DE4202818C2 - Verfahren zur Herstellung eines Leuchtstoffschirmes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines LeuchtstoffschirmesInfo
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Description
Zum Nachweis von UV-Licht, Röntgen-, Gamma- und Elektronen
strahlen werden Leuchtstoffschirme verwendet. Ein Leucht
stoffschirm umfaßt ein Trägersubstrat, das mit einer Leucht
stoffschicht versehen ist. Der Leuchtstoff ist ein lumines
zenzfähiges Material, in dem hochenergetische Strahlung, z. B.
UV-Licht, Röntgen-, Gamma- oder Elektronenstrahlung, in
eine sichtbare oder elektronisch detektierbare Strahlung um
gewandelt wird.
Leuchtstoffschirme werden z. B. bei Kathodenstrahlrohren, ins
besondere TV-Bildröhren, sowie bei Röntgenbildverstärkern und
Röntgendetektionssystemen der medizinischen Diagnostik einge
setzt.
In vielen Anwendungsfällen, z. B. bei medizintechnischen An
wendungen oder bei der Durchleuchtung von Gegenständen, ist
ein zwei- oder eindimensionales Intensitätsmuster der hoch
energetischen Strahlung in ein sichtbares oder elektronisch
detektierbares Bild umzuwandeln. Dazu ist ein Auflösungsver
mögen des Leuchtstoffschirmes bezüglich des Ortes erforderlich.
Leuchtstoffschirme, die eine durchgehende Leuchtstoffschicht
auf dem Trägersubstrat umfassen, zeigen ein geringes Auf
lösungsvermögen, da sich das durch die Anregung des Leucht
stoffes in der Schicht erzeugte Licht sowohl senkrecht zur
Schichtausdehnung als auch seitlich ausbreitet. Dadurch wird
durch Beleuchtung eines Punktes mit der hochenergetischen
Strahlung ein wesentlich größerer leuchtender Flächenbereich
erzielt.
Zur Verbesserung der Ortsauflösung eines Leuchtstoffschirmes
wird daher versucht, die seitliche Ausbreitung des Lichtes,
die sogenannte Querleitung, zu reduzieren.
Die Querleitung wird z. B. dadurch unterdrückt, daß der
Leuchtstoffschirm aus einzelnen, diskreten Leuchtstoffblöcken
oder Leuchtstoffkanälen aufgebaut ist. Solche Leuchtstoff
schirme werden z. B. dadurch realisiert, daß ein Träger
substrat verwendet wird, das als Lochplatte ausgebildet ist.
Die Löcher dieses Trägersubstrats sind mit Leuchtstoffen auf
gefüllt. Das Trägersubstrat besteht dabei aus lumineszenzin
aktivem Material.
Aus JP-OS 01-3 599 ist ein solcher Leuchtstoffschirm bekannt,
der eine Substratplatte aus farbigem Glas mit konischen
Löchern umfaßt. Die Löcher sind mit ZnS : Ag-Pulver gefüllt
und bilden diskrete Leuchtstoffkanäle. Bei dem Auffüllen der
Löcher mit Pulver ist durch unvermeidbare Porenbildung nur
eine unvollständige Raumerfüllung erreichbar. Die ver
bleibenden Poren in den Leuchtstoffkanälen wirken als
Streuzentren für das vom Leuchtstoff emittierte Licht und
führen so zu einer Verminderung der Lichtleitung.
Aud der US 37 83 299 ist ein Leuchtschirm für eine Röntgenbildverstärkerröhre
bekannt, bei dem eine Leuchtstoffschicht
über einem waffelartig geformten Metallsubstrat aufgebracht
ist. Die Anordnung von zellenartigen Vertiefungen werden nach
konventionellen Methoden mit Leuchtstoff gefüllt, beispielsweise
durch Aufdampfen von Cäsiumjodid als Leuchtstoff.
Aus der EP 04 11 194 A1 ist eine hochauflösende Bildplatte für
ionisierende Strahlung bekannt, bei der eine mit einem Lochraster
versehene anorganische Trägermatrix mit einem Leuchtstoff
gefüllt wird, vorzugsweise mit Leuchtstoffpulver.
Aus JP-OS 59-1 58 058 ist ein Leuchtstoffschirm bekannt, der
als Trägersubstrat eine optische Faserplatte umfaßt. In der
Faserplatte wird durch Kernätzung der einzelnen Glasfasern
eine Lochstruktur erzeugt. Die Innenflächen der Hohlräume
werden mit einer Leuchtstoffschicht belegt. Die Leuchtstoff
schicht wird durch CVD oder Epitaxie aufgebracht. Auch in
diesem Verfahren ist nur eine unvollständige Raumerfüllung
der Leuchtstoffkanäle zu erwarten. Zusätzlich ist zum Be
schichten eine aufwendige Prozeßtechnik erforderlich.
Aus EP 03 72 395 A2 ist ein Verfahren bekannt, bei dem Hohl
räume eines fotostrukturierten Glases durch Aufdampfen von
CsI-Leuchtstoffen mit nachträglichem Einschmelzen unter Vakuum
gefüllt werden. In diesem Verfahren sind mehrere unabhängige
Prozesse erforderlich, die eine aufwendige Prozeßführung be
nötigen. Die Dicke der Aufdampfschicht muß so dimensioniert
werden, daß sie beim Einschmelzen vollständig von der Hohl
raumstruktur aufgenommen werden kann. Die Temperaturführung
beim Einschmelzvorgang muß so gewählt werden, daß das CsI
nicht verdampft. Durch Volumenschwund bei Erstarrung und Ab
kühlung können darüberhinaus Riß- und Lunkerbildungen auf
treten.
Aus EP 02 72 581 A2 ist ein Verfahren zur Herstellung eines
Leuchtstoffschirmes bekannt, bei dem eine Lochplatte aus
perforierten und geschichteten Wolframblechen durch Gießen
eines Leuchtstoffes aufgefüllt werden. Dieses Verfahren be
schränkt sich auf Leuchtstoffe, die durch Schmelzen oder aus
gießfähigen Pulverpasten herstellbar sind. Die Temperatur
führung muß wiederum so gewählt werden, daß der Leuchtstoff
nicht verdampft. Beim Erstarren und Abkühlen ist mit Rissen
und Lunkerbildungen zu rechnen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung eines Leuchtstoffschirmes anzugeben, das eine
einfache Herstellung eines Leuchtstoffschirmes mit verbessertem
Auflösungsvermögen bei gleichzeitig hohem Leuchtvermögen er
möglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Ver
fahren nach Anspruch 1. Durch die plastische Verformung der
kristallinen Leuchtstoffplatte werden die Löcher mit
kristallinem Leuchtstoff vollständig, poren- und rißfrei ge
füllt. Der kristalline Leuchtstoff in den Löchern bildet
diskrete Leuchtstoffkanäle und weist keine Streu- oder Stör
zentren für die optische Lichtausbreitung längs eines jeden
Loches auf. Das Auflösungsvermögen wird dann nur von der
Struktur des Lochrasters der Substratplatte bestimmt.
Das Verfahren ist sowohl für Leuchtstoffe als auch für
Speicherleuchtstoffe geeignet.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, die Leuchtstoffplatte durch
einachsiges Preßschmieden bei einer Temperatur zwischen
200°C und 800°C, vorzugsweise zwischen 400°C und 500°C in
die Löcher der Substratplatte zu drücken.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders gut geeignet für
Leuchtstoffe aus der Klasse der Alkalihalogenide, insbesondere
für CsI : T1, CsI : Na, RbBr : T1, RbI : T1 und NaI : T1, da diese
eines hohes plastisches Formänderungsvermögen aufweisen.
Als Substratplatte sind Substrate aus einem Material geeignet,
das der Preßtemperatur und den zur Erzeugung der Formänderung
nötigen Preßkräften widerstehen kann. Die Substratplatte kann
insbesondere aus metallischen und keramischen Werkstoffen oder
aus Gläsern, sowie aus Kombinationen davon, aufgebaut sein.
Die geometrische Form der Lochraster und der Querschnitt der
einzelnen Löcher ist für das Verfahren unerheblich. Daher kann
die Geometrie des Lochrasters entsprechend dem Anwendungszweck
des Leuchtstoffschirmes gewählt werden.
Durch Verwendung einer Leuchtstoffplatte aus einem Material,
das die einfallende Strahlung oder das vom Leuchtstoff
emittierte Licht absorbiert, kann die Ortsauflösung des
Leuchtstoffschirms verbessert werden.
Die Ortsauflösung des Leuchtstoffschirmes wird ferner ver
bessert, wenn die Ausbreitung des Lichtes in den mit Leucht
stoff gefüllten Löchern durch Lichtleitung erfolgt. Um dieses
in dem fertigen Leuchtstoffschirm zu erzielen, liegt es im
Rahmen der Erfindung, die Substratplatte aus einem Material
mit einem kleineren optischen Brechungsindex als dem des
Leuchtstoffes vorzusehen.
Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, die Löcher so mit
kristallinem Leuchtstoff aufzufüllen, daß zwischen dem Leucht
stoff und der Substratplatte ein Luftspalt entsteht. Dieser
Luftspalt ist optisch dünner als der Leuchtstoff, so daß auch
hier im fertigen Leuchtstoffschirm eine Lichtleitung entlang
der einzelnen mit Leuchtstoff gefüllten Löchern erfolgt.
Bei Herstellung des Leuchtstoffschirmes unter Verwendung eines
Leuchtstoffes, der einen größeren thermischen Ausdehnungs
koeffizienten als die Substratplatte aufweist, ist es vor
teilhaft, die Leuchtstoffplatte nach der plastischen Ver
formung unter Beibehaltung eines reduzierten Druckes abkühlen
zu lassen. Der Druck wird nach dem vollständigen Auffüllen
der Löcher auf einen Wert unter den der Bruchspannung bei
einer Endtemperatur reduziert. Unter Beibehaltung dieses re
duzierten Druckes wird die Leuchtstoffplatte auf die End
temperatur abgekühlt. Dadurch wird ein Zurückziehen des
Leuchtstoffes aus den Löchern der Substratplatte infolge
unterschiedlicher thermischer Ausdehnung beim Abkühlen ver
mieden.
Die Löcher in der Substratplatte können erfindungsgemäß als
Durchgangslöcher oder als Sacklöcher ausgebildet sein. Im Fall
von Durchgangslöchern kann das einachsige Preßschmieden unter
Vakuum, Inertgasatmosphäre oder Normalatmosphäre erfolgen.
Um eine erhöhte Stabilität des fertigen Leuchtstoffschirmes
zu erzielen, ist es vorteilhaft, die Löcher in der Substrat
platte als Sacklöcher auszubilden. Die senkrecht zur Aus
dehnung der Löcher verlaufende durchgehende Fläche gibt dem
Aufbau eine größere Steifigkeit. Um beim Füllen der Löcher
Luftblasen am Boden der Sacklöcher zu vermeiden, ist es vor
teilhaft, die Sacklöcher unter Vakuum aufzufüllen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den übrigen
Ansprüchen hervor.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen und der Figuren näher erläutert.
Fig. 1 und Fig. 2 zeigen Verfahrensschritte bei der Her
stellung eines Leuchtstoffschirms.
Fig. 3 zeigt einen fertigen Leuchtstoffschirm, der eine
Substratplatte mit Durchgangslöchern umfaßt.
Fig. 4 zeigt den Temperatur- und Kraftverlauf als Funktion der
Zeit bei der Herstellung eines Leuchtstoffschirms.
Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt aus einem fertigen Leuchtstoff
schirm, indem zwischen dem in Durchgangslöcher ge
füllten Leuchtstoff und der Substratplatte jeweils ein
Luftspalt besteht.
Fig. 6 zeigt einen Leuchtstoffschirm, der eine Substratplatte
mit mit Leuchtstoff gefüllten Sacklöchern umfaßt.
Eine Substratplatte 1 aus z. B. Glaskeramik mit einer Grund
fläche von z. B. 30 mm×20 mm und einer Dicke von z. B. 1 mm
ist mit runden Durchgangslöchern 2 mit z. B. 150 µm Durch
messer und einer Stegbreite 3 von z. B. 50 µm versehen (s.
Fig. 1). Auf die Substratplatte 1 wird eine z. B. 1,5 mm
dicke, polykristalline Leuchtstoffplatte 4 aus z. B. CsI : T1
positioniert.
Die Substratplatte 1 und die Leuchtstoffplatte 4 werden
zwischen einen Unterstempel 5 und einen Oberstempel 6 einer
Presse eingebracht.
Der Oberstempel 6 wird in kraftfreien, losen Kontakt zur
Leuchtstoffplatte 4 gebracht. Anschließend werden Oberstempel
6 und Unterstempel 5 mit z. B. 5 K/min auf eine Preß
temperatur von z. B. 450°C aufgeheizt.
Nach Erreichen der Preßtemperatur und einer Haltezeit von z. B.
20 Minuten zum Temperaturausgleich wird die Leuchtstoff
platte 4 und die Substratplatte 1 mit z. B. 100 µm pro Minute
zusammengedrückt. Dazu ist bei CsI : T1 ein Druck von ca. 100
kp/cm2 erforderlich. Durch die Wirkung von Druck und
Temperatur wird die Leuchtstoffplatte 4 plastisch verformt. Es
kommt dabei zur Mehrfachgleitung von Versetzungen. Dadurch
paßt sich die Leuchtstoffplatte 4 kraftschlüssig an die Ober
fläche der Substratplatte 1 an. Anschließend dringt Leucht
stoff in die Durchgangslöcher 2 ein (s. Fig. 2). Dabei muß die
Verformungsgeschwindigkeit so langsam erfolgen, daß die
plastische Verformung mechanische Spannungen abbauen kann, die
während der Verformung erzeugt werden, und daß keine Risse
auftreten.
Der Preßvorgang wird beendet, wenn die Löcher vollständig mit
Leuchtstoff der Leuchtstoffplatte 4 aufgefüllt sind. Sobald
die Löcher vollständig aufgefüllt sind, steigt die Kraft, die
erforderlich ist, um die Substratplatte und die Leuchtstoff
platte zusammenzudrücken. Dieses Ansteigen der Kraft ist ein
Anzeichen dafür, daß die Löcher vollständig gefüllt sind. Nach
Beendigung des Preßvorganges werden die Leuchtstoffplatte 4
und die Substratplatte 1 langsam entspannt und mit z. B.
100°K/h abgekühlt.
Nach dem Erkalten wird der über die Substratplatte 1 über
stehende Anteil der Leuchtstoffplatte 4 z. B. mechanisch ent
fernt. Es ergibt sich ein Leuchtstoffschirm 7, der die Grund
platte 1 mit den mit Leuchtstoff aufgefüllten Löchern umfaßt
(s. Fig. 3).
Der so hergestellte Leuchtstoffschirm 7 zeigt bei einem Be
strahlungstest entsprechend der Verteilung der Durchgangs
löcher 2 in der Substratplatte 1 eine Auflösung von 2,5
Linienpaaren pro mm bei störungsfreier Homogenität der ge
samten Leuchtstoffschirmfläche. Die einzelnen Durchgangs
löcher 2 sind vollständig und störungsfrei mit Leuchtstoff
gefüllt. Es werden weder Poren noch Rißzonen innerhalb des
in jedes Durchgangsloch 2 geführten Leuchtstoffes beobachtet.
Anhand von Fig. 4 wird im folgenden der Temperatur- und Druck
verlauf in dem erfindungsgemäßen Herstellverfahren für ein
weiteres Ausführungsbeispiel beschrieben. Die Temperatur T
als Funktion der Zeit ist in Fig. 4 als durchgezogene Kurve
dargestellt. Die Kraft K als Funktion der Zeit ist in Fig. 4
als strichpunktierte Kurve dargestellt.
Es werden wiederum eine mit einem Lochraster versehene
Substratplatte und eine darauf angeordnete Leuchtstoffplatte
zwischen Ober- und Unterstempel einer Presse eingebracht. Die
Substratplatte und die Leuchtstoffplatte werden in kraft
freien, losen Kontakt zu Ober- und Unterstempel gebracht.
Ober- und Unterstempel werden anschließend mit z. B. 5 bis 10
K/min aufgeheizt. Zum Zeitpunkt t1 wird eine Preßtemperatur T1
von z. B. 300°C bis 500°C erreicht. Nach einer kurzen Halte
zeit zum Temperaturausgleich werden Ober- und Unterstempel mit
z. B. 1 µm/sec zusammengedrückt. Die dafür erforderliche Kraft
ist in Fig. 4 als strichpunktierte Kurve eingezeichnet. Der
entsprechende Druck beträgt z. B. 3 bis 4 kp/mm2 und ent
spricht mindestens dem Wert für plastische Verformung Kplast.
Zum Zeitpunkt t2 sind die Löcher vollständig aufgefüllt und
die zum Zusammendrücken erforderliche Kraft steigt leicht an.
Der Abstand zwischen dem Zeitpunkt t1 und t2 beträgt z. B.
1 bis 2 Stunden. Nach dem Auffüllen der Löcher wird der Druck
auf einen Wert reduziert, der kleiner ist als die Bruch
spannung im abgekühlten Zustand. Unter Beibehaltung des re
duzierten Druckes werden Substratplatte und Leuchtstoffplatte
mit z. B. 1 bis 2 K/min auf eine Endtemperatur T0 abgekühlt.
Der reduzierte Druck beträgt z. B. 1 kp/mm². Durch Beibehalten
des reduzierten Druckes wird sichergestellt, daß der Leucht
stoff sich nicht aus den Löchern der Substratplatte infolge
seines größeren thermischen Wärmeausdehnungskoeffizienten im
Vergleich zu der Substratplatte zurückzieht.
Da der Leuchtstoff in der Richtung parallel zum Querschnitt
der Löcher sich zusammenzieht, entsteht in dieser Prozeß
führung zwischen dem Leuchtstoff und den Stegen der Substrat
platte ein Luftspalt. Da dieser Luftspalt optisch dünner als
der Leuchtstoff ist, erfolgt die Lichtausbreitung in dem so
hergestellten Leuchtstoffschirm durch Lichtleitung entlang der
einzelnen Leuchtstoffkanäle.
Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt aus einem Leuchtstoffschirm, der
nach dem anhand von Fig. 4 erläuterten Verfahren hergestellt
ist. Der Leuchtstoffschirm umfaßt eine Substratplatte 51.
Die Substratplatte 51 besteht z. B. aus strukturierter Glas
keramik und ist mit einem Lochraster versehen. Das Loch
raster ist mit kristallinem Leuchtstoff, z. B. CsI : T1, 52
aufgefüllt. Dabei ist der Leuchtstoff 52 von benachbarten
Teilen der Substratplatte 51 jeweils durch Luftspalte 53 ge
trennt. Die Luftspalte 53 haben bei einem Lochdurchmesser von
z. B. 100 µm eine Breite von z. B. 5-10 µm. In Fig. 5 ist
die Breite der Luftspalte 53 stark übertrieben gezeichnet. Der
Leuchtstoff 52 wird in der Substratplatte 51 durch eine
leichte Verkantung, durch konisch zulaufende Löcher, durch
sphärischen Querschnitt der Lochbegrenzungen oder ähnliches
gehalten.
Bedingt durch den Unterschied im Brechungsindex zwischen dem
Luftspalt 53 und dem benachbarten Leuchtstoff 52 erfolgt die
Ausbreitung von Licht, das in dem Leuchtstoff 52 erzeugt wird,
durch Lichtleitung ausschließlich jeweils in einem Kanal des
Leuchtstoff 52. Daher ist die Ortsauflösung des Leuchtstoff
schirms gegeben durch die Struktur des Lochrasters der
Substratplatte 51.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch durchführen
unter Verwendung einer Substratplatte 61, die mit einem Loch
raster aus Sacklöchern versehen ist. Benachbarte Löcher sind
in der Substratplatte 61 durch Stege 611 voneinander getrennt
(s. Fig. 6). Auf der den Löchern abgewandten Seite weist die
Substratplatte 61 eine durchgehende Fläche 612 auf, auf der
die Stege 611 angeordnet sind. Auf diese Weise sind die Stege
611 über die durchgehende Fläche 612 stabilisiert.
Das Lochraster ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit
Leuchtstoff 62 aufgefüllt. Um Lufteinschlüsse am Boden der
Sacklöcher zu vermeiden, muß das plastische Verformen der
Leuchtstoffplatte in diesem Fall unter Vakuum erfolgen.
Zur Verbesserung der Lichtleitung kann auch bei Verwendung der
Substratplatte 61 mit dem Lochraster aus Sacklöchern zwischen
den Stegen 611 und dem in jedem Sackloch befindlichen Leucht
stoff jeweils ein Luftspalt gebildet werden.
Zum elektronischen Auslesen eines erfindungsgemäß herge
stellten Leuchtstoffschirmes kann auf eine Fläche der
Substratplatte eine elektronische Ausleseeinheit angeordnet
werden, die das jeweils in einem Leuchtstoffkanal entstandene
Licht nachweist. Dazu ist z. B. eine CCD-Schaltungsanordnung
geeignet.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist die geometrische Aus
bildung der Lochraster und der Einzellöcher unerheblich. Die
Löcher können z. B. zylindrisch, wabenförmig, konisch,
asymmetrisch ausgebildet sein. Die Einzellöcher können dabei
senkrecht zur Substratebene verlaufen oder gegen die Substrat
normale geneigt sein.
Zur Herstellung von Leuchtstoffschirmen für medizinische An
wendungen sind Lochrasterstrukturen mit Lochdurchmessern
zwischen 400 µm und 20 µm, vorzugsweise zwischen 200 µm und
50 µm, und mit Stegbreiten zwischen 100 µm und 5 µm vorzugs
weise zwischen 50 µm und 10 µm, geeignet. Die Lochtiefe in der
Substratplatte beträgt z. B. 100 µm bis 5 mm, vorzugsweise
200 µm bis 500 µm. Leuchtstoffschirmflächen mit Ausmaßen
zwischen 10 mm×10 mm und 500 mm x 500 mm sind in dem er
findungsgemäßen Verfahren gut herstellbar.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung eines Leuchtstoffschirmes
- - bei dem eine Substratplatte (1, 51, 61) mit einer Vielzahl von Löchern (2), die in Form eines Lochrasters an mindestens einer ersten Oberfläche der Substratplatte (1, 51, 61) an geordnet sind, verwendet wird,
- - bei dem auf die erste Oberfläche eine kristalline Leucht stoffplatte (4) aufgebracht wird,
- - bei dem durch plastische Verformung der Leuchtstoffplatte (4) die Löcher (2) mit kristallinem Leuchtstoff gefüllt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem die Löcher so mit kristallinem Leuchtstoff (52) ge
füllt werden, daß zwischen dem Leuchtstoff (52) und der
Substratplatte (51) ein Luftspalt (53) entsteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem die Leuchtstoffplatte (4) durch einachsiges Preß
schmieden plastisch verformt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
bei dem die Leuchtstoffplatte (4) auf 200°C bis 800°C er
hitzt wird und bei dem die Leuchtstoffplatte (4) unter Auf
bringen eines Druckes von 3 bis 4 kp/mm2 plastisch verformt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
bei dem nach dem vollständigen Auffüllen der Löcher (2) der
Druck auf die Leuchtstoffplatte (4) auf einen Wert unter den
der Bruchspannung bei einer Endtemperatur reduziert wird und
bei dem die Leuchtstoffplatte (4) unter Beibehaltung des re
duzierten Druckes auf die Endtemperatur abgekühlt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
bei dem die Leuchtstoffplatte (4) auf 200 bis 800°C erhitzt
wird und bei dem die Leuchtstoffplatte (4) unter einem Druck
von 3 bis 4 kp/mm² plastisch verformt wird und bei dem der
reduzierte Druck nach dem vollständigen Auffüllen der Löcher
(2) auf 1 bis 0 kp/mm2 eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
bei dem der Leuchtstoff zur Klasse der Alkalihalogenide zählt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
bei dem die Löcher in der Substratplatte (61) Sacklöcher sind.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
bei dem die Löcher unter Vakuum gefüllt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
bei dem die Substratplatte aus einem Material besteht, das die
einfallende Strahlung absorbiert.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
bei dem die Substratplatte aus einem Material mit einem
kleineren optischen Brechungsindex als dem des Leuchtstoffs
besteht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
bei dem die Substratplatte einem Material besteht, das das
vom Leuchtstoff emittierte Licht absorbiert.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
bei dem die Löcher in der Substratplatte mit Reflektormaterial
verspiegelt sind.
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4406998A1 (de) * | 1994-03-03 | 1995-09-07 | Karlsruhe Forschzent | Verfahren zur Herstellung einer Röntgenverstärkerfolie |
DE4406998C2 (de) * | 1994-03-03 | 1998-07-02 | Karlsruhe Forschzent | Verfahren zur Herstellung einer Röntgenverstärkerfolie |
Also Published As
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WO1993015509A1 (de) | 1993-08-05 |
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