DE4121151A1 - Leuchtschirm - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Leuchtschirm zur Wandlung
hochenergetischer Strahlung in Lichtstrahlung. Solche
Leuchtschirme finden Anwendung in der bildgebenden medizi
nischen Diagnostik und werden bei Röntgenbildverstärkern,
Röntgendetektoren, Röntgenfilmaufnahmen als Verstärkerfolien,
bei Speicherleuchtstoffbildsystemen und bei Gammakameras ein
gesetzt. Bei diesen Leuchtschirmen wird die hochenergetische
Strahlung im Leuchtstoff absorbiert und in Lichtstrahlung
umgewandelt, was spontan oder beim Speicherleuchtstoff erst
nach Stimulation erfolgt. Eine hohe Schichtdicke des Leucht
stoffes ist im Interesse einer hohen Quantenabsorption wün
schenswert. Das im Leuchtstoff durch Quantenabsorption ent
stehende Lumineszenzlicht breitet sich jedoch im Leuchtstoff
in einem gewissen Ausmaß auch seitlich aus, wobei dieser
Effekt mit der Schichtdicke des Leuchtstoffes steigt. Die
seitliche Lichtausbreitung bewirkt eine Verschlechterung der
Modulationsübertragungsfunktion des bildgebenden Systems bzw.
begrenzt das Auflösungsvermögen. Deshalb ist eine Kanalisie
rung des Lichtes, d. h. also eine weitgehende Verhinderung der
seitlichen Lichtausbreitung, anzustreben. Verhindert werden
kann dies durch Absorption, zweckmäßiger ist jedoch durch
Reflexion, um die gesamte emittierte Lichtmenge möglichst
wenig zu vermindern.
Aus der US-PS 30 41 456 ist ein Leuchtschirm bekannt, der aus
einem transparenten Kunststoff, der mit einem Leuchtstoff ge
tränkt ist, besteht. Zur Herstellung eines Leuchtschirmes wird
der transparente Kunststoff in Scheiben geschnitten, wobei die
Seitenflächen der Scheiben verspiegelt und anschließend wieder
zusammengefügt werden. Der wieder zusammengesetzte transpa
rente Kunststoff wird dann in einer zur ersten Richtung
senkrechten Richtung erneut in Scheiben geschnitten, wobei
auch dann wieder die Seitenflächen der einzelnen Scheiben
verspiegelt werden. Auch diese Scheiben werden wieder zu
einem Körper zusammengefügt. Es werden somit quadratische
Säulen gebildet, deren Seitenflächen verspiegelt sind. Dieser
Leuchtschirm ist nur mit hohem Fertigungsaufwand herstellbar.
Der Wirkungsgrad ist gering, da die Säulen nicht aus reinem
Leuchtstoff bestehen.
Aus der EP-02 42 024-A2 ist ein Eingangsleuchtschirm eines
zweistufigen Flachbildverstärkers bekannt, der aus einer
geätzten Glas- oder Keramikplatte besteht. Diese Glas- oder
Keramikplatte weist einzelne, durch Ätzen entstandene Zellen
auf, die durch Aluminiumbedampfung verspiegelt sind. In diese
einzelnen Zellen wird dann der Leuchtstoff eingefüllt. Um eine
gute Modulationsübertragungsfunktion zu erhalten, sind auch
der Zwischenleuchtschirm und der Ausgangsleuchtschirm ent
sprechend auszubilden. Die Herstellung eines solchen Flach
bildverstärkers ist sehr aufwendig und teuer, da drei Leucht
schirme herzustellen sind.
In dem Artikel "Image Intensifier Tubes with Intagliated
Screens" aus Advances in Electronics and Electron Physics
Vol. 74 ist ein Ausgangsleuchtschirm beschrieben, der eine
aus Glasfaseroptik bestehende Platte mit einzelnen Faserele
menten aufweist, die durch Ätzen hergestellt sind. In jede
einzelne Faser sind Phosphorpartikel eingefüllt, die bei
Elektronenbestrahlung lumineszieren. Um zu vermeiden, daß
sich dieses Lumineszenzlicht seitlich ausbreitet, sind die
seitlichen Wände jeder einzelnen Faseroptik metallisiert.
Aus der DE-OS 28 07 572 sowie der DE-OS 33 25 035 sind
Röntgenleuchtschirme bekannt, deren Leuchtschicht in den
Löchern einer Lochrasterplatte eingebracht ist. Die Loch
rasterplatte kann aus Eisen, Leichtmetall oder Glas beste
hen. Die Löcher in der Lochrasterplatte können rund, quadra
tisch oder bienenwabenartig strukturiert sein und sind durch
Ätzen von an den gewünschten Stegen der Löcher mit Schutz
lack versehenen Metallplatten hergestellt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, nach
dem Leuchtschirme für Röntgenbildverstärker, Verstärkerfolien,
Speicherleuchtstoffbildsysteme und Gammakameras auf einfache
Weise herstellbar sind.
Erfindungsgemäß weist das Verfahren zur Herstellung eines
Leuchtschirms folgende Verfahrensschritte auf:
- a) Herstellen einer Positivform durch Einbringen einer Matrix in einen Körper aus hochschmelzendem Material,
- b) Ausfüllen der Positivform mit Glas oder Metall zur Herstel lung einer Negativform als Substrat für den Leuchtschirm,
- c) Trennen der Formen und
- d) Einbringen des Leuchtstoffes in die Negativform.
Vorteil der Erfindung ist, daß somit auf einfache Weise und
damit kostengünstig reproduzierbar und fertigungsgerecht
Leuchtschirme hergestellt werden können, die Säulen aus
Leuchtstoff aufweisen.
Vorzugsweise besteht die Positivform aus hochschmelzender
inerter Keramik, die in eine durch Erwärmung geschmolzene
Platte aus Metall oder Glas gepreßt wird, zur Herstellung der
Negativform. Der Leuchtstoff wird dann durch Schmelzen oder
Sintern in die Negativform eingebracht.
Vorteilhafterweise wird die Negativform aus Kupfer auf
elektrochemischem Wege mit Silber oder Palladium beschichtet
und anschließend die Schachtwände der Negativform auf elektro
chemischem Wege auf 5 µm bis 30 µm Dicke gedünnt. Es werden
somit Leuchtschirme erhalten, die einen hohen Füllfaktor mit
Leuchtstoff aufweisen, so daß sie eine hohe Auflösung und
eine hohe Quantenabsorption haben.
Erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Leuchtschir
mes werden nachfolgend beschrieben.
Gemäß einem ersten erfindungsgemäßen Verfahren wird zur Her
stellung einer Positivform in einen Körper aus hochschmelzen
dem Material die gewünschte Matrix eingebracht, was beispiels
weise durch Sägen, Laserbestrahlung oder Erodieren erfolgen
kann. Dabei können die Einschnitte senkrechte Wände aufweisen,
sie können auch konisch ausgebildet sein. In diese Positivform
wird das Material, aus dem die Negativform als Substrat herge
gestellt werden soll, z. B. ein Glas von geringerem Brechungs
index als der einzufüllende Leuchtstoff oder ein Metall, ein
gebracht. Nach dem Trennen der Formen wird eine Negativform
erhalten, die Schächte entsprechend der in die Positivform
eingearbeiteten Matrix aufweist, die Kammern bilden, in die
dann der Leuchtstoff eingefüllt wird zur Herstellung des
Leuchtschirmes. Ein konisches Profil der Einschnitte in der
Positivform ist für die Entformung vorteilhaft.
Der Vorteil des Verfahrens ist, daß die kostenintensive Her
stellung der räumlichen Struktur nur einmal z. B. beim Sägen
der Positivform durchgeführt werden muß. Von dieser Positiv
form können dann beliebig viele Negativformen hergestellt
werden. Die aus Metall oder Glas bestehende Negativform kann
zu einer Kalotte umgeformt werden, wenn der Leuchtschirm bei
invertierenden Röntgenbildverstärkern eingesetzt werden soll.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist, daß die Negativform
nach ihrer Trennung von der Positivform noch durch Ätzen
verändert werden kann. Das mit Leuchtstoff ausfüllbare Volumen
kann somit durch Verringerung der Wandstärken der Kammern
vergrößert werden. Das Atzen kann hierbei rein chemisch oder
bei Metall auch elektrochemisch erfolgen. Um die Gesamthöhe
der Schächte zu erhalten, kann vor dem Ätzen die Stirnfläche
der Schächte mit einer gegen das Ätzmedium resistenten Schutz
schicht überzogen werden. Diese Schutzschicht kann auf dem
Substrat verbleiben, sie kann auch abgeschliffen oder abgeätzt
werden. Durch eine solche Nachbehandlung des Substrates können
mit einer Positivform verschiedene Negativformen als Substrat
hergestellt werden, je nach Intensität und Dauer der Nachbe
handlung.
Zur Herstellung einer Positivform wird nach einem zweiten
erfindungsgemäßen Verfahren in eine Platte aus hochschmelzen
der Keramik, z. B. BN, AlN, Al2O3 mittels einer Säge mit sehr
dünnem Sägeblatt eine Anordnung von parallelen, eng aneinan
derliegenden Schnitten angebracht. Die Breite der Schnitte
beträgt z. B. 20 µm-200 µm bei einer Tiefe von z. B. 200 µm bis
einige Millimeter. Die Entfernung der Schnitte voneinander
beträgt z. B. 100 µm bis 1 mm. Dann wird die Platte um 90°
gedreht und nochmals der gleichen Behandlung unterzogen, so
daß ein quadratisches Gitter entsteht. Bei Wärmezuführung wird
die gesägte Positivform dann mit einer zweiten Platte aus dem
gewünschten Substrat, Metall oder Glas zusammengepreßt, so daß
ein Abdruck als Negativform entsteht. Man trennt die Formen
und füllt dann den Leuchtstoff in die Negativform, was durch
Schmelzen oder Sintern oder durch evtl. mehrmaliges Einstreuen
des Leuchtstoffpulvers mit anschließender Erwärmung bis zum
Schmelzen des Leuchtstoffes erfolgt.
Nach einem dritten erfindungsgemäßen Verfahren kann das
Material zur Herstellung der Negativform als feines Metall-
oder Glaspulver in die Positivform eingefüllt werden, so
daß nach dem Sintern oder Schmelzen des Glas- oder Metall
pulvers die Negativform als Substrat erhalten wird.
Nach einem vierten erfindungsgemäßen Verfahren ist die Nega
tivform z. B. aus Kupfer hergestellt. Auf elektrochemischem
Wege wird die Negativform stirnseitig mit einem edleren
Metall, z. B. mit Silber oder Palladium, beschichtet. Hierzu
wird ein mit silber- oder palladiumhaltiger Lösung getränkter
Schwamm oder Filz auf die Negativform aufgelegt und eine
Spannung mit der Negativform als Kathode angelegt. Die Stirn
fläche der Negativform wird somit galvanisch mit einer dünnen
Silber- oder Palladiumschicht überzogen. Anschließend werden
die Schachtwände der Negativform elektrochemisch von z. B.
30-110 µm auf z. B. 5-30 µm Dicke gedünnt. Die Silber- oder Pal
ladiumschicht kann anschließend abgeschliffen oder abgeätzt
werden. Es ist auch möglich, das elektrochemische Dünnen so zu
steuern, daß der erste Teil des Ätzvorganges bei einem Poten
tial ausgeführt wird, bei dem nur das Kupfer der Negativform
abgetragen wird. Anschließend erhöht man das Potential, so daß
auch die Silber- bzw. Palladiumschicht in Lösung geht. Dies
ist wünschenswert, um Kammern zu erhalten, die nach oben
erweitert sind.
Durch das Verfahren des elektrochemischen Dünnens kann das
arbeitsintensive Verfahren zur Herstellung der Positivform
vereinfacht werden, da die Schnitte mit größerer Schnittbreite
in die Positivform eingebracht werden können. Werden z. B. 50 µm
breite Schnitte 500 µm tief ausgeführt, so wird eine Negativ
form erhalten, die ein Aspektverhältnis von nur 1:10 aufweist.
Durch ein Dünnen der Schachtwände der Negativform von 50 auf
z. B. 10 µm wird das Aspektverhältnis auf 1:50 gesteigert.
Außerdem wird so das aktive, also zur Strahlungswandlung
beitragende Volumen des Leuchtschirmes erhöht, denn beim
anschließenden Einfüllen von Leuchtstoff erhält man einen
höheren Füllfaktor. Sind z. B. die Schachtwände nur 10 µm dick
und besteht zwischen der Mitte der einen Schachtwand bis zur
Mitte der nächsten Schachtwand ein Abstand von 100 µm, so
erreicht man bei Leuchtstoffüllfaktor 1 einen Leuchtstoff
anteil am Leuchtschirm von 81 Vol-%.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Leuchtschirmes mit
folgenden Verfahrensschritten:
- a) Herstellen einer Positivform durch Einbringen einer Matrix in einen Körper aus hochschmelzendem Material,
- b) Ausfüllen der Positivform mit Glas oder Metall zur Her stellung einer Negativform als Substrat für den Leucht schirm,
- c) Trennen der Formen und
- d) Einbringen des Leuchtstoffes in die Negativform.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die Positivform aus hochschmelzender Keramik besteht,
wobei die Positivform in eine durch Erwärmung geschmolzene Platte aus Metall oder Glas gepreßt wird zur Herstellung der Negativform und
wobei der Leuchtstoff durch Schmelzen oder Sintern in die Negativform eingebracht ist.
wobei die Positivform in eine durch Erwärmung geschmolzene Platte aus Metall oder Glas gepreßt wird zur Herstellung der Negativform und
wobei der Leuchtstoff durch Schmelzen oder Sintern in die Negativform eingebracht ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei ein feines Glas- oder Metallpulver in die Positivform
eingefüllt wird, das zur Herstellung der Negativform anschlie
ßend gesintert oder geschmolzen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Negativform aus Kupfer auf elektrochemischem Wege
mit einem edleren Metall beschichtet wird und
wobei die Schachtwände der Negativform auf elektrochemischem Wege auf 5-30 µm Dicke gedünnt werden.
wobei die Schachtwände der Negativform auf elektrochemischem Wege auf 5-30 µm Dicke gedünnt werden.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=6434813
Family Applications (1)
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