindurch ins Freie. Der Kolbenvortrieb ist beendet, wenn der Fa
den (26) in seiner ganzen Länge die Bohrung passiert hat; dann
wird die Bohrung für den Druckausgleich freigegeben und der Kol
benvortrieb beendet. Dabei schadet eine leichte Federwirkung bei
der Längung des linearen Zugelementes (26) nicht.
Die gleiche Wirkung wie der Faden (26) in Abb. 3 hat auch die Ku
gelkette (36) in Abb. 4. Ein elastisches Schlauchelement (35) im
Gaszellengehäuse (7) ist so lang, daß immer zwei der Verdickungen
(Kugeln) des linearen Zugelementes im Innern sind und als Ventil
wirken. Erst wenn die letzte Kugel den Schlauch passiert hat, ist
die Verbindung zur Außenwelt hergestellt, der Gasdruck kann ent
weichen und der Fördervorgang ist beendet.
Diese zweite Möglichkeit der Ventilbildung durch ein lineares
Zugelement in einer elastischen Bohrung hat den Vorteil, daß man
zur Vorbereitung der Spritze bei noch nicht gasdicht verschlosse
nem Raum (2) und noch nicht aktivierter Gaszelle im Gehäuse (7)
die Förderflüssigkeit (Injektionslösung) aufziehen kann. Dazu
taucht man die Spritze (4) in die Lösung und bewegt den Kolben
aus der Endstellung in umgekehrter Richtung. Es leuchtet unmit
telbar ein, daß man diese Prozedur ohne Probleme bei der Kugel
kette durchführen kann, wenn der die Kugeln verbindende Faden
entsprechend länger als das mit Kugeln besetzte Stück ist, dessen
Länge allein die Stopposition des Kolbens bestimmt. Bei Verwen
dung eines Drahtes oder Fadens erreicht man dieselbe Wirkung,
wenn man den Faden nach dem Aufziehen der Lösung ablängt oder
wenn der Faden sich ab einer bestimmten Länge derart verjüngt,
daß die Schließwirkung des Ventils nicht mehr gegeben ist. Selbst
bei einer starren Stange kann man diese Wirkung durch eine
Dickenabstufung oder mit Hilfe einer Schraubverlängerung der
Zugstange erreichen, die man nach dem Aufziehen der Flüssigkeit
und vor Beginn des Fördervorganges entfernt. In allen diesen Fäl
len ist es sehr hilfreich, wenn das über den Dichtungsbereich
hinausreichende lineare Kraftübertragungselement am Ende einen
Handgriff zum Beispiel in Form einer Fingerschlaufe besitzt.
Die Anwendung der Erfindung ist nicht nur auf Medizinspritzen be
schränkt, sondern ist bei allen Fördervorrichtungen dieser Art
nützlich. Besonders in der zuletzt geschilderten Variante ermög
licht sie die Wiederverwendbarkeit, wozu nur die Auswechselbar
keit der Gaszelle im Gaszellengehäuse (7) gewährleistet sein muß.
Schließlich sei erwähnt, daß über das mitbewegte lineare Zugele
ment eine Kontrolle und Steuerung des ablaufenden Fördervorganges
durch Vergleich mit einem Sollweggeber möglich ist.
Claims (5)
1. Fördervorrichtung für fließfähige Medien, insbesondere zur In
jektion pharmazeutischer Lösungen in menschlische oder tieri
sche Körper mit Hilfe einer Gasentwicklungszelle, die Sauer
stoff oder insbesondere Wasserstoff mit einer zeitlichen Menge
(Rate) liefert, der durch den die Gaszelle durchfließenden
elektrischen Strom bestimmt ist, wobei die Fördervorrichtung
im wesentlichen aus einem zylinderförmigen Raum und einem Kol
ben (3) besteht, der den Zylinder in einen Raum (1) zur Auf
nahme des zu fördernden Mediums und dem Raum (2) aufteilt, in
den die Gasentwicklungszelle das Treibgas abgibt, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Raum (2) nach außen über ein Ventil (5)
kommuniziert, dessen Öffnungsmechanismus mittels eines linea
ren Kraftübertragungselementes (6) durch die Schubkraft des
treibenden Kolbens vor seiner Endstellung betätigt wird.
2. Fördervorrichtung für fließfähige Medien, insbesondere zur In
jektion pharmazeutischer Lösungen in menschlische oder tieri
sche Körper mit Hilfe einer Gasentwicklungszelle, die Sauer
stoff oder insbesondere Wasserstoff mit einer zeitlichen Menge
(Rate) liefert, der durch den die Gaszelle durchfließenden
elektrischen Strom bestimmt ist, wobei die Fördervorrichtung
im wesentlichen aus einem zylinderförmigen Raum und einem Kol
ben (3) besteht, der den Zylinder in einen Raum (1) zur Auf
nahme des zu fördernden Mediums und dem Raum (2) aufteilt, in
den die Gasentwicklungszelle das Treibgas abgibt, dadurch ge
kennzeichnet, daß der elektrische Versorgungskreis der Gasent
wicklungszelle einen Schalter (50) enthält, der im Raum (2)
des Treibgases gelegen ist und dessen Öffnungsmechanismus mit
tels eines linearen Kraftübertragungselementes (6) durch die
Schubkraft des treibenden Kolbens vor seiner Endstellung betä
tigt wird.
3. Fördervorrichtung für fließfähige Medien, insbesondere zur
Injektion pharmazeutischer Lösungen in menschlische oder tieri
sche Körper mit Hilfe einer Gasentwicklungszelle, die Sauer
stoff oder insbesondere Wasserstoff mit einer zeitlichen Menge
(Rate) liefert, der durch den die Gaszelle durchfließenden
elektrischen Strom bestimmt ist, wobei die Fördervorrichtung
im wesentlichen aus einem zylinderförmigen Raum und einem Kol
ben (3) besteht, der den Zylinder in einen Raum (1) zur Auf
nahme des zu fördernden Mediums und den Raum (2) aufteilt, in
den die Gasentwicklungszelle das Treibgas abgibt, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Raum (2) nach außen über ein Ventil (5)
kommuniziert, das aus einem elastischen Dichtungselement und
einem darin bewegten linearen Kraftübertragungselement (6) ge
bildet wird, das mit dem treibenden Kolben (3) fest verbunden
und in seiner Länge oder Querschnittsgestaltung so bemessen
ist, das es die Ventilöffnung vor Erreichen der Endstellung
des Kolbens freigibt.
4. Fördervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ventil aus einem Schlauch und einer darin bewegten Kugel
kette als linearem Kraftübertragungselement gebildet wird,
dessen mit Kugeln besetzter Teil kürzer ist als der maximale
Kolbenhub bis zur Endstellung.
5. Fördervorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeich
net, daß das lineare Kraftübertragungselement (6) über den
Dichtungsbereich des Ventils mit verringertem Querschnitt so
weit nach außen reicht, daß der Kolben zum Aufziehen des För
dermediums bewegt werden kann, und daß am Ende ein Handgriff
in Form einer Fingerschlaufe vorhanden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914121351 DE4121351C2 (de) | 1991-06-28 | 1991-06-28 | Fördervorrichtung mit einer Gasentwicklungszelle für fließfähige Medien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914121351 DE4121351C2 (de) | 1991-06-28 | 1991-06-28 | Fördervorrichtung mit einer Gasentwicklungszelle für fließfähige Medien |
Publications (2)
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DE4121351A1 true DE4121351A1 (de) | 1993-01-14 |
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ID=6434938
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914121351 Expired - Fee Related DE4121351C2 (de) | 1991-06-28 | 1991-06-28 | Fördervorrichtung mit einer Gasentwicklungszelle für fließfähige Medien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1013296A1 (de) * | 1998-12-22 | 2000-06-28 | WINSEL, August, Prof. Dr. | Steuerbaren und regelbaren Transport von fluiden Medien durch elektrochemische Erzeugung von Gasen |
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DE19909014C2 (de) * | 1999-03-02 | 2001-01-25 | August Winsel | Kolben und damit ausgerüstete, gasbetriebene Fördervorrichtung für fließfähige Medien, bei der das Gasentwicklungssystem das Gas in einer vorgegebenen zeitlichen Menge vorzugsweise aus Gasentwicklungszellen erzeugt |
DE102007054753A1 (de) | 2007-07-30 | 2009-02-19 | Winsel, August, Prof. Dipl.-Phys. Dr. | Verfahren und Vorrichtung zur ökonomischen und ökologischen Bekämpfung von Schädlingen in und an Obst- und Nutzholzbäumen |
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- 1991-06-28 DE DE19914121351 patent/DE4121351C2/de not_active Expired - Fee Related
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